update-alternatives
update-alternatives - Verwaltung symbolischer Links zur Bestimmung von Standardwerten für Befehle
Beschreibung
Installation
Anwendungen
# update-alternatives --get-selections animate auto /usr/bin/animate-im6.q16 animate-im6 auto /usr/bin/animate-im6.q16 aptitude auto /usr/bin/aptitude-curses arptables auto /usr/sbin/arptables-nft automake auto /usr/bin/automake-1.16 awk auto /usr/bin/gawk builtins.7.gz auto /usr/share/man/man7/bash-builtins.7.gz c++ auto /usr/bin/g++ c89 auto /usr/bin/c89-gcc c99 auto /usr/bin/c99-gcc cc auto /usr/bin/gcc [...]
# update-alternatives --config vi There are 2 choices for the alternative vi (providing /usr/bin/vi). Selection Path Priority Status ------------------------------------------------------------ * 0 /usr/bin/vim.basic 30 auto mode 1 /usr/bin/vim.basic 30 manual mode 2 /usr/bin/vim.tiny 15 manual mode Press <enter> to keep the current choice[*], or type selection number:
Syntax
$ update-alternatives [Option …] Befehl
Optionen
Parameter
Umgebungsvariablen
Exit-Status
Konfiguration
Dateien
Sicherheit
Dokumentation
RFC
Man-Pages
- update-alternatives(1)
- dpkg suite
- update-alternatives(1) 1.21.9 2022-10-15
Info-Pages
Siehe auch
- ln(1)
- FHS (der Dateisystem-Hierarchie-Standard, Filesystem Hierarchy Standard)
Links
Projekt-Homepage
Weblinks
Einzelnachweise
Testfragen
Testfrage 1
Testfrage 2
Testfrage 3
Testfrage 4
Testfrage 5
Manpage
BESCHREIBUNG
update-alternatives erzeugt, entfernt, verwaltet und zeigt die Informationen über die symbolischen Links, die das „Debian Alternativ-System“ bilden, an.
Es ist möglich, mehrere Programme, die die gleiche oder ähnliche Funktionalität bereitstellen, gleichzeitig auf einem System zu installieren.
- Beispielsweise sind auf vielen Systemen mehrere Texteditoren gleichzeitig installiert.
- Dies gibt den Benutzern eines Systems die Möglichkeit, falls gewünscht, jeweils einen anderen Editor zu verwenden, allerdings wird es damit für ein Programm schwierig, eine gute Wahl für einen Editor zum Starten zu treffen, falls der Benutzer keine spezielle Wahl getroffen hat.
Debians Alternativ-System hat das Ziel, dieses Problem zu lösen.
- Ein generischer Name im Dateisystem wird von allen Dateien, die austauschbare Funktionalität bereitstellen, verwendet.
- Das Alternativ-System bestimmt zusammen mit dem Systemadministrator, welche Datei tatsächlich durch diesen generischen Namen referenziert wird.
- Falls beispielsweise sowohl der Texteditor ed(1) als auch nvi(1) im System installiert sind, wird das Alternativ-System dafür sorgen, dass der generische Name /usr/bin/editor standardmäßig auf /usr/bin/nvi zeigt.
- Der Systemadministrator kann dies ändern und dafür sorgen, dass er stattdessen auf /usr/bin/ed zeigt, und das Alternativ-System wird diese Einstellung nicht verändern, bis es explizit dazu aufgefordert wird.
Der generische Name ist kein direkter symbolischer Link auf die ausgewählte Alternative.
- Stattdessen ist es ein symbolischer Link auf einen Namen im Alternativ-Verzeichnis, welches wiederum ein symbolischer Link auf die tatsächlich referenzierte Datei ist.
- Dies ist so realisiert, damit die Änderungen des Systemadministrators auf das /etc-Verzeichnis beschränkt bleiben: der FHS (siehe dort) erklärt, warum dies eine gute Idee ist.
