Risikoarten

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Version vom 27. Oktober 2023, 13:45 Uhr von Dirkwagner (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Projektmanagement“ durch „Projekt-Management“)

topic - Kurzbeschreibung

Beschreibung

Ohne Steuerungsmöglichkeiten
  • Politische Entscheidungen
  • Gesetzliche Bestimmungen
  • Gesellschafter-Beziehungen
  • Besteuerung
Mit Steuerungsmöglichkeiten
  • Qualitätsziele der IT Services
  • Wirtschaftlichkeit von IT Services
  • Relevanz von IT-Projekten
  • Beschäftigte der IT

Je nach dem, in welchem Zusammenhang Risiken auftauchen, lassen sich bestimmte Risikoarten voneinander unterscheiden:

Risiken Beschreibung
Ereignisrisiko bezeichnet das Risiko, das mit dem möglichen und häufig überraschenden Auftreten eines ungünstigen Ereignisses für eine Person, eine Personengruppe oder eine Institution verbunden ist. Die ungünstige Auswirkung kann in gesundheitlichen Schäden, in Vermögensschäden oder in der Verfehlung wirtschaftlicher Ziele bestehen.
Das Geschäftsrisiko besteht bei Unternehmen während des Geschäftsprozesses darin, dass interne oder externe Gefahren die Existenz bedrohen.
Gesundheitsrisiken sind Bedrohungen der Gesundheit infolge der Exposition gegenüber Umweltgiften wie etwa Asbest oder radioaktiver Strahlung, von Epidemien, Pandemien, Infektionskrankheiten oder negativen Einflüssen des Lebensstils, etwa Tabakrauchen oder Missbrauch von Substanzen.
Grenzrisiko ist das größte Risiko, das ein Risikoträger einzugehen bereit ist.
Das Kaufrisiko ist ein vom Verbraucher wahrgenommener Informationsmangel bei einer Kaufentscheidung.
Ein Länderrisiko kann sich daraus ergeben, dass ein Gläubiger oder Unternehmer etwa aus dem Export/Import, Investitionen oder aus Finanzprodukten seine Forderungen gegenüber ausländischen Vertragspartnern bzw. den Kapitaleinsatz und erwartete Gewinne nicht durchsetzen oder realisieren kann.
Lebensrisiken sind Unwägbarkeiten, die zu Rechtsnachteilen für Menschen führen können und nicht durch gesetzliche oder vertragliche Haftungsnormen geschützt werden.
Naturrisiken sind beispielsweise Dürre, Erdbeben, Sturm oder Überschwemmung.
Persönliche Risiken sind etwa Krankheit, Migration, Scheidung, Tod oder Unfall.
Politische Risiken ergeben sich vor allem im Außenhandel aus der unsicheren politischen Situation eines Staates wie Bürgerkrieg, Blockade, Boykott, Embargo, Gesetzgebung, Handelsstreit, Krieg, Putsch, Verstaatlichung usw. Es kann im Moratoriums- oder gar Enteignungsrisiko bestehen, so dass ausländische Direktinvestitionen, Exporte oder Importe gefährdet sind.
Das Rechtsrisiko besteht in der Möglichkeit, dass einem Rechtssubjekt beim Abschluss eines Vertrages ein Schaden oder Nachteil deshalb entsteht, weil er durch fehlerhafte Anwendung von Gesetzen, etwa durch deren Nichtbeachtung, Falschanwendung oder Übertretung herbeigeführt wurde, mit der Folge, dass eigene Rechte nicht durchgesetzt oder eigene Verpflichtungen nicht eingehalten werden können.
Reputationsrisiko ist die Gefahr, dass bei einem Wirtschaftssubjekt dessen Image oder Reputation Schaden nimmt.
Restrisiko ist in der Technik das „Risiko, das verbleibt, nachdem Schutzmaßnahmen getroffen wurden“.
Risikosport sind Sportarten, bei denen Sportler überdurchschnittlich hohen Unwägbarkeiten für eine Schädigung von Körper und Leben ausgesetzt sind.
Soziale Risiken sind etwa Arbeitslosigkeit, Ehescheidung, Fluktuation oder Untreue.
Systemrisiken sind dadurch gekennzeichnet, dass sie die Funktion oder das Fortbestehen eines ganzen Systems beeinträchtigen können.
Technische Risiken sind die Möglichkeit, dass ein Schutzgut (Person, Tier, Sache oder natürliche Lebensgrundlage) räumlich und/oder zeitlich mit einer technischen Gefahrenquelle zusammentreffen kann (etwa Motorschaden, Produktmangel, technisches Versagen).
Unfallrisiken sind mögliche Schadensfolgen bei einer Betätigung im Haushalt, im Sport, bei der Arbeit oder der Bewegung im Verkehr.
Wetterrisiko ist die Ungewissheit, ob die Witterung die Beschaffung, Produktion und/oder den Vertrieb von Gütern und Dienstleistungen beeinträchtigt.
Wirtschaftliche Risiken werden unterteilt in operationelle, operative, politische, subjektive/objektive, strategische, systematische und unsystematische Risiken.

