Linux/Dateisystem
Verzeichnisstruktur
Bei der Unmenge von Dateien in Unix-Systemen (auf meinem System sind es 106839!) ist eine hierarchische Struktur unabdingbar. Lange Zeit hat jedes Unix-Derivat seine eigenen Vorstellungen vom Aufbau seiner Dateiverwaltung mitgebracht, aber unterdessen ist man sich mehr oder weniger einig geworden und erarbeitete den Vorlage:Anchor Filesystem Hierarchie Standard, der wichtige Strukturen definiert. Die meisten Distributionen folgen diesen Richtlinien, wobei Abweichungen oft durch unterschiedliche Auslegung des Standards begründet werden.
Neben der Beschreibung der vorgesehenen Verwendung jedes Verzeichnisses, werden auch konkrete Kommandos genannt, die mindestens in diesen Verzeichnissen vorhanden sein müssen. Des Weiteren finden systemspezifische Vorgaben und optionale Komponenten Erwähnung.
Sobald der Kernel aktiv ist, lädt er als erstes das Root-Filesystem, in dem alle für die Aufgaben des Kernels notwendigen Programme und Konfigurationsdateien angesiedelt sein müssen.
Zu den Programmen gehören* Dienstprogramme zum Prüfen und Reparieren des Dateisystems
- Programme zum Sichern der Systemdaten und zur Installation neuer Systemteile
- Eventuell wichtige Netzwerkprogramme
Überblick
Nach der Installation von Linux befinden sich eine ganze Reihe von Systemverzeichnissen auf Ihrer Festplatte.
Jedes dieser Verzeichnisse hat eine genau festgelegte Aufgabe. In der folgenden Grafik ist ein Ausschnitt aus der Verzeichnisstruktur eines UNIX-Systems abgebildet.
Diese bei allen UNIX-Systemen ähnliche Struktur wird als File System Hierarchie-Standart bezeichnet. Alle UNIX-Dialekte müssen sich daran messen lassen, wie eng sie sich an diesen Standard halten.
Man spricht hier bildlich von einem (umgedrehten) Baum, dessen Wurzel das Stammverzeichnis (/) ist.
Das Stammverzeichnis (root) ist also das Vaterverzeichnis für die darunter liegenden Kind-Verzeichnisse (bin, dev, etc ...).
Die Kind-Verzeichnisse user, pub, ftp und www haben home als Vater-Verzeichnis. Genau wie bei einem Familienstammbaum kann zwar ein Vater mehrere Kinder haben, ein Kind jedoch immer nur einen Vater.
Da Unix ein Multi-User-Betriebssystem ist, wird auf eine strikte Trennung von System-, Programm- und Benutzerdaten geachtet.
Die wichtigsten Systemverzeichnissen
Verzeichnis | Beschreibung / Funktion |
---|---|
/ | Hier sollte keine Dateien liegen |
/bin | Systemverwaltungsprogramme für alle Benutzer |
/boot | Dateien des Bootmanagers und des Kernels |
/dev | Gerätedateien |
/etc | Systemweite Konfigurationsdateien |
/home | Login-Verzeichnisse der Benutzer |
/lib | Shared Libraries des Basissystems |
/lost+found | Dateien, die beim Plattencheck anfallen |
/media | Mountpoint für Wechseldatenträger |
/mnt | Mountpoint für vorübergehende Mount-Vorgänge |
/opt | Optionale Erweiterungspakete (in Unterverzeichnissen) |
/proc | Abbild von Kernel-Daten |
/root | Home-Verzeichnis des Superusers (root) |
/sbin | Programme zur Systemadministration |
/tmp | Temporäre Dateien |
/usr | Zweites Hauptverzeichnis für Programme (Unix System Resources)
|
Verzeichnisse in der Wurzel
/bin | Die wichtigsten Benutzer-Kommandos, um mit dem System arbeiten zu können | ||||||||||||||||||||||||||
/boot | Hier findet man die statischen Dateien des Bootmanagers und die Kernel. | ||||||||||||||||||||||||||
/dev |
| ||||||||||||||||||||||||||
/etc | Enthält alle lokalen Konfigurationsdateien (Tastatur, X, Netzwerk...) | ||||||||||||||||||||||||||
/home | Alle Heimatverzeichnisse der Nutzer findet man hier. Nach dem Login landet jeder Benutzer (i.d.R.) in seinem Home. Heimatverzeichnisse können vom Systemverwalter auch an anderer Stelle angesiedelt werden | ||||||||||||||||||||||||||
/lib | Die beim Systemstart benötigten Bibliotheken
Kernelmodule in eigenem Unterverzeichnis | ||||||||||||||||||||||||||
/mnt | Mountpunkt für temporäre Partitionen | ||||||||||||||||||||||||||
/opt | Software, die nicht zum üblichen Installationsumfang von Unix-Systemen gehören, werden oft unter diesem Zweig installiert. So werden nahezu alle kommerziellen Softwarepakete hier eingerichtet; auch die Programme zur KDE befinden sich hier | ||||||||||||||||||||||||||
/root | Heimatverzeichnis des Administrators. In realen Unix Installationen werden die Heimatverzeichnisse aller Nutzer oft auf einem Server gehalten. Bei einem Ausfall eines solchen Servers sollte aber zumindest Root in der Lage sein, vernünftig mit dem System zu arbeiten | ||||||||||||||||||||||||||
/sbin | Wichtige System-Programme (beim Booten benötigt; Ausführung erfordert Root-Rechte) | ||||||||||||||||||||||||||
/tmp | Temporäre Dateien können hier abgelegt werden, jeder Nutzer ist dazu berechtigt. | ||||||||||||||||||||||||||
/usr | Zweite Hierarchie | ||||||||||||||||||||||||||
/var | Variable Daten |
Der Filesystem Hierarchie Standard bezeichnet die Verzeichnisse unter /usr als "zweite Hierarchie".
Die zweite Verzeichnishierarchie - /usr
/usr/X11R6 | X Window System (Version 11, Release 6) |
/usr/X386 | X Window System (Version 11, Release 5 auf x86er) |
/usr/bin | Die meisten Nutzerprogramme |
/usr/games | Spiele und Lernprogramme |
/usr/include | Headerdateien für C-Programme |
/usr/lib | Allgemeine Bibliotheken (außer X11) |
/usr/local | Lokale Hierarchie. Hier hat der Administrator die Möglichkeit, Nicht-Standard-Pakete einzuspielen. |
/usr/sbin | (weniger wichtige) Systemprogramme |
/usr/share | Architektur-abhängige Dateien |
/usr/src | Quelldateien zu den Paketen |
Links unter /usr
Einige (symbolische) Links sind ebenso vorgeschrieben:
/usr/spool | Link auf /var/spool |
/usr/tmp | Link auf /var/tmp |
/usr/spool/lock | Link auf /var/lock |
Es gibt eine Menge Daten, die permanenter Veränderung unterliegen oder nur kurze Zeit existieren. Protokollierungen fallen ebenso in diese Kategorie, wie auch Mails, zu druckende Dateien, News, ... Insbesondere auf Servern sollte dem Verzeichnis /var eine eigene Partition gegönnt werden.
