IPv6/Motivation: Unterschied zwischen den Versionen
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Zentrales Designprinzip des Internets  | ; Zentrales Designprinzip des Internets  | ||
* Nur die Endknoten des Netzes sollen aktive Protokolloperationen ausführen  | * Nur die Endknoten des Netzes sollen aktive Protokolloperationen ausführen  | ||
* Das Netz zwischen den Endknoten ist nur für die Weiterleitung der Datenpakete zuständig  | * Das Netz zwischen den Endknoten ist nur für die Weiterleitung der Datenpakete zuständig  | ||
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* Dazu ist es notwendig, dass jeder Netzknoten global eindeutig adressierbar ist  | * Dazu ist es notwendig, dass jeder Netzknoten global eindeutig adressierbar ist  | ||
Network Address Translation (NAT)  | ; Network Address Translation (NAT)  | ||
* Heute übliche Verfahren wie NAT verletzen das Ende-zu-Ende-Prinzip  | * Heute übliche Verfahren wie NAT verletzen das Ende-zu-Ende-Prinzip  | ||
* Umgehen derzeit die IPv4-Adressknappheit  | * Umgehen derzeit die IPv4-Adressknappheit  | ||
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* Aus dem Internet können diese hingegen nicht ohne Weiteres kontaktiert werden  | * Aus dem Internet können diese hingegen nicht ohne Weiteres kontaktiert werden  | ||
Einschränkungen durch NAT  | ; Einschränkungen durch NAT  | ||
* IPsec und Protokolle auf höheren Schichten verlassen sich auf das Ende-zu-Ende-Prinzip  | * IPsec und Protokolle auf höheren Schichten verlassen sich auf das Ende-zu-Ende-Prinzip  | ||
–   z. B. FTP und SIP  | –   z. B. FTP und SIP  | ||
Version vom 14. Juli 2023, 09:40 Uhr
Motivation
IPv6 Gründe für ein neues Internet-Protokoll ICANN schaltet Rootserver mangels IP Adressen ab!
Verfügbare IPv4-Adressen
Gründe für ein neues Internet-Protokoll
- IPv4 bietet einen Adressraum von etwas über vier Milliarden IP-Adressen
 
- 232 = 4.294.967.296
 - 3.707.764.736 können verwendet werden, um Computer und andere Geräte direkt anzusprechen
 
- In den Anfangstagen des Internets
 
- galt dies als weit mehr als ausreichend
- da es nur wenige Rechner gab, die eine IP-Adresse brauchten
 
 
- Unvorhergesehenen Wachstums und Adressenknappheit
 
- Aufgrund des unvorhergesehenen Wachstums des Internets herrscht heute aber Adressenknappheit
 - Im Januar 2011 teilte die IANA der asiatischen Regional Internet Registry APNIC die letzten zwei frei zu vergebenden Netze zu
 - Der verbleibende Adressraum wurde gleichmäßig auf die regionalen Adressvergabestellen verteilt
 - Darüber hinaus steht den regionalen Adressvergabestellen kein weiterer IPv4-Adressraum mehr zur Verfügung
 
Historische Entwicklung (Routing)
- Die historische Entwicklung des Internets wirft ein weiteres Problem auf
 
- Fragmentierung des Adressraums
 
- Durch die mehrmals geänderte Vergabepraxis von Adressen ist der IPv4-Adressraum inzwischen stark fragmentiert
 - d. h., häufig gehören mehrere nicht zusammenhängende Adressbereiche zur gleichen organisatorischen Instanz.
 
- Lange Routingtabellen
 
- Dies führt in Verbindung mit der heutigen Routingstrategie (Classless Inter-Domain Routing) zu langen Routingtabellen
 - auf welche Speicher und Prozessoren der Router im Kernbereich des Internets ausgelegt werden müssen
 
- Prüfsummen
 
- Zudem erfordert IPv4 von Routern, Prüfsummen jedes weitergeleiteten Pakets neu zu berechnen, was eine weitere Prozessorbelastung darstellt
 
- Aus diesen Gründen begann die IETF bereits 1995 die Arbeiten an IPv6
 
- Im Dezember 1998 wurde IPv6 mit der Publikation von RFC 2460 auf dem Standards Track offiziell zum Nachfolger von IPv4 gekürt
 
Entwicklungen
Jeder Haushalt mehrere
Planetarische Internets
Internet-Endgerät
- Vielleicht wie das Telefon? Interplanetary Gateways
 - Vielleicht das Telefon?
 
