IP-Adressen/Vergabe: Unterschied zwischen den Versionen
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=== LIR – Local Internet Registry === | === LIR – Local Internet Registry === |
Version vom 28. November 2023, 19:24 Uhr
topic - Kurzbeschreibung
Beschreibung
Vergabe von IP-Adressen
- Vergabe von IP-Adressen und Netzbereichen
IANA – Internet Assigned Numbers Authority
Die Vergabe von IP-Netzen im Internet wird von der IANA geregelt.
- In den Anfangsjahren des Internets wurden IPv4-Adressen bzw. -Netze in großen Blöcken direkt von der IANA an Organisationen, Firmen oder Universitäten vergeben.
- Beispielsweise wurde der Bereich
13.0.0.0/8
und damit 16.777.216 Adressen der Xerox Corporation zugeteilt, ebenso erhielten Merck & Co. (54.0.0.0/8
) und IBM (9.0.0.0/8
) einen solch großen Bereich zugeteilt. - Die einzige deutsche Firma, die einen /8 Bereich zugeteilt bekommen hat, ist die debis AG (
53.0.0.0/8
). - Heute vergibt die IANA Blöcke an regionale Vergabestellen.
RIR – Regional Internet Registry
Seit Februar 2005 gibt es fünf regionale Vergabestellen, die Regional Internet Registries (RIR) genannt werden.
- Unter anderem für Deutschland, Liechtenstein, Österreich und die Schweiz ist also das RIPE NCC zuständig.
- Die Regional Internet Registries vergeben die ihnen von der IANA zugeteilten Netze an lokale Vergabestellen.
RIR | Bezeichnmung | Zuständigkeit |
---|---|---|
AfriNIC | African Network Information Centre | Afrika |
APNIC | Asia Pacific Network Information Centre | Asien-Pazifik |
ARIN | American Registry for Internet Numbers | Nordamerika |
LACNIC | Latin-American and Caribbean Network Information Centre | Lateinamerika und Karibik |
RIPE NCC | Réseaux IP Européens Network Coordination Centre | Europa, Naher Osten, Zentralasien |
LIR – Local Internet Registry
Die Local Internet Registries (LIR) genannten lokalen Vergabestellen geben die ihnen von den RIRs zugeteilten Adressen an ihre Kunden weiter.
- Die Aufgabe der LIR erfüllen in der Regel Internet Service Provider.
- Kunden der LIR können entweder Endkunden oder weitere (Sub-)Provider sein.
Die Adressen können dem Kunden entweder permanent zugewiesen werden (static IP address, feste IP-Adresse) oder beim Aufbau der Internetverbindung dynamisch zugeteilt werden (dynamic IP address, dynamische IP-Adresse).
- Fest zugewiesene Adressen werden vor allem bei Standleitungen verwendet oder wenn Server auf der IP-Adresse betrieben werden sollen.
Welchem Endkunden oder welcher Local Internet Registry eine IP-Adresse bzw. ein Netz zugewiesen wurde, lässt sich über die Whois-Datenbanken der RIRs ermitteln.
Private Netze
- In privaten, lokalen Netzen (LAN) können selbst IP-Adressen vergeben werden
- Dafür sollten für IPv4-Adressen aus den in RFC 1918 genannten privaten Netzen verwendet werden (zum Beispiel
192.168.1.1, 192.168.1.2, …
). - Diese Adressen werden von der IANA nicht weiter vergeben und im Internet nicht geroutet.
- Um trotzdem eine Internet-Verbindung zu ermöglichen, werden in einem Router mittels Network Address Translation die LAN-internen Adressen in öffentliche, im Internet gültige IPv4-Adressen übersetzt.
- Bei Paketen, die an die öffentliche Adresse gerichtet ankommen, wird die öffentliche Adresse wiederum in die privaten Adressen zurückübersetzt.
- Zusätzlich ermöglicht NAT, dass alle Computer des lokalen Netzes nach außen unter derselben (also nur einer) im Internet gültigen IPv4-Adresse erscheinen, was „Adressen spart“.
- Die Zuordnung einer Kommunikation zwischen einem lokalen Computer mit privater Adresse und dem Server im Internet geschieht dann über die Portnummer.
Netzklassen
- Ursprünglich wurden IPv4-Adressen in Netzklassen von A bis C mit verschiedenen Netzmasken eingeteilt
- Klassen D und E waren für spezielle Aufgaben vorgesehen.
- Aufgrund der immer größer werdenden Routing-Tabellen wurde 1993 das klassenlose Routing CIDR (Classless Interdomain Routing) eingeführt.
- Damit spielt es keine Rolle mehr, welcher Netzklasse eine IPv4-Adresse angehört.