Wenn ein Paket, das eine Datei mit einer bestimmten Funktionalität bereitstellt, installiert, geändert oder entfernt wird, wird update-alternatives aufgerufen, um die Informationen über diese Datei im Alternatives-System zu aktualisieren.
- update-alternatives wird normalerweise in den folgenden Debian-Paketbetreuerskripten aufgerufen: postinst (configure), um die Alternative zu installieren und von prerm und postrm (remove), um die Alternative zu entfernen.
- Hinweis: In den meisten (wenn nicht allen) Fällen sollte keine weitere Betreuerskriptaktion update-alternatives aufrufen, insbesondere weder upgrade noch disappear, da jede dieser anderen Aktionen zum Verlust des manuellen Zustands einer Alternative, oder zum Hin-und Herspringen oder zum kompletten Umspringen, wenn mehrere von ihnen die gleiche Priorität haben, führen kann.
Es ist oft sinnvoll, dass eine Reihe von Alternativen synchronisiert werden, so dass sie als Gruppe geändert werden; wenn beispielsweise mehrere Versionen des vi(1) Editors installiert sind, sollte die Handbuchseite, die durch /usr/share/man/man1/vi.1 referenziert wird, zu dem ausführbaren Programm, dass durch /usr/bin/vi referenziert wird, gehören.
- update-alternatives erledigt dies mit Hilfe von Master- und Slave-Links; wird der Master-Link geändert, wird auch jeder zugehörige Slave-Link geändert.
- Ein Master-Link und seine zugehörigen Slave-Links bilden zusammen eine Link-Gruppe.
Eine Linkgruppe ist zu jeder Zeit in einem der beiden Modi: automatisch oder manuell.
- Ist eine Gruppe im automatischen Modus, dann wird das Alternativ-System bei der Paketinstallation und -entfernung automatisch entscheiden, ob und wie die Links aktualisiert werden.
- Im manuellen Modus wird das Alternativ-System die Wahl des Administrators beibehalten und Änderungen der Links vermeiden (außer irgendetwas ist defekt).
Beim erstmaligen Einführen in das System befindet sich eine Linkgruppe im automatischen Modus.
- Führt der Systemadministrator Änderungen an den automatischen Einstellungen des Systems durch, wird dies beim nächsten Aufruf von update-alternatives auf die Linkgruppe bemerkt und die Gruppe wird automatisch in den manuellen Modus umgeschaltet.
Jede Alternative hat eine ihr zugeordnete Priorität.
- Befindet sich eine Linkgruppe im automatischen Modus, zeigen die Mitglieder einer Gruppe auf die Alternative mit der höchsten Priorität.
Wird die Option --config verwendet, dann zeigt update-alternatives alle Auswahlmöglichkeiten für die Link-Gruppe an, für die der gegebene Name der Master-Alternative-Name ist.
- Die aktuelle Auswahl ist mit ‚*’ markiert.
- Sie werden dann aufgefordert, Ihre Auswahl bezüglich der Linkgruppe anzugeben.
- Abhängig von der getroffenen Auswahl könnte sich die Link-Gruppe nicht mehr im automatischen Modus befinden.
- Sie müssen dann die Option
--auto verwenden, um wieder in den automatischen Zustand zurückzukehren (oder Sie können --config erneut ausführen und den als automatisch markierten Eintrag auswählen).
Falls Sie nicht-interaktiv konfigurieren möchten, können Sie stattdessen die Option --set verwenden (siehe unten).
Verschiedene Pakete, die die gleiche Datei bereitstellen, müssen dies kooperativ durchführen.
- Anders gesagt ist in diesem Fall die Verwendung von update-alternatives für alle beteiligten Pakete zwingend.
- Es ist nicht möglich, sich über eine Datei in einem Paket hinwegzusetzen, welches den update-alternatives-Mechanismus nicht verwendet.