Variable Daten - /var
/var/account | Prozessnutzungsprotokoll (falls unterstützt) |
/var/cache | Zwischenspeicher von Programmen |
/var/crash | Speicherauszug bei Systemabsturz (falls unterstützt) |
/var/games | Variable Spieledaten |
/var/lock | Sperren (Dateien, Geräte, etc) |
/var/log | Protokolle über Systemvorgänge |
/var/mail | Mailboxen der Nutzer |
/var/opt | Variable Daten der optionalen Programme |
/var/run | Dateien zu laufenden Prozessen |
/var/spool | Von Anwendungen gespoolte Daten |
/var/state | Variable Status Informationen |
/var/tmp | Temporäre Dateien, die zwischen Reboots erhalten bleiben |
/var/yp | Dateien des Network Information Systems
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Linux-Besonderheiten
Speziell für Linux-Systeme definiert der Standard Weiteres:
Allgemein | Der Name des Standard-Kernels ist vmlinux oder vmlinuz |
/dev | Enthält nur die im Dokument Linux Allocated Devices beschriebenen Links (sonst wie oben) |
/proc | Enthält Kernel- und Prozessinformationen in einem virtuellen Dateisystem |
/sbin | Enthält zusätzlich Routinen zum ext2-Dateisystem und lilo |
/usr/src | Enthält zusätzlich die Kernelquellen
|
Das Prozessdateisystem - /proc
Das Prozessdateisystem stellt zur Laufzeit die Daten des Kernels in Form eines normalen Dateisystems dar. Als Mount-Point dient normalerweise /proc. Dieses Dateisystem existiert allein im Hauptspeicher und nicht auf der Festplatte!
Ein Blick in das Verzeichnis offenbart den Inhalt:
# ls /proc 1 157 179 195 243 279 cmdline kcore misc stat 105 160 180 196 244 281 cpuinfo kcore_elf modules swaps 106 161 181 2 245 283 devices kmsg mounts sys 112 162 182 205 246 3 dma ksyms net tty 117 165 183 206 247 4 fb loadavg partitions uptime 121 166 184 209 249 5 filesystems locks pci version 136 171 185 227 252 6 fs lvm rtc 147 176 186 233 258 74 ide mdstat scsi 151 177 187 236 276 78 interrupts meminfo self 155 178 188 239 277 bus ioports memstat slabinfo
Sinn dieses Abbildes der Kerneldaten ist es, Programmen das Lesen dieser Daten zu ermöglichen, ohne auf den Kernelbereich zugreifen zu müssen (Sicherheit!!!). Im Einzelnen bedeuten die Einträge:
Name | beinhaltet |
---|---|
1,105, ... | Diese Zahlen entsprechen den PIDs der laufenden Prozesse und sind Unterverzeichnisse, die wiederum die relevanten Daten der Prozesse beinhalten.
# ls /proc/1 cmdline cwd environ exe fd maps mem root stat statm status cwd ist das aktuelle Arbeitsverzeichnis und root das Wurzelverzeichnis. Im Unterverzeichnis fd stehen die Deskriptoren der geöffneten Dateien. |
cmdline | Enthält die Bootzeile, mit der der Kernel gestartet wurde. In den Unterverzeichnissen zu den einzelnen Prozessen stehen hier die Optionen beim Start des jeweiligen Prozesses.
# cat /proc/cmdline auto BOOT_IMAGE=Linux |
cpuinfo | Typ und Leistung der CPU findet man hier.
# cat /proc/cpuinfo processor : 0 vendor_id : AuthenticAMD cpu family : 5 model : 8 model name : AMD-K6(tm) 3D processor stepping : 12 cpu MHz : 451.034814 fdiv_bug : no hlt_bug : no sep_bug : no f00f_bug : no coma_bug : no fpu : yes fpu_exception : yes cpuid level : 1 wp : yes flags : fpu vme de pse tsc msr mce cx8 sep mtrr pge mmx 3dnow bogomips : 897.84 |
devices | Major und Minor Number der im Kernel geladenen Treiber stehen hier.
# cat /proc/devices Character devices: 1 mem 2 pty 3 ttyp 4 ttyS 5 cua 7 vcs 10 misc 29 fb 36 netlink 99 ppuser 128 ptm 136 pts 162 raw Block devices: 1 ramdisk 2 fd 3 ide0 7 loop 9 md 22 ide1 |
filesystems | Die vom Kernel unterstützten Dateisysteme.
ext2 minix umsdos msdos vfat nodev proc nodev nfs iso9660 nodev devpts |
interrupts | Liste der belegten Hardwareinterrupts mit Zugriffsstatistik.
# cat /proc/interrupts CPU0 0: 2381241 XT-PIC timer 1: 51482 XT-PIC keyboard 2: 0 XT-PIC cascade 8: 2 XT-PIC rtc 10: 26390 XT-PIC eth0 12: 337541 XT-PIC PS/2 Mouse 13: 1 XT-PIC fpu 14: 262940 XT-PIC ide0 15: 4 XT-PIC ide1 |
kcore | Zugang zum Arbeitsspeicher (nur für root) |
locks | Liste der aktiven Dateisperren.
cat /proc/locks 1: POSIX ADVISORY WRITE 843 03:05:507930 0 2147483647 c652a920 00000000 c652a 740 00000000 c232bf44 1: -> POSIX ADVISORY WRITE 844 03:05:507930 0 2147483647 c232bf44 00000000 00 000000 00000000 c652a920 2: FLOCK ADVISORY WRITE 0 03:05:145478 0 2147483647 c652a740 c652a920 c652a62 0 00000000 00000000 3: FLOCK ADVISORY WRITE 0 03:05:155744 0 2147483647 c652a620 c652a740 c652a5c 0 00000000 00000000 4: POSIX ADVISORY WRITE 133 03:05:145472 0 2147483647 c652a5c0 c652a620 00000 000 00000000 00000000 |
meminfo | Speicher- und Swap-Auslastung.
