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Berkeley Internet Name Domain

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topic - Beschreibung

Beschreibung

Berkeley Internet Name Domain (BIND)

Die meisten modernen Netzwerke, einschließlich dem Internet, erlauben dem Benutzer andere Computer über deren Namen zu bestimmen.

  • Dies befreit den Benutzer davon, die numerische Netzwerk-Adresse behalten zu müssen.
  • Der effektivste Weg ein Netzwerk zu konfigurieren, sodass es namensbasierte Verbindungen zulässt, ist durch das Einrichten eines Domain Name Service (DNS) oder Nameserver, welcher Rechnernamen in numerische Adressen auflöst und umgekehrt.
Warnung
Wenn Sie das Domain Name Service Configuration Tool verwenden, sollten Sie die BIND-Konfigurationsdateien nicht manuell bearbeiten, da alle manuell vorgenommenen Änderungen vom Domain Name Service Configuration Tool beim nächsten mal überschrieben werden, wenn dieses benutzt wird.

Einführung

Wenn Hosts auf einem Netzwerk zu einem anderen über deren Hostnamen, auch fully qualified domain name (FQDN) genannt, verbinden, wird DNS verwendet, um die IP-Adressen der Rechner über deren Hostnamen zu bestimmen.

Die Verwendung von DNS und FQDN sind auch für Systemadministratoren vorteilhaft
  • Dank dieser Namen verfügen Administratoren über die Flexibilität, IP-Adressen für einzelne Rechner zu ändern, ohne namenbasierte Abfragen der Rechner ausführen zu müssen.
  • Umgekehrt können die Administratoren festlegen, welche Rechner eine namenbasierte Abfrage in einer für die Benutzer transparenten Weise handhaben.
DNS wird im Allgemeinen mit Hilfe zentralisierter Server implementiert, die für einige Domains authorisiert sind und sich auf andere DNS-Server für andere Domains beziehen.
Eine Client-Applikation verbindet üblicherweise über den Port 53 mit dem Nameserver und fragt Informationen über diesen ab.
  • Der Nameserver wird versuchen, mit Hilfe einer Resolver-Bibliothek den FQDN zu lösen.
  • Diese Bibliothek kann die vom Host angeforderten Informationen oder Daten über den Namen aus einer früheren Abfrage enthalten.
  • Wenn der Nameserver die Antwort nicht in seiner Resolver-Bibliothek findet, wird er andere Nameserver, die sogenannten Root-Nameserver verwenden, um festzulegen, welche Nameserver für diesen FQDN autorisiert sind.
  • Mit dieser Information wird anschließend bei den autorisierten Nameservern dieser Name abgefragt, um die IP-Adresse festzustellen.
  • Bei einem Reverse-Lookup wird die gleiche Prozedur durchgeführt, allerdings mit dem Unterschied, dass hier eine unbekannte IP-Adresse und nicht ein Name abgefragt wird.

Nameserver Zonen

Im Internet kann ein FQDN eines Hosts in verschiedene Bereiche eingeteilt werden
  • Diese Bereiche werden in einer Hierarchie (ähnlich einem Baum) mit Hauptstamm, primären Abzweigungen, sekundären Abzweigungen und weitere angeordnet.

Betrachten Sie den folgenden FQDN:

bob.sales.example.com
Wenn Sie sehen möchten, wie ein FQDN aufgelöst wurde, um eine IP-Adresse für ein bestimmtes System zu finden, müssen Sie den Namen von rechts nach links lesen.
  • Jede Ebene der Hierarchie ist durch Punkte (.) voneinander getrennt.
  • In diesem Beispiel bestimmt com die Top-Level-Domain für diesen FQDN.
  • Der domain-Name ist eine Subdomain von com mit sales als Subdomain von example.
  • Ganz links im FQDN befindet sich der Hostname, bob, der einen bestimmten Computer identifiziert.
Mit Ausnahme des Hostnamens wird jeder Bereich als Zone bezeichnet, die einen bestimmten Namespace (Namensbereich) festlegt.
  • Ein Namespace kontrolliert die Bezeichnung der Subdomains auf der linken Seite.
  • In diesem Beispiel sind zwar nur zwei Subdomains angegeben, ein FQDN muss aber mindestens eine und kann viel mehr Subdomains enthalten, je nach der Organisation des Namespace.
Die Zonen werden mit Hilfe von Zone-Dateien in authorisierten Nameservern festgelegt
  • Die Zone-Dateien beschreiben den Namenspace der Zone, den für eine bestimmte Domain oder Subdomain zu verwendenden Mail-Server, uvm.
  • Die Zone-Dateien sind auf primären Nameservern (auch Master-Nameserver genannt) gespeichert, die für Änderungen an Dateien maßgeblich sind, sowie auf sekundären Nameservern (auch Slave-Nameserver genannt), die ihre Zone-Dateien von den primären Nameservern erhalten.
  • Jeder Nameserver kann gleichzeitig für unterschiedliche Zonen sowohl primärer als auch sekundärer Nameserver sein.
  • Zugleich können sie auch für mehrere Zonen maßgeblich sein.
  • Dies hängt alles von der Konfiguration des Nameservers ab.

