SQL
topic kurze Beschreibung
Beschreibung
SQL (offizielle Aussprache [Vorlage:IPA], mitunter auch [Vorlage:IPA]; auf Deutsch auch häufig die deutsche Aussprache der Buchstaben) ist eine Datenbanksprache zur Definition von Datenstrukturen in relationalen Datenbanken sowie zum Bearbeiten (Einfügen, Verändern, Löschen) und Abfragen von darauf basierenden Datenbeständen.
Die Sprache basiert auf der relationalen Algebra, ihre Syntax ist relativ einfach aufgebaut und semantisch an die englische Umgangssprache angelehnt. Ein gemeinsames Gremium von ISO und IEC standardisiert die Sprache unter Mitwirkung nationaler Normungsgremien wie ANSI oder DIN. Durch den Einsatz von SQL strebt man die Unabhängigkeit der Anwendungen vom eingesetzten Datenbankmanagementsystem an.
Die Bezeichnung SQL wird im allgemeinen Sprachgebrauch als Abkürzung für „Structured Query Language“ (auf Deutsch: „Strukturierte Abfrage-Sprache“) aufgefasst, obwohl sie laut Standard ein eigenständiger Name ist. Die Bezeichnung leitet sich von dem Vorgänger SEQUEL ([[[:Vorlage:IPA]]], Structured English Query Language) ab, welche mit Beteiligung von Edgar F. Codd (IBM) in den 1970er Jahren von Donald D. Chamberlin und Raymond F. Boyce entwickelt wurde. SEQUEL wurde später in SQL umbenannt, weil SEQUEL ein eingetragenes Warenzeichen der Hawker Siddeley Aircraft Company ist.[1]
Sprachelemente
SQL-Befehle lassen sich in fünf Kategorien unterteilen (Zuordnung nach der Theorie der Datenbanksprachen in Klammern):
- Data Query Language (DQL) – Befehle zur Abfrage und Aufbereitung der gesuchten Informationen, wird auch als Untermenge der DML klassifiziert
- Data Manipulation Language (DML) – Befehle zur Datenmanipulation (Ändern, Einfügen, Löschen von Datensätzen) und lesendem Zugriff
- Data Definition Language (DDL) – Befehle zur Definition des Datenbankschemas (Erzeugen, Ändern, Löschen von Datenbanktabellen, Definition von Primärschlüsseln und Fremdschlüsseln)
- Data Control Language (DCL) – Befehle für die Rechteverwaltung
- Transaction Control Language (TCL) – Befehle für die Transaktionskontrolle
Die Bezeichnung SQL bezieht sich auf das englische Wort Vorlage:". Mit Abfragen werden die in einer Datenbank gespeicherten Daten abgerufen, also dem Benutzer oder einer Anwendersoftware zur Verfügung gestellt.
Das Ergebnis einer Abfrage sieht wiederum aus wie eine Tabelle und kann oft auch wie eine Tabelle angezeigt, bearbeitet und weiterverwendet werden. Vorlage:Siehe auch
Installation
Anwendungen
Fehlerbehebung
Syntax
Optionen
Parameter
Umgebungsvariablen
Exit-Status
Konfiguration
Dateien
Sicherheit
Dokumentation
RFC
Man-Pages
Info-Pages
Literatur
- Donald D. Chamberlin, Raymond F. Boyce: SEQUEL: A Structured English Query Language. In: SIGMOD Workshop. Vol. 1 1974, S. 249–264.
- Donald D. Chamberlin, Morton M. Astrahan, Kapali P. Eswaran, Patricia P. Griffiths, Raymond A. Lorie, James W. Mehl, Phyllis Reisner, Bradford W. Wade: SEQUEL 2: A Unified Approach to Data Definition, Manipulation, and Control. In: IBM Journal of Research and Development. 20(6) 1976, S. 560–575.
- Günter Matthiessen, Michael Unterstein: Relationale Datenbanken und SQL in Theorie und Praxis Springer Vieweg, ISBN 978-3-642-28985-9.
- Edwin Schicker: Datenbanken und SQL – Eine praxisorientierte Einführung. Teubner, ISBN 3-519-02991-X.
- Oliver Bartosch, Markus Throll: Einstieg in SQL. Galileo Press, ISBN 3-89842-497-9.
- Daniel Warner, Günter Leitenbauer: SQL. Franzis, ISBN 3-7723-7527-8.
- H. Faeskorn-Woyke, B. Bertelsmeier, P. Riemer, E. Bauer: Datenbanksysteme, Theorie und Praxis mit SQL2003, Oracle und MySQL. Pearson-Studium, ISBN 978-3-8273-7266-6.
- Jörg Fritze, Jürgen Marsch: Erfolgreiche Datenbankanwendung mit SQL3. Praxisorientierte Anleitung – effizienter Einsatz – inklusive SQL-Tuning. Vieweg Verlag, ISBN 3-528-55210-7.
- Can Türker: SQL 1999 & SQL 2003. Dpunkt Verlag, ISBN 3-89864-219-4.
- Gregor Kuhlmann, Friedrich Müllmerstadt: SQL. Rowohlt, ISBN 3-499-61245-3.
- Michael J. Hernandez, John L. Viescas: Go To SQL. Addison-Wesley, ISBN 3-8273-1772-X.
- A. Kemper, A. Eickler: Datenbanksysteme – Eine Einführung. Oldenbourg, ISBN 3-486-25053-1.
- Marcus Throll, Oliver Bartosch: Einstieg in SQL 2008. 2. Auflage. Galileo Computing, ISBN 978-3-8362-1039-3 inklusive Übungssoftware SQL-Teacher
- Marco Skulschus: SQL und relationale Datenbanken Comelio Medien, ISBN 978-3-939701-11-8.
- Michael Wagner: SQL/XML:2006 – Evaluierung der Standardkonformität ausgewählter Datenbanksysteme 1. Auflage. Diplomica Verlag, ISBN 3-8366-9609-6.
- Christian F. G. Schendera: SQL mit SAS. Band 1: PROC SQL für Einsteiger. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2011, ISBN 978-3-486-59840-7.
- Christian F. G. Schendera: SQL mit SAS. Band 2: Fortgeschrittenes PROC SQL. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2012, ISBN 978-3-486-59836-0.
- C. J. Date with Hugh Darwen: A Guide to the SQL standard: a users guide to the standard database language SQL, 4th ed., Addison-Wesley, USA 1997, ISBN 978-0-201-96426-4
- Jim Melton: Advanced SQL:1999: Understanding Object-Relational and Other Advanced Features, 1st ed., Morgan Kaufmann, USA, 2002, ISBN 978-1558606777.
Siehe auch
Links
Projekt-Homepage
Weblinks
Einzelnachweise
Testfragen
Testfrage 1
Testfrage 2
Testfrage 3
Testfrage 4
Testfrage 5
Wikipedia
Abfragen
Einfügen von Datensätzen (INSERT INTO ... VALUES ...
)
INSERT INTO Vorlesung (VorlNr, Titel, PersNr) VALUES (1000, 'Softwareentwicklung 1', 12);
INSERT INTO Vorlesung (VorlNr, Titel, PersNr) VALUES (1600, 'Algorithmen', 12);
INSERT INTO Vorlesung (VorlNr, Titel, PersNr) VALUES (1200, 'Netzwerke 1', 20);
INSERT INTO Vorlesung (VorlNr, Titel, PersNr) VALUES (1001, 'Datenbanken', 15);
fügt vier Datensätze in die Tabelle Vorlesung
ein. Die Werte müssen mit den Datentypen der Felder VorlNr
, Titel
und PersNr
zusammenpassen.
SELECT *
FROM Vorlesung;
liefert dann zum Beispiel das Ergebnis (die Reihenfolge kann auch anders sein):
VorlNr |
Titel
|
PersNr
|
---|---|---|
1001
|
Datenbanken
|
15
|
1000
|
Softwareentwicklung 1
|
12
|
1200
|
Netzwerke 1
|
20
|
5001 |
ET
|
12
|
5022 |
IT
|
12
|
1600
|
Algorithmen
|
12
|
5045 |
DB
|
15
|
Ändern von Datensätzen (UPDATE
)
UPDATE Vorlesung
SET VorlNr = VorlNr + 1000,
PersNr = 20
WHERE PersNr = 15;
ändert alle Datensätze, für die PersNr
den Wert 15
hat. Der Wert von VorlNr
wird um 1000
erhöht und der Wert von PersNr
auf 20
gesetzt.
Ergebnis eines nachfolgenden SELECT *
ist, eventuell mit anderer Reihenfolge:
VorlNr |
Titel
|
PersNr
|
---|---|---|
1000
|
Softwareentwicklung 1
|
12
|
1200
|
Netzwerke 1
|
20
|
1600
|
Algorithmen
|
12
|
2001
|
Datenbanken
|
20
|
5001 |
ET
|
12
|
5022 |
IT
|
12
|
6045 |
DB
|
20
|
Löschen von Datensätzen (DELETE
)
DELETE FROM Vorlesung
WHERE PersNr = 12;
löscht alle Datensätze, für die PersNr
den Wert 12
hat.
Ergebnis eines nachfolgenden SELECT *
, eventuell in anderer Reihenfolge:
VorlNr |
Titel
|
PersNr
|
---|---|---|
1200
|
Netzwerke 1
|
20
|
2001
|
Datenbanken
|
20
|
6045 |
DB
|
20
|
Zusammenfassung von INSERT
, UPDATE
und DELETE
Verallgemeinert sehen die Änderungsanweisungen wie folgt aus.
INSERT
-Anweisung:
INSERT INTO Quelle [(Auswahlliste)]
VALUES (Werteliste) | SELECT <Auswahlkriterien>;
UPDATE
-Anweisung:
UPDATE Quelle SET Zuweisungsliste
[FROM From-Klausel]
[WHERE Auswahlbedingung];
DELETE
-Anweisung:
DELETE FROM Quelle
[WHERE Auswahlbedingung];
Datendefinition
siehe SQL:Datendefinition
Programmieren mit SQL
siehe SQL:Programmierung
Chronologie
Jahr | Beschreibung |
---|---|
1975 | SEQUEL = Structured English Query Language, der Vorläufer von SQL, wird für das Projekt System R von IBM entwickelt. |
1979 | SQL gelangt mit Oracle V2 erstmals durch Relational Software Inc. auf den Markt. |
1986 | SQL1 wird von ANSI als Standard verabschiedet. |
1987 | SQL1 wird von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) als Standard verabschiedet und 1989 nochmals überarbeitet. |
1992 | Der Standard SQL2 oder SQL-92 wird von der ISO verabschiedet. |
1999 | SQL3 oder SQL:1999 wird verabschiedet. Im Rahmen dieser Überarbeitung werden weitere wichtige Features (wie etwa Trigger oder rekursive Abfragen) hinzugefügt. |
2003 | SQL:2003. Als neue Features werden aufgenommen SQL/XML, Window functions, Sequences. |
2006 | SQL/XML:2006. Erweiterungen für SQL/XML[1]. |
2008 | SQL:2008 bzw. ISO/IEC 9075:2008. Als neue Features werden aufgenommen INSTEAD OF-Trigger, TRUNCATE-Statement und FETCH Klausel. |
2011 | SQL:2011 bzw. ISO/IEC 9075:2011. Als neue Features werden aufgenommen „Zeitbezogene Daten“ (PERIOD FOR). Es gibt Erweiterungen für Window functions und die FETCH Klausel. |
2016 | SQL:2016 bzw. ISO/IEC 9075:2016. Als neue Features werden aufgenommen JSON und „row pattern matching“. |
2019 | SQL/MDA:2019. Erweiterungen für einen Datentyp „mehrdimensionales Feld“. |
Sprachstandard
siehe SQL:Standards
Weblinks
- Erklärvideos zu SQL, Big Data Analytics Group, Uni Saarland
- Vorlage:Dmoz
- SQL-Grundlagen – Einführung mit Beispielen und Vergleich diverser Datenbanken
- Merkblatt SQL
- The 1995 SQL Reunion: People, Projects, and Politics – zur frühen Geschichte von SQL (englisch)
- Frei verfügbare SQL-Standard-Dokumente, z. B. SQL:2003 und SQL:2008 (englisch)
- SQL-Tutorial
- GNU SQLTutor
- SQLcoach – Freies Üben von SQL
- Interaktiver SQL-Trainer (Anmeldung notwendig)
- Blogbeitrag zu SQL-Befehlen und deren Einsatz in PHP
- SQL Tuning
- Transact-SQL Reference (Database Engine)
Siehe auch
- Data Manipulation Language
- Data Definition Language
- Data Control Language
- Transaction Control Language
- SQL-Injection
- SchemaSQL
- Continuous Query Language
- Liste der Datenbankmanagementsysteme
- Bereichsabfrage