# cat /proc/meminfo total: used: free: shared: buffers: cached: Mem: 130813952 124973056 5840896 56123392 17874944 33165312 Swap: 139821056 172032 139649024 MemTotal: 127748 kB MemFree: 5704 kB MemShared: 54808 kB Buffers: 17456 kB Cached: 32388 kB BigTotal: 0 kB BigFree: 0 kB SwapTotal: 136544 kB SwapFree: 136376 kB |
Stat | Statusinformation des Kernels.
# cat /proc/stat cpu 58798 1 10291 2329306 disk 38353 0 0 0 disk_rio 26383 0 0 0 disk_wio 11970 0 0 0 disk_rblk 52790 0 0 0 disk_wblk 23970 0 0 0 page 99771 32285 swap 5 64 intr 3085540 2398396 52805 0 0 0 0 90 0 2 0 26551 0 344639 1 263052 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ctxt 3408251 btime 950767448 processes 1311 |
sys | Verschiedene Informationen zum Laufzeitsystem stehen in diesem Unterverzeichnis.
ls /proc/sys debug dev fs kernel net proc sunrpc |
version | Kernelversion und Übersetzungsdatum des aktiven Kernels.
cat /proc/version Linux version 2.2.14 (sonne@galaxis.de) (gcc version egcs-2.91.66 19990314/Linux (egcs-1.1.2 release)) #1 Mon Feb 14 15:51:29 CET 2000 |
Zugriff auf Datenträger
Dateisysteme einbinden (mount)
mount setzt das Dateisystem zusammen
mount [-afnrwuv] [-t Typ] [-o Schalter] [Gerätedatei] [Verzeichnis]
mount fügt die einzelnen Dateisysteme auf den verschiedenen Massenspeichern zu einem einzigen Dateisystembaum zusammen.
Die einzelnen Partitionen und Laufwerke sind als Gerätedateien (special-files) im Ordner /dev abgebildet. Die auf den Partitionen gespeicherten Dateisysteme werden durch den mount Befehl auf beliebige leere Verzeichnisse aufgesetzt.
mount erstellt eine Liste der aufgesetzten Dateisysteme in /etc/mtab. Der Kernel unterhält die gleiche Liste im Prozeßdateisystem in /proc/mounts. Wenn mount ohne Kommandozeilenargumente aufgerufen wird, zeigt es den Inhalt dieser Liste an. Wenn ein mount-Befehl unvollständig angegeben wird, werden die fehlenden Parameter automatisch aus der Datei /etc/fstab ergänzt.
Die Superuserin kann das Einbinden bestimmter Dateisysteme durch unprivilegierte Systembenutzer erlauben, indem für die entsprechenden Devices die Option user in der Datei /etc/fstab eingetragen wird.
Ältere Versionen von mount haben den Versuch, ein schreibgeschütztes Medium zum Lesen und Schreiben in das Dateisystem einzubinden abgebrochen, weil der Kernel ein solches mounten verweigert. Das aktuelle mount erkennt den Fehler und bindet das Dateisystem automatisch nur zum Lesen ein.
Optionen
Mount kann alle von Linux unterstützen Dateisysteme mounten. Jedes dieser Dateisysteme unterstützt i.d.R. eine große Anzahl von Optionen. Für weitere Informationen sei hier auf die Manpage von mount(8) und den eingesetzten Dateisystemen verwiesen.
-a | alle Dateisysteme werden automatisch wie in /etc/fstab beschrieben zusammengefügt |
-f | (fake) führt alle Schritte des Befehls mit Ausnahme des eigentlichen Systemaufrufs aus; diese Option ist sinnvoll im Zusammenhang mit der Option -v |
-n | unterdrückt den Eintrag des Dateisystems in die Datei /etc/mtab (nur usermount) |
-o Option | bestimmt mit einer durch Komma getrennten Liste von Optionen verschiedene Eigenschaften des Dateisystems; eine Liste aller erlaubten Optionen finden Sie hier |
-r | (read-only) veranlaßt das mount-Kommando, das Dateisystem Read-Only aufzusetzen; in so einem Dateisystem kann nicht geschrieben werden, auch wenn der Datenträger selbst nicht schreibgeschützt ist |
-t Typ | spezifiziert den Typ des Dateisystems, das aufgesetzt werden soll; zusammen mit der -a Option können auch bestimmte Dateisystemtypen ausgeschlossen werden, indem anstelle des Typs die Angabe noTyp (z.B. nomsdos oder nonfs) gemacht wird |
-u | (usermount) anstelle der Datei /etc/fstab wird /etc/ufstab benutzt; wenn das usermount-Kommando nicht von der Systemverwalterin aufgerufen wird, ist das die Voreinstellung |
-v | (verbose) veranlaßt das mount-Kommando, Informationen zum Programmverlauf auf den Bildschirm zu schreiben |
-w | (writable) veranlaßt das mount-Kommando, das Dateisystem mit Read-Write Erlaubnis aufzusetzen |
Eine Festplattenpartition einbinden
mount /dev/sda2 /mnt
Einbinden einer CD-ROM
mount·–t·iso9660·/dev/cd-rom·/cdrom
Ein CD-ROM-Image einbinden
mount -o loop,ro image.iso /mnt
Eine NFS-Freigabe einbinden
mount -t nfs linsrv01:/var/daten /media/daten
Eine SMB-Freigabe einbinden (Windows oder SAMBA)
smbmount //Servername/Freigabename Mounverzeichnis [ -o Optionen]
oder
mount -t cifs -o username=ich,password=geheim //PC2/Transfer /mnt/PC2
Einbindung lösen (umount)
umount·mountpoint
setzt das aufgesetzte von dem Verzeichnis ab. Datenträger und Netzwerk-Mounts sollten erst auf diese Weise abgesetzt werden, bevor sie aus dem System entfernt werden genommen werden kann.
umount führt automatisch einen sync Befehl zur Sicherung aller im Cache gehaltenen Daten aus. Weil das eine Weile dauern kann, ist es wichtig, mit dem entfernen des Geräts so lange zu warten, bis der Schreibvorgang beendet ist.
umount kann nur inaktive Dateisysteme absetzen. Das bedeutet, dass kein anderes Dateisystem auf dem abzusetzenden System aufgesetzt sein darf, und dass kein Prozess ein Verzeichnis des abzusetzenden Systems als Arbeitsverzeichnis benutzen darf. Insbesondere darf sich kein Benutzer in dem abzusetzenden Dateisystem aufhalten. Andernfalls wird eine Meldung der Form ...device busy ausgegeben.
