Linux/Dateisystem/Hierarchie
Das Dateisystem
Verzeichnisstruktur
Bei der Unmenge von Dateien in Unix-Systemen (auf meinem System sind es 106839!) ist eine hierarchische Struktur unabdingbar. Lange Zeit hat jedes Unix-Derivat seine eigenen Vorstellungen vom Aufbau seiner Dateiverwaltung mitgebracht, aber unterdessen ist man sich mehr oder weniger einig geworden und erarbeitete den Filesystem Hierarchie Standard, der wichtige Strukturen definiert. Die meisten Distributionen folgen diesen Richtlinien, wobei Abweichungen oft durch unterschiedliche Auslegung des Standards begründet werden.
Neben der Beschreibung der vorgesehenen Verwendung jedes Verzeichnisses, werden auch konkrete Kommandos genannt, die mindestens in diesen Verzeichnissen vorhanden sein müssen. Des Weiteren finden systemspezifische Vorgaben und optionale Komponenten Erwähnung.
Sobald der Kernel aktiv ist, lädt er als erstes das Root-Filesystem, in dem alle für die Aufgaben des Kernels notwendigen Programme und Konfigurationsdateien angesiedelt sein müssen.
Zu den Programmen gehören* Dienstprogramme zum Prüfen und Reparieren des Dateisystems
- Programme zum Sichern der Systemdaten und zur Installation neuer Systemteile
- Eventuell wichtige Netzwerkprogramme
Überblick
Nach der Installation von Linux befinden sich eine ganze Reihe von Systemverzeichnissen auf Ihrer Festplatte.
Jedes dieser Verzeichnisse hat eine genau festgelegte Aufgabe. In der folgenden Grafik ist ein Ausschnitt aus der Verzeichnisstruktur eines UNIX-Systems abgebildet.
Diese bei allen UNIX-Systemen ähnliche Struktur wird als File System Hierarchie-Standart bezeichnet. Alle UNIX-Dialekte müssen sich daran messen lassen, wie eng sie sich an diesen Standard halten.
Man spricht hier bildlich von einem (umgedrehten) Baum, dessen Wurzel das Stammverzeichnis (/) ist.
Das Stammverzeichnis (root) ist also das Vaterverzeichnis für die darunter liegenden Kind-Verzeichnisse (bin, dev, etc ...).
Die Kind-Verzeichnisse user, pub, ftp und www haben home als Vater-Verzeichnis. Genau wie bei einem Familienstammbaum kann zwar ein Vater mehrere Kinder haben, ein Kind jedoch immer nur einen Vater.
Da Unix ein Multi-User-Betriebssystem ist, wird auf eine strikte Trennung von System-, Programm- und Benutzerdaten geachtet.
Die wichtigsten Systemverzeichnissen
Verzeichnis | Beschreibung / Funktion |
---|---|
/ | Hier sollte keine Dateien liegen |
/bin | Systemverwaltungsprogramme für alle Benutzer |
/boot | Dateien des Bootmanagers und des Kernels |
/dev | Gerätedateien |
/etc | Systemweite Konfigurationsdateien |
/home | Login-Verzeichnisse der Benutzer |
/lib | Shared Libraries des Basissystems |
/lost+found | Dateien, die beim Plattencheck anfallen |
/media | Mountpoint für Wechseldatenträger |
/mnt | Mountpoint für vorübergehende Mount-Vorgänge |
/opt | Optionale Erweiterungspakete (in Unterverzeichnissen) |
/proc | Abbild von Kernel-Daten |
/root | Home-Verzeichnis des Superusers (root) |
/sbin | Programme zur Systemadministration |
/tmp | Temporäre Dateien |
/usr | Zweites Hauptverzeichnis für Programme (Unix System Resources) |
Verzeichnisse in der Wurzel
/bin | Die wichtigsten Benutzer-Kommandos, um mit dem System arbeiten zu können | ||||||||||||||||||||||||||
/boot | Hier findet man die statischen Dateien des Bootmanagers und die Kernel. | ||||||||||||||||||||||||||
/dev |
| ||||||||||||||||||||||||||
/etc | Enthält alle lokalen Konfigurationsdateien (Tastatur, X, Netzwerk...) | ||||||||||||||||||||||||||
/home | Alle Heimatverzeichnisse der Nutzer findet man hier. Nach dem Login landet jeder Benutzer (i.d.R.) in seinem Home. Heimatverzeichnisse können vom Systemverwalter auch an anderer Stelle angesiedelt werden | ||||||||||||||||||||||||||
/lib | Die beim Systemstart benötigten Bibliotheken
Kernelmodule in eigenem Unterverzeichnis | ||||||||||||||||||||||||||
/mnt | Mountpunkt für temporäre Partitionen | ||||||||||||||||||||||||||
/opt | Software, die nicht zum üblichen Installationsumfang von Unix-Systemen gehören, werden oft unter diesem Zweig installiert. So werden nahezu alle kommerziellen Softwarepakete hier eingerichtet; auch die Programme zur KDE befinden sich hier | ||||||||||||||||||||||||||
/root | Heimatverzeichnis des Administrators. In realen Unix Installationen werden die Heimatverzeichnisse aller Nutzer oft auf einem Server gehalten. Bei einem Ausfall eines solchen Servers sollte aber zumindest Root in der Lage sein, vernünftig mit dem System zu arbeiten | ||||||||||||||||||||||||||
/sbin | Wichtige System-Programme (beim Booten benötigt; Ausführung erfordert Root-Rechte) | ||||||||||||||||||||||||||
/tmp | Temporäre Dateien können hier abgelegt werden, jeder Nutzer ist dazu berechtigt. | ||||||||||||||||||||||||||
/usr | Zweite Hierarchie | ||||||||||||||||||||||||||
/var | Variable Daten |
Der Filesystem Hierarchie Standard bezeichnet die Verzeichnisse unter /usr als "zweite Hierarchie".
