Broadcast: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. März 2023, 10:24 Uhr
Broadcast - Rundsendung an alle Empfänger
Beschreibung
- Broadcast
 
- aus dem Englischen entlehnt, für Sendung, Übertragung, Rundfunk, Ausstrahlung, hier Rundruf
 
- In einem Rechnernetz ist eine Nachricht
 
, bei der Datenpakete von einem Punkt aus an alle Teilnehmer eines Nachrichtennetzes übertragen werden
- In der Vermittlungstechnik ist ein Broadcast eine spezielle Form der Mehrpunktverbindung
 
- Ein Broadcast-Paket erreicht alle Teilnehmer eines lokalen Netzes
 
- ohne dass sie explizit als Empfänger angegeben sind.
 
- Daraus folgt, dass Broadcasts sich auf das eigene Netzsegment beschränken sollten, und nicht von Routern weitergeleitet werden.
 
- Soll eine Information an eine Gruppe von ausgewählten Teilnehmern gesendet werden, verwendet man stattdessen ein Multicast-Verfahren.
 
- Jeder Empfänger eines Broadcasts entscheidet selbst, ob er im Falle seiner Zuständigkeit die erhaltene Nachricht entweder verarbeitet oder andernfalls stillschweigend verwirft.
 
- Broadcasts gibt es auf verschiedenen Schichten des OSI-Referenzmodells.
 - Allen gemein ist, dass Broadcasts von einer höheren Schicht an die unteren Schichten entsprechend angepasst werden müssen.
 - So wird etwa ein IPv4-Broadcast als Ethernet-Broadcast an die MAC-Adresse 
FF:FF:FF:FF:FF:FFgesendet. - Ist das unterliegende Netz nicht broadcastfähig, zum Beispiel weil es – wie unter anderem das Internet – aus einer Menge von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen besteht, kann die Nachricht stattdessen mittels eines Flooding-Algorithmus gesendet werden.
 
Anwendungen
- Ein Broadcast wird in einem Computernetz unter anderem verwendet, wenn die IP-Adresse des Empfängers der Nachricht noch unbekannt ist.
 
- Diese Technik kommt gemäß OSI-Modell in der Vermittlungsschicht zum Einsatz.
 - Beispiele hierfür sind ARP, DHCP und Wake On LAN.
 - Netzwerkfähige Computerspiele verwenden Broadcasts, um eine Liste aller offenen Spiele im lokalen Netz zu finden, an denen der Nutzer teilnehmen kann.
 - Das Kommunikationsprotokoll SMB sucht per Broadcast Datei- und Druckerfreigaben im lokalen Netz.
 
IP-Broadcast
- Broadcasts in IPv4 werden über eine Gruppenadresse realisiert.
 
- Es werden verschiedene Formen von IP-Broadcasts unterschieden:
 
- Limited Broadcast
 - Als Ziel wird die IP-Adresse 
255.255.255.255angegeben. 
- Dieses Ziel liegt immer im eigenen lokalen Netz und wird direkt in einen Ethernet-Broadcast umgesetzt.
 - Ein limited broadcast wird von einem Router nicht weitergeleitet.
 
- Directed Broadcast
 - Das Ziel sind die Teilnehmer eines bestimmten Netzes.
 
- Die Adresse wird durch die Kombination aus Zielnetz und dem Setzen aller Hostbits auf 1 angegeben.
 - Die Adresse für einen directed broadcast in das Netz 
192.168.0.0mit der Netzmaske255.255.255.0lautet somit:192.168.0.255(CIDR-Notation:192.168.0.255/24). - Ein directed broadcast wird von einem Router weitergeleitet, falls Quell- und Zielnetz unterschiedlich sind, und wird erst im Zielnetz in einen Ethernet-Broadcast umgesetzt.
 - Falls Quell- und Zielnetz identisch sind, entspricht dies einem limited broadcast.
 - Oft wird dieser Spezialfall auch als local broadcast bezeichnet.
 - Ein directed broadcast kann weiter differenziert betrachtet werden.
 - Der Broadcast kann als subnet-directed broadcast, als all-subnets-directed broadcast oder als net-directed broadcast auftreten.
 - Ein subnet-directed broadcast hat als Ziel ein festgelegtes Subnetz.
 - Ein all-subnets-directed broadcast ist ein Broadcast in allen Subnetzen eines Netzes, und ein net-directed broadcast wird in einem klassifizierten Netz, das nicht in Subnetze aufgeteilt ist, verteilt (zum Beispiel Broadcast an die Adresse 10.255.255.255 wird in einem Klasse A IP-Netz verteilt).
 
