Szenariotechnik
topic - Kurzbeschreibung
Beschreibung
- Künftige Entwicklungen bzw. Szenarien anhand von definierten Risiken durchspielen
- Auswirkungen bestimmter Konstellationen von Einzelrisiken auf das Gesamtrisiko betrachten und ausgewerten
- Ziel: Ermittlung möglicher Worst-Case Szenarien bzw. das Finden neuer möglicher Risiken
Anhang
Siehe auch
- Deterministische Simulationsmodelle als Insolvenzprognoseverfahren
- Delphi-Methode
- Szenarioanalyse
- Zukunftsforschung
- Strategische Frühaufklärung
- Strategisches Management
- Technikfolgenabschätzung
- Great Transition
- Globale Umweltveränderungen und Zukunftsszenarien
Links
Weblinks
- https://de.wikipedia.org/wiki/Szenariotechnik
- https://de.wikipedia.org/wiki/Szenarioanalyse
- Zweck und Herkunft der Methode Szenariotechnik, Institut für Umweltplanung, Universität Hannover
- Konkrete Beispiele: Regionalszenarien
TMP
Die Szenariotechnik ist eine Prognose-Methode, die sowohl in der Politik, in der Wissenschaft, als auch der Wirtschaft zur strategischen Planung verwendet wird. Ziel ist es, mögliche Entwicklungen der Zukunft zu analysieren und zusammenhängend darzustellen. Beschrieben werden dabei alternative zukünftige Situationen sowie Wege, die zu diesen zukünftigen Situationen führen. Szenarien stellen hypothetische Folgen von Ereignissen auf, um auf kausale Prozesse und Entscheidungsmomente aufmerksam zu machen. Neben der Darstellung, wie eine hypothetische Situation in der Zukunft zustande kommen kann, werden Varianten und Alternativen dargestellt und aufgezeigt, welche Möglichkeiten es in jedem Stadium für verschiedene Akteure gibt, um den weiteren Prozess zu steuern. Die Szenariotechnik verfolgt etwa die Analyse von Extremszenarien (positives Extrem-Szenario/Best Case Scenario, negatives Extrem-Szenario/Worst Case Scenario) oder besonders relevanter oder typischer Szenarien (Trendszenario). Szenariotechnik wird weiterhin in der Psychologie und Psychotherapie verwendet (Psychodrama, Soziodrama). Hier geht es sowohl um Zukunfts- als auch um Vergangenheitsszenarien.
Hintergrund und Anwendungsfälle
Die Szenariotechnik mit ursprünglich militärischen Wurzeln hat mittlerweile Anwendungsmöglichkeiten in ökonomischen und gesellschaftlichen Fragestellungen gefunden. Die bevorzugten Anwendungsbereiche sind:
- Vorbereitung von Entscheidungen in der Politik und in der Wirtschaft (z. B. in Bezug auf: Technologieentwicklung, Geschäftsmodelle, Markt- und Branchenentwicklungen)
- Orientierung hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen
- Strategieentwicklung und -überprüfung
- frühzeitiges Erkennen von Veränderungsmöglichkeiten durch Sensibilisierung für die Zukunft
Weitere Anwendungsfelder
- Krisenmanagement
- Betriebliches Kontinuitätsmanagement
- Projektmanagement
- Risikomanagement
- Evaluation (Zielexplikation)
- Unternehmensentwicklung
- Personalplanung
Beispiele
- volkswirtschaftliche Szenarien in Kombination mit der Methode System Dynamics: Dennis Meadows Studie für den Club of Rome: Die Grenzen des Wachstums
- strategische Unternehmensplanung: Bei Shell wurde die Szenario-Technik in den 70er Jahren erfolgreich bei der Bewältigung der Ölpreiskrise eingesetzt.
- Der Internationale Ausschuss zum Klimawandel (IPCC) hat Szenarien erarbeitet, wie die Welt der Zukunft aussieht und welche Auswirkungen der Klimawandel haben kann.