Nameserver Arten

Primäre Nameserver können auf vier verschiedene Arten konfiguriert sein
Option Beschreibung
Master Speichert die ursprünglichen und maßgeblichen Zonen für einen bestimmten Namespace, und beantwortet Fragen von anderen Nameservern, die nach Antworten für diesen Namespace suchen.
Slave Beantwortet ebenfalls die Anfragen anderer Nameserver bezüglich des Namespace, für den dieser die Autorität darstellt.
  • Die Slave-Nameserver erhalten ihre Informationen über ein Namespace jedoch von Master-Nameservern.
Caching-Only Bietet Dienste für IP-Auflösungen, hat aber nicht für alle Zonen eine Berechtigung.
  • Antworten für alle Auflösungen werden üblicherweise für eine bestimmte Zeit im Speicher gecachet, welche von dem abgefragten Zone-Record festgelegt wird.
Forwarding Leitet Anfragen zum Auflösen an eine spezielle Liste von Nameservern weiter.
  • Wenn keiner der angegebenen Nameserver den Auflösungsprozess durchführen kann, wird der Vorgang abgebrochen und die Auflösung schlägt fehl.
Ein Nameserver kann einem oder mehreren dieser Typen zugehören

Zum Beispiel kann ein Nameserver für einige Zonen der Master und für andere Zonen der Slave sein und für andere ausschließlich Auflösungen weiterleiten.

BIND als Nameserver

BIND führt Namensauflösungsdienste mittles /usr/sbin/named Daemon durch
BIND enthält auch eine administrative Utility
/usr/sbin/rndc
BIND speichert seine Konfigurationsdateien in den folgenden zwei Orten
  • /etc/named.conf — Die Konfigurationsdatei für den named Daemon.
  • /var/named/ directory — Das named Arbeitsverzeichnis, welches Zone, Statistiken, und Cache-Dateien enthält.

Zone-Dateien

Zone-Dateien sind im named-Arbeitsverzeichnis, /var/named/, gespeichert und enthalten Informationen über einen bestimmten Namespace.

  • Jede Zone-Datei ist gemäß der Daten der file-Option in der zone-Direktive benannt.
  • Normalerweise bezieht sich der Name auf die entsprechende Domain und identifiziert die Datei als Datei, die Zone-Daten enthält, wie beispielsweise example.com.zone.

Jede Zone-Datei kann Direktiven und Resource-Records enthalten. Direktiven weisen den Name-Server an, bestimmte Aktionen auszuführen oder spezielle Einstellungen für die Zone zu verwenden. Resource-Records legen die Parameter der Zone fest.

  • Diese ordnen bestimmten Systemen innerhalb des Namespaces der Zone eine Identität zu.
  • Anweisungen sind optional, aber Resource-Records sind notwendig, um dieser Zone den Name-Service zur Verfügung zu stellen.

Alle Anweisungen und Resource-Records sollten in einer eigenen Zeile stehen.

Kommentare können in Zone-Dateien nach dem Semikolon (;) platziert werden.

Zone-Dateien-Direktiven

Anweisungen werden durch das vorangestellte Dollarzeichen $ identifiziert, das vor dem Namen der Anweisung üblicherweise im oberen Teil der Zone-Datei steht.

Folgende Anweisungen werden am häufigsten verwendet:

  • $INCLUDE — Weist named an, in diese Zone-Datei an Stelle der Anweisung eine andere Zone-Datei einzufügen.
  • Dadurch können zusätzliche Einstellungen der Zone getrennt von der Haupt-Zone-Datei gespeichert werden.
  • $ORIGIN — Stellt den Domain-Name so ein, dass er an alle ungeeigneten Records angefügt wird.
  • Wie beispielsweise die, die ausschließlich den Host festlegen.