Die zweite Verzeichnishierarchie - /usr
/usr/X11R6 | X Window System (Version 11, Release 6) |
/usr/X386 | X Window System (Version 11, Release 5 auf x86er) |
/usr/bin | Die meisten Nutzerprogramme |
/usr/games | Spiele und Lernprogramme |
/usr/include | Headerdateien für C-Programme |
/usr/lib | Allgemeine Bibliotheken (außer X11) |
/usr/local | Lokale Hierarchie. Hier hat der Administrator die Möglichkeit, Nicht-Standard-Pakete einzuspielen. |
/usr/sbin | (weniger wichtige) Systemprogramme |
/usr/share | Architektur-abhängige Dateien |
/usr/src | Quelldateien zu den Paketen |
Links unter /usr
Einige (symbolische) Links sind ebenso vorgeschrieben:
/usr/spool | Link auf /var/spool |
/usr/tmp | Link auf /var/tmp |
/usr/spool/lock | Link auf /var/lock |
- Es gibt eine Menge Daten, die permanenter Veränderung unterliegen oder nur kurze Zeit existieren.
- Protokollierungen fallen ebenso in diese Kategorie, wie auch Mails, zu druckende Dateien, News, ...
- Insbesondere auf Servern sollte dem Verzeichnis /var eine eigene Partition gegönnt werden.
Variable Daten - /var
/var/account | Prozessnutzungsprotokoll (falls unterstützt) |
/var/cache | Zwischenspeicher von Programmen |
/var/crash | Speicherauszug bei Systemabsturz (falls unterstützt) |
/var/games | Variable Spieledaten |
/var/lock | Sperren (Dateien, Geräte, etc) |
/var/log | Protokolle über Systemvorgänge |
/var/mail | Mailboxen der Nutzer |
/var/opt | Variable Daten der optionalen Programme |
/var/run | Dateien zu laufenden Prozessen |
/var/spool | Von Anwendungen gespoolte Daten |
/var/state | Variable Status Informationen |
/var/tmp | Temporäre Dateien, die zwischen Reboots erhalten bleiben |
/var/yp | Dateien des Network Information Systems |
Linux-Besonderheiten
Speziell für Linux-Systeme definiert der Standard Weiteres:
Allgemein | Der Name des Standard-Kernels ist vmlinux oder vmlinuz |
/dev | Enthält nur die im Dokument Linux Allocated Devices beschriebenen Links (sonst wie oben) |
/proc | Enthält Kernel- und Prozessinformationen in einem virtuellen Dateisystem |
/sbin | Enthält zusätzlich Routinen zum ext2-Dateisystem und lilo |
/usr/src | Enthält zusätzlich die Kernelquellen |
Das Prozessdateisystem - /proc
Das Prozessdateisystem stellt zur Laufzeit die Daten des Kernels in Form eines normalen Dateisystems dar. Als Mount-Point dient normalerweise /proc. Dieses Dateisystem existiert allein im Hauptspeicher und nicht auf der Festplatte!
Ein Blick in das Verzeichnis offenbart den Inhalt:
$ ls /proc 1 157 179 195 243 279 cmdline kcore misc stat 105 160 180 196 244 281 cpuinfo kcore_elf modules swaps 106 161 181 2 245 283 devices kmsg mounts sys 112 162 182 205 246 3 dma ksyms net tty 117 165 183 206 247 4 fb loadavg partitions uptime 121 166 184 209 249 5 filesystems locks pci version 136 171 185 227 252 6 fs lvm rtc 147 176 186 233 258 74 ide mdstat scsi 151 177 187 236 276 78 interrupts meminfo self 155 178 188 239 277 bus ioports memstat slabinfo
Sinn dieses Abbildes der Kerneldaten ist es, Programmen das Lesen dieser Daten zu ermöglichen, ohne auf den Kernelbereich zugreifen zu müssen (Sicherheit!!!).
Im Einzelnen bedeuten die Einträge:
Name | beinhaltet |
---|---|
1,105, ... | Diese Zahlen entsprechen den PIDs der laufenden Prozesse und sind Unterverzeichnisse, die wiederum die relevanten Daten der Prozesse beinhalten.
root@sonne> ls /proc/1 cmdline cwd environ exe fd maps mem root stat statm status cwd ist das aktuelle Arbeitsverzeichnis und root das Wurzelverzeichnis. Im Unterverzeichnis fd stehen die Deskriptoren der geöffneten Dateien. |
cmdline | Enthält die Bootzeile, mit der der Kernel gestartet wurde. In den Unterverzeichnissen zu den einzelnen Prozessen stehen hier die Optionen beim Start des jeweiligen Prozesses.
cat /proc/cmdline auto BOOT_IMAGE=Linux |
cpuinfo | Typ und Leistung der CPU findet man hier.