Szenariotrichter
Szenarien werden häufig in Form eines Szenariotrichters dargestellt. Den Ausgangspunkt der Betrachtung bildet das Trendszenario, welches auf einer Zeitachse aufgespannt wird. Dieses Trendszenario stellt die zukünftige Entwicklung unter der Annahme stabiler Umweltentwicklungen dar (Ceteris paribus). Da im Regelfall allerdings von instabilen Umweltbedingungen ausgegangen werden muss, werden sowohl positive als auch negative Entwicklungsmöglichkeiten berücksichtigt.
Durch die immer weitere Entfernung von der Gegenwart und die damit verbundenen möglichen Abweichungen vom Trendszenario erhöht sich die Spannweite mit Fortdauer der Zeit. Jenes Extremszenario, das die bestmögliche Entwicklung („best case“) aufzeigt, stellt das obere Ende des Trichters dar, wohingegen der sogenannte „worst case“, also die schlechteste Entwicklungsmöglichkeit, das untere Ende bildet.
Alternativer Szenariotrichter
In der Gegenwart ist der Szenariotrichter am engsten. Am Ausgangspunkt sind die Beziehungen im betrachteten System und die auf sie einwirkenden Faktoren bekannt. Allerdings: Schon bei der Betrachtung der Gegenwart finden sich unterschiedliche Sichtweisen der Realität, die von verschiedenen Einschätzungen geprägt sind. Wesentliches Element des Szenario-Denkens ist also die Erkenntnis, dass die Zukunftssicht häufig aus einer spezifischen Optik der Gegenwart eingeengt ist und es diese Grenze zu überspringen gilt, wenn das Feld möglicher Alternativen tatsächlich ausgeleuchtet werden soll. Der Trichter veranschaulicht den denkbaren Raum plausibler Zukünfte, der mit Szenarien abgebildet werden kann. Auf diesen Trichter können im Zeitverlauf Entwicklungen und Ereignisse einwirken, denen zwar unter heutigen Umständen eine äußerst geringe Plausibilität zugemessen wird, die aber dennoch nicht ausgeschlossen werden und einen großen Einfluss auf die Entwicklung haben können. Man spricht von Wildcards oder Diskontinuitäten.
Phasen
Die Anwendung der Szenariotechnik wird in der Literatur in Phasen eingeteilt. Es finden sich unterschiedliche Phasenmodelle, die sich in der Regel nur unwesentlich voneinander unterscheiden. Im Folgenden wird das Vorgehen der Szenario-Technik an einem einfachen Phasenmodell erläutert.
Schritt 1: Aufgaben- und Problemanalyse
Im Rahmen der Aufgaben- und Problemanalyse wird der Untersuchungsgegenstand zunächst festgelegt und beschrieben. Anschließend werden die Faktoren/Deskriptoren ermittelt, die den Untersuchungsgegenstand bzw. die künftigen Szenarien dieses Feldes beschreiben und möglicherweise beeinflussen.
Output dieser Phase sind eine detaillierte Aufgaben- und Problembeschreibung sowie eine Faktorenliste.
Schritt 2: Einflussanalyse
In der Einflussanalyse wird untersucht, wie sich die einzelnen Faktoren wechselseitig beeinflussen. Dies kann mit einer Vernetzungstabelle ermittelt werden. Hierbei werden die Deskriptoren einander gegenübergestellt. Im direkten Vergleich wird ermittelt, welchen Einfluss (keinen, mittlere Wirkung, hohe Wirkung) ein Faktor auf einen anderen Faktor besitzt. Anschließend können jeweils die Aktiv- und die Passivwirkungen kumuliert und die Faktoren in einer Einflussmatrix miteinander verglichen werden. (Dieser Schritt findet sich auch in Frederic Vesters Sensitivitätsmodell).
Output dieser Phase sind die Vernetzungstabelle und eine Einflussmatrix sowie eine Übersicht über die Größe des Einflusses der einzelnen Faktoren. Mit Hilfe dessen kann man die meist sehr große Anzahl von Einflussfaktoren auf eine handhabbare Anzahl reduzieren, wenn man nur die einflussreichsten Faktoren auswählt.
