Kompilierung
Kompilierung von Quellarchiven topic - Beschreibung
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Beschreibung
Bevor Linux auf der Bildfläche erschien, wurden Programm-Pakete in Source-Form zur Verfügung gestellt, die in komprimierte Tar-Archive (auch als Tar-Ball bezeichnet) verpackt wurden. Während früher hauptsächlich das Unix-eigene compress zum Komprimieren verwendet wurde, ist es inzwischen weitgehend von gzip verdrängt worden, das einen besseren Komprimierungs-Faktor erzielt. Vereinzelt wird auch bzip2 eingesetzt, da es noch besser ist, hier wurde zum Vergleich die Tar-Datei von tkcvs 6.4 herangezogen)
Typische Komprimierung von compress, gzip und bzip2
Endung | komprimiert mit | auspacken mit |
.tar | (ohne) | tar xvf ... |
.tar.Z | compress | tar Zxvf ... |
.tar.gz | gzip | tar zxvf ... |
.tgz | gzip | tar zxvf ... |
.tar.bz2 | bzip2 | tar jxvf ... |
Das GNU-tar-Kommando, das üblicherweise bei allen Linux-Distributionen verwendet wird, kann mit komprimierten Tar-Archiven umgehen (s. Tabelle). Andere Unix-Systeme (z. B. SunOS) verwenden eine andere Tar-Implementierung. Hier muss man zuerst das Archiv dekomprimieren (mit uncompress, gunzip oder bunzip2), ehe man die Tar-Datei auspacken kann.
Vereinzelt findet man auch im Linux-Bereich Zip-Archive vor, erkennbar an der Endung .zip. Diese werden mit unzip ausgepackt.
Nachdem das Tar-Archiv erfolgreich ausgepackt ist, sollte man nach einer Datei README oder INSTALL Ausschau halten. Dort steht beschrieben, wie das Paket übersetzt und installiert wird. Unabhängig von der Plattform und Distribution sind es meist folgende Schritte, die ausgeführt werden:
Im ersten Schritt wird untersucht, um was für ein System (Linux, Unix, ...) es sich handelt, welche Bibliotheken vorhanden sind und ob die zur Kompilierung benötigten Tools wie C-Compiler (gcc) oder Linker (ld) installiert sind, um daraus ein Makefile zu generieren.
Mithilfe des Makefiles, das im ersten Schritt erzeugt wurde, wird das Paket übersetzt.
Mit diesem Schritt wird überprüft, ob die Kompilation erfolgreich war.
Damit wird das Paket installiert.
Hilfreich bei der Übersetzung ist die Option -n des make-Kommandos. Damit kann man make erst einmal trocken ausführen, um zu sehen, welche Kommandos alle ausgeführt werden und in welches Verzeichnis welche Dateien kopiert werden, um nötigenfalls das Makefile noch anpassen zu können.
Auch wenn dieses Verfahren meist problemlos funktioniert, hat die Sache einen Haken: an die Deinstallation hat der Autor meistens nicht gedacht, d. h. ein make uninstall wird in den wenigsten Fällen klappen. Und so bleiben die installierten Dateien bis in alle Ewigkeit im System, es sei denn, man hat sich bei der Installation gemerkt, welche Dateien wohin kopiert wurden und löscht sie manuell.
Weitere Nachteile der manuellen Installation: Auf dem Zielsystem müssen alle Werkzeuge (Compiler, Linker, Make etc.), Bibliotheken und Headerdateien zum Kompilieren des Programmes vorhanden sein. Bei der Installation einer neueren Version eines Programmes (Update) werden evtl. die bereits vorhandenen, an das System angepassten Konfigurationsdateien der alten Version überschrieben.