Bash/Eingabeverarbeitung: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Abschnitt zur Syntax der Bash tauchte mehrfach der Begriff der Expansion auf. Im Sinne der Bash umfasst Expansion eine Menge von Regeln, nach denen die Eingabe in der Kommandozeile zunächst bearbeitet wird. Jede durch Metazeichen getrennte Zeichenkette bildet ein einzelnes Wort in der Eingabe und wird von der Bash nach bestimmten Regeln expandiert. Nachdem das Kommando in Token geteilt wurde, werden diese Wörter oder Token expandiert bzw. aufgelöst. Bestimmte Zeichenmuster werden hierbei durch andere substituiert - sie "expandieren". Um zu versehen, wie die Shell mit einer Kommandozeile umgeht, ist es wichtig diese Expansionen zu kennen. In den nächsten Kapiteln werden alle Expansionen in Folge ihres Auftretens besprochen. Welche Regeln wann und in welcher Reihenfolge zum Einsatz gelangen, hängt vom konkreten Kontext ab und wurde im Zusammenhang mit einfachen Kommandos (Expansion der Worte) und Variablenzuweisungen genannt. | Im Abschnitt zur Syntax der Bash tauchte mehrfach der Begriff der Expansion auf. Im Sinne der Bash umfasst Expansion eine Menge von Regeln, nach denen die Eingabe in der Kommandozeile zunächst bearbeitet wird. Jede durch Metazeichen getrennte Zeichenkette bildet ein einzelnes Wort in der Eingabe und wird von der Bash nach bestimmten Regeln expandiert. Nachdem das Kommando in Token geteilt wurde, werden diese Wörter oder Token expandiert bzw. aufgelöst. Bestimmte Zeichenmuster werden hierbei durch andere substituiert - sie "expandieren". Um zu versehen, wie die Shell mit einer Kommandozeile umgeht, ist es wichtig diese Expansionen zu kennen. In den nächsten Kapiteln werden alle Expansionen in Folge ihres Auftretens besprochen. Welche Regeln wann und in welcher Reihenfolge zum Einsatz gelangen, hängt vom konkreten Kontext ab und wurde im Zusammenhang mit einfachen Kommandos (Expansion der Worte) und Variablenzuweisungen genannt. | ||
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| Kommando in Token aufteilen || | |||
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| Erkennung von Schlüsselwörtern || | |||
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| Auflösung von Aliasen || | |||
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| Klammer-Expansion || | |||
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| Tilde-Expansion || | |||
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| Parameter- und Variablenexpansion || | |||
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| Kommandosubstitution || | |||
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| Arithmetische Substitution || | |||
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# Die Shell liest die Befehlszeile bis zum ersten Kommandotrenner (& && || ; > <) und zerlegt sie damit in einzelne Token. | # Die Shell liest die Befehlszeile bis zum ersten Kommandotrenner (& && || ; > <) und zerlegt sie damit in einzelne Token. |
Version vom 9. März 2024, 10:34 Uhr
Eingabeverarbeitung
Verarbeitung der Kommandozeile
Im Abschnitt zur Syntax der Bash tauchte mehrfach der Begriff der Expansion auf. Im Sinne der Bash umfasst Expansion eine Menge von Regeln, nach denen die Eingabe in der Kommandozeile zunächst bearbeitet wird. Jede durch Metazeichen getrennte Zeichenkette bildet ein einzelnes Wort in der Eingabe und wird von der Bash nach bestimmten Regeln expandiert. Nachdem das Kommando in Token geteilt wurde, werden diese Wörter oder Token expandiert bzw. aufgelöst. Bestimmte Zeichenmuster werden hierbei durch andere substituiert - sie "expandieren". Um zu versehen, wie die Shell mit einer Kommandozeile umgeht, ist es wichtig diese Expansionen zu kennen. In den nächsten Kapiteln werden alle Expansionen in Folge ihres Auftretens besprochen. Welche Regeln wann und in welcher Reihenfolge zum Einsatz gelangen, hängt vom konkreten Kontext ab und wurde im Zusammenhang mit einfachen Kommandos (Expansion der Worte) und Variablenzuweisungen genannt.
Verarbeitung der Kommandozeile
- Reihenfolge der Auswertung
Kommando in Token aufteilen | |
Erkennung von Schlüsselwörtern | |
Auflösung von Aliasen | |
Klammer-Expansion | |
Tilde-Expansion | |
Parameter- und Variablenexpansion | |
Kommandosubstitution | |
Arithmetische Substitution | |
Wortaufteilung | |
Pfadnamensexpansion | |
Befehlssuche | |
Befehl ausführen |
- Die Shell liest die Befehlszeile bis zum ersten Kommandotrenner (& && || ; > <) und zerlegt sie damit in einzelne Token.
- Hat die bash im ersten Token ein „öffnendes Schlüsselwort“ wie 'if', 'function' oder Ähnliches gefunden, liest Sie den nächsten Befehl ein. Wird ein anderes (nicht öffnendes Schlüsselwort gefunden, gibt sie eine Fehlermeldung aus. Andernfalls fährt sie mit Schritt drei fort.
- Hier werden Aliase (evtl. auch rekursiv) aufgelöst und durch ihren Inhalt ersetzt.
- Klammererweiterungen wie a{b,c} werden zu ab ac aufgelöst.
- Die Tilde wird durch den Inhalt von $HOME, ~user durch das Homeverzeichnis von user (z. B. /home/user) ersetzt.
- Alle Parameter (Variablen) mit einem Dollarzeichen ($) am Anfang werden durch ihren Wert ersetzt.
- Befehlsersetzungen der Form $(Befehle) oder `Befehl` werden durch ihr Ergebnis ersetzt.
- Berechnungen werden durch ihr Ergebnis ersetzt.
- Die Shell zerlegt die Kommandozeile in einzelne Argumente. Sie trennt die einzelnen Argumente durch eines der Zeichen, die in der Shell-Variablen $IFS (Internal Field Separator) stehen, normalerweise Leerzeichen, Tabs und Newline-Zeichen.
- Metazeichen wie *,? oder […] werden durch ihr Ergebnis ersetzt.
- Alle Wörter werden nun als Befehl behandelt und zunächst als Funktion, dann als interner Befehl und zuletzt in allen in der $PATH-Variable enthaltenen Pfaden gesucht
- Nachdem die Ein-/Ausgabe-Umlenkung (und Ähnliches) eingerichtet wurde, führt die Shell die Befehlszeile aus. Sollte sich daraus eine neue Befehlszeile ergeben beginnt der Durchlauf evtl. erneut.
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