Optionen
-a | setzt alle in /etc/fstab aufgeführten Devices ab (auch das root-File system) |
-t typ | setzt nur Dateisysteme vom Typ ab. Beschreibung des Parameters Typ ist beim Kommando mount zu finden
|
Cache zurückschreiben (sync)
sync schreibt die gepufferten Blöcke auf die Platte
sync
Linux unterhält zur Optimierung der Festplatten und Diskettenzugriffe ein Blockdepot (Cache), in dem einige Datenblöcke des Massenspeichers im Arbeitsspeicher bereitgehalten werden.
Veränderungen an diesen Daten werden zuerst nur im Arbeitsspeicher vorgenommen. Mit dem Systemprogramm sync können die veränderten Daten sofort auf den Massenspeicher gesichert werden.
Normalerweise werden die veränderten Datenblöcke des Cache in regelmäßigen Abständen automatisch vom update-Dämon auf die Festplatte zurückgeschrieben.
Gelegentlich, zum Beispiel vor dem Ausschalten des Rechners, ist es sinnvoll, eine manuelle synchronisation des Dateisystems vorzunehmen. Wird der Rechner z. B. infolge eines Defektes ohne Datensynchronisation abgeschaltet, kommt es meist zu Datenverlusten und Fehlern im DateisystemWeitere Themen
Zugriff auf Wechseldatenträger
Spezielle Optionen für FAT
Dateisystemtreiber
Unterstützung prüfen
Treiber laden
Zugriff auf Images
Zugriff auf verschlüsselte Partitionen
Userland-Dateisysteme
KIO
Fate
Zugriff auf Netzwerkfreigaben
smb
nfs
smbfs
Arbeiten im Dateisystem
Als Benutzer werden Sie alle Daten als Dateien auf einem Datenträger (meinst einer Festplatte) speichern. (Texte, Einstellungen, Programme usw.)
Um auf diese Daten zugreifen zu können werden Sie mit einem Namen und weiteren Eigenschaften in einem Ablagesystem geordnet.
Ein Dateisystem ist ein Ordnungsschema für Dateien. Dateien werden in Verzeichnissen zusammengefasst. Verzeichnisse sind also Behälter für Dateien.
Ein Verzeichnis kann sowohl Dateien, als auch weitere Verzeichnisse enthalten. Verzeichnisse werden so hierarchisch unter dem Wurzelverzeichnis (root-directory) angeordnet.
Das Root-Verzeichnis wird durch den Slash (/) repräsentiert und hat keinen besonderen Namen.
Unterschiede zur DOS- / Windows- Welt
Der Slash (/) wird auch als Trennzeichen bei der Angabe von Dateipfaden benutzt.
Beispiel
Eine Datei die sich in Ihrem Home-Verzeichnis befindet, kann folgende Ortsangabe haben:
/home/user/text
Keine Laufwerksbuchstaben
Disketten Möchten Sie auf einen Datenträger (z.B. eine - oder CD-ROM-Laufwerk) zugreifen, tun Sie dies mit den Namen eines Verzeichnisses, über das sie diesen Datenträger in den Verzeichnisbaum integriert haben
Beispiel
Sie möchten mit dem Befehl cat eine Datei anzeigen, die sich auf einer cdrom befindet
cat·/cdrom/text
Arbeitsverzeichnis (pwd)
Um nun festzustellen wo z.B. Ihr Heimatverzeichnis innerhalb des Dateisystembaums befindet, können Sie das Kommando pwd (print working directory) benutzen.
dirkw@lincln02:~> pwd
/home/DSW/dirkw
pwd ist in vielen Shells ein integriertes Kommando (z. B. in der bash). Wenn in der Distribution kein binäres pwd-Kommando enthalten ist, kann als Notbehelf beispielsweise mit der tcsh, bei der kein pwd-Kommando integriert ist, das folgende Shellscript benutzt werden:
#!/bin/bash
pwd
Working directory
Das Verzeichnis, in das sie zuletzt gewechselt haben, in dem „sie sich gerade befinden“ wird als „aktuelles Verzeichnis“ (working directory) bezeichnet.
Verzeichnisinhalt (ls)
ls (list) zeigt den Inhalt eines Verzeichnisses
ls
Das Standardausgabeformat von ls hängt vom Typ der Ausgabedatei ab. Auf einem Terminal ist die mehrspaltige Ausgabe das Standardformat. In allen anderen Fällen wird die Ausgabe einspaltig ausgeführt.
Das Verhalten des ls-Kommandos läßt sich nicht mehr durch Umbenennen in ll dir vdir etc. verändern. Stattdessen sind die Kommandos dir und vdir als separate Binärdateien mit entsprechenden Standardformaten verfügbar.
Optionen
-a | zeigt alle Dateien im Verzeichnis, auch die deren Name mit `.' beginnt | |
-b | zeigt nichtdruckbare Zeichen in Dateinamen als ,,Backslash Sequenz`` mit alphabetischen oder oktalen Werten, wie sie in C üblich sind | |
-c | sortiert die Dateien nach der Zeit der letzten Statusveränderung | |
-d | zeigt Unterverzeichnisse wie normale Dateien anstelle ihres Inhaltes | |
-i | zeigt die Nummer der Inode zu jeder Datei | |
-k | die Dateigröße wird in Kilobytes angegeben, auch wenn POSIXLY_CORRECT gesetzt ist | |
-l | außer dem Namen werden der Typ, die Rechte, die Anzahl der Hardlinks, der Besitzer, die Gruppe, die Größe und die Zeitmarke angezeigt | |
-m | gibt die Dateinamen in einer Reihe, getrennt durch Kommas aus | |
-n | gibt die Benutzer und Gruppen mit ihren ID's anstelle der Namen aus | |
-q | gibt Fragezeichen anstelle von nicht druckbaren Zeichen in Dateinamen | |
-r | zeigt das Verzeichnis in umgekehrter Reihenfolge | |
-s | zeigt die Größe der Dateien in Kilobytes; wenn POSIXLY_CORRECT gesetzt ist, wird die Größe in Blöcken zu 512 Bytes angezeigt | |
-t | sortiert nach Zeit anstelle des Namens | |
-u | sortiert nach letzter Zugriffszeit anstelle der Änderungszeit (zusammen mit Option -t) | |
-x | sortiert in horizontaler Richtung | |
-A | zeigt alle Dateien außer `.' und `..' | |
-B | ignoriert Backups (mit Endung `~') | |
-C | listet in vertikal sortierten Spalten | |
-F | hängt verschiedene Symbole an die Dateinamen:
* steht hinter ausführbaren Dateien / steht hinter Verzeichnissen @ markiert symbolische Links |
markiert FiFo's
= markiert sockets alles andere sind reguläre Dateien |
-L | zeigt den Inhalt der symbolisch gelinkten Verzeichnisse anstelle des Linkfiles | |
-N | gibt Dateinamen ohne Quotes aus | |
-Q | gibt Dateinamen in Quotes aus | |
-R | zeigt rekursiv den Inhalt aller Unterverzeichnisse | |
-S | sortiert nach Größe | |
-U | unsortiert | |
-X | sortiert nach Endung | |
-1 | einspaltig | |
-w Spalten | Bildschirmbreite in Spalten | |
-T Spalten | Tabulatorbreite in Spalten | |
-I Muster | ignoriert Dateien mit Muster im Namen
|
Besondere Verzeichnisse „.“ und „..“
Auch Verzeichnisse (directories) werden als Dateien abgespeichert. Sie enthalten Informationen zu den Dateien und Verzeichnissen, die es enthält.