cat /proc/cpuinfo processor : 0 vendor_id : AuthenticAMD cpu family : 5 model : 8 model name : AMD-K6(tm) 3D processor stepping : 12 cpu MHz : 451.034814 fdiv_bug : no hlt_bug : no sep_bug : no f00f_bug : no coma_bug : no fpu : yes fpu_exception : yes cpuid level : 1 wp : yes flags : fpu vme de pse tsc msr mce cx8 sep mtrr pge mmx 3dnow bogomips : 897.84 |
devices | Major und Minor Number der im Kernel geladenen Treiber stehen hier.
cat /proc/devices Character devices: 1 mem 2 pty 3 ttyp 4 ttyS 5 cua 7 vcs 10 misc 29 fb 36 netlink 99 ppuser 128 ptm 136 pts 162 raw Block devices: 1 ramdisk 2 fd 3 ide0 7 loop 9 md 22 ide1 |
filesystems | Die vom Kernel unterstützten Dateisysteme.
cat /proc/filesystems ext2 minix umsdos msdos vfat nodev proc nodev nfs iso9660 nodev devpts |
interrupts | Liste der belegten Hardwareinterrupts mit Zugriffsstatistik.
cat /proc/interrupts CPU0 0: 2381241 XT-PIC timer 1: 51482 XT-PIC keyboard 2: 0 XT-PIC cascade 8: 2 XT-PIC rtc 10: 26390 XT-PIC eth0 12: 337541 XT-PIC PS/2 Mouse 13: 1 XT-PIC fpu 14: 262940 XT-PIC ide0 15: 4 XT-PIC ide1 |
kcore | Zugang zum Arbeitsspeicher (nur für root) |
locks | Liste der aktiven Dateisperren.
cat /proc/locks 1: POSIX ADVISORY WRITE 843 03:05:507930 0 2147483647 c652a920 00000000 c652a 740 00000000 c232bf44 1: -> POSIX ADVISORY WRITE 844 03:05:507930 0 2147483647 c232bf44 00000000 00 000000 00000000 c652a920 2: FLOCK ADVISORY WRITE 0 03:05:145478 0 2147483647 c652a740 c652a920 c652a62 0 00000000 00000000 3: FLOCK ADVISORY WRITE 0 03:05:155744 0 2147483647 c652a620 c652a740 c652a5c 0 00000000 00000000 4: POSIX ADVISORY WRITE 133 03:05:145472 0 2147483647 c652a5c0 c652a620 00000 000 00000000 00000000 |
meminfo | Speicher- und Swap-Auslastung.
cat /proc/meminfo total: used: free: shared: buffers: cached: Mem: 130813952 124973056 5840896 56123392 17874944 33165312 Swap: 139821056 172032 139649024 MemTotal: 127748 kB MemFree: 5704 kB MemShared: 54808 kB Buffers: 17456 kB Cached: 32388 kB BigTotal: 0 kB BigFree: 0 kB SwapTotal: 136544 kB SwapFree: 136376 kB |
Stat | Statusinformation des Kernels.
cat /proc/stat cpu 58798 1 10291 2329306 disk 38353 0 0 0 disk_rio 26383 0 0 0 disk_wio 11970 0 0 0 disk_rblk 52790 0 0 0 disk_wblk 23970 0 0 0 page 99771 32285 swap 5 64 intr 3085540 2398396 52805 0 0 0 0 90 0 2 0 26551 0 344639 1 263052 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ctxt 3408251 btime 950767448 processes 1311 |
sys | Verschiedene Informationen zum Laufzeitsystem stehen in diesem Unterverzeichnis.
ls /proc/sys debug dev fs kernel net proc sunrpc |
version | Kernelversion und Übersetzungsdatum des aktiven Kernels.
cat /proc/version Linux version 2.2.14 (sonne@galaxis.de) (gcc version egcs-2.91.66 19990314/Linux (egcs-1.1.2 release)) #1 Mon Feb 14 15:51:29 CET 2000
|
Zugriff auf Datenträger
siehe Linux:Befehl:mount
Arbeiten im Dateisystem
Als Benutzer werden Sie alle Daten als Dateien auf einem Datenträger (meinst einer Festplatte) speichern. (Texte, Einstellungen, Programme usw.)
Um auf diese Daten zugreifen zu können werden Sie mit einem Namen und weiteren Eigenschaften in einem Ablagesystem geordnet.
Ein Dateisystem ist ein Ordnungsschema für Dateien. Dateien werden in Verzeichnissen zusammengefasst. Verzeichnisse sind also Behälter für Dateien.
Ein Verzeichnis kann sowohl Dateien, als auch weitere Verzeichnisse enthalten. Verzeichnisse werden so hierarchisch unter dem Wurzelverzeichnis (root-directory) angeordnet.
Das Root-Verzeichnis wird durch den Slash (/) repräsentiert und hat keinen besonderen Namen.
Unterschiede zur DOS- / Windows- Welt
Der Slash (/) wird auch als Trennzeichen bei der Angabe von Dateipfaden benutzt.
Beispiel
Eine Datei die sich in Ihrem Home-Verzeichnis befindet, kann folgende Ortsangabe haben:
/home/user/text
Keine Laufwerksbuchstaben
Disketten Möchten Sie auf einen Datenträger (zum Beispiel
eine - oder CD-ROM-Laufwerk) zugreifen, tun Sie dies mit den Namen eines Verzeichnisses, über das sie diesen Datenträger in den Verzeichnisbaum integriert haben
Beispiel
Sie möchten mit dem Befehl cat eine Datei anzeigen, die sich auf einer cdrom befindet
cat·/cdrom/text
Arbeitsverzeichnis (pwd)
Um nun festzustellen wo zum Beispiel
Ihr Heimatverzeichnis innerhalb des Dateisystembaums befindet, können Sie das Kommando pwd (print working directory) benutzen.