- Wegen Sicherheitsproblemen mit DoS-Angriffen wurde das voreingestellte Verhalten von Routern in RFC 2644 für directed broadcasts geändert.
 
- Router sollten directed broadcasts nicht weiterleiten.
 
- IPv6 unterstützt keine Broadcasts mehr, es werden stattdessen Multicasts verwendet.
 
Broadcast-Sturm

Broadcast-Sturm - starker Anstieg des Broadcast/Multicast-Verkehrs in einem Rechnernetz
Beschreibung
- Broadcast-Stürme können schnell zum Ausfall eines Netzwerks führen
 
- Große Netzwerksegmente
 
- Viel Teilnehmer
 - Große Broadcast-Domänen
 - kann sich
 - durch verschiedene Ursachen
 - bei einem Broadcast-Sturm
 - die Antwortzeit des Netzwerks
 - durch einen Schneeballeffekt
 - dramatisch erhöhen
 
Häufigste Ursache
- In einem solchen Fall werden Broadcasts und Multicasts auf alle Ports weitergeleitet, mit Ausnahme des Ports, von dem der Datenverkehr kam
 - Dadurch wird eine Schleife erzeugt, ein Switching Loop, und die Switches leiten die Broadcasts des jeweils anderen Switches weiter
 - Darüber hinaus kann ein Broadcast-Sturm z. B. auch durch Denial-of-Service-Angriffe (wie den Smurf-Angriff oder den Fraggle-Angriff) oder durch eine fehlerhafte Netzwerkkarte ausgelöst werden
 
Maßnahmen
| Option | Beschreibung | 
|---|---|
| Schleifen zwischen Switches verwalten | |
| In Metropol-Netzwerken | Ethernet Automatic Protection Switching (EAPS) | 
| Filterung von Broadcasts durch Layer-3-Geräte | Router | 
| Physikalische Segmentierung | einer Broadcast-Domäne durch Router oder Layer-3-Switches | 
| Logische Segmentierung | einer Broadcast-Domäne durch VLANs | 
| Router und Firewalls | können so konfiguriert werden, dass sie bösartige oder überdurchschnittlich viele Broadcasts erkennen und blockieren. | 
Abgrenzungen
- Routing-Schleifen
 
- Router, die auf Layer 3 des OSI-Modells arbeiten, leiten jedoch keine Layer-2-Broadcasts weiter, wie es Switches tun.
 
- Unzutreffende Annahme
 
Router leiten keine Layer-3-Broadcasts weiter
- Es gibt Routing-Protokolle, die Broadcasts zu anderen Netzwerken weiterleiten
 
- Fehleinschätzung
 
Nur können Router eine Broadcast-Domäne begrenzen und damit Broadcast-Stürme eingrenzen
- Auch Switches mit VLANs oder Layer-3-Funktionalitäten
 
- Broadcast werden nicht Broadcasts beantwortet
 
- Allerdings kann ein Broadcast dazu genutzt werden, herauszufinden, wie auf einen empfangenen Broadcast geantwortet werden kann
 - In redundanten Topologien kann ein solcher zweiter Broadcast dasjenige Netzwerkinterface erreichen, welches den initialen Broadcast gesendet hat
 
Siehe auch
Dokumentation
RFC
Man-Pages
Info-Pages
Links
Einzelnachweise
Projekt
Weblinks
Dokumentation
RFC
- RFC 826 – Ethernet Address Resolution Protocol (englisch)
 - RFC 1812 – Requirements for IP Version 4 Routers (englisch)
 - RFC 2644 – Changing the Default for Directed Broadcasts in Routers (englisch)
 
Man-Pages
Info-Pages
Links
Projekt
Weblinks
Einzelnachweise
Testfragen
Testfrage 1
Antwort1
Testfrage 2
Antwort2
Testfrage 3
Antwort3
Testfrage 4
Antwort4
Testfrage 5
Antwort5