BEGRIFFE
Da die Tätigkeiten von update-alternatives recht komplex sind, sollen einige spezielle Begriffe helfen, seine Vorgehensweise zu erläutern.
generischer Name (oder Alternativ-Link) Ein Name wie /usr/bin/editor, der sich über das Alternativ-System auf eine Reihe von Dateien mit ähnlicher Funktionalität bezieht.
Alternativ-Name Der Name eines symbolischen Links im Alternativ-Verzeichnis.
Alternative (oder Alternativ-Pfad) Der Name einer speziellen Datei im Dateisystem, die mittels eines generischen Namens über das Alternativ-System zugreifbar gemacht werden kann.
Alternativ-Verzeichnis Ein Verzeichnis, standardmäßig /etc/alternatives, das die Symlinks enthält.
administratives Verzeichnis Ein Verzeichnis, standardmäßig /var/lib/dpkg/alternatives, das die update-alternatives Zustandsinformationen enthält.
Linkgruppe Ein Satz zusammengehörender Symlinks, die als Gruppe aktualisiert werden sollen.
Master-Link Der Alternativ-Link in einer Linkgruppe, der bestimmt, wie die anderen Links in der Gruppe konfiguriert werden.
Slave-Link Ein Alternativ-Link in einer Linkgruppe, der durch die Einstellung des Master-Links gesteuert wird.
automatischer Modus Ist eine Linkgruppe im automatischen Modus, dann sorgt das Alternativ-System dafür, dass die Links in der Gruppe auf die für die Gruppe passende Alternative mit der höchsten Priorität zeigen.
manueller Modus Ist eine Linkgruppe im manuellen Modus, dann führt das Alternativ-System keine Änderungen an den Einstellungen des Systemadministrators durch.
BEFEHLE
--install Link Name Pfad Priorität [--slave Link Name Pfad] … Fügt eine Gruppe von Alternativen zum System hinzu. Link ist der generische Name des Master-Links, Name ist der Name seines Symlinks im Alternativ-Verzeichnis und Pfad ist die Alternative, die für den Master-Link eingeführt wird. Die Argumente nach --slave sind der generische Name, Symlink-Name in dem Alternativ-Verzeichnis und der Alternativ-Pfad für den Slave-Link. Null oder mehrere --slave-Optionen, jede von drei Argumenten gefolgt, können spezifiziert werden. Beachten Sie, dass die Master-Alternative existieren muss, ansonsten schlägt der Aufruf fehl. Falls allerdings eine Slave-Alternative nicht existiert, wird der zugehörige Slave-Alternative-Link einfach nicht installiert (es wird noch eine Warnung ausgegeben). Falls eine echte Datei an einer Stelle installiert wird, an der ein Alternativ-Link installiert werden muss, wird diese beibehalten, solange --force nicht verwandt wird.
Falls der angegebene Alternativ-Name bereits in den Aufzeichnungen des Alternativ-Systems existiert, werden die angegebenen Informationen als neuer Satz von Alternativen für die Gruppe hinzugefügt. Andernfalls wird eine neue Gruppe, eingestellt im automatischen Modus, mit dieser Information hinzugefügt. Falls die Gruppe sich im automatischen Modus befindet und die Priorität der neu hinzugefügten Alternative höher ist als die jeder anderen installierten Alternative für diese Gruppe, werden die Symlinks aktualisiert, so dass sie auf die neu hinzugefügte Alternative zeigen.
--set Name Pfad Setzt das Programm Pfad als Alternative für Name. Dies ist äquivalent zu --config, ist aber nicht interaktiv und kann somit geskriptet werden.
--remove Name Pfad Entfernt eine Alternative und alle zugehörigen Slave-Links. Name ist ein Name im Alternativ-Verzeichnis, und Pfad ist ein absoluter Dateiname, zu dem Name gelinkt werden könnte. Falls Name tatsächlich nach Pfad gelinkt ist, dann wird Name aktualisiert, um auf eine andere geeignete Alternative zu zeigen (und die Gruppe wird wieder in den automatischen Modus versetzt) oder entfernt, falls keine solche Alternative übrig bleibt. Zugehörige Slave-Links werden entsprechend aktualisiert oder entfernt. Falls der Link derzeit nicht auf Pfad zeigt, werden keine Links geändert; nur die Information über die Alternative wird entfernt.
