SQLite
topic kurze Beschreibung
SQLite ist eine gemeinfreie Programmbibliothek, die ein relationales Datenbanksystem enthält. SQLite wird in Mobiltelefonen (Android, iOS, Symbian OS, Windows Phone), in Browsern (Firefox, Safari, Chrome), Skype und vielen anderen Anwendungen eingesetzt. Es ist das verbreitetste und meistverwendete Datenbanksystem der Welt. SQLite unterstützt einen Großteil der im SQL-92-Standard festgelegten SQL-Sprachbefehle. Unter anderem implementiert SQLite Transaktionen, Unterabfragen (Subselects), Sichten (Views), Trigger und benutzerdefinierte Funktionen.
Beschreibung
Funktionen
Die SQLite-Bibliothek lässt sich direkt in entsprechende Anwendungen integrieren, sodass keine weitere Server-Software benötigt wird. Dies ist der entscheidende Unterschied zu anderen Datenbanksystemen. Durch das Einbinden der Bibliothek wird die Anwendung um Datenbankfunktionen erweitert, ohne auf externe Softwarepakete angewiesen zu sein.
Das System ist vor allem für den Einsatz in eingebetteten Datenbanksystemen entworfen, daher fehlen Funktionen wie die Möglichkeit, Objektberechtigungen zu verwalten (GRANT, REVOKE). Für viele Programmiersprachen existieren passende Datenbankschnittstellen. Auch ein in der Konsole und in Shell-Skripten verwendbares, einfaches Frontend ist vorhanden. Mit sqlitebrowser steht ein grafisches Frontend für BSD, macOS, Linux und Windows zur Verfügung.[1]
SQLite hat einige Besonderheiten gegenüber anderen Datenbanken: Die Bibliothek ist nur wenige hundert Kilobyte groß. Eine SQLite-Datenbank besteht aus einer einzigen Datei, die alle Tabellen, Indizes, Views, Trigger usw. enthält. Dies vereinfacht den Austausch zwischen verschiedenen Systemen, sogar zwischen Systemen mit unterschiedlichen Byte-Reihenfolgen. Jede Spalte kann Daten beliebiger Typen enthalten, erst zur Laufzeit wird nötigenfalls konvertiert.
Die gesamte Datenbank befindet sich in einer einzigen Datei, kann aber auch nicht-persistent im Hauptspeicher angelegt werden.[2] Eine Client-Server-Architektur ist nicht vorhanden.
Einige in anderen Datenbanksystemen vorhandene Funktionen fehlen: Schreiboperationen unterschiedlicher Prozesse in derselben Datenbankdatei können nur nacheinander ausgeführt werden.[3] Ab Version 3.2 gibt es den Befehl ALTER TABLE
, allerdings mit eingeschränktem Funktionsumfang. Es lassen sich derzeit lediglich Tabellen umbenennen und Spalten zu den Tabellen hinzufügen. Es gibt keine Verwaltung von Benutzer- und Zugriffsberechtigungen auf Datenbank-Ebene, stattdessen gelten für die Datenbank-Dateien die Zugriffsberechtigungen des Dateisystems.
SQLite 🇬🇧 ist eine kleine und sehr leichtgewichtige Implementierung einer SQL-Datenbank. SQLite ist in C geschrieben, es sind aber auch Schnittstellen zu so gut wie allen anderen gängigen (und weniger bekannten) Programmiersprachen verfügbar.
SQLite ist freie Software und wird von großen Open-Source Projekten wie Amarok, Pidgin und Firefox (ab Version 3), aber auch von kleineren Programmen genutzt. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Closed-Source-Projekten, die SQLite einsetzen (wie z.B. Apples iPhone).
Zu beachten ist, dass SQLite keine vollständige Implementierung des SQL-Standards enthält, aber für die meisten Anwendungsfälle reicht der vorhandene Funktionsumfang völlig aus.
Große bis sehr große Datenmengen (z.B. Datenbank mit vielen Tabellen und mehreren Tausend oder Hunderttausend Einträgen) können von SQLite verwaltet werden, das Programm wird dann jedoch ziemlich langsam, insbesondere, wenn quasi-parallele Schreibvorgänge benötigt werden. Für diese Anwendungsfälle eignen sich dann die "großen" Datenbanken wie PostgreSQL, MariaDB oder MySQL besser.
Funktionsumfang
Wie oben bereits erwähnt, unterstützt SQLite nicht alle Elemente von SQL, eine Übersicht über die in SQLite enthaltenen Funktionen findet man in der Dokumentation 🇬🇧 . Weitere Informationen findet man auch im Wiki von SQLite (siehe Links).
Installation
Die aktuelle Version von SQLite kann über die Paketverwaltung installiert[1] werden:* sqlite3
sudo apt-get install sqlite3
Oder mit apturl installieren, Link: [apt://sqlite3 apt://sqlite3]
Optional kann man noch die Dokumentation (in englischer Sprache) installieren, und zwar über folgendes Paket:* sqlite3-doc
sudo apt-get install sqlite3-doc
Oder mit apturl installieren, Link: [apt://sqlite3-doc apt://sqlite3-doc]
Syntax
Parameter
Optionen
Konfiguration
Dateien
Anwendungen
Benutzung
SQLite bringt von Haus aus "nur" ein Kommandozeilenschnittstelle[2] mit. Um SQLite zu nutzen, gilt folgende allgemeine Syntax:
sqlite3 [OPTIONEN] DATENBANK [SQL-BEFEHL]
Die Angabe von Optionen und von SQL-Befehlen ist dabei optional. Existiert die Datenbank DATENBANK nicht, so wird diese automatisch angelegt und geöffnet. Gibt man keinen SQL-Befehl an, so befindet man sich automatisch im interaktiven Modus[3]. Eine Übersicht über allgemeine Befehle erhält man mit .help, den interaktiven Modus verlässt man mit .exit. Natürlich kann man im interaktiven Modus auch die unterstützen SQL-Befehle eingeben und ausführen. Zu beachten ist dabei, dass Transaktionen explizit eingeleitet und ausgeführt werden müssen.
Eine Übersicht über die mögliche Startoptionen findet man in den Manpages zu SQLite. Man kann die Optionen auch in der Datei ~/.sqliterc hinterlegen, die SQLite beim Start auswertet. Die Datei wird bei der Installation von SQLite nicht automatisch angelegt, muss also gegebenenfalls von Hand angelegt werden[3]. Mehr Informationen hierzu findet man in ebenfalls in den Manpages.
Beispiele
Auslesen einer .sqlite-Datei auf einem Ubuntu Phone, welche unter anderem SMS enthält:
sqlite3 /home/phablet/.local/share/history-service/history.sqlite SQLite version 3.8.7.4 2014-12-09 01:34:36 Enter ".help" for usage hints. sqlite> .tables schema_version text_events threads text_event_attachments thread_participants voice_events sqlite> select * from text_events; ofono/ofono/account0|Netzanbieter|2015-09-21T17:46:12+0200-1|Irgendwer|2015-09-21T15:46:23.000|0|Hier steht eine SMS drin!|0|0|2015-09-21T16:19:13.520| [...] sqlite> .quit
Zunächst ruft man die entsprechende Datenbank auf. Mit .tables kann man darin enthaltene Tabellen auflisten. Um beispielsweise die Tabelle text_events anzuzeigen, ruft man sie wie im Beispiel mit select auf.
Zurückblättern in Befehlen: Bereits benutzte Befehle lassen sich mit ↑ wieder anzeigen und mit ⏎ erneut ausführen.
Grafische Benutzeroberflächen
In den offiziellen Paketquellen findet sich der SQLite Database Browser, der eine grafische Oberfläche zum Anlegen und Editieren von SQLite-Datenbanken bietet. Darüber hinaus können CSV-Dateien im- oder exportiert werden.
Eine plattformübergreifende GUI, die ohne Installation verwendet werden kann, ist SQLiteStudio 🇬🇧.
Daneben existieren noch die webbasierte Oberfläche phpLiteAdmin 🇬🇧, die, wie der Name vermuten lässt, an phpMyAdmin angelehnt ist.
Dokumentation
Hat man die Dokumentation zu SQLite installiert, so hat man eine recht ausführliche, englischsprachige HTML-Dokumentation bereits auf der Festplatte. Den Einstieg bietet die Seite (Datei) /usr/share/doc/sqlite3-doc/index.html. Unter Links findet man einige weitere Verweise auf weitere SQLite-Dokumentationen.
Man-Pages
Info-Pages
Links
Intern
Weblinks
- http://www.sqlite.org/docs.html 🇬🇧 - sehr umfangreiche Dokumentation
Testfragen
Testfrage 1
Testfrage 2
Testfrage 3
Testfrage 4
Testfrage 5
TMP
Links
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- ↑ In-Memory Databases, sqlite.org, abgerufen am 21. Oktober 2016.
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