LPIC102/109.2 Dauerhafte Netzkonfiguration: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Foxwiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Michelmekedjue (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:


Wichtigste Wissensgebiete:
==Wichtigste Wissensgebiete==


* verstehen der grundlegenden TCP/IP-Hostkonfiguration
* verstehen der grundlegenden TCP/IP-Hostkonfiguration
* Netzwerkkonfiguration mithilfe von NetworkManager
* Netzwerkkonfiguration mithilfe von NetworkManager
* Kenntnis von systemd-networkd
* Kenntnis von systemd-networkd
===NetworkManager===
*Der NetworkManager besteht aus einem Daemon zur Verwaltung von Netzwerkver- bindungen und Frontends zur Konfiguration dieser Verbindungen.
*Er unterstützt die Konfiguration drahtloser und kabelgebundener Geräte, aber auch VPN und Wähl- verbindungen.
*Grafische Konfigurationstools gibt es für Gnome, KDE, aber auch für Xfce.
*Die grafischen Frontends sind intuitiv bedienbar und auch für Anfänger keine Herausforderung.
*In der LPI-Prüfung liegt der Schwerpunkt deshalb auf dem Werk- zeug für die Kommandozeile, nmcli.
*Falls NetworkManager auf Ihrem System nicht vorhanden ist, müssen Sie das entsprechende Paket installieren um dieses Thema bearbeiten zu können.
*Wenn Sie dieses Kommando ohne Optionen ausführen, bekommen Sie einen ersten Überblick über Ihre Schnittstellenkonfiguration:
===ifup und ifdown===
*Die Kommandos ifup und ifdown werden verwendet, um bereits konfigurierte Netzwerkschnittstellen zu starten oder zu stoppen.
*Das funktioniert aber nicht bei Schnittstellen, die mit dem NetworkManager konfiguriert wurden.
*Sie benötigen also zum Testen eine andere Konfiguration.
*Normalerweise werden ifup und ifdown lediglich beim Systemstart ausgeführt und nicht manuell verwendet.
*Die Verwendung variiert von Distribution zu Distribution. Für das Beispiel soll es diesmal Debian sein.
*Die Konfigurationsdatei /etc/network/ interfaces, die von Debian verwendet wird, hat (gekürzt) folgenden Inhalt:
===systemd-networkd===
Eine weitere Variante zur Verwaltung von Netzwerkschnittstellen ist der Daemon systemd-networkd. Die Konfiguration von Netzwerkschnittstellen geschieht hierbei in systemd-units mit der Dateierweiterung .network. Sie müssen sich für die Prüfung nicht mit der Konfiguration von systemd-networkd auskennen, sollten sich aber zumindest bewusst sein, dass es diesen Daemon gibt.
===Hostnamen und deren Auflösung===
====hostnamectl====
*Wenn Sie den Namen eines Computers einsehen oder ändern wollen, können Sie das Programm hostnamectl verwenden.
*Dieses Programm zeigt aber auch andere Infor- mationen an, wie eine Ausführung ohne Optionen zeigt:
====/etc/HOSTNAME oder /etc/hostname====
*Diese beiden Konfigurationsdateien enthalten den Namen des Computers.
*Welche der beiden Dateien (wenn überhaupt eine) verwendet wird, hängt von der verwendeten Distribution ab.
*Wenn Sie mehrere Distributionen im Einsatz haben, werfen Sie doch einmal einen Blick auf den jeweiligen Inhalt dieser Dateien.
====/etc/hosts====
*Diese Datei ist, historisch betrachtet, ein Vorläufer von DNS.
*Bevor es überhaupt DNS gab, wurden in dieser Datei Zuordnungen zwischen voll qualifizierten Host-Namen (FQDN = Full Qualified Domain Name) und IP-Adressen eingetragen und durch den Client verwendet.
*So war es schon sehr früh möglich, Computer über ihre Namen statt über IP-Adressen anzusprechen. Heutzutage wird diese Datei hauptsächlich ver- wendet, um den Namen localhost mit der Loopback-Adresse zu verknüpfen oder um einen Ersatzeintrag zu schaffen, falls der Rechner die bereits weiter oben beschrie- bene Datei /etc/hostname nicht verwendet.
*Sie können hier aber auch Hosts hinter- legen, die nicht im DNS aufgelöst werden. Ein weiterer Verwendungszweck wäre den Zugriff auf bestimmt Adressen zu verhindern, indem Sie hier gezielt falsche Einträge vornehmen.
*Ein Beispiel:
====/etc/resolv.conf====
*Dies ist die Hauptkonfigurationsdatei für den DNS-Client.
*Sie enthält in erster Linie die IP-Adressen der zu verwendenden DNS-Server.
*Es gibt aber auch noch andere Ein- tragstypen, von denen zwei besonders wichtig und auch prüfungsrelevant sind.
*Doch zur Erklärung zunächst ein Beispiel:
====/etc/nsswitch.conf====
*Die Datei nsswitch.conf enthält Datenquellen für verschiedene Dienste und sie legt fest, in welcher Reihenfolge diese Datenquellen zu verwenden sind.
*Das bezieht sich auch auf unterschiedliche Dienste, die der Namensauflösung dienen (NIS, NIS+, DNS), aber auch auf Mechanismen, die zur Authentifizierung von Benutzern verwendet werden (ldap, passwd).
*Das ist der Inhalt einer solchen Datei:


Liste wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen:
* /etc/hostname
* /etc/hosts
* /etc/nsswitch.conf
* /etc/resolv.conf
* nmcli
* hostnamectl
* ifup
* ifdown




'''NetworkManager'''
Der NetworkManager besteht aus einem Daemon zur Verwaltung von Netzwerkver-bindungen  und  Frontends  zur  Konfiguration  dieser  Verbindungen.  Er  unterstützt die Konfiguration drahtloser und kabelgebundener Geräte, aber auch VPN und Wähl-
verbindungen. Grafische Konfigurationstools gibt es für Gnome, KDE, aber auch für Xfce.
In der LPI-Prüfung liegt der Schwerpunkt deshalb auf dem Werkzeug für die Kommandozeile, ''nmcli''.
* nmcli connection  (nmcli c)
root@tanja:/home/user# nmcli connection                                                                                                                                           
NAME                UUID                                  TYP            GERÄT                                                                                                   
Wired connection 1  c17d9e0c-04ef-402c-8d8e-8f4b37f32de0  802-3-ethernet  enp2s0
* nmcli device  (nmcli d)
root@tanja:/home/user# nmcli device                                                                                                                                               
GERÄT  TYP      STATUS          VERBINDUNG                                                                                                                                     
enp2s0  ethernet  verbunden        Wired connection 1                                                                                                                             
lo      loopback  nicht verwaltet  --
'''ifup und ifdown'''
Die Kommandos ifup und ifdown werden verwendet, um bereits konfigurierte Netz-werkschnittstellen  zu  starten  oder  zu  stoppen.  Das  funktioniert  aber  nicht  bei Schnittstellen,  die  mit  dem  NetworkManager  konfiguriert  wurden.
'''systemd-networkd'''
Die Variante  zur  Verwaltung von  Netzwerkschnittstellen  ist  der  Daemon ''systemd-networkd''.  Die  Konfiguration  von  Netzwerkschnittstellen  geschieht  hierbei in systemd-units mit der Dateierweiterung .network.
'''Hostnamen und deren Auflösung'''
'''hostnamectl'''
Wenn Sie den Namen eines Computers einsehen oder ändern wollen, können Sie das Programm ''hostnamectl'' verwenden. Dieses Programm zeigt aber auch andere Informationen an.
root@tanja:/home/user# hostnamectl
  Static hostname: tanja
        Icon name: computer-desktop
          Chassis: desktop
        Machine ID: cb4f2d979b724df2972a43c6b561b8e6
          Boot ID: 7676397c2bd04092918ec63cb8d42def
  Operating System: Debian GNU/Linux 9 (stretch)
            Kernel: Linux 4.9.0-9-amd64
      Architecture: x86-64
Die  meisten  der  hier  angezeigten  Werte können  geändert  werden:  Verwenden  Sie dazu die entsprechenden Optionen:
* status
* set-hostname
* set-location
* set-icon-name
* set-chassis
Sie  können ''hostnamectl''  auch  verwenden  um  Remotecomputer  oder  Container  zu konfigurieren.
'''/etc/HOSTNAME oder /etc/hostname'''
Diese  beiden  Konfigurationsdateien  enthalten  den  Namen  des  Computers.  Welche der beiden Dateien (wenn überhaupt eine)
verwendet wird, hängt von der verwende-ten Distribution ab.
'''/etc/hosts'''
Diese Datei ist, historisch betrachtet, ein Vorläufer von DNS. Bevor es überhaupt DNS gab, wurden in dieser Datei Zuordnunge
n zwischen voll qualifizierten Host-Namen und  IP-Adressen  eingetragen  und  durch  den Client  verwendet. 
'''/etc/resolv.conf'''
Dies ist die Hauptkonfigurationsdatei für den DNS-Client. Sie enthält in erster Linie die IP-Adressen der zu verwendenden DNS-Server.