--remove-all Name Entfernt alle Alternativen und deren zugehörige Slave-Links. Name ist ein Name im Alternativ-Verzeichnis.
--all Ruft --config für alle Alternativen auf. In der Kombination mit --skip-auto kann dies nützlich sein, um alle Alternativen zu prüfen und zu konfigurieren, die sich nicht im automatischen Modus befinden. Defekte Alternativen werden auch angezeigt. Ein Aufruf von yes | update- alternatives --force --all ist daher eine einfache Art, um alle defekten Alternativen zu reparieren.
--auto Name Überführt die Linkgruppe hinter der Alternative mit Name Name in den automatischen Modus. Bei diesem Prozess werden der Master-Symlink und seine Slave-Links aktualisiert, um auf die installierte Alternative mit höchster Priorität zu zeigen.
--display Name Zeigt Informationen über die Linkgruppe an. Die angezeigten Informationen enthalten den Modus der Gruppe (automatisch oder manuell), die Master- und Slave-Links, auf welche Alternative der Master-Link derzeit zeigt, welche weiteren Alternativen zur Verfügung stehen (und ihre zugehörigen Slave-Alternativen), und die installierte Alternative mit der höchsten Priorität.
--get-selections Führt alle Master-Alternativ-Namen (die eine Linkgruppe steuern) mit ihrem Status auf (seit Version 1.15.0). Jede Zeile enthält bis zu 3 Felder (getrennt durch mindestens ein Leerzeichen). Im ersten Feld steht der Alternativ-Name, im zweiten der Status (entweder auto oder manual) und im letzten die derzeitige Wahl der Alternative (Achtung: Dies ist ein Dateiname, der Leerzeichen enthalten kann).
--set-selections Liest eine Konfiguration von Alternativen über die Standardeingabe im von „--get-selections“ generierten Format und konfiguriert die Alternativen entsprechend neu (seit Version 1.15.0).
--query Name Zeigt alle Informationen über die Linkgruppe an, wie dies auch von --display erfolgt, allerdings in einem maschinenlesbaren Format (seit Version 1.15.0, siehe nachfolgenden Abschnitt ABFRAGE-FORMAT).
--list Name Zeigt alle Ziele der Linkgruppe an.
--config Name Zeigt die verfügbaren Alternativen für eine Linkgruppe an und erlaubt es dem Benutzer, interaktiv auszuwählen, welche zu benutzen ist. Die Linkgruppe wird aktualisiert.
--help Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm.
--version Gibt die Version aus und beendet das Programm.
OPTIONEN
--altdir Verzeichnis Spezifiziert das Alternativ-Verzeichnis, wenn sich dieses von der Standardeinstellung unterscheiden soll. Vorgabe ist „/etc/alternatives“.
--admindir Verzeichnis Spezifiziert das administrative Verzeichnis, wenn sich dieses von der Standardeinstellung unterscheiden soll. Vorgabe ist „/var/lib/dpkg/alternatives“, falls DPKG_ADMINDIR nicht gesetzt wurde.
--instdir Verzeichnis Spezifiziert das Installationsverzeichnis, in dem Alternatives-Links erstellt werden (seit Dpkg 1.20.1). Standardmäßig „/“, falls DPKG_ROOT nicht gesetzt wurde.
--root Verzeichnis Spezifiziert das Wurzelverzeichnis (seit Version 1.201.). Dies setzt auch passend die Alternatives-, Installations- und administrativen Verzeichnisse. Standardmäßig „/“, falls DPKG_ROOT nicht gesetzt wurde.
--log Datei Gibt die Protokolldatei an (seit Version 1.15.0), wenn diese sich von der Vorgabe (/var/log/alternatives.log) unterscheiden soll.