Verzeichnisse werden in einem speziellen Format gespeichert, das nicht nur normalen Text enthält. Versuchen sie den Inhalt eines Verzeichnisses mit dem cat - Befehl anzeigen zu lassen, erhalten Sie als Ausgabe ein Durcheinander von nicht-interpretierbaren Zeichen.
Neben Informationen über seinen Inhalt enthält ein Verzeichnis auch Informationen über sein Vater-Verzeichnis. Es ist ihm unter dem Namen „..“ bekannt. Dieser Name ist eine Verknüpfung zum übergeordneten Verzeichnis und wird bei der Eingabe von Dateipfaden auch so genutzt.
Mit dem folgenden Befehl zeigen Sie die Datei text im übergeordneten Verzeichnis an.
cat ../text
Unter dem Namen „.“ enthält jedes Verzeichnis auch eine Verknüpfung zu sich selbst. Diese wird seltener eingesetzt.
Verzeichnis wechseln (cd)
Vergleichen Sie das Dateisystem mit einer Bibliothek. Möchten Sie ein Buch einsehen, werden Sie in die Abteilung begeben, in der das Buch zu finden ist.
Ähnlich werden sie, wenn sie mit Daten aus einem Verzeichnis arbeiten möchten, in dieses Verzeichnis wechseln.
Beispiele
cd·/ | wechselt ins Stammverzeichnis |
cd·~ | wechselt in Heimatverzeichnis |
cd·.. | wechselt ins übergeordnete Verzeichnis |
cd·test | wechselt in Unterordner „test“ |
cd·/boot | wechselt in das Verzeichnis /boot |
cd·- | Wechselt in das vorherige Verzeichnis |
Absolute und relative Pfade
Bei der Arbeit an einem Unix-System werden Sie sich im Dateisystem-Baum zwischen den Verzeichnissen bewegen, wie zwischen den Ästen eines wirklichen Baumes.
Arbeitsverzeichnis
Das „aktuelle Verzeichnis“ (working directory) ist nach dem Login zunächst ihr Heimatverzeichnis. Später das Verzeichnis, in das sie zuletzt wechselten.
Von hier aus können zu jedem anderen Verzeichnis wechseln, wenn Sie den Weg (Pfad) zum Zielverzeichnis kennen.
Auch um mit Dateien oder Programmen zu arbeiten, die sich nicht im aktuellen Verzeichnis befinden, verwenden sie Wegbeschreibungen (Pfadangaben). So kann das System die gewünschten Daten finden.
Es gibt zwei Möglichkeiten den Weg zu einer Datei oder eines Verzeichnisses im Dateisystem-Baum zu beschreiben.
Absolute Pfadangaben
Beginnen Sie mit der Wegbeschreibung an der Wurzel (/) des Dateisystem-Baums, spricht man von einer absoluten Pfadangabe.
Beispiel
/home/user1/texte/text1
Diese Pfadangabe ist eindeutig, meint also genau eine bestimmte Datei ist also mit einer genauen Anschrift vergleichbar.
Relative Pfadangaben
Statt einer genauen Anschrift, können Sie auch eine Wegbeschreibung benutzen, die vom jetzigen Standort ausgeht (dritte Straße rechts, an der 2. Ampel links).
Eine „relative Pfadangabe“ beschreibt den Pfad ausgehend vom aktuellen Verzeichnis und beginnt nicht mit einem Slash (/).
Beispiel
Text/text1
Vom aktuellen Verzeichnis /home aus können sie z.B. mit dem Befehl cd eine absolute oder eine relative Pfadangabe benutzen, um in einen anderen Ordner zu wechseln.
absolut | relativ |
/home/user1 | user1 |
/home/user1/texte | user1/texte |
/tmp | ../tmp
|
Verzeichnisse erstellen (mkdir)
mkdir·[-Optionen]·Verzeichnis·...
(make directory) erzeugt ein leeres Verzeichnis sofern der Schreibschutz des übergeordneten Verzeichnisses dies zulässt.
Die Standardeinträge "." und ".." werden automatisch erzeugt.
-m·Modus | setzt die Rechte des Verzeichnisses auf Modus |
-p | anlegen aller fehlenden Verzeichnisse
|
Verzeichnisse löschen (rmdir)
rmdir·[-Optionen]·Verzeichnis ...
Löschen eines leeren Verzeichnisses
-p | löscht mehrere Verzeichnisse rekursiv, wenn alle Verzeichnisse leer
|
Speicherplatz ermitteln (df)
df (disk free) zeigt den freien Festplattenplatz.
df zeigt den freien Festplattenplatz für das Dateisystem, in dem das Verzeichnis Pfad angesiedelt ist. Wenn kein Verzeichnis angegeben ist, wird der freie Platz für alle aufgesetzten Dateisysteme angezeigt. Die Angabe erfolgt in Kilobyte, wenn nicht die Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT gesetzt ist. In diesem Fall wird der freie Platz in 512-Byte Sektoren angezeigt.
Wird als Pfad der absolute Name der Gerätedatei eines aufgesetzten Dateisystems angegeben, so wird der freie Platz auf diesem Gerät (Partition einer Festplatte) angegeben und nicht der des Dateisystem, in dem sich die Gerätedatei befindet. Der freie Platz auf einem abgesetzten Dateisystem ist auf diese Weise nicht zu ermitteln.
df [-aikPv] [-t Fstyp] [-all] [-inodes] [-type fstype] [-kilobytes] [-portability] [Pfad ...]
Optionen
-a | (all) zeigt alle Dateisysteme an, einschließlich der mit 0 Bytes Kapazität und der vom Typ ignore oder auto |
-i | (inodes) zeigt die Auslastung der Inodes anstelle der Blockauslastung |
-k | (kilobytes) zeigt den freien Platz in Kilobyteblöcken, auch wenn die Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT gesetzt ist |
-P | (portability) erzwingt die Ausgabe in einer Zeile pro Dateisystem |
-t Fstyp | (type) schränkt die Ausgabe auf die Dateisysteme vom Typ Fstyp ein
|
Speicherplatzverteilung (du)
du (disk usage) zeigt die Verteilung des belegten Plattenplatzes auf die Verzeichnisse. du zeigt den belegten Plattenplatz für das Verzeichnis und für alle Unterverzeichnisse (in Kilobyte).