$ pwd /home/DSW/dirkw
pwd ist in vielen Shells ein integriertes Kommando (z. B. in der bash). Wenn in der Distribution kein binäres pwd-Kommando enthalten ist, kann als Notbehelf beispielsweise mit der tcsh, bei der kein pwd-Kommando integriert ist, das folgende Shellscript benutzt werden:
#!/bin/bash pwd
Working directory
Das Verzeichnis, in das sie zuletzt gewechselt haben, in dem „sie sich gerade befinden“ wird als „aktuelles Verzeichnis“ (working directory) bezeichnet.
Verzeichnisinhalt (ls)
ls (list) zeigt den Inhalt eines Verzeichnisses
- Das Standardausgabeformat von ls hängt vom Typ der Ausgabedatei ab.
- Auf einem Terminal ist die mehrspaltige Ausgabe das Standardformat.
- In allen anderen Fällen wird die Ausgabe einspaltig ausgeführt.
- Das Verhalten des ls-Kommandos läßt sich nicht mehr durch Umbenennen in ll dir vdir etc. verändern.
- Stattdessen sind die Kommandos dir und vdir als separate Binärdateien mit entsprechenden Standardformaten verfügbar.
Optionen
-a | zeigt alle Dateien im Verzeichnis, auch die deren Name mit `.' beginnt | |
-b | zeigt nichtdruckbare Zeichen in Dateinamen als ,,Backslash Sequenz`` mit alphabetischen oder oktalen Werten, wie sie in C üblich sind | |
-c | sortiert die Dateien nach der Zeit der letzten Statusveränderung | |
-d | zeigt Unterverzeichnisse wie normale Dateien anstelle ihres Inhaltes | |
-i | zeigt die Nummer der Inode zu jeder Datei | |
-k | die Dateigröße wird in Kilobytes angegeben, auch wenn POSIXLY_CORRECT gesetzt ist | |
-l | außer dem Namen werden der Typ, die Rechte, die Anzahl der Hardlinks, der Besitzer, die Gruppe, die Größe und die Zeitmarke angezeigt | |
-m | gibt die Dateinamen in einer Reihe, getrennt durch Kommas aus | |
-n | gibt die Benutzer und Gruppen mit ihren ID's anstelle der Namen aus | |
-q | gibt Fragezeichen anstelle von nicht druckbaren Zeichen in Dateinamen | |
-r | zeigt das Verzeichnis in umgekehrter Reihenfolge | |
-s | zeigt die Größe der Dateien in Kilobytes; wenn POSIXLY_CORRECT gesetzt ist, wird die Größe in Blöcken zu 512 Bytes angezeigt | |
-t | sortiert nach Zeit anstelle des Namens | |
-u | sortiert nach letzter Zugriffszeit anstelle der Änderungszeit (zusammen mit Option -t) | |
-x | sortiert in horizontaler Richtung | |
-A | zeigt alle Dateien außer `.' und `..' | |
-B | ignoriert Backups (mit Endung `~') | |
-C | listet in vertikal sortierten Spalten | |
-F | hängt verschiedene Symbole an die Dateinamen:
/ steht hinter Verzeichnissen @ markiert symbolische Links |
markiert FiFo's
= markiert sockets alles andere sind reguläre Dateien |
-L | zeigt den Inhalt der symbolisch gelinkten Verzeichnisse anstelle des Linkfiles | |
-N | gibt Dateinamen ohne Quotes aus | |
-Q | gibt Dateinamen in Quotes aus | |
-R | zeigt rekursiv den Inhalt aller Unterverzeichnisse | |
-S | sortiert nach Größe | |
-U | unsortiert | |
-X | sortiert nach Endung | |
-1 | einspaltig | |
-w Spalten | Bildschirmbreite in Spalten | |
-T Spalten | Tabulatorbreite in Spalten | |
-I Muster | ignoriert Dateien mit Muster im Namen
|
Besondere Verzeichnisse „.“ und „..“
- Auch Verzeichnisse (directories) werden als Dateien abgespeichert.
- Sie enthalten Informationen zu den Dateien und Verzeichnissen, die es enthält.
- Verzeichnisse werden in einem speziellen Format gespeichert, das nicht nur normalen Text enthält.
- Versuchen sie den Inhalt eines Verzeichnisses mit dem cat - Befehl anzeigen zu lassen, erhalten Sie als Ausgabe ein Durcheinander von nicht-interpretierbaren Zeichen.
- Neben Informationen über seinen Inhalt enthält ein Verzeichnis auch Informationen über sein Vater-Verzeichnis.
- Es ist ihm unter dem Namen „..“ bekannt.
- Dieser Name ist eine Verknüpfung zum übergeordneten Verzeichnis und wird bei der Eingabe von Dateipfaden auch so genutzt.
Mit dem folgenden Befehl zeigen Sie die Datei text im übergeordneten Verzeichnis an.
cat ../text
Unter dem Namen „.“ enthält jedes Verzeichnis auch eine Verknüpfung zu sich selbst. Diese wird seltener eingesetzt.
Verzeichnis wechseln (cd)
- Vergleichen Sie das Dateisystem mit einer Bibliothek.
- Möchten Sie ein Buch einsehen, werden Sie in die Abteilung begeben, in der das Buch zu finden ist.