Interplanetary Channel Protocol Internet wird zunehmend in * .earth? .mars? IPv4? IPv6? Funktionen und Verhaltensweisen des Alltags „hineinwachsen“ Projekt ist Bestandteil der Mars Missions Pläne der USA Internetfähigkeit wird zu einem Gerät genauso gehören wie ein Stromanschluss
- Neue Internet-Endgeräte
 
- WebTV, Palm-Pilot, Nokia,Sony, Nintendo, Sega games
 - Tragbare und anziehbare Computer
- Hardwear?
 - Underware?
 
 
Neue Anforderungen
- Neue Internet-Dienste im LAN, MAN, WAN
 
- VPNs, QoS, Security, IP-Mobilität
 
- Neue Entwicklungstrends
 
- Smart Home Appliances, Interaktive Spiele, Peer2Peer
 
- Internet Dienstleistungen im Mobilfunk
 
- „Erschöpfung“ des IPv4 Adressvorrates
 
- Internet Protokoll IPv4
 
Eingeschränkte Nutzbarkeit
- Adressraum
 - QoS
 - Security
 - Mobiltätsunterstützung
 - Effizienz
 - Erweiterbarkeit des Protokolls
 
Designanforderungen
- Umfangreicher, “zukunftssicherer” Adressraum
 
- Hierarchische Adressierung und effiziente Adressvergabe
 
- Begrenzung der Größe der „Routing Tabellen“
 
- QoS Unterstützung
 
- Inhärente Security
 
- Mobility Support auf IP-Ebene
 
- Auto-Konfiguration
 
- Plug-and-Play auf Netzwerkebene
 
- Erweiterbarkeit des Protokolls
 
Motivation für IPv6
- Unterstützung von Millarden von Hosts
 
- Möglichkeit für Hosts auf Reise zu
 - auch bei ineffizienter Nutzung des gehen
 
Adressraums * ohne Adressänderung
Reduzierung des Umfangs der Routing- Automatische IP-Adressvergabe Tabellen * Neighbor (Router, Rechner..) Discovery
Vereinfachung des Protokolls Möglichkeit für das Protokoll zukünftig
- damit Router Pakete schneller abwickeln weiterzuentwickeln
 
können Unterstützung der alten und neuen Höhere Sicherheit Protokolle
- Authentifikation und Datenschutz * Koexistenz für (viele) Jahre
 
Mehr Gewicht auf Dienstarten
- insbesondere für Echtzeitanwendungen
 
Unterstützung von Multicasting
- durch die Möglichkeit den Umfang zu definieren
 
Implementierungen Endgeräte
- IPv6 Implementierungen liegen für (nahezu) jedes Betriebssystem vor
 
- Sebst Windows XP wurde schon mit IPv6 Code ausgeliefert
 
- Viele Router-Hersteller bieten IPv6 Produkte
 
- Cisco annoncierte in 1Q2001 ihr IPv6 Produktionsrelease für alle IOS Systeme
 - Juniper (4Q2001) und Hitachi unterstützen IPv6 in Hardware
 - Ericsson/Telebit verkauft seit Jahren funktionsfähige „Vollimplementierung“
 
- Probleme bei älteren/preiswerten SOHO-Produkten
 
- IPv6 erfüllt die aktuellen Anforderungen
 
- IPv6 ist zukunftssicher
 - Skaliert mit weiter wachsenden Zahl von Endgeräten
 - IPv6 wird DAS Netzwerkprotokoll im Internet
 
- Netzbetreiber sollte sich mit IPv6 beschäftigen und eine Migrationsstrategie erarbeiten
 
IPv6 - Einführung 25
Neue Eigenschaften von IPv6
Vergrößerung des Adressraums
- von IPv4 mit 232 (≈ 4,3 Milliarden = 4,3·109) Adressen auf
 - 2128(≈ 340 Sextillionen = 3,4·1038) Adressen bei IPv6
 - Vergrößerung um den Faktor 296 (≈7,9·1028).
 