Das ökonomische Risiko bezieht sich allgemein auf alle Zahlungsströme eines Wirtschaftssubjekts, das operationelle Risiko betrifft die Verlustgefahren im Bank- und Versicherungswesen, die aus der Unangemessenheit oder dem Versagen von Verfahren, Menschen oder Systemen resultieren oder aus externen Ereignissen herrühren. Das operative Risiko wird durch fehlerhafte Informationssysteme oder Kontrollmechanismen hervorgerufen, Strategische Risiken bestehen in der Nichterfüllung langfristiger Unternehmensziele. Systematische und unsystematische Risiken betreffen ein Portfolio (etwa Kreditportfolio, Wertpapierdepot), wobei das systematische Risiko selbst bei optimaler Mischung der Einzelwerte nicht durch Risikodiversifizierung beseitigt werden kann, das unsystematische Risiko dagegen schon.

Ein großer Teil dieser Risikoarten ist versicherbar.

Risiko-Arten

Option Beschreibung
Politische Risiken
Umweltrisiken
Technische Risiken
Risiken des Projekt-Managements
Produkt- und Medizinrisiken
Software-Risiken
Supply-Chain-Risikomanagement

Politische Risiken

Zu den politischen Risiken zählen z. B. kriegerische Ereignisse, Umstürze, Embargos und Handelssanktionen, Terroranschläge, Korruption, Staatsbankrotte, durch politische Ereignisse bedingte Wechselkursschwankungen.

Finanzsystem

Risiken des nationalen und internationalen Finanzsystems

Finanzkrisen sind größere Verwerfungen im Finanzsystem, die durch einen Rückgang der Vermögenswerte und die Zahlungsunfähigkeit zahlreicher Unternehmen der Finanzwirtschaft und anderer Branchen gekennzeichnet sind und die die ökonomische Aktivität in einem oder mehreren Ländern beeinträchtigen.

  • Sie manifestieren damit das Risikopotential des Finanzsystems, wie auch das Versagen des nationalen bzw.
  • internationalen Risikomanagements und seiner Kontrollorgane.
  • Nationale und internationale Regelwerke, wie Mindestanforderungen an das Risikomanagement (BA), Basel II und Basel III werden zur Risikokontrolle erstellt und – wie die Erfahrung zeigt – mit jeder neuen Krise fortgeschrieben.

Nach Kondratjew durchläuft die Weltwirtschaft immer wiederkehrende Zyklen, die jeweils durch schwere wirtschaftliche Turbulenzen beendet werden.

  • Die Mechanismen für diese Konjunkturzyklen sind immer gleich.
Die grundlegenden Mechanismen für das Kollabieren komplexer Systeme, sei es nun in der Finanzwirtschaft oder einer komplexen Industrieanlage wie einem Chemiewerk oder Kernkraftwerk, sind immer dieselben.
  • Charakteristisch für diese Systeme ist, dass sie aus einer praktisch nicht mehr überschaubaren Anzahl von Komponenten bzw.
  • Funktionseinheiten bestehen und über vielschichtige Wirkungsstrukturen das gemeinsame Systemergebnis erzielen.
  • Aus der Anwendererfahrung wird das System ständig verbessert, so dass es nach einer Erprobungszeit als stabil und ausgereift gilt.
  • Wegen der großen Risiken, die mit einem Scheitern der System verbunden sind, unterliegen diese Systeme vielfältigen Kontrollmechanismen.
  • Je länger ein System ohne großen Schaden betrieben wird, desto mehr wird es von seinen Betreibern und Kontrolleuren als sicher empfunden.
  • In diesem Zustand beginnt das Sicherheitsnetz des Systems an Wirksamkeit zu verlieren.
  • Kompromisse zu Gunsten des Unternehmenserfolges gegenüber der Sicherheitsvorsorge sind leichter durchsetzbar, mit der Folge, dass sich im System zunehmend unerkannte Fehler festsetzen (vgl. Charles Perrow, Normal Accidents, 1984).
  • In der Finanzwirtschaft erklärt es – je nach Stand im laufenden Zyklus – den Ruf nach mehr bzw. weniger Regeln auf dem Finanzmarkt.

Umweltrisiken

Umweltrisiken sind aus Unternehmenssicht wirtschaftliche Risiken, die dadurch entstehen, dass durch Umweltschäden (Bodenkontamination, Schadstoffemission, Verseuchung von Gebäuden, Gesundheitsschäden des Personals, Produktmängel) Wirtschaftsgüter ganz oder teilweise der Wertminderung unterliegen, kostenintensiv entsorgt werden müssen oder nur mit hohen Kosten wiederhergestellt werden können. Arbeitnehmer können durch mangelnden Arbeitsschutz und mangelnde Arbeitssicherheit erkranken und dadurch das Risiko von Fehlzeiten erhöhen.

Das Umweltrisikomanagement befasst sich mit der Handhabung dieses Umweltrisikos und stellt in Unternehmen einen Teilbereich des betrieblichen Umweltmanagements und des Risikomanagements dar.