Eine Zone-Datei könnte beispielsweise folgende Zeile enthalten:

$ORIGIN example.com.An alle Namen, die in Resource-Records verwendet werden und nicht mit einem Punkt (.) enden, wird example.com angehängt.
Anmerkung
Die Verwendung der $ORIGIN-Direktive ist nicht erforderlich, wenn der Name der Zone in /etc/named.conf mit dem Wert übereinstimmt, den Sie $ORIGIN zuweisen würden.
  • Standardmäßig wird der Name der Zone als Wert der $ORIGIN-Anweisung verwendet.
  • $TTL — Legt den Standard-Time to Live (TTL)-Wert für die Zone fest.
  • Dieser Wert legt für die Name-Server in Sekunden fest, wie lange das Resource-Record für die Zone gültig ist.
  • Ein Resource- Record kann einen eigenen TTL-Wert besitzen, der den Wert dieser Anweisung für die Zone überschreibt.

Wird dieser Wert erhöht, können die Remote-Name-Server die Zone-Informationen länger verarbeiten.

  • Dadurch werden zwar die Abfragen für diese Zone reduziert, es vergrößert sich jedoch der Zeitraum, bis man von den Änderungen der Resource-Records profitieren kann.

Resource-Records der Zone-Datei

Die Hauptkomponente einer Zone-Datei sind deren Resource-Records.

Es gibt viele Typen von Resource-Records.

  • Folgende werden am häufigsten verwendet:
  • A — Adressen-Record, das einem Namen eine IP-Adresse zuweist.
  • Beispiel:
<host>     IN     A     <IP-address>Wenn der <host>-Wert nicht angegeben wird, verweist ein A-Record auf eine standardmäßige IP-Adresse für den oberen Teil des Namespaces. 
  • Dieses System gilt für alle nicht-FQDN-Anfragen.

Beachten Sie das folgende A-Record-Beispiel für die example.com Zone-Datei:

             IN     A       10.0.1.3
server1      IN     A       10.0.1.5Anfragen für example.com richten sich an 10.0.1.3, während Anfragen für server1.example.com sich an 10.0.1.5 richten. * CNAME — Name-Record, welcher Namen untereinander zuordnet. 
  • Dieser Typ ist auch als Alias bekannt.

Im nächsten Beispiel wird named angewiesen, dass alle Anfragen, die an den <alias-name> gesendet werden, auf den Host <real-name> zeigen. CNAME-Records werden am häufigsten verwendet, um auf Dienste zu verweisen, die ein allgemeines Namensschema für den korrekten Host, wie www für Web-Server, verwenden.

  • server1 IN A 10.0.1.5
www          IN     CNAME   server1* MX — Mail eXchange- Record, das angibt, welchen Weg eine Mail nimmt, die an ein bestimmtes Namespace gesendet und von dieser Zone kontrolliert wurde.
      IN     MX     <preference-value>  <email-server-name>In diesem Beispiel ermöglicht <preference-value>, die E-Mail-Server der Reihenfolge nach zu nummerieren, auf denen Sie für dieses Namespace bestimmte E-Mails empfangen möchten, indem Sie einigen E-Mail-Systemen den Vorrang vor anderen geben. 
  • Der MX-Resource-Record mit dem niedrigsten <preference-value> wird den anderen vorgezogen.
  • Sie können mehreren E-Mail-Servern denselben Wert zuweisen, um den E-Mail-Verkehr zwischen den Servern zu verteilen.

Der <email-server-name> kann ein Hostname oder ein FQDN sein. IN MX 10 mail.example.com.

      IN     MX     20     mail2.example.com.In diesem Beispiel wird der erste mail.example.com-E-Mail-Server vor dem mail2.example.com-E-Mail-Server bevorzugt, wenn eine E-Mail für die Domain example.com ankommt. * NS — Name-Server-Record, der die maßgeblichen Name-Server für eine bestimmte Zone anzeigt.

Beispiel für einen NS-Record:

      IN     NS     <nameserver-name>Der <nameserver-name> sollte ein FQDN sein.