Vereinfachung und Verbesserung des Protokollrahmens
- entlastet Router von Rechenaufwand
 
Zustandslose automatische Konfiguration von Ipv6-Adressen
- zustandsbehaftete Verfahren wie DHCP werden damit in vielen Anwendungsfällen überflüssig
 
Mobile IP
- sowie Vereinfachung von Umnummerierung und Multihoming
 
Implementierung von IPsec
- innerhalb des Ipv6-Standards
 - Dadurch wird die Verschlüsselung und die Überprüfung der Authentizität von IP-Paketen ermöglicht
 
Unterstützung von Netztechniken
- Quality of Service
 - Multicast
 
Ende-zu-Ende-Prinzip
- hauptsächliche Motivation zur Vergrößerung des Adressraums
 
- Zentrales Designprinzip des Internets
 
- Nur die Endknoten des Netzes sollen aktive Protokolloperationen ausführen
 - Das Netz zwischen den Endknoten ist nur für die Weiterleitung der Datenpakete zuständig
 - Das Internet unterscheidet sich hier wesentlich von anderen digitalen
 
Datenübertragungsnetzwerken wie z. B. GSM
- Dazu ist es notwendig, dass jeder Netzknoten global eindeutig adressierbar ist
 
- Network Address Translation (NAT)
 
- Heute übliche Verfahren wie NAT verletzen das Ende-zu-Ende-Prinzip
 - Umgehen derzeit die IPv4-Adressknappheit
 - Sie ermöglichen den so angebundenen Rechnern nur ausgehende Verbindungen aufzubauen
 - Aus dem Internet können diese hingegen nicht ohne Weiteres kontaktiert werden
 
- Einschränkungen durch NAT
 
- IPsec und Protokolle auf höheren Schichten verlassen sich auf das Ende-zu-Ende-Prinzip
 
– z. B. FTP und SIP
- Sind mit NAT nur eingeschränkt oder durch Zusatzlösungen funktionsfähig
 
Paradigmenwechsel für Heimanwender
Anstatt vom Provider nur eine einzige IP-Adresse zugewiesen zu bekommen und über NAT mehrere Geräte ans Internet anzubinden,
- bekommt der Anwender den global eindeutigen IP-Adressraum für ein ganzes Teilnetz zur Verfügung gestellt,
 - so dass jedes seiner Geräte eine IP-Adresse aus diesem erhalten kann
 
- Aktive Teilnahme am Netz
 
- Damit wird es für Endbenutzer einfacher, durch das Anbieten von Diensten aktiv am Netz
 
teilzunehmen.
- Lösung der Probleme durch NAT
 
- Zudem entfallen die Probleme, die bei NAT durch die Adressumschreibung entstehen
 
Wahl der Adresslänge
- Faktoren bei der Wahl der Adresslänge
 
- Größe des zur Verfügung stehenden Adressraums
 
- Abwägung
 
- Protokoll-Overhead
 
– pro Datenpaket müssen Quell- und Ziel-IP-Adresse übertragen werden – Längere IP-Adressen führen zu erhöhtem Protokoll-Overhead
- Wachstum des Internets Rechnung tragen
 
- Routing
 
- Einer Organisation nur ein einziges Mal Adressraum zuweisen müssen
 - Verhinderung der Fragmentierung des Adressraums
 
- Autokonfiguration und Umnummerierung
 
- Autokonfiguration, Umnummerierung und Multihoming vereinfachen
 - Festen Teil der Adresse zur netzunabhängigen eindeutigen Identifikation eines Netzknotens reservieren
 - Die letzten 64 Bit der Adresse bestehen daher in der Regel aus der EUI-64 der Netzwerkschnittstelle des Knotens