- Ähnlich werden sie, wenn sie mit Daten aus einem Verzeichnis arbeiten möchten, in dieses Verzeichnis wechseln.
Beispiele
cd·/ | wechselt ins Stammverzeichnis |
cd·~ | wechselt in Heimatverzeichnis |
cd·.. | wechselt ins übergeordnete Verzeichnis |
cd·test | wechselt in Unterordner „test“ |
cd·/boot | wechselt in das Verzeichnis /boot |
cd·- | Wechselt in das vorherige Verzeichnis |
Absolute und relative Pfade
Bei der Arbeit an einem Unix-System werden Sie sich im Dateisystem-Baum zwischen den Verzeichnissen bewegen, wie zwischen den Ästen eines wirklichen Baumes.
Arbeitsverzeichnis
Das „aktuelle Verzeichnis“ (working directory) ist nach dem Login zunächst ihr Heimatverzeichnis. Später das Verzeichnis, in das sie zuletzt wechselten.
Von hier aus können zu jedem anderen Verzeichnis wechseln, wenn Sie den Weg (Pfad) zum Zielverzeichnis kennen.
Auch um mit Dateien oder Programmen zu arbeiten, die sich nicht im aktuellen Verzeichnis befinden, verwenden sie Wegbeschreibungen (Pfadangaben). So kann das System die gewünschten Daten finden.
Es gibt zwei Möglichkeiten den Weg zu einer Datei oder eines Verzeichnisses im Dateisystem-Baum zu beschreiben.
Absolute Pfadangaben
Beginnen Sie mit der Wegbeschreibung an der Wurzel (/) des Dateisystem-Baums, spricht man von einer absoluten Pfadangabe.
Beispiel
/home/user1/texte/text1
Diese Pfadangabe ist eindeutig, meint also genau eine bestimmte Datei ist also mit einer genauen Anschrift vergleichbar.
Relative Pfadangaben
Statt einer genauen Anschrift, können Sie auch eine Wegbeschreibung benutzen, die vom jetzigen Standort ausgeht (dritte Straße rechts, an der 2. Ampel links).
Eine „relative Pfadangabe“ beschreibt den Pfad ausgehend vom aktuellen Verzeichnis und beginnt nicht mit einem Slash (/).
Beispiel
Text/text1
Vom aktuellen Verzeichnis /home aus können sie zum Beispiel
mit dem Befehl cd eine absolute oder eine relative Pfadangabe benutzen, um in einen anderen Ordner zu wechseln.
absolut | relativ |
/home/user1 | user1 |
/home/user1/texte | user1/texte |
/tmp | ../tmp
|
Verzeichnisse erstellen (mkdir)
mkdir·[-Optionen]·Verzeichnis·...
(make directory) erzeugt ein leeres Verzeichnis sofern der Schreibschutz des übergeordneten Verzeichnisses dies zulässt.
Die Standardeinträge "." und ".." werden automatisch erzeugt.
-m·Modus | setzt die Rechte des Verzeichnisses auf Modus |
-p | anlegen aller fehlenden Verzeichnisse
|
Verzeichnisse löschen (rmdir)
rmdir·[-Optionen]·Verzeichnis ...
Löschen eines leeren Verzeichnisses
-p | löscht mehrere Verzeichnisse rekursiv, wenn alle Verzeichnisse leer
|
Speicherplatz ermitteln (df)
df (disk free) zeigt den freien Festplattenplatz.
df zeigt den freien Festplattenplatz für das Dateisystem, in dem das Verzeichnis Pfad angesiedelt ist. Wenn kein Verzeichnis angegeben ist, wird der freie Platz für alle aufgesetzten Dateisysteme angezeigt. Die Angabe erfolgt in Kilobyte, wenn nicht die Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT gesetzt ist. In diesem Fall wird der freie Platz in 512-Byte Sektoren angezeigt.
Wird als Pfad der absolute Name der Gerätedatei eines aufgesetzten Dateisystems angegeben, so wird der freie Platz auf diesem Gerät (Partition einer Festplatte) angegeben und nicht der des Dateisystem, in dem sich die Gerätedatei befindet. Der freie Platz auf einem abgesetzten Dateisystem ist auf diese Weise nicht zu ermitteln.
df [-aikPv] [-t Fstyp] [-all] [-inodes] [-type fstype] [-kilobytes] [-portability] [Pfad ...]
Optionen
-a | (all) zeigt alle Dateisysteme an, einschließlich der mit 0 Bytes Kapazität und der vom Typ ignore oder auto |
-i | (inodes) zeigt die Auslastung der Inodes anstelle der Blockauslastung |
-k | (kilobytes) zeigt den freien Platz in Kilobyteblöcken, auch wenn die Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT gesetzt ist |
-P | (portability) erzwingt die Ausgabe in einer Zeile pro Dateisystem |
-t Fstyp | (type) schränkt die Ausgabe auf die Dateisysteme vom Typ Fstyp ein
|
Speicherplatzverteilung (du)
du (disk usage) zeigt die Verteilung des belegten Plattenplatzes auf die Verzeichnisse. du zeigt den belegten Plattenplatz für das Verzeichnis und für alle Unterverzeichnisse (in Kilobyte).
Wenn die Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT gesetzt ist, wird die Menge in 512 Byte Blöcken angegeben.
du [-abcklsxDLS] [-all] [-total] [-count-links] [-summarize] [-bytes] [-kilobytes] [-one-file-system] [-separate-dirs] [-dereference] [-dereference-args] [Verzeichnis ...]