Wenn die Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT gesetzt ist, wird die Menge in 512 Byte Blöcken angegeben.
du [-abcklsxDLS] [-all] [-total] [-count-links] [-summarize] [-bytes] [-kilobytes] [-one-file-system] [-separate-dirs] [-dereference] [-dereference-args] [Verzeichnis ...]
Optionen
-a | 0,00cm(all) zeigt auch den Platzbedarf aller Dateien |
-b | (bytes) zeigt den Platzbedarf in Bytes |
-c | zeigt den (summierten) Platzbedarf der in der Kommandozeile übergebenen Dateien |
-k | (kilobytes) gibt den Platzbedarf in Kilobytes, auch wenn die Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT gesetzt ist |
-l | zählt die Größe der (harten) Links mit, auch wenn sie dadurch doppelt vorkommen |
-s | gibt nur die Summe für jedes Verzeichnis in der Kommandozeile |
-x | ignoriert Verzeichnisse, die in anderen Dateisystemen liegen |
-D | folgt dem Verweis auf ein anderes Verzeichnis bei einem symbolischen Link, wenn dieser als Kommandozeilenargument übergeben wird. Andere symbolische Links werden nicht dereferenziert. |
-L | alle symbolischen Links werden dereferenziert, das heißt es wird der Platzbedarf des referenzierten Verzeichnisses anstelle des Linkfiles gezeigt |
-S | zeigt den Platzbedarf jedes Verzeichnisses einzeln, ohne die Unterverzeichnisse
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Verzeichnisse Synchronisieren (rsync)
rsync ist ein Programm, um Dateien zwischen lokalen oder über das Netzwerk erreichbaren Pfaden abzugleichen. Dabei werden zunächst die Größe und die Erstellungszeit der Dateien in Quelle und Ziel verglichen, so dass nur die Dateien behandelt werden müssen, bei denen es Änderungen gegeben hat. Sind Quelle und Ziel lokale Pfade, werden die betroffenen Dateien normal kopiert. Wenn auf Quelle oder Ziel aber per SSH oder über einen speziellen rsync-daemon zugegriffen wird, nutzt rsync zusätzlichen noch einen speziellen Delta-Transfer-Algorithmus, so dass nur die geänderten Teile der Dateien über das Netzwerk transportiert werden müssen.
Aufgrund dieser Eigenschaften ist rsync sehr gut geeignet, um Sicherungen durchzuführen. Für regelmäßige automatisierte Sicherungen eignen sich Programme wie rsnapshot oder Back In Time, die ihrerseits wieder rsync verwenden. Wenn man allerdings Verzeichnisse zwischen zwei Systemen wie Laptop und Desktop-Rechner synchronisieren möchte, sind Programme wie Unison besser geeignet.
Anwendung
Die Syntax des Befehls im Terminal sieht folgendermaßen aus:
rsync [OPTIONEN] QUELLE ZIEL
Anstelle des Platzhalters QUELLE gibt man den Ort an aus dem gelesen werden soll und das ZIEL bestimmt den Ort in den rsync zu kopieren hat. Gibt man nur einen Parameter an, so wird dieser als Ziel interpretiert und es gilt das aktuelle Verzeichnis als Quelle.
Optionen
Es ist empfehlenswert, die Option -a immer zu benutzen, um alle Rechte und Eigentümer der Quelldatei auf dem Zielmedium zu übernehmen:
-a fasst folgende Optionen zusammen:
Weitere Optionen | |
Option | Wirkung |
-u | überspringt Dateien, die im Ziel neuer sind als in der Quelle |
-v | zeigt während des Synchronisierens alle ausgeführten Schritte an |
-x | berücksichtigt nur Objekte, die sich im gleichen Dateisystem befinden |
-P | aktiviert folgende Optionen: --progress Fortschrittsanzeige beim Transfer anzeigen --partial Fortsetzung des Transfers bei Abbruch |
-n | simuliert nur was passieren würde ("dry run") |
--bwlimit | z.B. --bwlimit=30 limitiert die Bandbreite, die genutzt werden soll (Hilfreich, da rsync sonst die komplett verfügbare Bandbreite in Anspruch nimmt und sonstige Anwendungen damit blockiert) |
-z | aktiviert die Komprimierung für die Datenübertragung (diese Option ist sinnvoll, wenn zwischen Quelle und Ziel eine langsame Verbindung besteht) |
-e | damit lässt sich die remote shell auswählen, die meisten werden SSH nutzen also -e ssh |
--exclude=Muster | schließt ein bestimmtes Muster von der Sicherung aus |
--exclude=ORDNER1 --exclude=ORDNER2 | schließt ORDNER1 und ORDNER2 von der Sicherung aus (bezieht sich immer auf QUELLE und deren Unterordner!) |
--delete | vergleicht Quellverzeichnisse und Zielverzeichnisse und sorgt dafür, dass Dateien, die im Quellverzeichnis nicht (mehr) vorhanden sind, im Zielverzeichnis gelöscht werden. Dies kann dazu führen, das man ungewollt Dateien löscht, die man aber noch in der Sicherung behalten möchte. |
-b | sorgt dafür, dass durch die Option --delete gelöschte sowie alle veränderten Objekte gesichert werden (siehe dazu folgende Option --backup-dir=) |
--backup-dir=Verzeichnis | kann man ein Verzeichnis für die gelöschten Objekte angeben, siehe Option -b |
-c | sorgt dafür, dass zum Vergleich der Dateien Checksummen gebildet werden und nicht nur die Größe und der Timestamp verglichen werden. Diese Methode kann etwas länger dauern. |
--iconv | sorgt für eine Konvertierung der Dateinamen zwischen Systemen mit verschiedenen Codepages. Dieser Parameter kann erforderlich werden, wenn Dateien mit z.B. Umlauten im Namen übertragen werden. |
--stats | zeigt einen ausführlicheren Report am Ende einer Übertragung an. |
--size-only | sorgt dafür, dass Dateien mit gleicher Dateigröße übersprungen werden, unabhängig davon, ob sie sich in anderen Eigenschaften unterscheiden. Hilfreich bei Sicherungen auf Datenträger mit den Dateisystemen FAT oder NTFS, welche die unter Linux für die Verwaltung der Besitz- und Zugriffsrechte verwendete UNIX-FACL nicht unterstützen (weitere Einschränkungen).