Anschließend werden zwei Nameserver als maßgeblich für die Domain aufgelistet.

  • Es ist nicht so wichtig, ob diese Namenserver Slave- oder Master-Nameserver sind, da beide bereits maßgebend sind. IN NS dns1.example.com.
      IN     NS     dns2.example.com.* PTR — PoinTeR-Record verweist auf einen anderen Teil des Namespace.

PTR-Records werden primär für eine umgekehrte Namensauflösung verwendet, da diese IP-Adressen zu einem bestimmten Namen verweisen.

  • Unter Abschnitt 12.3.4 finden Sie weitere Beispiele von PTR-Records in Verwendung. * SOA — Start Of Authority-Record, gibt wichtige maßgebliche Informationen über den Namespace an den Name-Server.

Nach den Direktiven festgelegt ist ein SOA-Resource-Record, der erste Resource-Record in einer Zone-Datei.

Das folgende Beispiel zeigt die Basisstruktur eines SOA-Resource-Record:

@     IN     SOA    <primary-name-server>     <hostmaster-email> (
                    <serial-number>
                    <time-to-refresh>
                    <time-to-retry>
                    <time-to-expire>
                    <minimum-TTL> )

Das @-Symbol richtet die $ORIGIN-Anweisung (oder den Namen der Zone, falls die $ORIGIN-Direktive nicht eingestellt ist) als Namespace ein, das von diesem SOA-Resource-Record eingestellt wurde.

  • Als <primary-Nameserver> wird der erste, für diese Domain maßgebliche Name-Server verwendet und die E-Mail der über diesen Namespace zu kontaktierenden Person wird durch die <hostmaster-email> ersetzt.

Die <serial-number> wird bei jeder Änderung der Zone-Datei erhöht, so dass named erkennt, dass diese Zone neu geladen werden kann.

  • Die <time-to-refresh> teilt den Slave-Servern mit, wie lange sie warten müssen, bevor sie beim Master-Nameserver anfragen, ob alle Änderungen für die Zone durchgeführt wurden.
  • Der Wert der <serial-number> wird vom Slave-Server verwendet, um festzustellen, ob veraltete Daten der Zone verwendet werden, die aktualisiert werden sollten.

Die <time-to-retry> gibt den Zeitraum an, nach dem eine neue Anfrage bezüglich der Aktualisierung durchgeführt werden soll, wenn der Master-Nameserver auf die letzte Anfrage nicht reagiert hat.

  • Wenn der Master-Nameserver nicht geantwortet hat, bevor die <time-to-expire> abläuft, reagiert der Slave-Nameserver nicht mehr auf Anfragen bezüglich des Namespaces.

<minimum-TTL> ist die Zeit, die anderen Nameservern zum Verarbeiten der Zonen-Informationen mindestens zur Verfügung steht.

In BIND werden alle Zeiten in Sekunden angegeben.

  • Sie können jedoch auch Abkürzungen für andere Zeiteinheiten verwenden, wie beispielsweise
  • Minuten (M), Stunden (H), Tage (D) und Wochen (W).
  • In der Tabelle unter Tabelle 12-1 finden Sie Zeiträume in Sekunden und die entsprechende Zeit in anderen Formaten.
Sekunden Andere Zeiteinheiten
60 1M
1800 30M
3600 1H
10800 3H
21600 6H
43200 12H
86400 1D
259200 3D
604800 1W
31536000 365D
Sekunden im Vergleich zu anderen Zeiteinheiten

Das folgende Beispiel zeigt Ihnen, wie ein SOA-Resource-Record aussehen könnte, wenn es mit echten Werten konfiguriert ist.

@     IN     SOA    dns1.example.com.     hostmaster.example.com. (
                    2001062501 ; serial
                    21600      ; refresh after 6 hours
                    3600       ; retry after 1 hour
                    604800     ; expire after 1 week
                    86400 )    ; minimum TTL of 1 day

Beispiele für Zone-Dateien

Einzeln betrachtet könnten die Anweisungen und Resource-Records schwer zu verstehen sein.

  • Sind beide in einer gemeinsamen Datei plaziert, wird es einfacher.

Im nächsten Beispiel ist eine sehr einfache Zone-Datei abgebildet.

