Verinice/Modellierung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Mai 2023, 12:00 Uhr
Beschreibung
Die Modellierung wurde in verinice 1.17 grundsätzlich umgestellt.
- Beim ersten Start von verinice 1.17 oder 1.18 werden bestehende Modellierungen auf Basis von verinice
1.16 automatisch auf die neue Modellierung migriert.
- Bitte erstellen Sie vor der Installation bzw. dem ersten Start von verinice 1.17 und 1.18 deshalb unbedingt ein Backup Ihrer Daten!
Falls Sie Ihre bisherige Modellierung nach der vorherigen Methodik beibehalten möchten, können Sie dies erreichen, indem sie die gesicherten Informationsverbünde nach dem ersten Start von verinice 1.18 bzw. 1.17 neu importieren.
- Wenn die Strukturanalyse durchgeführt und der Schutzbedarf festgestellt wurde, kommt es im nächsten Schritt zur eigentlichen Modellierung.
Modellierung eines Informationsverbundes
Dazu werden die Bausteine aus dem Katalog View einzeln oder massenweise per Drag-andDrop den entsprechenden Zielobjekten im View Modernisierter IT-Grundschutz zugeordnet.
- In verinice werden jetzt immer alle Baustein-Anforderungen sowie die relevanten Elementaren Gefährdungen und sofern ausgewählt Umsetzungshinweise/Maßnahmen modelliert!
Abbildung 16. Modellierung
Dabei führt verinice folgende Aktionen aus: 1. Alle ausgewählten Bausteine inklusive der einzelnen Anforderungen werden in den gewählten Informationsverbund unterhalb des jeweiligen Zielobjektes kopiert. Dabei wird jeweils eine Verknüpfung vom Typ Modelliert mit zwischen Zielobjekt und Anforderung angelegt. 2. Alle Elementaren Gefährdungen zu den ausgewählten Bausteinen werden entsprechend der Kreuzreferenztabellen der jeweiligen Anforderung unterhalb des jeweiligen Zielobjektes kopiert, sofern nicht bereits vorhanden. Dabei wird jeweils: a. eine Verknüpfung vom Typ beeinflusst durch zwischen Zielobjekt und Elementarer Gefährdung angelegt. b. eine Verknüpfung vom Typ Reduziert Risiko von zwischen den einzelnen Anforderungen und den Elementaren Gefährdungen angelegt. 3. Alle Umsetzungshinweise inklusive der einzelnen Maßnahmen zu den ausgewählten Bausteinen werden in den gewählten Informationsverbund unterhalb des jeweiligen Zielobjektes kopiert.
- a. Dabei wird jeweils eine Verknüpfung vom Typ erfüllt durch zwischen der Anforderung und der Maßnahme angelegt.
- b. In den verknüpften Anforderungen wird die Option Umsetzungsstatus aus Maßnahme ableiten standardmäßig aktiviert.
Abbildung 17. Umsetzungshinweise verwenden
Sollen die Umsetzungshinweise des BSI keine Verwendung finden bzw. auf die Verwendung des Objekttyps Maßnahmen in verinice generell verzichtet werden, so kann dies in den Einstellungen über Bearbeiten > Einstellungen > BSI IT-Grundschutz deaktiviert werden.
- Andererseits kann eingestellt werden, dass Blanko-Maßnahmen erstellt werden, wenn keine Umsetzungshinweise seitens des BSI zur Verfügung stehen.
- Da die Anwendung der Umsetzungshinweise optional ist, muss jede Organisation für sich entscheiden, ob in verinice mit dem Objekttyp Maßnahmen gearbeitet werden soll oder nicht.
- Wie die Bausteine exakt modelliert werden, finden Sie in den Modellierungshinweisen des BSI.
- Der grundsätzliche Mechanismus der Modellierung wird in dem Kapitel Vorgehensweise der Absicherung beschrieben.
Konsolidator
Baustein-Referenzierung
Mit der Baustein-Referenzierung ist es möglich im Informationsverbund bereits modellierte Bausteine für mehrere Zielobjekte gleichzeitig zu nutzen.