Optionen
-a | 0,00cm(all) zeigt auch den Platzbedarf aller Dateien |
-b | (bytes) zeigt den Platzbedarf in Bytes |
-c | zeigt den (summierten) Platzbedarf der in der Kommandozeile übergebenen Dateien |
-k | (kilobytes) gibt den Platzbedarf in Kilobytes, auch wenn die Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT gesetzt ist |
-l | zählt die Größe der (harten) Links mit, auch wenn sie dadurch doppelt vorkommen |
-s | gibt nur die Summe für jedes Verzeichnis in der Kommandozeile |
-x | ignoriert Verzeichnisse, die in anderen Dateisystemen liegen |
-D | folgt dem Verweis auf ein anderes Verzeichnis bei einem symbolischen Link, wenn dieser als Kommandozeilenargument übergeben wird. Andere symbolische Links werden nicht dereferenziert. |
-L | alle symbolischen Links werden dereferenziert, das heißt es wird der Platzbedarf des referenzierten Verzeichnisses anstelle des Linkfiles gezeigt |
-S | zeigt den Platzbedarf jedes Verzeichnisses einzeln, ohne die Unterverzeichnisse
|
Verzeichnisse Synchronisieren (rsync)
siehe Linux:Befehl:rsync
Dateisystem bereinigen
fslint
Utility to Fix Problems with Filesystems' Data
FSlint is a toolkit to clean filesystem lint. It includes a GTK+ GUI as well as a command line interface and can be used to reclaim disk space. It has an interface for uninstalling packages, and it can find things like:* Duplicate files
- Problematic filenames
- Temporary files
- Bad symlinks
- Empty directories
- Nonstripped binaries
bleachbit
Remove unnecessary files, free space, and maintain privacy
BleachBit deletes unnecessary files to free valuable disk space and maintain privacy. Rid your system of old junk including broken menu entries, cache, cookies, localizations, and temporary files.
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Verzeichnisstruktur
Bei der Unmenge von Dateien in Unix-Systemen (auf meinem System sind es 106839!) ist eine hierarchische Struktur unabdingbar. Lange Zeit hat jedes Unix-Derivat seine eigenen Vorstellungen vom Aufbau seiner Dateiverwaltung mitgebracht, aber unterdessen ist man sich mehr oder weniger einig geworden und erarbeitete den Filesystem Hierarchie Standard, der wichtige Strukturen definiert. Die meisten Distributionen folgen diesen Richtlinien, wobei Abweichungen oft durch unterschiedliche Auslegung des Standards begründet werden.
Neben der Beschreibung der vorgesehenen Verwendung jedes Verzeichnisses, werden auch konkrete Kommandos genannt, die mindestens in diesen Verzeichnissen vorhanden sein müssen. Des Weiteren finden systemspezifische Vorgaben und optionale Komponenten Erwähnung.
Sobald der Kernel aktiv ist, lädt er als erstes das Root-Filesystem, in dem alle für die Aufgaben des Kernels notwendigen Programme und Konfigurationsdateien angesiedelt sein müssen.
Zu den Programmen gehören* Dienstprogramme zum Prüfen und Reparieren des Dateisystems
- Programme zum Sichern der Systemdaten und zur Installation neuer Systemteile
- Eventuell wichtige Netzwerkprogramme
Überblick
Nach der Installation von Linux befinden sich eine ganze Reihe von Systemverzeichnissen auf Ihrer Festplatte.
Jedes dieser Verzeichnisse hat eine genau festgelegte Aufgabe. In der folgenden Grafik ist ein Ausschnitt aus der Verzeichnisstruktur eines UNIX-Systems abgebildet.
Diese bei allen UNIX-Systemen ähnliche Struktur wird als File System Hierarchie-Standart bezeichnet. Alle UNIX-Dialekte müssen sich daran messen lassen, wie eng sie sich an diesen Standard halten.
Man spricht hier bildlich von einem (umgedrehten) Baum, dessen Wurzel das Stammverzeichnis (/) ist.
Das Stammverzeichnis (root) ist also das Vaterverzeichnis für die darunter liegenden Kind-Verzeichnisse (bin, dev, etc ...).
Die Kind-Verzeichnisse user, pub, ftp und www haben home als Vater-Verzeichnis. Genau wie bei einem Familienstammbaum kann zwar ein Vater mehrere Kinder haben, ein Kind jedoch immer nur einen Vater.
Da Unix ein Multi-User-Betriebssystem ist, wird auf eine strikte Trennung von System-, Programm- und Benutzerdaten geachtet.