--force Erlaubt die Ersetzung oder Entfernung von echten Dateien, die sich an Stellen befinden, an denen ein Alternativ-Link installiert werden muss.
--skip-auto Überspringt die Konfigurationsabfrage für Alternativen, die korrekt im automatischen Modus konfiguriert sind. Diese Option ist nur mit --config oder --all relevant.
--quiet Erzeugt keine Kommentare, es sei denn, ein Fehler tritt auf.
--verbose Erzeugt mehr Kommentare darüber, was getan wird.
--debug Erzeugt mehr Kommentare darüber, hilfreich für die Fehlersuche, was getan wird (seit Version 1.19.3).
RÜCKGABEWERT
0 Die angeforderte Aktion wurde erfolgreich ausgeführt. 2 Beim Lesen der Befehlszeile oder beim Ausführen der Aktion traten Probleme auf.
UMGEBUNG
DPKG_ROOT
Falls gesetzt und die Option --instdir oder --root nicht angegeben wurde, wird dies als Dateisystemwurzelverzeichnis verwandt.
DPKG_ADMINDIR
Falls gesetzt und die Option --admindir nicht angegeben wurde, wird dies als Basis-Administrationsverzeichnis verwandt.
DATEIEN
/etc/alternatives/ Das standardmäßige Alternativ-Verzeichnis. Kann mittels der Option --altdir geändert werden.
/var/lib/dpkg/alternatives/ Das standardmäßige administrative Verzeichnis. Kann mittels der --admindir Option geändert werden.
ABFRAGE-FORMAT Das Format von --query ist ein RFC822-artiges, flaches Format. Es besteht aus n+1 Blöcken, wobei n die Anzahl der in einer abgefragten Linkgruppe verfügbaren Alternativen ist. Der erste Block enthält die folgenden Felder:
Name: Name Der alternative Name im Alternativ-Verzeichnis. Link: Link Der generische Name der Alternative. Slaves: Liste-von-Slaves Wenn diese Feld vorhanden ist, enthält die nächste Zeile alle Slave-Links, die dem Master-Link dieser Alternativen zugeordnet sind. Pro Zeile wird ein Slave aufgeführt. Jede Zeile enthält ein Leerzeichen, den generischen Namen des Slaves, ein weiteres Leerzeichen und den Pfad zu dem Slave-Link. Status: Status Der Status der Alternative (auto oder manual). Best: beste-Wahl Der Pfad der besten Alternative für diese Linkgruppe. Nicht vorhanden, falls keine Alternative verfügbar ist. Value: derzeit-ausgewählte-Alternative Der Pfad der derzeit ausgewählten Alternative. Es akzeptiert auch den magischen Wert none, der verwandt wird, falls der Link nicht existiert.
Die anderen Blöcke beschreiben die verfügbaren Alternativen in der abgefragten Linkgruppe:
Alternative: Pfad-dieser-Alternativen Pfad zu der Alternative dieses Blocks. Priority: Prioritätswert Wert der Priorität dieser Alternativen. Slaves: Liste-von-Slaves Wenn dieses Feld vorhanden ist, enthält die nächste Zeile alle Slave-Alternativen, die dem Master-Link dieser Alternativen zugeordnet sind. Pro Zeile wird ein Slave aufgeführt. Jede Zeile enthält ein Leerzeichen, den generischen Namen des Slaves, ein weiteres Leerzeichen und den Pfad zu der Slave-Alternative.