- Dadurch verringert sich sowohl der Aufwand für die Bearbeitung und Pflege der Bausteine, als auch die Anzahl der im Informationsverbund enthaltenen Bausteine.
- Ab verinice 1.24 wird die Referenzierung von Bausteinen vereinfacht und optisch hervorgehoben.
- Um einen Baustein zu referenzieren gehen Sie wie folgt vor: Im Informationsverbund sollte ein bereits modellierter Baustein vorhanden sein.
- D.h. der Baustein (mit Anforderungen, elementaren Gefährdungen und ggf. Umsetzungshinweisen/Maßnahmen) ist unterhalb eines Zielobjekts in der Modernisierter IT-Grundschutz View enthalten.
- Nun soll dieser Baustein auch für andere Zielobjekte herangezogen werden.
- Ziehen Sie hierfür den notwendigen Baustein per Drag&Drop auf das gewünschte Zielobjekt und die Referenzierung wird durchgeführt.
- Bei dieser Aktion wird Folgendes im Hintergrund ausgeführt:
Das gewünschte Zielobjekt wird mit allen Anforderungen und den elementaren Gefährdungen des Bausteins verknüpft.
- Dabei handelt es sich um den Verknüpfungstyp modelliert mit (Verknüpfungen zwischen Anforderung und Zielobjekt) und beeinflusst durch
(Verknüpfungen zwischen Gefährdung und Zielobjekt).
- Sollten bereits Verknüpfungen zwischen dem Zielobjekt und einem Baustein (sprich Anforderungen und Gefährdungen) mit demselben Identifier vorhanden sein, so wird mittels eines Hinweis-Dialogs abgefragt, ob die Referenzierung trotzdem erfolgen soll.
- Ist die zusätzliche Referenzierung gewünscht, so werden weitere Verknüpfungen angelegt.
- Unter Umständen können dadurch Anforderungen mehrfach verknüpft sein.
Abbildung 20. Baustein-Referenzierung
Optisch erkennen Sie die Zielobjekte, bei denen eine Baustein-Referenzierung vorliegt, an der kursiven und leicht ausgegrauten Schrift in der Baumstruktur von verinice.
- Weitere Informationen zu den Verknüpfungen entnehmen Sie dann der View: Verknüpfungen.
- Sollte ein Baustein direkt auf dem Zielobjekt modelliert sein, so wird dieser nach wie vor unterhalb des Zielobjektes angezeigt.
- Dadurch sind Hybrid-Modellierungen möglich:
Bausteine sind direkt (unterhalb des Zielobjektes) modelliert und als Baustein-Referenzen (durch Verknüpfungen realisiert) vorhanden.
Updatefunktion für das IT-Grundschutz-Kompendium
Ab verinice 1.20 werden bei Verwendung des IT-Grundschutz-Kompendiums (ab Version 7.1 Edition 2019 und 8.0 Edition 2020 bereitgestellt durch das verinice.TEAM) alle Änderungen durch Angabe des Release der Edition, des Änderungstyps (neu, geändert, umsortiert, entfallen) und der Änderungsdetails dargestellt in:
- Bausteinen (Anforderungsgruppen) und Anforderungen
- Maßnahmengruppen und Maßnahmen
- Gefährdungsgruppen und Gefährdungen
Abbildung 21. Änderungshinweise IT-Grundschutz-Kompendium
Durch wiederholte Modellierung (Drag&Drop des Bausteins aus der Kataloge-View auf das entsprechende Zielobjekt im Modernisierter IT-Grundschutz-View) mit einer neueren Edition des IT-Grundschutz-Kompendiums aktualisieren Sie so existierende Informationsverbünde komfortabel und können die Änderungen prüfen und falls erforderlich nacharbeiten.