Die wichtigsten Systemverzeichnissen
Verzeichnis | Beschreibung / Funktion |
---|---|
/ | Hier sollte keine Dateien liegen |
/bin | Systemverwaltungsprogramme für alle Benutzer |
/boot | Dateien des Bootmanagers und des Kernels |
/dev | Gerätedateien |
/etc | Systemweite Konfigurationsdateien |
/home | Login-Verzeichnisse der Benutzer |
/lib | Shared Libraries des Basissystems |
/lost+found | Dateien, die beim Plattencheck anfallen |
/media | Mountpoint für Wechseldatenträger |
/mnt | Mountpoint für vorübergehende Mount-Vorgänge |
/opt | Optionale Erweiterungspakete (in Unterverzeichnissen) |
/proc | Abbild von Kernel-Daten |
/root | Home-Verzeichnis des Superusers (root) |
/sbin | Programme zur Systemadministration |
/tmp | Temporäre Dateien |
/usr | Zweites Hauptverzeichnis für Programme (Unix System Resources)
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Verzeichnisse in der Wurzel
/bin | Die wichtigsten Benutzer-Kommandos, um mit dem System arbeiten zu können | ||||||||||||||||||||||||||
/boot | Hier findet man die statischen Dateien des Bootmanagers und die Kernel. | ||||||||||||||||||||||||||
/dev |
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/etc | Enthält alle lokalen Konfigurationsdateien (Tastatur, X, Netzwerk...) | ||||||||||||||||||||||||||
/home | Alle Heimatverzeichnisse der Nutzer findet man hier. Nach dem Login landet jeder Benutzer (i.d.R.) in seinem Home. Heimatverzeichnisse können vom Systemverwalter auch an anderer Stelle angesiedelt werden | ||||||||||||||||||||||||||
/lib | Die beim Systemstart benötigten Bibliotheken
Kernelmodule in eigenem Unterverzeichnis | ||||||||||||||||||||||||||
/mnt | Mountpunkt für temporäre Partitionen | ||||||||||||||||||||||||||
/opt | Software, die nicht zum üblichen Installationsumfang von Unix-Systemen gehören, werden oft unter diesem Zweig installiert. So werden nahezu alle kommerziellen Softwarepakete hier eingerichtet; auch die Programme zur KDE befinden sich hier | ||||||||||||||||||||||||||
/root | Heimatverzeichnis des Administrators. In realen Unix Installationen werden die Heimatverzeichnisse aller Nutzer oft auf einem Server gehalten. Bei einem Ausfall eines solchen Servers sollte aber zumindest Root in der Lage sein, vernünftig mit dem System zu arbeiten | ||||||||||||||||||||||||||
/sbin | Wichtige System-Programme (beim Booten benötigt; Ausführung erfordert Root-Rechte) | ||||||||||||||||||||||||||
/tmp | Temporäre Dateien können hier abgelegt werden, jeder Nutzer ist dazu berechtigt. | ||||||||||||||||||||||||||
/usr | Zweite Hierarchie | ||||||||||||||||||||||||||
/var | Variable Daten |
Der Filesystem Hierarchie Standard bezeichnet die Verzeichnisse unter /usr als "zweite Hierarchie".
Die zweite Verzeichnishierarchie - /usr
/usr/X11R6 | X Window System (Version 11, Release 6) |
/usr/X386 | X Window System (Version 11, Release 5 auf x86er) |
/usr/bin | Die meisten Nutzerprogramme |
/usr/games | Spiele und Lernprogramme |
/usr/include | Headerdateien für C-Programme |
/usr/lib | Allgemeine Bibliotheken (außer X11) |
/usr/local | Lokale Hierarchie. Hier hat der Administrator die Möglichkeit, Nicht-Standard-Pakete einzuspielen. |
/usr/sbin | (weniger wichtige) Systemprogramme |
/usr/share | Architektur-abhängige Dateien |
/usr/src | Quelldateien zu den Paketen |
Links unter /usr
Einige (symbolische) Links sind ebenso vorgeschrieben:
/usr/spool | Link auf /var/spool |
/usr/tmp | Link auf /var/tmp |
/usr/spool/lock | Link auf /var/lock |
Es gibt eine Menge Daten, die permanenter Veränderung unterliegen oder nur kurze Zeit existieren. Protokollierungen fallen ebenso in diese Kategorie, wie auch Mails, zu druckende Dateien, News, ... Insbesondere auf Servern sollte dem Verzeichnis /var eine eigene Partition gegönnt werden.
Variable Daten - /var
/var/account | Prozessnutzungsprotokoll (falls unterstützt) |
/var/cache | Zwischenspeicher von Programmen |
/var/crash | Speicherauszug bei Systemabsturz (falls unterstützt) |
/var/games | Variable Spieledaten |
/var/lock | Sperren (Dateien, Geräte, etc) |
/var/log | Protokolle über Systemvorgänge |
/var/mail | Mailboxen der Nutzer |
/var/opt | Variable Daten der optionalen Programme |
/var/run | Dateien zu laufenden Prozessen |
/var/spool | Von Anwendungen gespoolte Daten |
/var/state | Variable Status Informationen |
/var/tmp | Temporäre Dateien, die zwischen Reboots erhalten bleiben |
/var/yp | Dateien des Network Information Systems
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Linux-Besonderheiten
Speziell für Linux-Systeme definiert der Standard Weiteres:
Allgemein | Der Name des Standard-Kernels ist vmlinux oder vmlinuz |
/dev | Enthält nur die im Dokument Linux Allocated Devices beschriebenen Links (sonst wie oben) |
/proc | Enthält Kernel- und Prozessinformationen in einem virtuellen Dateisystem |
/sbin | Enthält zusätzlich Routinen zum ext2-Dateisystem und lilo |
/usr/src | Enthält zusätzlich die Kernelquellen
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Das Prozessdateisystem - /proc
Das Prozessdateisystem stellt zur Laufzeit die Daten des Kernels in Form eines normalen Dateisystems dar. Als Mount-Point dient normalerweise /proc. Dieses Dateisystem existiert allein im Hauptspeicher und nicht auf der Festplatte!