Schritt 3: Trendprojektion und Ermittlung von Szenarien
Zunächst gilt es die unterschiedlichen Entwicklungsmöglichkeiten für die einzelnen ausgewählten Faktoren zu ermitteln. Welche Ausprägungen/zukünftige Entwicklungen sind für die einzelnen Faktoren möglich/denkbar? Die unterschiedlichen Ausprägungen können generisch in einem morphologischen Kasten ermittelt werden.
Durch die mathematische Kombination der verschiedenen Faktorausprägungen entstehen mögliche Szenarien. Beispielsweise kombiniert man die erste Ausprägung des ersten Faktors mit der zweiten Ausprägung des dritten Faktors: "Faktor 1 Bildung" mit der Ausprägung "Insgesamt hohes Bildungsniveau in der Gesellschaft" wird kombiniert mit der Ausprägung des Faktors 3 "Technologieverständnis" "Insgesamt hohes Technologieverständnis". Da aber unter Umständen nicht alle Kombinationen sinnvoll sind oder sich sogar ausschließen, oder mehrere Kombinationen aufgrund ihrer Ähnlichkeit oder Bedeutung zusammengefasst werden können, ist eine Bündelung der Alternativen und eine Beschränkung der weiteren Untersuchung auf ausgesuchte Szenarien oder Alternativenbündel sinnvoll. Um effektiv mit den Szenarien arbeiten zu können, ist es sinnvoll, eine Anzahl von vier bis acht Szenarien auszuwählen. Üblicherweise wird man wenigstens die beiden Extremszenarien, das Trendszenario und eventuell wenige, ausgewählte Szenarien weiter betrachten. Mit Hilfe einer Wechselwirkungsanalyse können Zusammenhänge zwischen verschiedenen, zukünftig möglicherweise auftretenden Ereignissen dargestellt, analysiert und auf deren gegenseitige Auswirkungen untersucht werden. So können die vorher identifizierten, möglichen Szenarien auf ihre Plausibilität hin untersucht werden.
Output dieser Phase sind die möglichen Ausprägungen der einzelnen Faktoren/Deskriptoren sowie ihre Kombination/Bündelung zu verschiedenen Szenarien. Anschließend bietet sich eine Beschreibung/Ausformulierung der Szenarien an, um sie verständlicher und leichter kommunizierbar zu machen.
Schritt 4: Bewertung und Interpretation
Die ausgewählten Szenarien werden in dieser Phase weiter untersucht. Die Szenarien werden mit ihren geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeiten sowie den jeweiligen Chancen und Risiken gegenübergestellt. Außerdem lassen sich die Szenarien bezüglich Ist-Situation (In welchem Szenario befinden wir uns?) und Erwartungssituation (Wohin entwickelt sich die Zukunft) bewerten. Nach dieser Betrachtung können Unternehmen Maßnahmen/Handlungsoptionen für die einzelnen Szenarien definieren, um sich für diese zu rüsten. Mit Hilfe von Szenarien kann ein Unternehmen ebenfalls seine Strategie überprüfen. Stellt es fest, dass seine aktuelle Strategie in keinem der erarbeiteten Szenarien Erfolg hat, muss eine Anpassung der Strategie stattfinden. Szenarien helfen in diesem Fall bei der zukunftsrobusten Strategiefindung.
Output dieser Phase sind Bewertung und Gegenüberstellung sowie abgeleitete Handlungsoptionen und Maßnahmen der ausgewählten Szenarien.
Qualitatives oder quantitatives Vorgehen
Die Methoden zur Entwicklung und Analyse möglicher Entwicklungen der Zukunft reichen von rein qualitativen Vorgehensweisen auf der Basis der plausiblen Beschreibung von Entwicklungspfaden über die heuristische Anwendung von ordinalen Werten einer Rating-Skala bis hin zu rein quantitativen Methoden wie die Faktorenanalyse. Den Übergang vom qualitativen zum quantitativen Vorgehen bildet die umstrittene These, dass bei der Anwendung von mindestens vier verschiedenen Werten die Anwender implizit von einer Intervallskalierung ausgehen. Bejaht man diese These, dann kann man von einem Intervallskalenniveau ausgehen und auch quantitative Verfahren anwenden. Verneint man diese These, dann bleibt man rein qualitativ.
Kombination von Delphi und Szenarien
Vorlage:Überarbeiten Forscher und Strategen kombinieren in den vergangenen Jahren immer häufiger zwei Methoden der Vorausschau: die Szenariotechnik und die Delphi-Methode.
Je nachdem, welche der jeweiligen Methode die dominante bleibt, spricht man von Delphi-Szenarien oder Szenario-Delphis. Beide Kombinationen ermöglichen eine Verbesserung der einzelnen Methodiken, indem die Vorteile summiert werden. In der Praxis wird eine der beiden Techniken zur übergeordneten Methodologie bestimmt und die zweite bei einer bestimmten Phase integriert.
Die (1) Integration der Delphi-Methode in den Szenarioprozess ist gängiger als (2) die Entwicklung von szenariobasierten Delphi-Befragungen. In der Literatur wird diese (1) Art als Delphi- oder expertenbasierte Szenarien diskutiert (vgl. Rikkonen, 2005 von der Gracht, 2008;). Aktuelle Forschungen belegen, dass die Gültigkeit, Akzeptanz, Plausibilität und Konsistenz von Szenarien enorm gesteigert werden kann, indem Expertenwissen mittels Delphi-Befragungen in den Prozess integriert wird. Die Delphi-Technik kann insbesondere in der Szenario-Phase der Trendprojektionen eingesetzt werden. Expertenwissen zur Zukunft wird durch eine Delphi-Befragung systematisch erfasst und kann so als Input für die Generierung alternativer Szenarien verwendet werden. Basierend auf der Meinung eines Delphi-Panels können relevanten Ereignissen und Entwicklungen Eintrittswahrscheinlichkeiten zugeordnet werden. Des Weiteren können durch eine Delphi-Befragung zentrale Argumentationslinien sowie extreme Entwicklungen, für den Szenario-Erstellungsprozess identifiziert werden. Ein wissenschaftlich fundierter Prozess zur Erstellung Delphi-basierter Szenarien findet sich in von der Gracht (2010).
TMP
Die Szenarioanalyse ist eine Analysemethode aus dem Bereich der Betriebswirtschaftslehre (Innovationsmanagement) zur nachvollziehbaren Prognose künftiger Entwicklungen.
Allgemeines
Der Begriff Szenario stammt aus der Theater- und Filmsprache und wurde 1967 von Herman Kahn und Anthony J. Wiener in die Futurologie und die Wirtschaftswissenschaften eingeführt. Sie definieren Szenario als „a hypothetical sequence of events constructed for the purpose of focussing attention on causal processes and decision points“.
Beide Autoren verstehen mithin die Szenarioanalyse als eine synthetische Abfolge von Ereignissen, die die Aufmerksamkeit auf Prozesse und Entscheidungserfordernisse lenken soll. Im Rahmen der Szenarioanalyse werden die Auswirkungen einzelner veränderlicher Variablen auf ein bestimmtes Portfolio analysiert.
Die Grundidee der Szenarioanalyse liegt darin, Faktoren (das so genannte Gestaltungsfeld) zu identifizieren, welche die Zukunft des Untersuchungsgegenstandes (das Szenariofeld) beeinflussen, z. B. Übertragungsbandbreiten, Bevölkerungsentwicklung oder Onlinezugang in der Bevölkerung. Anschließend werden die Entwicklung bzw. die Entwicklungsmöglichkeiten dieser Faktoren prognostiziert, um aus den möglichen Entwicklungslinien der Faktoren kombinatorisch Zukunftsszenarien zu erstellen.
Nach Reduktion der Szenarien durch Ausschluss inkonsistenter Kombinationen (z. B. täglich 24 Stunden Sonnenschein und gleichzeitig massive Niederschläge), Zusammenfassung ähnlicher Szenarien und Auswahl besonders interessanter Szenarien (z. B. Best Case, Worst Case und wahrscheinlichste Entwicklung) lassen sich für jedes der verbleibenden Szenarien die Auswirkungen auf den eigentlichen Untersuchungsgegenstand ausmalen. Das Ausmalen, die visionäre Kraft eines Szenarios, darf vor allem bei der Präsentation vor dem Auftraggeber nicht vergessen werden, da es die bisher ermittelte Zahlenwüste fassbar gestaltet.
Vorgehensweise
- Vorbereitung: Zunächst steht die Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes (Gestaltungs- und Szenariofeld) und eine grobe Analyse der Ist-Situation.
- Analyse: Nach Ermittlung der Einflussfaktoren, welche (wahrscheinlich) die zukünftige Entwicklung des Untersuchungsgegenstands beeinflussen, werden daraus wesentliche Einflussfaktoren extrahiert und ausreichend Informationen über deren künftige Entwicklungsrichtung gesammelt.
- Prognostik: Operationalisierung der Schlüsselfaktoren, Messung der Ist-Situation und Entwicklung möglicher Projektionen (Entwicklungsmöglichkeiten ohne Angabe von Eintrittswahrscheinlichkeiten) oder Vorhersagen (Entwicklungen mit quantifizierbarer Eintrittswahrscheinlichkeit). Die Einflussfaktoren werden anschließend zueinander in Beziehung gesetzt und mögliche Vernetzungen identifiziert.
- Bildung von Szenarien: Nun werden mehrere mögliche Szenarien ausgearbeitet (Kombination der Faktoren zu Rohszenarien, Entfernen inkonsistenter Szenarien). Je nach Interesse wird z. B. ein Szenario hauptsächlich die positiven Entwicklungsmöglichkeiten berücksichtigen, ein anderes hauptsächlich die negativen. Ein Drittes geht von der wahrscheinlichen Entwicklung aus. Danach werden Störungen eingeführt, die außerhalb von der erwarteten Entwicklung liegen und mögliche Gegenmaßnahmen ausgearbeitet.
- Transfer: Schließlich werden die Szenarien auf den Untersuchungsgegenstand übertragen und es wird eine Strategie erarbeitet. Diese sollte die wahrscheinlichste Entwicklungsmöglichkeit unterstützen und zugleich die anderen Situationen berücksichtigen (Eventuell- und Robustplanung, z. B. Alternativ-Strategien beim Eintritt bestimmter Entwicklungen). In einer Auswirkungsanalyse in der Strategien und Szenarien in einer Matrix betrachtet werden („was passiert wenn ich Strategie 1..n verwende und Szenario 1..m eintritt“) lassen sich geeignete Strategien ermitteln.
Ein kritischer Schritt der Analyse stellt die Ermittlung der Schlüsselfaktoren und die Verdichtung der Szenarien dar. Da hier harte Qualitätskriterien fehlen kann der Forscher grundsätzlich Einfluss auf die Ergebnisse nehmen (bewusst wie unbewusst).
Der Erfolg der Szenarioanalyse hängt wesentlich von der Fach- und Methodenkompetenz der Beteiligten ab, ebenso von der Qualität der verwendeten Daten. Notwendig ist die Fähigkeit komplex und vernetzt zu denken und auch die ermittelten Daten entsprechend zu erfassen. Zur Unterstützung existiert eine Reihe von Softwarepaketen.
Nachteile
Die Methode ist sehr aufwändig – nicht zuletzt deshalb, weil jeder betrachtete Schlüsselfaktor die Anzahl der Rohszenarien vervielfacht. Verglichen mit einer Expertenbefragung ist die detaillierte Analyse langwieriger und sie erfordert großen personellen und finanziellen Aufwand. Trotzdem kann sie keine sicheren Ergebnisse garantieren, sondern nur vage verschiedene Szenarien präsentieren. Je nach wissenschaftlichem Anspruch können für die Szenarien nicht einmal konkrete Wahrscheinlichkeiten angegeben werden.
Extrem-Ereignisse (Wild Cards) wie Kriege, massive politische Veränderungen (z. B. Deutsche Wiedervereinigung) oder sehr unwahrscheinliche Ereignisse (z. B. die Landung Außerirdischer auf der Erde oder eine globale Seuche) lassen sich in der Analyse nicht effizient aufnehmen. Gleichzeitig ist es aber gerade bei längeren Zeiträumen sehr unwahrscheinlich, dass überhaupt keine großen unerwarteten Ereignisse eintreten. Mit den genauen Problemen der Vorhersage zukünftiger Entwicklungen setzt sich die Futurologie auseinander.