Bei der erneuten Modellierung werden folgende Aktionen ausgeführt: 1. Aktualisierung der Inhalte wie z.B. Titel, Vorgehensweise, Release, Änderungstyp, Änderungsdetails, Objektbrowserinhalte. a. Dabei werden die einzelnen Elemente anhand des Identifiers abgeglichen. b. Wird ein Identifier nicht gefunden, so wird ein neues Element erzeugt. 2. Lautet in der neuen Edition des IT-Grundschutz-Kompendiums der Titel "ENTFALLEN", so werden a. die Inhalte nicht aktualisiert (bleiben aber weiterhin vorhanden) und b. der Änderungstyp wird standardmäßig auf "entfernt" gesetzt. c. Waren diese Elemente bisher nicht vorhanden, so werden sie nicht neu angelegt. 3. Fehlende Verknüpfungen (zwischen Anforderungen, Maßnahmen und Gefährdungen) werden erzeugt. 4. Ihre Bearbeitung der Objekte (z.B. Umsetzungsstatus, Erläuterungen) bleiben erhalten.
- Umsortierte Bausteine werden nur aktualisiert, wenn Sie bei diesen (Baustein, Anforderungen, Maßnahmengruppe und Maßnahmen) vorher den Identifier manuell anpassen.
- Wird die Anpassung vorher nicht vorgenommen, so wird ein weiterer Baustein neu modelliert.
- Bei dem Update dürfen nur minor Editionen übersprungen werden.
- Zu erkennen sind diese an dem Release: an der Endung 2019-0 (Beispiel: von 2020-0 auf 2020-5 ist möglich. Nicht möglich ist von 2018-0 auf 2020-0).
- Die Updatefunktion ist nur Vorwärts (nicht Rückwärts) möglich. D.h. also von 2020-0 auf 2019-0 ist nicht möglich
Vorgehensweise der Absicherung
Für jeden Informationsverbund können Sie die Basis-, Standard- oder Kernabsicherung als Vorgehensweise separat festlegen:
Abbildung 22. Vorgehensweise der Absicherung
Bei aktiviertem Filter Informationsverbünde nach Vorgehensweise der Absicherung filtern im Menü Ansicht, werden jeweils nur die Anforderungen, Maßnahmen sowie die verknüpften Gefährdungen der für die einzelnen Informationsverbünde ausgewählten Vorgehensweise der Absicherung angezeigt.
- Das BSI sieht verschiedene Möglichkeiten der zeitlichen Abfolge unterschiedlicher Vorgehensweisen vor, die sich in verinice durch mehrere Informationsverbünde mit unterschiedlichen Vorgehensweisen der Absicherung abbilden lassen.
- Soll zum Beispiel nach Umsetzung einer Kernabsicherung für einen zentralen Bereich die Basisabsicherung für die gesamte Organisation folgen, so kann dies durch Abbildung zweier getrennter Informationsverbünde geschehen.
- Auch die Erweiterung von z.B. einer Basisabsicherung auf eine Standardabsicherung kann durch Änderung der Vorgehensweise der Absicherung im Informationsverbund einfach abgebildet werden.
Benutzerdefinierte Bausteine
Benutzerdefinierte Bausteine, Anforderungen, Maßnahmen und Gefährdungen, lassen sich im View Modernisierter IT-Grundschutz komfortabel durch rechten Mausklick auf den jeweiligen Objekttyp erstellen.
- Das folgenden Beispiel zeigt eine einfache Kombination von neu angelegten Gruppen und Objekten:
Abbildung 23. Benutzerdefinierter Baustein
Um sämtliche Funktionen eines Bausteines in verinice nutzen zu können, legen Sie die Verknüpfungen zwischen Anforderungen und Maßnahme (Verknüpfungstyp: erfüllt durch <> erfüllt) und zwischen Anforderung und Elementarer Gefährdung (Verknüpfungstyp: reduziert Risiko von <> Risiko reduziert durch) per Drag-and-Drop oder im Link-Maker-Bereich des Editors an.
- Benutzerdefinierte Bausteine können nun sofort mit Zielobjekten verknüpft werden (Verknüpfungstyp: modelliert <> modelliert mit).
- Bitte legen Sie die Vorgehensweise in Anforderung und Maßnahme manuell fest und definieren Sie, welche Schutzbedarfsziele für Anforderungen, Maßnahmen und Gefährdungen berücksichtigt werden sollen.