Ein Blick in das Verzeichnis offenbart den Inhalt:
# ls /proc 1 157 179 195 243 279 cmdline kcore misc stat 105 160 180 196 244 281 cpuinfo kcore_elf modules swaps 106 161 181 2 245 283 devices kmsg mounts sys 112 162 182 205 246 3 dma ksyms net tty 117 165 183 206 247 4 fb loadavg partitions uptime 121 166 184 209 249 5 filesystems locks pci version 136 171 185 227 252 6 fs lvm rtc 147 176 186 233 258 74 ide mdstat scsi 151 177 187 236 276 78 interrupts meminfo self 155 178 188 239 277 bus ioports memstat slabinfo
Sinn dieses Abbildes der Kerneldaten ist es, Programmen das Lesen dieser Daten zu ermöglichen, ohne auf den Kernelbereich zugreifen zu müssen (Sicherheit!!!). Im Einzelnen bedeuten die Einträge:
Name | beinhaltet |
---|---|
1,105, ... | Diese Zahlen entsprechen den PIDs der laufenden Prozesse und sind Unterverzeichnisse, die wiederum die relevanten Daten der Prozesse beinhalten.
# ls /proc/1 cmdline cwd environ exe fd maps mem root stat statm status cwd ist das aktuelle Arbeitsverzeichnis und root das Wurzelverzeichnis. Im Unterverzeichnis fd stehen die Deskriptoren der geöffneten Dateien. |
cmdline | Enthält die Bootzeile, mit der der Kernel gestartet wurde. In den Unterverzeichnissen zu den einzelnen Prozessen stehen hier die Optionen beim Start des jeweiligen Prozesses.
# cat /proc/cmdline auto BOOT_IMAGE=Linux |
cpuinfo | Typ und Leistung der CPU findet man hier.
# cat /proc/cpuinfo processor : 0 vendor_id : AuthenticAMD cpu family : 5 model : 8 model name : AMD-K6(tm) 3D processor stepping : 12 cpu MHz : 451.034814 fdiv_bug : no hlt_bug : no sep_bug : no f00f_bug : no coma_bug : no fpu : yes fpu_exception : yes cpuid level : 1 wp : yes flags : fpu vme de pse tsc msr mce cx8 sep mtrr pge mmx 3dnow bogomips : 897.84 |
devices | Major und Minor Number der im Kernel geladenen Treiber stehen hier.
# cat /proc/devices Character devices: 1 mem 2 pty 3 ttyp 4 ttyS 5 cua 7 vcs 10 misc 29 fb 36 netlink 99 ppuser 128 ptm 136 pts 162 raw Block devices: 1 ramdisk 2 fd 3 ide0 7 loop 9 md 22 ide1 |
filesystems | Die vom Kernel unterstützten Dateisysteme.
ext2 minix umsdos msdos vfat nodev proc nodev nfs iso9660 nodev devpts |
interrupts | Liste der belegten Hardwareinterrupts mit Zugriffsstatistik.
# cat /proc/interrupts CPU0 0: 2381241 XT-PIC timer 1: 51482 XT-PIC keyboard 2: 0 XT-PIC cascade 8: 2 XT-PIC rtc 10: 26390 XT-PIC eth0 12: 337541 XT-PIC PS/2 Mouse 13: 1 XT-PIC fpu 14: 262940 XT-PIC ide0 15: 4 XT-PIC ide1 |
kcore | Zugang zum Arbeitsspeicher (nur für root) |
locks | Liste der aktiven Dateisperren.
cat /proc/locks 1: POSIX ADVISORY WRITE 843 03:05:507930 0 2147483647 c652a920 00000000 c652a 740 00000000 c232bf44 1: -> POSIX ADVISORY WRITE 844 03:05:507930 0 2147483647 c232bf44 00000000 00 000000 00000000 c652a920 2: FLOCK ADVISORY WRITE 0 03:05:145478 0 2147483647 c652a740 c652a920 c652a62 0 00000000 00000000 3: FLOCK ADVISORY WRITE 0 03:05:155744 0 2147483647 c652a620 c652a740 c652a5c 0 00000000 00000000 4: POSIX ADVISORY WRITE 133 03:05:145472 0 2147483647 c652a5c0 c652a620 00000 000 00000000 00000000 |
meminfo | Speicher- und Swap-Auslastung.
# cat /proc/meminfo total: used: free: shared: buffers: cached: Mem: 130813952 124973056 5840896 56123392 17874944 33165312 Swap: 139821056 172032 139649024 MemTotal: 127748 kB MemFree: 5704 kB MemShared: 54808 kB Buffers: 17456 kB Cached: 32388 kB BigTotal: 0 kB BigFree: 0 kB SwapTotal: 136544 kB SwapFree: 136376 kB |
Stat | Statusinformation des Kernels.
# cat /proc/stat cpu 58798 1 10291 2329306 disk 38353 0 0 0 disk_rio 26383 0 0 0 disk_wio 11970 0 0 0 disk_rblk 52790 0 0 0 disk_wblk 23970 0 0 0 page 99771 32285 swap 5 64 intr 3085540 2398396 52805 0 0 0 0 90 0 2 0 26551 0 344639 1 263052 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ctxt 3408251 btime 950767448 processes 1311 |
sys | Verschiedene Informationen zum Laufzeitsystem stehen in diesem Unterverzeichnis.
ls /proc/sys debug dev fs kernel net proc sunrpc |
version | Kernelversion und Übersetzungsdatum des aktiven Kernels.
cat /proc/version Linux version 2.2.14 (sonne@galaxis.de) (gcc version egcs-2.91.66 19990314/Linux (egcs-1.1.2 release)) #1 Mon Feb 14 15:51:29 CET 2000 |