$ORIGIN example.com.
$TTL 86400
@     IN     SOA    dns1.example.com.     hostmaster.example.com. (
 2001062501 ; serial
 21600      ; refresh after 6 hours
 3600       ; retry after 1 hour
 604800     ; expire after 1 week
 86 400 )    ; minimum TTL of 1 day

 IN     NS     dns1.example.com.
 IN     NS     dns2.example.com.

 IN     MX     10     mail.example.com.
 IN     MX     20     mail2.example.com.

             IN     A       10.0.1.5

server1      IN     A       10.0.1.5
server2      IN     A       10.0.1.7
dns1         IN     A       10.0.1.2
dns2         IN     A       10.0.1.3

ftp          IN     CNAME   server1
mail         IN     CNAME   server1
mail2        IN     CNAME   server2
www          IN     CNAME   server2
In diesem Beispiel werden Standard-Anweisungen und SOA-Werte verwendet
  • Die maßgeblichen Name-Server sind dabei als dns1.example.com und dns2.example.com eingestellt, die über A-Records verfügen, wodurch sie mit 10.0.1.2 bzw. 10.0.1.3 verbunden sind.
  • Die mit MX-Records konfigurierten E-Mail-Server verweisen auf server1 und server2 über CNAME- Records.
  • Da die server1- und server2-Namen nicht mit einem Punkt enden (.), wird die $ORIGIN-Domain nach ihnen abgelegt, wobei sie zu server1.domain.com und server2.domain.com erweitert werden.
  • Mit den dazugehörigen A-Resource-Records können dann ihre IP-Adressen bestimmt werden.
  • Die beliebten FTP- und Web-Dienste, die unter den standardmäßigen Namen ftp.domain.com und www.domain.com zur Verfügung stehen, verweisen auf Rechner, die entsprechende Dienste für die Namen bieten, die CNAME-Records verwenden.

Zone-Dateien für die umgekehrte Auflösung von Namen

Eine Zone-Datei für die Auflösung von Reverse-Namen wird verwendet, um eine IP-Adresse in ein bestimmtes Namespace in einem FQDN umzusetzen.

  • Sie ähnelt einer standardmäßigen Zone-Datei, mit dem Unterschied, dass die PTR-Resource-Records zur Verknüpfung der IP-Adressen mit gültigen Domain-Namen verwendet werden.

Ein PTR-Record sieht Folgendem ähnlich:

<last-IP-digit>      IN     PTR    <FQDN-of-system>

Die <last-IP-digit>ist die letzte Nummer in einer IP-Adresse, mit der auf die FQDN eines bestimmtenSystems hingewiesen wird.

Im folgenden Beispiel werden die IP-Adressen 10.0.1.20 durch 10.0.1.25 den korrespondierenden FQDN zugewiesen.

$ORIGIN 1.0.10.in-addr.arpa.
$TTL 86400
@     IN     SOA    dns1.example.com.     hostmaster.example.com. (
                    2001062501 ; serial
                    21600      ; refresh after 6 hours
                    3600       ; retry after 1 hour
                    604800     ; expire after 1 week
                    86400 )    ; minimum TTL of 1 day

      IN     NS     dns1.example.com.
      IN     NS     dns2.example.com.

20    IN     PTR    alice.example.com.
21    IN     PTR    betty.example.com.
22    IN     PTR    charlie.example.com.
23    IN     PTR    doug.example.com.
24    IN     PTR    ernest.example.com.
25    IN     PTR    fanny.example.com.

Diese Zone-Datei würde mit einer zone-Anweisung in der named.conf-Datei in den Dienst übernommen, was dann so ähnlich aussieht wie:

zone "1.0.10.in-addr.arpa" IN {
  type master;
  file "example.com.rr.zone";
  allow-update { none; };
};

Es gibt nur einen kleinen Unterschied zwischen diesem Beispiel und einer standardmäßigen zone-Direktive:

  • der Name wird anders angegeben.
  • Bitte beachten Sie, dass bei einer Zone für eine umgekehrte Auflösung die ersten drei Blöcke der IP-Adresse zum Umkehren benötigt werden und .in-addr.arpa danach angegeben ist.
  • Dadurch kann ein einzelner Block von IP-Ziffern, der in der Zone-Datei zum umgekehrten Auflösen von Namen verwendet wird, richtig an diese Zone angefügt werden.

Erweiterte Funktionen von BIND

Die meisten BIND-Implementierungen verwenden für die Dienste zur Auflösung von Namen oder als Autorität für bestimmte Domains oder Sub-Domains nur named.

