Sshfs: Unterschied zwischen den Versionen
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* [http://doc.ubuntu-fr.org/sshfs Anleitungen im französischen Wiki] {fr} | * [http://doc.ubuntu-fr.org/sshfs Anleitungen im französischen Wiki] {fr} | ||
# | ==Quellen== | ||
# https://wiki.ubuntuusers.de/FUSE/sshfs/ | |||
# https://wiki.archlinux.org/index.php/SSHFS | |||
[[Kategorie:FUSE]] |
Version vom 22. Januar 2023, 11:20 Uhr
sshfs {en} ist ein [:FUSE:]-Modul, mit dem man entfernte Rechner über [:SSH:] in das eigene Dateisystem einbinden kann. Der Vorteil gegenüber einer ssh-Shell ist, dass man damit die Dateien und Verzeichnisse auf dem entfernten Rechner sehr komfortabel editieren, kopieren oder verschieben kann – genau wie die Dateien und Verzeichnisse auf den lokalen Festplatten. Dies erfordert auf dem Server ein sftp-Programm. Das ist bei den meisten SSH-Servern, wie OpenSSH, standardmäßig dabei, aber auf einigen embedded Geräten, wie OpenWRT, sind dafür spezielle Programm-Pakete notwendig.
{{{#!vorlage Hinweis Der einzige aktive Entwickler hat das Projekt am 26.05.2022 verlassen und die zugehörige [:Git:Github]-Seite gesperrt. Fehler und damit auch Sicherheitslücken werden nicht mehr beseitigt, dies sollte man bedenken falls sensible Daten per sshfs transportiert werden sollen. Siehe Ankündigung. {en} }}}
Installation
Folgendes Paket muss installiert [1] werden:
{{{#!vorlage Paketinstallation sshfs, universe [2] }}}
Benutzung
Vor dem Ausführen von sshfs muss FUSE eingerichtet sein [6] und ein Verzeichnis erstellt werden, in welches der entfernte Rechner eingehängt werden soll. Außerdem muss der Benutzer, unter dem `sshfs` verwendet werden soll, als Mitglied der Gruppe `fuse` eingetragen werden. Im folgenden wird von ~/fusessh als Verzeichnis für den entfernten Rechner ausgegangen.
Das Einhängen erfolgt im Terminal [3] über folgenden Befehl, vorher sollte aber noch ein Ordner namens fusessh erstellt werden:
{{{#!vorlage Befehl mkdir ~/fusessh }}}
{{{#!vorlage Befehl sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh }}}
Falls ein Passwort für die Verbindung erforderlich ist, erscheint in der Konsole eine Abfrage. Das Aushängen erfolgt analog zu den anderen FUSE-Modulen mit:
{{{#!vorlage Befehl fusermount -u ~/fusessh }}}
{{{#!vorlage Hinweis sshfs unterstützt Hardlinks nur ab OpenSSH-Server-Version 5.7 oder neuer. Bei älteren OpenSSH-Versionen ist es daher nicht möglich, sshfs für eine Datensicherung zu nutzen. Die OpenSSH-Version kann ermittelt werden indem man sich per ssh auf dem Server anmeldet und /usr/sbin/sshd -V eingibt. }}}
Optionen
sshfs bietet eine Reihe von Optionen, wie z.B. `-p 222`, falls der [:SSH:SSH-Server] auf Port 222 lauschen sollte.\\
User Mapping
Mit den Optionen `-o idmap=user -o uid=USERID -o gid=GROUPID` kann man "User Mapping" aktivieren. Dies ist hilfreich, falls die auf dem Server gespeicherten Dateien einen Eigentümer haben, der auf dem Client nicht vorhanden ist. Dabei werden die entfernten Rechte auf die im Kommando angegebenen Werte übertragen. Beispiel:
{{{#!vorlage Befehl sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh -o idmap=user -o uid=$(id -u) -o gid=$(id -g) }}} Der Befehl würde dem aktuellen Benutzer Eigentümer- und Gruppenrechte geben, gleich wie diese auf dem entfernten System gesetzt sind.