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Experten-Info
Für weitere Optionen und ausführlichere Erklärungen die Manpage oder Hilfe mit rsync -h aufrufen.
Wichtige Hinweise
Achtung
Vor dem Ausführen von rsync muss man sicher sein, die korrekten Parameter und Verzeichnisse angegeben zu haben. Fahrlässige Handhabung kann zu Datenverlust führen.
Kopiert man das gesamte Homeverzeichnis, so werden auch private Daten, wie die privaten Schlüssel von SSH und GnuPG kopiert.
rsync kann nur das kopieren, wozu der Nutzer auch Rechte hat, z.B. bei
rsync -a /etc ZIEL
kann es zu Problemen kommen. Falls nicht alles kopiert wird, kann man versuchen, von "Hand" die Daten mit cp bzw. scp zu kopieren oder man gibt sich durch das vorangestellte sudo Root-Rechte.
sudo rsync -a /etc ZIEL
Vorsicht ist geboten, wenn man versucht, Konten wechselseitig zu sichern. Man sollte darauf achten, dass man nicht das Backup von A auf B wieder auf A kopiert.
Nicht zuletzt bedeutet die Option --delete wirklich delete! Sind in dem Zielverzeichnis andere Daten, werden sie ins Backup-Verzeichnis geschoben oder auch gelöscht!
Beispiele
Syntax
Bei allen Angaben zur Quelle und/oder des Ziels ist zu beachten, die slashes richtig zu setzen. Folgendes Beispiel soll dies verdeutlichen:
rsync -a /boot/grub /data/backup
erzeugt einen Unterordner /grub in /data/backup, weil kein slash hinter /boot/grub steht. Das heißt, dass die Daten nicht in /data/backup gespeichert werden sondern in /data/backup/grub.
Wird der Befehl so
rsync -a /boot/grub/ /data/backup
angewendet wird kein Unterordner beim Ziel erzeugt, da nun ein slash hinter /boot/grub/ steht. Das heißt, dass alle Daten von /boot/grub/ tatsächlich in das Verzeichnis /data/backup geschrieben werden. Folgende zwei Befehle sollen dies nochmals unterstreichen, da beide exakt das gleiche abgleichen und kopieren:
rsync -a /boot/grub /data/backup rsync -a /boot/grub/ /data/backup/grub
Sicherung innerhalb des Systems
Man kann neben dem Transfer über das Netzwerk rsync natürlich auch nutzen, um ein Backup auf eine andere interne oder externe (dies ist zu bevorzugen) Festplatte zu tätigen. Möchte man zum Beispiel alle Benutzerverzeichnisse sichern, so kann man dies bewerkstelligen mit:
sudo rsync -av --progress --delete /home /media/Backup/
Sicherung von lokalem Rechner auf entfernten Rechner
In diesem Beispiel soll ein lokales Homeverzeichnis (/home/benutzer) auf einen zweiten Rechner mit dem Namen example.com gesichert werden, zu dem man per SSH Zugang hat.
Dazu benötigt man die Option -a, damit alle Rechte erhalten bleiben. -v ist immer gut, damit man sieht, was passiert. Der Parameter -z verringert die Datenmenge, die übertragen werden muss, und -e wird benötigt, um ssh anzugeben. Also sieht der Befehl so aus:
rsync -avze ssh /home/benutzer benutzer@example.com:/backups
Dies würde eine Kopie von /home/benutzer vom lokalen Rechner zum entfernten Rechner ins Verzeichnis /backups kopieren.
SSH-Port angeben
rsync -avz -e "ssh -p PORTNUMMER" user@remoteip:/path/to/files/ /local/path/
Sicherung von entferntem Rechner auf lokalen Rechner
In diesem Beispiel soll das Verzeichnis /var/www vom Rechner example.com auf den lokalen Rechner gesichert werden. Außerdem sollen alle Dateien, die in /var/www gelöscht wurden, nachdem die letzte Sicherung erstellt wurde, lokal ebenfalls gelöscht werden, nachdem man sie noch ein letztes Mal sichert.
Es werden wieder die selben Optionen wie vorher genommen, sowie --delete für das Löschen und -b für Backups gelöschter und veränderter Dateien. Diese Backups befinden sich in dem mit --backup-dir angegebenen Verzeichnis.
Der Befehl sieht dann so aus:
rsync --delete -avzbe ssh benutzer@example.com:/var/www /home/benutzer/webserver --backup-dir=~/old
Sollen dem SSH-Befehl weitere Optionen angehängt werden, z.B. -i um einen abweichenden Private-Key bei der Anmeldung zu übergeben, muss der SSH-Befehl in einfache Anführungszeichen gesetzt werden, etwa so:
rsync --delete -avzbe 'ssh -i /pfad/zur/id_rsa' benutzer@example.com:/var/www /home/benutzer/webserver --backup-dir=~/old
Der Pfad zu dem Private-Key File muss dabei absolut sein. Dann den ganzen Befehl mit Cron zeitgesteuert automatisieren und die Angst vor einer defekten Festplatte oder versehentlich gelöschten Daten ist vorbei.
Abgleich von Dateien zwischen Rechnern mit unterschiedlichen Zeichensätzen
Werden Daten zwischen Systemen mit verschiedenen Zeichensätzen übertragen, werden Dateien mit Sonderzeichen im Dateinamen im Zielverzeichnis möglicherweise falsch benannt. Abhilfe schafft hier der Parameter --iconv (seit rsync 3.0.0), mit dem die Sonderzeichen zwischen den unterschiedlichen Zeichensätzen konvertiert werden können. Der Parameter erwartet als Werte die Codepages des lokalen und des Remote-Systems. Sollen beispielsweise Dateien mit Sonderzeichen im Dateinamen von einem System mit Codepage 1252 auf den lokalen Rechner (UTF-8) übertragen werden, lautet der Befehl:
rsync --iconv=UTF-8,CP1252 -avze ssh benutzer@example.com:/var/www /home/benutzer/webserver
Hierbei werden die Dateinamen aus /var/www vom Rechner rechner.de beim Übertragen auf den lokalen Rechner in das Verzeichnis /home/benutzer/webserver von Codepage 1252 nach UTF-8 umgewandelt.
Verzeichnisse von der Sicherung ausschließen
Mit dem Parameter --exclude können Verzeichnisse von der Bearbeitung ausgeschlossen werden. Dabei ist zu beachten, dass die Quelle immer als Bezugspunkt interpretiert wird.