Beispiel
$ update-alternatives --query editor Name: editor Link: /usr/bin/editor Slaves: editor.1.gz /usr/share/man/man1/editor.1.gz editor.fr.1.gz /usr/share/man/fr/man1/editor.1.gz editor.it.1.gz /usr/share/man/it/man1/editor.1.gz editor.pl.1.gz /usr/share/man/pl/man1/editor.1.gz editor.ru.1.gz /usr/share/man/ru/man1/editor.1.gz Status: auto Best: /usr/bin/vim.basic Value: /usr/bin/vim.basic Alternative: /bin/ed Priority: -100 Slaves: editor.1.gz /usr/share/man/man1/ed.1.gz Alternative: /usr/bin/vim.basic Priority: 50 Slaves: editor.1.gz /usr/share/man/man1/vim.1.gz editor.fr.1.gz /usr/share/man/fr/man1/vim.1.gz editor.it.1.gz /usr/share/man/it/man1/vim.1.gz editor.pl.1.gz /usr/share/man/pl/man1/vim.1.gz editor.ru.1.gz /usr/share/man/ru/man1/vim.1.gz
DIAGNOSE
Mit --verbose berichtet update-alternatives fortwährend über seine Aktivitäten auf seinem Standardausgabekanal. Falls Probleme auftreten, gibt update-alternatives eine Fehlermeldung auf seinem Standardfehlerkanal aus und beendet sich mit dem Exit-Status 2. Die Diagnostiken sollten selbsterklärend sein; falls Sie dies nicht so empfinden, melden Sie dies bitte als Fehler.
BEISPIELE
Es gibt mehrere Pakete, die einen vi-kompatiblen Texteditor bereitstellen, beispielsweise nvi und vim. Welcher benutzt wird, wird durch die Linkgruppe vi eingestellt, welche Links für das Programm selber und die zugehörige Handbuchseite beinhaltet.
Um alle verfügbaren Programme anzuzeigen, die vi bereitstellen, und die dazu gehörigen Einstellungen, benutzen Sie die Aktion --display:
$ update-alternatives --display vi
Um eine bestimmte vi-Implementation auszuwählen, benutzen Sie als Root den folgenden Befehl und wählen dann eine Zahl aus der Liste aus:
$ update-alternatives --config vi
Um zur automatischen Auswahl der vi-Implementation zurückzukehren, führen Sie Folgendes als Root aus:
$ update-alternatives --auto vi
SIEHE AUCH
- ln(1)
- FHS (der Dateisystem-Hierarchie-Standard, Filesystem Hierarchy Standard)
ubuntuwiki
Ein Vorteil von Linux ist die Vielfalt von Anwendungen. Man kann zwischen mindestens 42 Editoren oder 24 Mail-Programmen wählen. Der Benutzer hat dabei alle Freiheiten bei der Auswahl seiner Lieblingsprogramme. Diese Programme können alle gleichzeitig installiert sein. Für andere Programme kann es aber schwierig sein festzustellen, welches Programm für welche Aufgabe benutzen werden soll.
Das Alternativen-System ermöglicht es, aus mehreren Programmen mit gleicher Funktionalität eines als systemweite Vorgabe zu wählen. Verwendet wird es in der Regel bei Debian und darauf basierenden Distributionen – wie Ubuntu.
Für – in aller Regel – benutzerspezifische Vorgaben nicht nur von Standard-Anwendungen, sondern u.a. auch von [:MIME-Typ:MIME-Typen], stehen als Alternative die Kommandozeilenwerkzeuge der [:xdg-utils:] bereit.
Funktionsweise
Alternativen werden über zweifache symbolische Links verwirklicht. Zum Beispiel ist /usr/bin/x-www-browser ein symbolischer Link auf /etc/alternatives/x-www-browser, was wiederum ein symbolischer Link auf den als Vorgabe eingestellten Webbrowser ist.
{{{#!vorlage Experten Diese scheinbar unsinnige "Umleitung" erklärt sich dadurch, dass der [wikipedia:Filesystem_Hierarchy_Standard:FHS] empfiehlt, dass vom Systemadministrator durchgeführte Änderungen sich auf das Verzeichnis /etc beschränken sollten. }}}
Optionen
Das Alternativen-System kann mit dem Kommandozeilenprogramm [1] update-alternatives konfiguriert werden. Die folgenden Optionen sind gebräuchlich, wobei immer Eingabe und Ausgabe angegeben ist. Mitunter sind bei der Ausgabe noch weitere Ein- und Angaben des Benutzers notwendig.