  • Es werden interne und externe Umweltrisiken unterschieden, wobei externe Umweltrisiken wie Sturm oder Hochwasser auftreten können.
  • Die internen Umweltrisiken liegen im Unternehmen begründet und können technische, technologische oder organisatorische Schäden sein wie etwa die Betriebsstörung.

Es werden drei Arten von Umweltrisiken unterschieden:

  • finanzielle Risiken für ein Unternehmen, die durch Veränderungen des Umweltzustandes oder des Umweltbewusstseins der Gesellschaft entstehen
  • Risiken der Umwelthaftung des Unternehmens für umweltrelevante Aktivitäten und
  • Risiken für die menschliche Gesundheit und für das Ökosystem.

Im Bereich des Hochwasserschutzes wurde von staatlicher Seite die Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie 2007/60/EG eingeführt.

  • Im Bereich des Brandschutzes werden Brandschutzbedarfspläne für Feuerwehren mit standardisierten Schutzzielen sowie lokalen Besonderheiten erstellt.
  • Weiträumige Risiken werden in einem Gefahrenzonenplan dargestellt.

Technische Risiken

Sicherheitsmanagement (SM) ist synonym zu Risikomanagement und wird definiert: „SM: Führt, lenkt und koordiniert eine Organisation in Bezug auf alle Sicherheitsaktivitäten.“ Die Verwendung des Begriffs „Sicherheitsmanagement“ in der Technik (im deutschen Sprachraum) erklärt sich aus der allgemeinen Verwendung des Begriffs „Sicherheit“ in der Technik.

Sicherheitsmanagementsysteme (SMS) kommen heute in allen Industriebereichen mit Gefährdungspotentialen zur Anwendung.

  • Die Notwendigkeit der Einführung und Anwendung der SMS ergaben sich praktisch in allen Industriebereichen aus der Unfallerfahrung, wonach über die Fehlermöglichkeiten der Technik und des Personals hinaus sich gravierende Mängel in der Organisation als wesentliche Unfallursachen herausstellten.

In der Luftfahrt wird die Notwendigkeit der Einführung von Sicherheitsmanagementsystemen (SMS) wie folgt begründet:

„Sicherheits-Management (safety management) basiert auf der Prämisse, dass es immer Sicherheitsrisiken und menschliche Fehler (safety hazards and human errors) gibt.

  • Das SMS lässt Prozesse entstehen, die die Kommunikation über diese Risiken und die Maßnahmen zu deren Verringerung verbessern.
  • Das Sicherheitsniveau und die Sicherheitskultur einer Organisation werden damit nachhaltig verbessert.“

Vorlage:Siehe auch

Risiken des Projekt-Managements

Risikomanagement in Projekten beschäftigt sich mit allen Tätigkeiten, welche zur Verhinderung von oder zum Umgang mit ungeplanten Ereignissen beitragen, welche den Projektverlauf gefährden.

Im Projekt-Management sind fehlerhafte Zeitpläne, Inflation von Anforderungen, Mitarbeiterfluktuation, Spezifikationskollaps, geringe Produktivität und Gruppendruck/„group think“ typische Projektrisiken.

Produkt- und Medizinrisiken

Unter Produktrisiken versteht man Gefährdungen, die zu Lasten des Kunden (Ausfall, Versagen, Tod, Zerstörung) und damit auch zu Lasten des Herstellers (Haftung, Imageverlust, Wartungsaufwand) fallen können.

  • Mithilfe eines systematischen Risikomanagementprozesses soll sichergestellt werden, dass Produktrisiken bereits bei der Entwicklung identifiziert, bewertet, kontrolliert und überwacht werden [siehe auch Produktsicherheitsgesetz (Deutschland)].

Bei der Entwicklung und Herstellung von Medizinprodukten müssen unter anderem die Methoden des Risikomanagements gemäß den Vorgaben der Norm EN ISO 14971 eingesetzt werden, um der zunehmenden Komplexität und der damit verbundenen Fehleranfälligkeit effektiv und sicher zu begegnen.

  • Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und in Verwendung mit anderen Medizinprodukten und während des Betriebes bis hin zur Entsorgung eines Medizinproduktes berücksichtigt werden.

Software-Risiken

Bei der Entwicklung und Implementierung von Informationssystemen werden zunehmend Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um der Komplexität und der damit verbundenen Fehleranfälligkeit von Software-Produkten zu begegnen (siehe Softwaretechnik).

  • Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Supply-Chain-Risikomanagement

Das Supply-Risk-Management ist ein Teilbereich des Risikomanagements, das sich mit der Identifikation, Analyse und Kontrolle von auftretenden Gefahren im Beschaffungsumfeld eines Unternehmens beschäftigt.

Die Risiken bestehen in Störungen und Verzögerungen der Flüsse innerhalb des Güter-, Informations- und Finanznetzes sowie des sozialen und institutionellen Netzes (Absatzketten, Lieferketten).

Beschaffungs- und Logistikrisiken

Aufgrund von Abhängigkeiten von Zulieferern können sich unvorteilhafte Zielabweichungen ergeben.


Anhang

Siehe auch

Links

Projekt
Weblinks