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Man/Konfiguration

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Version vom 21. Februar 2025, 15:26 Uhr von Dirkwagner (Diskussion | Beiträge)
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Konfiguration

Dateien

Datei Beschreibung
/etc/manpath.config Konfigurationsdatei für man-db
/usr/share/man globale Handbuchhierarchie

Umgebungsvariablen

Umgebungsvariable Beschreibung
MANPATH Wenn $MANPATH gesetzt ist, wird ihr Wert als Suchpfad für die Handbuchseiten benutzt
  • Siehe den Abschnitt SUCHPFAD in der Handbuchseite manpath(5) für das Standardverhalten und Details dazu, wie mit dieser Umgebungsvariable umgegangen wird
MANROFFOPT Jedes Mal, wenn man das Formatierungsprogramm aufruft (nroff, troff oder groff), wird der Inhalt von $MANROFFOPT zur Befehlszeile des Formatierungsprogramms hinzugefügt
MANROFFSEQ Wenn $MANROFFSEQ gesetzt ist, wird ihr Wert benutzt, um die Abfolge der Präprozessoren zu bestimmen, die jede Handbuchseite vor Nroff oder Troff durchläuft
  • Als Standard durchlaufen die Seiten den Präprozessor tbl (t)
MANSECT Wenn $MANSECT gesetzt ist, wird ihr Wert als eine durch Doppelpunkte gegliederte Liste von Abschnitten interpretiert und dazu benutzt, die zu durchsuchenden Abschnitte und deren Reihenfolge zu bestimmen
  • Die Vorgabe ist »1 n l 8 3 0 2 3posix 3pm 3perl 3am 5 4 9 6 7«, es sei denn, dies wird durch die SECTION-Anweisung in /etc/manpath.config außer Kraft gesetzt
MANPAGER
PAGER
Wenn $MANPAGER oder $PAGER gesetzt ist ($MANPAGER wird bevorzugt verwendet), legt dieser Wert das Anzeigeprogramm für die Handbuchseite fest

Standardmäßig wird pager verwendet, wobei auf cat ausgewichen wird, falls pager nicht gefunden wurde oder nicht ausführbar ist

Der Wert kann ein einfacher Befehlsname oder ein Befehl mit Argumenten sein

  • Er darf Shell-Maskierung (also linksseitige Schrägstriche sowie einfache und doppelte Anführungszeichen) enthalten
  • Er darf keine Pipelines verwenden, um mehrere Befehle zu verbinden
  • Wenn Sie das benötigen, verwenden Sie ein Skript, das die gewünschte Seite entweder als Argument erhält oder von der Standardeingabe liest
MANLESS Wenn $MANLESS gesetzt ist, wird deren Wert als Zeichenkette für die Festlegung einer Eingabeaufforderung für das Anzeigeprogramm less verwendet, so als ob dieser Wert mit der Option -r übergeben worden wäre (daher werden sonstige Vorkommen des Textes $MAN_PN in der gleichen Weise expandiert)
  • Wenn Sie beispielsweise die Eingabeaufforderung unbedingt auf »Meine Eingabeaufforderung« setzen wollen, setzen Sie

$MANLESS auf ‘-PMeine Eingabeaufforderung’

