APT/Fehlerbehebung/Legacy keyring

Aus Foxwiki

Fehlermeldung

Key is stored in legacy trusted.gpg keyring
Warning: apt-key is deprecated. Manage keyring files in trusted.gpg.d instead (see apt-key(8))
Beispiel
apt update
Warning: https://updates.signal.org/desktop/apt/dists/xenial/InRelease: Schlüssel ist im veralteten Schlüsselbund trusted.gpg gespeichert (/etc/apt/trusted.gpg), siehe den Abschnitt MISSBILLIGUNG in apt-key(8) für Details.

Ursache

Schlüssel ist im veralteten Schlüsselbund trusted.gpg gespeichert

Lösung

Der beste Weg

apt-key list

Suchen Sie den Abschnitt, in dem das in der ersten Warnung aufgeführte Paket erwähnt wird

  • wenn Sie mehrere Warnungen sehen, müssen Sie diese Schritte nacheinander für jede einzelne wiederholen

In meinem Fall suche ich nach dem Schlüssel für TeamViewer, und der sieht wie folgt aus

pub rsa4096 2020-01-29 [SC]
8CAE 012E BFAC 38B1 7A93 7CD8 C5E2 2450 0C12 89C0
uid [ unbekannt] TeamViewer Deutschland GmbH (TeamViewer Linux 2020) <support@teamviewer.com>

Kopieren Sie die letzten 8 Zeichen aus der zweiten Zeile - im obigen Beispiel ist dies 0C12 89C0 - und wandeln Sie sie mit dem folgenden Befehl in eine .gpg-Datei um

  • Denken Sie daran, das Leerzeichen zwischen den 8 Zeichen wegzulassen und einen gpg-Dateinamen anzugeben, der zu dem Paket passt, für das der Schlüssel bestimmt ist

In meinem Beispiel musste ich Folgendes ausführen

# apt-key export 0C1289C0 | gpg --dearmour -o /etc/apt/trusted.gpg.d/teamviewer.gpg

Wenn Sie das nächste Mal ein apt-Update ausführen, wird der Fehler mit dem veralteten Schlüssel für das gerade angewendete Repository nicht mehr erscheinen (wenn allerdings mehr als ein Repository betroffen ist, müssen Sie die obigen Schritte für jedes einzelne wiederholen)

Der schnelle Weg

Der "empfohlene" Weg, um apt key deprecations Fehler unter Ubuntu zu beheben, ist die oben beschriebene Methode

  • Aber es gibt auch eine "schnelle und schmutzige" Lösung

Auch wenn die unten beschriebene Methode funktioniert hat, möchte ich betonen, dass a) Ihre Erfahrungen variieren können und b) es nicht der klügste Weg ist, dieses Problem zu lösen, da es, abhängig von den Legacy-Schlüsseln auf Ihrem System, die Sicherheit Ihres Systems gefährden könnte

Wenn Sie alle Vorsicht in den Wind schlagen wollen, öffnen Sie ein neues Terminalfenster und führen Sie

# cd /etc/apt
# cp trusted.gpg trusted.gpg.d

Wenn Sie das nächste Mal apt update ausführen, wird der betreffende Fehler nicht mehr erscheinen

Hintergrund

Diese Fehlermeldung erscheint seit Debian 11, wenn man versucht, einen neuen GnuPG-Schlüssel hinzuzufügen

Bislang wurde für Drittanbieter-Paketquellen von APT-Paketen der öffentliche Schlüssel heruntergeladen und an apt-key add übergeben

# wget -q -O - https://download.bell-sw.com/pki/GnuPG-KEY-bellsoft | apt-key add -
Warning: apt-key is deprecated. Manage keyring files in trusted.gpg.d instead (see apt-key(8))
OK

Per APT verteilte Softwarepakete werden signiert

  • Damit soll sichergestellt werden, dass ihr wirklich die originalen Pakete von der jeweiligen Organisation wie Debian erhaltet
  • Wie das im Detail funktioniert, hängt mit asymmetrischer Kryptografie und der Funktionsweise von PGP zusammen
    • Das würde hier den Rahmen sprengen
    • Wir belassen es daher an der Stelle dabei, dass sich mit der Signatur die Integrität der Pakete sicherstellen lässt – was grundsätzlich eine sinnvolle Sache ist und die Sicherheit erhöht

Mit apt-key add wird der öffentlichen Schlüssel des Repositorys gespeichert und ihm vertraut

  • Ansonsten hätte das System kein Vertrauensverhältnis – die Installation von Paketen aus nicht vertrauenswürdigen Quellen würde abgewiesen
  • Kann man selbst testen, indem man eine Drittanbieter-Paketquelle hinzufügt, ohne vorher deren öffentlichen Schlüssel zu importieren

apt-key ist veraltet

  • Fügt ihr einen neuen Schlüssel mit apt-key hinzu, wird dieser in einen Ordner von vertrauenswürdigen Schlüsseln (konkret /etc/apt/trusted.gpg.d) abgelegt
  • Wenn man ein Paket installiert, prüft apt, ob es von irgendjemandem signiert wurde, dessen Schlüsseln wir vertrauen
  • Es wird nicht vorher abgefragt, ob der Schlüssel zu der Paketquelle passt

Das ist zwar immer noch sicherer als gar keine Signaturen zu verwenden, aber es schwächt die Sicherheit

  • Besser wäre es, wenn ein Schlüssel nur für das dazugehörige Repository akzeptiert wird
  • Also eine 1:1 Beziehung, statt eines generellen, bedingungslosen Vertrauensverhältnisses
  • Aus diesem Grunde wurde apt-key als veraltet markiert, damit man auf dieses neue Verfahren wechselt

Seit Debian 11 bzw. Ubuntu 22.04 ist apt-key nur als veraltet markiert und daher weiterhin verfügbar

  • Allerdings ist das die letzte Hauptversion!
  • Mit der nächsten Version von Debian bzw. Ubuntu wird es aller Voraussicht nach entfernt
  • Ich werde es daher in den Beiträgen nicht mehr einsetzen und ihr solltet es möglichst auch nicht mehr tun