Symlinks mit einbeziehen
Möchte man im eigenen System auch den [:ln/#Symbolische-Verknuepfungen:Symbolische Verknüpfungen] (auch „Symlinks“ oder „Softlinks“ genannt), die auf dem entfernten Rechner gesetzt sind, folgen können, so gibt es hierfür die Option `follow_symlinks`, die folgendermaßen genutzt werden kann: {{{#!vorlage Befehl sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh -o follow_symlinks }}}
Eine genaue Übersicht der Parameter kann man in der [:man:Manualseite] von sshfs nachlesen. Weitere Details finden sich ebenfalls unter [:Benutzer_und_Gruppen:], so wie [:Rechte:] hier im Wiki.
Automount
Falls man das Dateisystem automatisch beim Systemstart oder bei der Anmeldung einbinden lassen will, muss man die [:SSH#Authentifizierung-ueber-Public-Keys:SSH-Authentifizierung] über Public-Keys einrichten. Man ist nun nicht mehr gezwungen, das Server-Passwort einzutippen. Wichtig für das Einbinden ("mount") während des Systemstarts ist, dass sich die privaten Schlüssel ("private keys") im Root-Verzeichnis /root/.ssh/ befinden oder explizit über den Parameter -o IdentityFile=/Pfad/zum/publickkey/Schlüsseldateiname angegeben werden.
Beim Systemstart
über die /etc/fstab
In der Datei /etc/fstab muss mit Root-Rechten [7] in einem Editor [4] eine Zeile hinzugefügt werden:
{{{ sshfs#Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh fuse uid=1003,gid=100,umask=0,allow_other,_netdev 0 0 }}}
Der Parameter `_netdev` ist wichtig, da das System sonst beim Booten nicht weiß, dass eine funktionierende Netzwerkverbindung zum Einbinden der Partition erforderlich ist.
per Dispatcher
Man legt mit Root-Rechten [7] in einem Editor [4] eine Datei im Ordner /etc/NetworkManager/dispatcher.d/ an. Der Dateiname sollte mit einer Zahl beginnen, die die Startreihenfolge festlegt, wie beispielsweise 02sshfs. Nach der Erstellung des Skriptes muss dieses ausführbar gemacht werden[8].
Ein Beispielskript sieht z.B. so aus: down}"
exit 1
esac
Weiterführende Informationen zu Dispatcher-Skripten gibt es unter [:NetworkManager/Dispatcher:].
{{{#!vorlage Hinweis Es besteht die Möglichkeit, ein sshfs-mount ebenfalls über die [:interfaces#Start-Stop-Skripte:/etc/network/interfaces] einzubinden, bei Verwendung des [:NetworkManager: Network Managers] (NM) sollte von einer Bearbeitung der /etc/network/interfaces aber abgesehen werden! }}}
Nach der Anmeldung eines Anwenders
Den sshfs-Befehl
{{{#!vorlage Befehl sshfs Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh }}}
muss man dazu bei jeder Anmeldung automatisch ausführen lassen [5].
sshfs hängt sich auf - timeout
{{{#!vorlage Warnung Es kann vorkommen, dass sich die Verbindung mit sshfs nach einer Weile aufhängt und nicht mehr reagiert, obwohl das Einbinden geklappt hatte und man auch auf die Dateien und Ordner auf dem anderen Rechner zugreifen konnte. }}}
Laut FUSEWiki {en} gibt es dafür zwei Lösungsansätze:
1) In der Datei .ssh/config folgende Zeile hinzufügen (liegt im Homeverzeichnis des Anwenders, bzw. wenn man Automount beim Systemstart macht, ist die Datei /root/.ssh/config zu ändern):
{{{ ServerAliveInterval 15 }}}
Falls die Datei config nicht existiert, wird sie neu angelegt.
2) Oder man fügt beim oben stehenden sshfs-Befehl die Option `-o ServerAliveInterval=15` ein. Dieser Lösungsansatz wurde zwar nicht laut FUSEWiki {en} getestet, aber sollte theoretisch auch funktionieren.
{{{#!vorlage Befehl sshfs -o ServerAliveInterval=15 Benutzername@irgendEinRechner:/pfad_auf_dem_server/ ~/fusessh }}}
Diese sollte die ssh-Verbindung aufrechterhalten, auch wenn über einen längeren Zeitraum keine Aktivitäten stattfinden.
Links
* HowTo bei heise open {de} * Anleitung für sshfs {en} * Anleitungen im französischen Wiki {fr}