  • Die Version 9 von BIND verfügt jedoch auch über eine Reihe weiterer Features, die - korrekte Konfigurierung und Verwendung vorausgesetzt - einen sichereren und effizienteren DNS-Dienst gewährleisten.
Achtung
Einige dieser Features, wie beispielsweise DNSSEC, TSIG und IXFR (welche in den folgenden Abschnitten beschrieben werden), sollten nur in Netzwerkumgebungen mit Nameservern verwendet werden, die diese Features unterstützen.
  • Wenn Ihre Netzwerkumgebung Nicht-BIND- oder ältere BIND-Nameserver enthält, prüfen Sie bitte, ob es dafür verbesserte Features gibt, bevor Sie sie verwenden.

Alle hier vorgestellten Features werden im BIND 9 Administrator Reference Manual detaillierter beschrieben.

DNS-Protokoll-Erweiterungen

BIND unterstützt Incremental Zone Transfers (IXFR), bei denen Slave-Server nur die aktualisierten Teile einer Zone, die auf einem Master-Name-Server modifiziert wurden, heruntergeladen werden.

  • Der standardmäßige TransferProcess erfordert, dass auch bei der kleinsten Änderung die gesamte Zone an alle Slave-Name-Server übermittelt wird.
  • Für sehr populäre Domains mit sehr großzügigen Zone-Dateien und vielen Slave-Name-Servern macht IXFR den Benachrichtigungs- und Update-Prozess weniger ressourcenintensiv.

Beachten Sie bitte, dass IXFR nur zur Verfügung steht, wenn Sie für Änderungen der Master-Zonen-Records dynamisch updaten verwenden.

  • Wenn Sie Zone-Dateien manuell bearbeiten, um Änderungen durchzuführen, verwenden Sie AXFR.
  • Weitere Informationen über das dynamische Updaten finden Sie im BIND 9 Administrator Reference Manual.
  • Unter Abschnitt 12.7.1 finden Sie mehr Informationen.

Mehrere Ansichten

Durch Verwendung der view-Anweisung in named.conf, kann BIND verschiedene Informationen bereitstellen, abhängig von welchem Netzwerk eine Anforderung gestellt wurde.

Dies ist vor allem dann nützlich, wenn Sie nicht möchten, dass externe Clients einen bestimmten DNS-Dienst ausführen oder bestimmte Informationen sehen können, während Sie dies auf dem lokalen Netzwerk internen Clients ermöglichen.

Die view-Anweisung verwendet die match-clients-Option, um IP-Adressen oder ganze Netzwerke zu vergleichen und diesen spezielle Optionen und Zone-Daten zu geben.

Sicherheit

BIND unterstützt eine Reihe verschiedener Methoden, um das Updaten von Zonen auf Master- oder Slave-Nameservern zu schützen:

  • DNSSEC — Abkürzung für DNS SECurity.
  • Dieses Feature ist für Zonen, die mit einem Zonenschlüssel kryptographisch signiert werden, bestimmt.
    Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Informationen über eine spezielle Zone von einem Nameserver stammen, der mit einem bestimmten privaten Schlüssel signiert wurde, und der Empfänger über den öffentlichen Schlüssel dieses Nameservers verfügt.
    Version 9 von BIND unterstützt auch die SIG(0) öffentlicher/privater Schlüssel Methode für die Authentifizierung von Nachrichten.
  • TSIG — Abkürzung für Transaction SIGnatures.
  • Dieses Feature erlaubt die Übertragung von Master zu Slave nur dann, wenn ein gemeinsam verwendeter geheimer Schlüssel auf beiden Name-Servern existiert.
    Dieses Feature unterstützt die auf der IP-Adresse basierende Methode der Transfer-Authorisierung.
  • Somit muss ein unerwünschter Benutzer nicht nur Zugriff auf die IP-Adresse haben, um die Zone zu übertragen, sondern auch den geheimen Schlüssel kennen.
    Version 9 von BIND unterstützt auch TKEY, eine weitere Methode der Autorisierung von Zone-Übertragungen auf der Basis eines gemeinsam verwendeten geheimen Schlüssels.

IP-Version 6

Die Version 9 von BIND kann mit den A6 Zone-Records Name-Service für die IP-Version 6 (IPv6)-Umgebungen zur Verfügung stellen.