  • Durch die Option -r wird diese Umgebungsvariable außer Kraft gesetzt
BROWSER Wenn $BROWSER gesetzt ist, ist Wert eine durch Doppelpunkte getrennte Liste von Befehlen
  • Mit allen diesen Befehlen wird versucht, einen Web-Browser für man --html zu starten
  • In jedem Befehl wird %s durch einen Dateinamen für die HTML-Ausgabe von Groff, %% durch ein einzelnes Prozentzeichen und %c durch einen Doppelpunkt (:) ersetzt
SYSTEM Wenn $SYSTEM gesetzt ist, hat das die gleiche Wirkung wie die Verwendung als Argument für die Option -m
MANOPT Wenn $MANOPT gesetzt ist, wird der Wert dieser Variablen vor der man-Befehlszeile ausgewertet
  • Es wird vorausgesetzt, dass der Wert im gleichen Format wie die Befehlszeile vorliegt
  • Da alle anderen für man spezifischen Umgebungsvariablen auch als Befehlszeilenoptionen ausgedrückt und in $MANOPT aufgenommen werden können, ist zu erwarten, dass Sie obsolet werden. Übrigens müssen alle Leerzeichen, die als Teil eines Arguments interpretiert werden sollen, geschützt werden
MANWIDTH Wenn $MANWIDTH gesetzt ist, wird ihr Wert als die Zeilenlänge für die Formatierung der Handbuchseiten verwendet
  • Wenn sie nicht gesetzt ist, werden die Handbuchseiten mit einer für das aktuelle Terminal angemessenen Zeilenlänge angezeigt, die (bei Verfügbarkeit) mit einem Aufruf von ioctl(2) oder dem Wert von $COLUMNS bestimmt wurde
  • Scheitert alles Andere, werden 80 Zeichen pro Zeile ausgegeben
  • Cat-Seiten werden nur dann gespeichert, wenn die Standard-Formatierung verwendet werden kann, also die Zeilenlänge zwischen zwischen 66 und 80 Zeichen liegt
MAN_KEEP_FORMATTING Wenn die Ausgabe nicht zu einem Terminal (zum Beispiel in eine Datei oder eine Pipeline) geschickt wird, werden Formatierungszeichen verworfen, um das Ergebnis ohne Spezialwerkzeuge lesen zu können
  • Ist aber $MAN_KEEP_FORMATTING auf einen nicht leeren Wert gesetzt, werden diese Formatierungszeichen beibehalten
  • Dies kann nützlich sein für Adapter, die man interpretieren und Formatierungszeichen verarbeiten können
MAN_KEEP_STDERR Normalerweise werden bei der Ausgabe auf einem Terminal (in der Regel mit einem Anzeigeprogramm) alle Fehlermeldungen der Formatierprogramme verworfen, um die Ausgabe des Anzeigeprogramms nicht zu stören
  • Programme wie Groff produzieren häufig relativ harmlose, hässliche Fehlermeldungen über typografische Probleme wie schlechte Ausrichtung
  • Die Anzeige dieser Meldungen ist in der Regel verwirrend, wenn sie zusammen mit der Handbuchseite erfolgt
  • Einige Benutzer wollen sie trotzdem sehen
  • Setzen Sie $MAN_KEEP_STDERR auf einen nicht leeren Wert, damit Fehlermeldungen wie gewohnt angezeigt werden
MAN_DISABLE_SECCOMP Unter Linux sperrt man normalerweise Unterprozesse, die nicht vertrauenswürdige Daten verarbeiten, in einer seccomp(2)-Sandbox ein
  • Dadurch wird es sicherer, komplexen Auswertungscode über beliebige Handbuchseiten hinweg auszuführen
  • Falls dies aus irgendeinem Grund fehlschlägt, der nicht auf den Inhalt der anzuzeigenden Handbuchseite zurückzuführen wäre, können Sie $MAN_DISABLE_SECCOMP auf einen beliebigen von Null verschiedenen Wert setzen, um die Sandbox zu deaktivieren
PIPELINE_DEBUG Falls die Umgebungsvariable $PIPELINE_DEBUG auf »1« gesetzt ist, dann schreibt man Debugging-Meldungen in die Standardfehlerausgabe, die jeden ausgeführten Unterprozess beschreiben
LANG
LC_MESSAGES
Abhängig von System und Implementierung werden entweder $LANG oder $LC_MESSAGES oder beide nach Informationen zur aktuellen Locale durchsucht
  • man wird (wenn möglich) seine Nachrichten in dieser Locale anzeigen
  • Für genaue Details siehe setlocale(3)