Wenn also Daten vom Verzeichnis /home/user/daten/ nach /home/user/backup/ gesichert werden sollen und dabei das Verzeichnis /home/user/daten/temp/ nicht berücksichtigt werden soll, muss der Befehl so
rsync [OPTIONEN] --exclude=temp/ /home/user/daten/ /home/user/backup/
aussehen. Das per exclude bezeichnete Verzeichniss ist also kein absoluter Pfad, sonder relativ zum rsync Verzeichniss <Quelle> zu sehen - hier in diesem Beispiel also /home/user/daten/ .
Taucht der auszuschließende Ordner temp noch an weiteren Punkten der Quellhierarchie auf, so werden diese ebenfalls von der Sicherung ausgeschlossen.
Möchte man außerdem "incremental backups" von sbackup von der Sicherung ausnehmen, so müsste der Befehl so
rsync [OPTIONEN] --exclude=temp/ --exclude=*.inc /home/user/daten/ /home/user/backup/
aussehen.
Mehrere auszuschließende Ordner kann man auch in eine Datei speichern und dann im rsync Aufruf per --exclude-from=FILE übergeben. Dazu ein praktisches Beispiel wie ein exclude FILE aussehen kann:
- Downloads - Ubuntu One + .config + .gconf + .gnome2 + .local - .*
Angenommen, man möchte das ganze Home Verzeichnis sichern, jedoch einige Verzeichnisse ausschliessen und andere einschliessen, dann führt die o.a. Datei zu folgendem Ergebnis: * die Verzeichnisse 'Downloads', 'Ubuntu One' und alle versteckten Verzeichnisse '.*' werden nicht gesichert
- von den versteckten Verzeichnissen sollen aber dennoch '.config', '.gconf', '.gnome2' und '.local' gesichert werden
Achtung: die Reihenfolge der Einträge in der Datei ist wichtig.
Grafische Benutzeroberflächen
Grsync
Zum bequemeren Sichern kann man unter GNOME, Xfce und LXDE eine grafische Benutzeroberfläche installieren:
sudo apt-get install grsync
Anschließend findet man bei Ubuntu-Varianten mit einem Anwendungsmenü einen Programmstarter unter "Systemwerkzeuge -> Grsync".
Unter "Advanced options" finden sich weitere Einstellungen. Teilweise erscheinen Erläuterungen (Tooltips) zu den Optionen, wenn man den Mauszeiger darüber hält. Außerdem lassen sich individuelle Optionen eingeben, die rsync unterstützt. Im Bild zu sehen ist die Eingabe --exclude=.*, die den Effekt hat, dass alle Konfigurationsdateien ausgeschlossen werden. Das mag beispielsweise bei einer Neuinstallation sinnvoll sein.
Unison
Unison ist ein komfortables Programm, welches das Protokoll von rsync nutzt. Es bietet eine grafische Oberfläche und erlaubt den Abgleich von Verzeichnissen in beide Richtungen, siehe Unison
rsync als Daemon
Rsync kann auch als Dienst (Daemon) betrieben werden, der dann auf Port 873 auf eingehende Verbindungen lauscht. Das Gespann aus rsync-Client und rsync-Daemon ist effektiver, als den entfernten Server per SAMBA oder NFS einzubinden und auf diesen Freigaben gemountete Verzeichnisse mit rsync "lokal" zu arbeiten. Um rsync in diesem Modus zu betreiben, wird eine Datei /etc/rsyncd.conf benötigt. Beispiel:
use chroot = true hosts allow = 192.168.0.0/24
transfer logging = true log file = /var/log/rsyncd.log log format = %h %o %f %l %b
[Freigabename] comment = Public Share path = /home/share read only = no list = yes uid = nobody gid = nogroup
Da ein privilegierter Port (< 1025) genutzt wird, muss der Aufruf des rsync-Daemons als root erfolgen:
sudo rsync --config=/etc/rsyncd.conf --daemon --no-detach
Testen kann man nun die Erreichbarkeit des Dienstes mit:* rsync server-ip:: oder
- rsync server-ip::Freigabename
In der Ausgabe werden damit die rsync-Freigaben des Daemons aufgelistet. Bei Problemen kann man in das Logfile schauen. Dieses wird in der rsyncd.conf definiert, z.B. als /var/log/rsyncd.log. Nach diesem ersten Test kann der rsync-Daemon wie folgt in das System per xinetd eingebunden werden.* Zum Einbinden von rsync in xinetd wird die Datei /etc/default/rsync benötigt:
RSYNC_ENABLE=inetd RSYNC_NICE='10' RSYNC_IONICE='-c3'* xinetd für rsync in /etc/xinetd.d/rsync konfigurieren
service rsync {
disable = no socket_type = stream wait = no user = root server = /usr/bin/rsync server_args = --daemon log_on_failure += USERID flags = IPv6
}* xinetd starten:
sudo service xinetd restart Diese Beispielkonfiguration ist komplett ohne User Authentifizierung, d.h. jeder im angegebenen Netzwerk hat Zugriff. Zu beachten ist, dass die Verbindung zu einem rsync-Dameon eine andere Syntax hat. Auszug aus der Manpage, normaler Aufruf:
rsync [OPTION...] [USER@]HOST:SRC... [DEST]
und so zu einem rsync-Daemon:
rsync [OPTION...] [USER@]HOST::SRC... [DEST] rsync [OPTION...] rsync://[USER@]HOST[:PORT]/SRC... [DEST]
Die beiden "::" machen hier den Unterschied! Besser zu merken ist sicherlich das vorangestellte Netzwerkprotokoll "rsync://".
Links
- Projektseite "{en}"
- Rsync
- Grsync "{en}"- grafische Oberfläche
- Dateien abgleichen mit rsync "{de}"- Artikel aus LinuxUser 04/2006
- Skripte/Backup mit rsync - fertiges Skript für die Datensicherung
Dateisystem bereinigen
fslint
Utility to Fix Problems with Filesystems' Data
FSlint is a toolkit to clean filesystem lint. It includes a GTK+ GUI as well as a command line interface and can be used to reclaim disk space. It has an interface for uninstalling packages, and it can find things like:* Duplicate files
- Problematic filenames
- Temporary files
- Bad symlinks
- Empty directories
- Nonstripped binaries
bleachbit
Remove unnecessary files, free space, and maintain privacy
BleachBit deletes unnecessary files to free valuable disk space and maintain privacy. Rid your system of old junk including broken menu entries, cache, cookies, localizations, and temporary files.
Designed for Linux systems, it wipes clean Bash, Beagle, Epiphany, Firefox, Flash, GNOME, Java, KDE, OpenOffice.org, Opera, RealPlayer, VIM, XChat, and more.