Wenn Ihre Netzwerkumgebung sowohl über Ipv4- als auch IPv6-Hosts verfügt, können Sie den lwresd Lightweight-Resolver-Daemon in Ihren Netzwerk-Clients verwenden.

  • Dieser Daemon ist ein sehr effektiver Caching-Only-Name-Server, der die neuesten A6- und DNAME-Records versteht, die mit Ipv6 verwendet werden.
  • Auf der lwresd-man-Seite finden Sie weitere Informationen hierzu.

Anhang

Siehe auch

Zusätzliche Ressourcen

Installierte Dokumentation

  • BIND verfügt über installierte Dokumentationen, die verschiedene Themen behandeln und jeweils in einem eigenen Verzeichnis abgelegt sind:
    • /usr/share/doc/bind-<version-number>/ — Dieses Verzeichnis listet die neuesten Features.
  • Ersetzen Sie dazu <version-number> mit der auf Ihrem System installierten Version von bind.
    • /usr/share/doc/bind-<version-number>/arm/ — Enthält das BIND 9 Administrator Reference Manual im HTML- und SGML-Format, welches Details über die für BIND erforderlichen Ressourcen, Informationen zur Konfigurationsweise der verschiedenen Name-Server-Typen, zur Durchführung des Load-Balancing und anderen spezielleren Themen enthält.
  • Die meisten neuen Benutzer werden sich mit dieser Informationsquelle am besten mit BIND vertraut machen können.
  • Ersetzen Sie <version-number> mit der auf Ihrem System installierten Version von bind.
    • /usr/share/doc/bind-<version-number>/draft/ — Enthält ausgewählte technische Dokumente, die sich mit dem DNS Service und damit verbundenen Problemen beschäftigen und einige Methoden zur Lösung dieser Probleme vorschlagen.
  • Ersetzen Sie <version-number> mit der auf Ihrem System installierten Version von bind.
    • /usr/share/doc/bind-<version-number>/misc/ — Enthält Dokumente über spezielle verbesserte Merkmale.
  • Benutzer der Version 8 von BIND sollten sich das Dokument migration anschauen, das sich mit bestimmten Änderungen befasst, die für eine Verwendung der Version 9 von BIND vorzunehmen sind.
  • In der options-Datei sind alle in BIND 9 implementierten Optionen aufgelistet, die in /etc/named.conf verwendet werden.
  • Ersetzen Sie <version-number> mit der auf Ihrem System installierten Version von bind.
    • /usr/share/doc/bind-<version-number>/rfc/ — In diesem Verzeichnis finden Sie jedes RFC-Dokument, das mit BIND zusammenhängt.
  • Ersetzen Sie <version-number> mit der auf Ihrem System installierten Version von bind.
  • BIND-relevante man-Seiten — Es gibt einige man-Seiten zu den verschiedenen Applikationen und Konfigurationsdateien die im Bezug zu BIND stehen.
  • Einige der wichtigeren man-Seiten sind wie folgt aufgelistet.

Administrative Applikationen

  • man rndc — Erklärt die verschiedenen Optionen, die bei der Verwendung von rndc zur Kontrolle eines BIND Name-Servers zur Verfügung stehen.

Server-Applikationen

  • man named — Untersucht ausgewählte Argumente, die zur Steuerung des BIND-Name-Server-Daemon verwendet werden können.
  • man lwresd — Beschreibt den Lightweight-Resolver-Daemon und dessen verfügbare Optionen.

Konfigurationsdateien

  • man named.conf — Eine vollständige Liste von Optionen, welche in der named-Konfigurationsdatei zur Verfügung stehen.
  • man rndc.conf — Eine vollständige Liste von Optionen, welche in der rndc-Konfigurationsdatei zur Verfügung stehen.


Links

Weblinks

  1. https://www.isc.org/products/BIND/ — Die Homepage des BIND-Projekts.
  2. Hier finden Sie Informationen aktuellen Releases und können das BIND 9 Administrator Reference Manual in der PDF-Version herunterladen.
  3. https://www.redhat.com/mirrors/LDP/HOWTO/DNS-HOWTO.html — Befasst sich mit BIND als Caching-Nameserver und der Konfiguration der einzelnen Zone-Dateien sowie der Konfiguration verschiedener Zone-Dateien, die als primärer Name-Server für eine Domain benötigt werden.