[[Category:Netzwerk]]
[[Category:Netzwerk]]
[[Category:Linux]]
[[Category:Linux]]
[[Category:LPIC102]]
[[Category:LPIC102]]

Version vom 19. November 2019, 20:15 Uhr

Wichtigste Wissensgebiete

  • verstehen der grundlegenden TCP/IP-Hostkonfiguration
  • Netzwerkkonfiguration mithilfe von NetworkManager
  • Kenntnis von systemd-networkd

NetworkManager

  • Der NetworkManager besteht aus einem Daemon zur Verwaltung von Netzwerkver- bindungen und Frontends zur Konfiguration dieser Verbindungen.
  • Er unterstützt die Konfiguration drahtloser und kabelgebundener Geräte, aber auch VPN und Wähl- verbindungen.
  • Grafische Konfigurationstools gibt es für Gnome, KDE, aber auch für Xfce.
  • Die grafischen Frontends sind intuitiv bedienbar und auch für Anfänger keine Herausforderung.
  • In der LPI-Prüfung liegt der Schwerpunkt deshalb auf dem Werk- zeug für die Kommandozeile, nmcli.
  • Falls NetworkManager auf Ihrem System nicht vorhanden ist, müssen Sie das entsprechende Paket installieren um dieses Thema bearbeiten zu können.
  • Wenn Sie dieses Kommando ohne Optionen ausführen, bekommen Sie einen ersten Überblick über Ihre Schnittstellenkonfiguration:

ifup und ifdown

  • Die Kommandos ifup und ifdown werden verwendet, um bereits konfigurierte Netzwerkschnittstellen zu starten oder zu stoppen.
  • Das funktioniert aber nicht bei Schnittstellen, die mit dem NetworkManager konfiguriert wurden.
  • Sie benötigen also zum Testen eine andere Konfiguration.
  • Normalerweise werden ifup und ifdown lediglich beim Systemstart ausgeführt und nicht manuell verwendet.
  • Die Verwendung variiert von Distribution zu Distribution. Für das Beispiel soll es diesmal Debian sein.
  • Die Konfigurationsdatei /etc/network/ interfaces, die von Debian verwendet wird, hat (gekürzt) folgenden Inhalt:

systemd-networkd

Eine weitere Variante zur Verwaltung von Netzwerkschnittstellen ist der Daemon systemd-networkd. Die Konfiguration von Netzwerkschnittstellen geschieht hierbei in systemd-units mit der Dateierweiterung .network. Sie müssen sich für die Prüfung nicht mit der Konfiguration von systemd-networkd auskennen, sollten sich aber zumindest bewusst sein, dass es diesen Daemon gibt.

Hostnamen und deren Auflösung

hostnamectl

  • Wenn Sie den Namen eines Computers einsehen oder ändern wollen, können Sie das Programm hostnamectl verwenden.
  • Dieses Programm zeigt aber auch andere Infor- mationen an, wie eine Ausführung ohne Optionen zeigt:

/etc/HOSTNAME oder /etc/hostname

  • Diese beiden Konfigurationsdateien enthalten den Namen des Computers.
  • Welche der beiden Dateien (wenn überhaupt eine) verwendet wird, hängt von der verwendeten Distribution ab.
  • Wenn Sie mehrere Distributionen im Einsatz haben, werfen Sie doch einmal einen Blick auf den jeweiligen Inhalt dieser Dateien.

/etc/hosts

  • Diese Datei ist, historisch betrachtet, ein Vorläufer von DNS.
  • Bevor es überhaupt DNS gab, wurden in dieser Datei Zuordnungen zwischen voll qualifizierten Host-Namen (FQDN = Full Qualified Domain Name) und IP-Adressen eingetragen und durch den Client verwendet.
  • So war es schon sehr früh möglich, Computer über ihre Namen statt über IP-Adressen anzusprechen. Heutzutage wird diese Datei hauptsächlich ver- wendet, um den Namen localhost mit der Loopback-Adresse zu verknüpfen oder um einen Ersatzeintrag zu schaffen, falls der Rechner die bereits weiter oben beschrie- bene Datei /etc/hostname nicht verwendet.
  • Sie können hier aber auch Hosts hinter- legen, die nicht im DNS aufgelöst werden. Ein weiterer Verwendungszweck wäre den Zugriff auf bestimmt Adressen zu verhindern, indem Sie hier gezielt falsche Einträge vornehmen.
  • Ein Beispiel:

/etc/resolv.conf

  • Dies ist die Hauptkonfigurationsdatei für den DNS-Client.
  • Sie enthält in erster Linie die IP-Adressen der zu verwendenden DNS-Server.
  • Es gibt aber auch noch andere Ein- tragstypen, von denen zwei besonders wichtig und auch prüfungsrelevant sind.
  • Doch zur Erklärung zunächst ein Beispiel:

/etc/nsswitch.conf

  • Die Datei nsswitch.conf enthält Datenquellen für verschiedene Dienste und sie legt fest, in welcher Reihenfolge diese Datenquellen zu verwenden sind.
  • Das bezieht sich auch auf unterschiedliche Dienste, die der Namensauflösung dienen (NIS, NIS+, DNS), aber auch auf Mechanismen, die zur Authentifizierung von Benutzern verwendet werden (ldap, passwd).
  • Das ist der Inhalt einer solchen Datei: