LPIC101/104.6 Harte und symbolische Links anlegen und ändern

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Version vom 18. August 2023, 10:20 Uhr von Dirkwagner (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „angewendet“ durch „angewandt“)

Wichtigste Wissensgebiete:

  1. Links anlegen
  2. harte und/oder symbolische Links identifizieren
  3. Dateien kopieren vs. verlinken
  4. Links verwenden, um Systemadministrationsaufgaben zu unterstütze

Wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen:

Allgemeines

  • Wenn es ermöglicht werden soll, auf eine Datei von verschiedenen Verzeichnissen aus zuzugreifen,
  • können Sie auf diese Datei einen Link legen, anstatt die Datei in dieverschiedenen Verzeichnisse zu kopieren. Das hat im Wesentlichen zwei Vorteile: Einerseits sparen Links Platz auf dem Datenträger,
  • weil eine Datei nicht mehrfach vorhanden sein muss, wenn sie über mehr,als nur einen Pfad bereitgestellt werden soll.
  • Andererseits wird die Administration vereinfacht, weil man nicht mehrere Ver-sionen einer Datei pflegen muss.

Softlinks

Softlinks werden auch als symbolische Links bezeichnet. Ein Softlink ist im Prinzip ein Zeiger, der auf eine Datei zeigt. Er belegt nur wenig Speicherplatz auf dem Datenträger, auf dem er angelegt wurde. Die Besonderheiten eines Softlinks sind:

  • Er kann sowohl auf Dateien als auch auf Verzeichnisse verweisen.
  • Er kann auf Dateien und Verzeichnisse einer anderen oder der Partition angewandt werden, auf der er sich selbst befindet.
  • Er verwendet die Dateiberechtigungen der Zieldatei und ist deshalb immer mit Lese-, Schreib- und Ausführungsrechten versehen.
  • Ein Softlink bleibt bestehen, wenn die Zieldatei gelöscht wird. Man bezeichnet einen solchen verwaisten Link auch als gebrochenen Link.

Die folgenden kommentierten Kommandos demonstrieren das Verhalten von Softlinks. Das erste Kommando ln-s erzeugt einen Softlink mit der Bezeichnung softlink,der auf die existierende Datei file1 verweist. Mit dem zweiten Kommando wird das Ergebnis der Aktion überprüft:

archangel:/testfiles # ln -s file1 softlink
archangel:/testfiles # ls -l
total 44
drwxr-xr-x   2 root root  4096 Jan  2 18:00 .
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
-rw-r--r--   1 root root 35184 Jan  2 17:55 file1
lrwxrwxrwx   1 root root     5 Jan  2 18:00 softlink -> file1

Die erste Spalte der letzten Zeile des Kommandos ls-l zeigt an, dass es sich um einen Link handelt. Beachten Sie bitte auch, dass in der Zugriffssteuerungsliste alle Rechte gesetzt sind. Wenn Sie nun den Modus dieses Links verändern, ändert sich stattdes-sen der Modus der Zieldatei:

archangel:/testfiles # chmod a+w softlink
archangel:/testfiles # ls -l
total 44
drwxr-xr-x   2 root root  4096 Jan  2 18:00 .
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
-rw-rw-rw-   1 root root 35184 Jan  2 17:55 file1
lrwxrwxrwx   1 root root     5 Jan  2 18:00 softlink -> file1


Das erste Kommando fügt zu softlink Schreibrechte für alle hinzu. Diese Rechte werden aber stattdessen der Datei file1 hinzugefügt,wie Sie sehen.Es gibt mehrere Methoden, sich die Auswirkungen von Links anzusehen. Mit dem Kommando ls-li kann z. B.  nachgewiesen werden, dass die Zieldatei und der Softlink zwei verschiedene Inodes verwenden:

archangel:/testfiles # ls -li
total 44
1896834 drwxr-xr-x  2 root root  4096 Jan 2 18:00 .
2 drwxr-xr-x 24 root root  4096 Jan 2 17:55 ..
1896921 -rw-rw-rw-  1 root root 35184 Jan 2 17:55 file1
1896920 lrwxrwxrwx  1 root root     5 Jan 2 18:00 softlink -> file1

Die Datei file1 verwendet den Inode 1896921, während der Softlink softlink den Inode 1896920 belegt. Mit dem Kommando stat kann Ähnliches nachgewiesen werden:

archangel:/testfiles # stat softlink
File: `softlink' -> `file1'
Size: 5         Blocks: 0     IO Block: 4096   symbolic link
Device: 302h/770d       Inode: 1896920     Links: 1
Access: (0777/lrwxrwxrwx)  Uid: (  0/  root)  Gid: (  0/  root)
Access: 2017-01-02 18:26:45.000000000 +0100
Modify: 2017-01-02 18:00:07.000000000 +0100
Change: 2017-01-02 18:00:07.000000000 +0100


In der zweiten Zeile der Kommandoausgabe wird angezeigt, dass es sich um einen symbolischen Link handelt. Die Zugriffsrechte sind auch noch einmal deutlich dargestellt. Wenden Sie dasselbe Kommando auf die Zieldatei des Links an, ergibt sich folgendes Bild:

archangel:/testfiles # stat file1
File: `file1'
Size: 35184      Blocks: 72     IO Block: 4096   regular file
Device: 302h/770d       Inode: 1896921     Links: 1
Access: (0666/-rw-rw-rw-)  Uid: (  0/  root)  Gid: (  0/  root)
Access: 2017-01-02 17:55:38.000000000 +0100
Modify: 2017-01-02 17:55:38.000000000 +0100
Change: 2017-01-02 18:01:03.000000000 +0100

Die zweite Zeile besagt, dass es sich um eine gewöhnliche Datei handelt. Auch hier sieht man deutlich, dass die Zieldatei und der Softlink zwei verschiedene Inodes verwenden.

Mit den nächsten Kommandos wird demonstriert, was geschieht, wenn Sie die Zieldatei eines symbolischen Links löschen, den Link selbst aber nicht:

archangel:/testfiles # rm file1

Die Zieldatei ist nun gelöscht:

archangel:/testfiles # ls -l
total 8
drwxr-xr-x   2 root root 4096 Jan  2 18:40 .
drwxr-xr-x  24 root root 4096 Jan  2 17:55 ..
lrwxrwxrwx   1 root root    5 Jan  2 18:00 softlink -> file1


Der Softlink ist, wie Sie sehen, bestehen geblieben. Wenn Sie nun versuchen, über diesen Link auf die nicht mehr existieren de Datei zuzugreifen, erhalten Sie jedoch eine Fehlermeldung:

archangel:/testfiles # cat softlink
cat: softlink: No such file or directory 

Ein typisches Beispiel für die praktische Verwendung von Softlinks sind die Verlinkungen der init-Skripte, die beim Systemstart abgearbeitet werden. »Runlevel wechseln und das System anhalten oder neu starten«, behandelt. Sie sehen hier einen Teil der Links, die zum Runlevel 3 eines Systems gehören:

archangel:/etc/rc.d/rc3.d # ls -l
total 8
drwxr-xr-x   2 root root 4096 Oct 19 21:53 ./
drwxr-xr-x  11 root root 4096 Dec 19 11:04 ../
lrwxrwxrwx   1 root root    7 Jul 20  2017 K03cron -> ../cron*
lrwxrwxrwx   1 root root    8 Jul 20  2017 K03smbfs -> ../smbfs*
lrwxrwxrwx   1 root root    6 Jul 20  2017 K05smb -> ../smb*
lrwxrwxrwx   1 root root    8 Jul 20  2017 K05squid -> ../squid*
... weitere Zeilen wurden entfernt ...

Hardlinks

Bei einem Hardlink handelt es sich eigentlich nur um einen weiteren Verzeichniseintrag für eine existierende Datei.Demzufolge belegt er auch keinen eigenen Inode und fast gar keinen Speicherplatz im Dateisystem. Daraus ergeben sich völlig andere Eigenschaften im Vergleich zu einem symbolischen Link:

  • Hardlinks können nicht auf Verzeichnisse angewandt werden, sondern nur auf Dateien.
  • Hardlinks können nicht partitionsübergreifend eingesetzt werden.
  • Es gibt keine verwaisten bzw.  gebrochenen Hardlinks. Eine Datei wird gelöscht,wenn der letzte Hardlink zu dieser Datei gelöscht wird.
  • Die Zieldatei und der Hardlink verwenden eine gemeinsame Zugriffssteuerungsliste (ACL).
  • Ein Hardlink ist im Nachhinein nicht mehr von seiner Zieldatei zu unterscheiden.

Wenn Sie das Kommando ln ohne Optionen verwenden, wird ein Hardlink erstellt. Die folgenden Kommandos demonstrieren die Eigenarten von Hardlinks. Zunächst werden zwei Hardlinks zu einer bestehenden Datei erstellt. Das Kommando ls-l zeigt das Ergebnis der Aktion:

archangel:/testfiles # ln file1 hardlink1
archangel:/testfiles # ln file1 hardlink2
archangel:/testfiles # ls -l
total 80
drwxr-xr-x   2 root root  4096 Jan  2 19:21 .
drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
-rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 file1
-rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink1
-rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink2

Die drei Dateien sind offensichtlich gleich groß und verfügen auch sonst über dieselben Eigenschaften. Mit ls-li soll festgestellt werden, welche Inodes die Dateien jeweils belegen:

archangel:/testfiles # ls -li
total 80
1896834 drwxr-xr-x   2 root root  4096 Jan  2 19:21 .
2 drwxr-xr-x  24 root root  4096 Jan  2 17:55 ..
1896921 -rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 file1
1896921 -rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink1
1896921 -rw-r--r--   3 root root 22271 Jan  2 19:21 hardlink2

Alle drei Dateien verwenden ein und de nselben Inode. Wenn Sie das Kommando stat auf eine der drei Dateien anwenden, sehen Sie zwei interessante Details. Erstens werden die Hardlinks als reguläre Dateien erkannt, und zweitens erkennt das Programm drei Links. Es wird also auch die ursprüngliche Datei als Link dargestellt:

archangel:/testfiles # stat hardlink1
File: `hardlink1'
Size: 22271      Blocks: 48     IO Block: 4096   regular file
Device: 302h/770d       Inode: 1896921     Links: 3
Access: (0644/-rw-r--r--)  Uid: (  0/  root)  Gid: (  0/  root)
Access: 2017-01-02 19:21:30.000000000 +0100
Modify: 2017-01-02 19:21:30.000000000 +0100
Change: 2017-01-02 19:21:46.000000000 +0100

Kontrollfragen

Testfrage 1

Antwort1

Testfrage 2

Antwort2

Testfrage 3

Antwort3

Testfrage 4

Antwort4

Testfrage 5

Antwort5