* `--get-selections` - Zeigt die Namen der Gruppen an: {{{#!vorlage Befehl
update-alternatives --get-selections }}} Der Gruppenname ist Voraussetzung für alle folgenden Befehle.
* `--list GRUPPENNAME` - Zeigt alle Ziele der Linkgruppe an: {{{#!vorlage Befehl
update-alternatives --list x-www-browser }}} {{{ /usr/bin/firefox /usr/bin/epiphany /usr/bin/dillo /usr/bin/opera }}}
* `--display GRUPPENNAME` - Zeigt Informationen über die Linkgruppe an, in der `link` der Master-Link ist. Die angezeigten Informationen enthalten den Modus der Gruppe (automatisch oder manuell), auf welche Alternative der Symlink derzeit zeigt, welche weiteren Alternativen als `slave` zur Verfügung stehen und die installierte Alternative mit der höchsten Priorität. {{{#!vorlage Befehl
update-alternatives --display x-www-browser }}} {{{x-www-browser - status is manual.
link currently points to /usr/bin/epiphany
/usr/bin/firefox - priority 70
slave x-www-browser.1.gz: /usr/share/man/man1/firefox.1.gz
/usr/bin/epiphany - priority 85
slave x-www-browser.1.gz: /usr/share/man/man1/epiphany.1.gz
/usr/bin/dillo - priority 100
slave x-www-browser.1.gz: /usr/share/man/man1/dillo.1.gz
/usr/bin/opera - priority 80 Current `best' version is /usr/bin/dillo. }}}
* `--config GRUPPENNAME` - Zeigt die verfügbaren Alternativen an und erlaubt es, interaktiv ein Programm als Vorgabe auszuwählen. {{{#!vorlage Befehl
sudo update-alternatives --config x-www-browser }}} {{{There are 4 alternatives which provide `x-www-browser'.
Selection Alternative
1 /usr/bin/firefox
- 2 /usr/bin/epiphany
+ 3 /usr/bin/dillo 4 /usr/bin/opera
Press enter to keep the default[*], or type selection number: 2 Using `/usr/bin/epiphany' to provide `x-www-browser'. }}}
* `--install ZIEL GRUPPENNAME PROGRAMM PRIORITÄT` - Man kann dem Alternativen-System auch eigene Einträge für Anwendungen bekannt machen. Wenn man zum Beispiel den Webbrowser Firefox unter /usr/local/bin installiert hat, sähe der Befehl so aus: {{{#!vorlage Befehl
sudo update-alternatives --install /usr/bin/x-www-browser x-www-browser /usr/local/bin/firefox 100 }}} {{{#!vorlage Experten Sehr ausführliche Informationen sind in den [:man:Manpages] von update-alternatives nachzulesen. Um den generischen Namen des Ziels (der Master-Link; im obigen Beispiel /usr/bin/x-www-browser) von bereits installierten Alternativen-Gruppen herausbekommt, benötigt man die Ausgabe von: {{{#!vorlage Befehl sed -ne 2p /var/lib/dpkg/alternatives/x-www-browser \}}} }}}
* `--set GRUPPENNAME PROGRAMM` - Nachdem man ein Programm "installiert" (im Sinne von dem Alternativen-System bekannt gemacht) hat, setzt man nun das jeweils gewünschte Programm als Alternative. Dieser Befehl ist äquivalent zu `--config`, aber nicht interaktiv. {{{#!vorlage Befehl
sudo update-alternatives --set x-www-browser /usr/bin/epiphany }}} {{{ Using `/usr/bin/epiphany' to provide `x-www-browser' }}}
Grafische Werkzeuge
Neben der Möglichkeit, Programme mit dem Alternativen-System systemweit als bevorzugte Anwendung zu setzen, gibt es in den verschiedenen Desktop-Umgebungen die Möglichkeit, Standardanwendungen nur für den jeweiligen Benutzer einzurichten. Dafür sind keine Root-Rechte notwendig. Wurden so Einstellungen in der Desktop-Umgebung vorgenommen, gelten diese für den jeweiligen Nutzer und nicht die systemweiten Einstellungen.
Bild(gnome-control-center-vorgabe.png, 250, align=right)
Unity/GNOME 3
In [:Unity:] und bei der [:GNOME_Shell:] können unter
* "[:GNOME3_Systemeinstellungen:Systemeinstellungen] → Informationen → Vorgabeanwendungen"
einige Standardanwendungen eingestellt werden. Die Einstellung für das [:Terminal:] legt man stattdessen mit Hilfe desselben fest:
{{{#!vorlage Befehl gsettings list-recursively org.gnome.desktop.default-applications # Einstellungen anzeigen gsettings set org.gnome.desktop.default-applications.terminal exec 'gnome-terminal --maximize' # Einstellung ändern (Beispiel) }}}
Anker(Kubuntu) Bild(./kde_standardanwendungen.png, 250, align=right)
KDE
Über das {k} Anwendungsmenü unter
* "[:KDE-Systemeinstellungen:Systemeinstellungen] → Anwendungen → Standard-Anwendungen"
kann man unter [:KDE:] einstellen, welche KDE-Anwendungen benutzt werden sollen.
Damit ist es auch möglich, mittels `sudo update-alternatives --config x-www-browser` den systemweiten Browser auf [:Firefox:] und nur den KDE-Webbrowser umzustellen. Dann öffnet z.B. der [:TV-Browser:] (ein Java-Programm) Links weiterhin in Firefox.
MATE
Über das {ma} MATE-Menü unter
* "System → Einstellungen → Bevorzugte Anwendungen"
kann jeder Benutzer individuell einstellen, welcher Webbrowser, welches E-Mail- und welches Terminalprogramm zu nutzen ist.
Bild(./xfce_bevorzugte_anwendungen.png, 150, align=right)
Xfce
In der Desktopumgebung [:Xfce:] findet man diesen Dialog im {x} Anwendungsmenü unter
* "Einstellungen → Bevorzugte Anwendungen"
Unter dem Reiter "Werkzeuge" können noch weitere Einstellungen vorgenommen werden. Neben Webbrowser und E-Mail-Programm können auch Standard-Terminal und -Editor festgelegt werden.
Bild(./lxde_bevorzugte_anwendungen.png, 150, align=right)
LXDE
Die Einstellungsmöglichkeiten bei LXDE sind im Vergleich mit den bisherigen Werkzeugen am bescheidensten. Zugänglich sind diese wie bei Xfce über das {l} Anwendungsmenü und
* "Einstellungen → Bevorzugte Anwendungen"
erreichbar.
Bild(./galternatives.png, 200, align=right)
G Alternatives
Neben der Verwaltung der Alternativen über die Kommandozeile oder den integrierten Möglichkeiten der Desktop-Umgebungen gibt ein weiteres grafisches Werkzeug namens "G Alternatives". Damit können die systemweiten Einstellung über eine graphische Benutzeroberfläche geändert werden. Die Anwendung eignet sie sich für alle auf der Grafikbibliothek [:GTK:] basierenden Oberflächen (praktisch alle offiziellen Ubuntu-Varianten mit Ausnahme von Kubuntu).
Dieses Programm kann direkt aus den offiziellen Paketquellen installiert [3] werden. Der Paketname lautet:
{{{#!vorlage Paketinstallation galternatives, universe }}}
Der Programmstart[4] erfolgt bei Ubuntu-Varianten mit einem Anwendungsmenü über "System -> Alternatives Configurator". Alternativ kann man den Befehl:
{{{#!vorlage Befehl sudo -H galternatives }}}
nutzen. In beiden Fällen sind Root-Rechte [2] erforderlich. Die Bedienung sollte selbsterklärend sein - ansonsten sei noch einmal auf die Grundlagen am Anfang dieses Artikels verwiesen.
Links
- [:MIME-Typ:] - Dateiinhalte bestimmten Standardanwendungen zuweisen