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fallocate

Aus Foxwiki
Version vom 4. September 2025, 14:03 Uhr von Dirkwagner (Diskussion | Beiträge) (Optionen)
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fallocate - einer Datei Platz im Dateisystem zuweisen oder enziehen

Beschreibung

Blöcke für eine Datei reservieren oder die Reservierung aufzuheben

Wenn das Dateisystem den fallocate(2)-Systemaufruf unterstützt, geschieht dies schnell durch Zuweisung von Blöcken und Markierung dieser Blöcke als nicht initialisiert

  • Dadurch ist direkter E/A-Zugriff auf die Datenblöcke unnötig
  • Diese Vorgehensweise ist bedeutend schneller als die Erzeugung der Datei durch Füllen mit Nulle

Installation

fallocate ist Teil von Util-linux

Aufruf

fallocate [-c|-p|-z] [-o Versatz] -l Länge [-n] Dateiname
fallocate -d [-o Versatz] [-l Länge] Dateiname
fallocate -x [-o Versatz] -l Länge Dateiname

Optionen

Länge und Versatz

Nachfolgend kann den Argumenten Länge und Versatz eines der multiplikativen Suffixe KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und so weiter für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB folgen (das »iB« ist optional, zum Beispiel ist »K« gleichbedeutend mit »KiB«) oder die Suffixe KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter für GB, TB, PB, EB, ZB und YB folgen

The options --collapse-range, --dig-holes, --punch-hole, --zero-range and --posix are mutually exclusive

Unix GNU Parameter Beschreibung
-c --collapse-range entfernt einen Bereich aus einer Datei, ohne ein »Loch« zu hinterlassen
  • Der »zusammenzuklappende« Dateibereich beginnt bei Versatz und erstreckt sich über die angegebene Länge in Byte
  • Nach Abschluss des Vorgangs ist der Inhalt der Datei, der ursprünglich an der Stelle Versatz+Länge stand, nun an der Stelle Versatz und die Datei ist Länge Byte kleiner
  • Die Option --keep-size kann für die Anwendung von »collapse-range« nicht angegeben werden

Dies ist seit Linux 3.15 für ext4 (nur für Extent-basierte Dateien) und XFS verfügbar

Ein Dateisystem kann Einschränkungen bezüglich der Granularität der Aktion setzen, um eine effiziente Implementierung sicherzustellen

  • Typischerweise müssen der Versatz und die Länge Vielfache der logischen Blockgröße des Dateisystems, die vom Dateisystemtyp und der Konfiguration abhängt, sein
  • Falls ein Dateisystem so eine Anforderung hat, wird die Aktion mit dem Fehler EINVAL fehlschlagen, falls diese Anforderung verletzt ist
-d --dig-holes Erkennen und Erstellen von »Löchern«
  • Hierdurch wird am Speicherort der Datei eine Sparse-Datei erstellt, ohne zusätzlichen Platz auf der Platte zu verwenden
  • Die minimale Größe des »Lochs« hängt von der E/A-Blockgröße des Dateisystems ab (üblicherweise 4096 Byte)
  • Außerdem ist --keep-size impliziert, wenn diese Option verwendet wird
  • Wenn kein Bereich durch --offset und --length angegeben wurde, wird die gesamte Datei auf »Löcher« hin analysiert

Sie können sich diese Option wie das Ergebnis des Befehls »cp --sparse« vorstellen, wobei die Zieldatei den Namen der Ursprungsdatei erhält und kein zusätzlicher Speicherplatz erforderlich ist

Mit der Option --punch-hole erhalten Sie eine Liste der unterstützten Dateisysteme

-i --insert-range fügt ein Loch der Länge Länge Bytes bei Versatz ein und verschiebt bestehende Daten
-l --length Länge gibt die Länge des Zuweisungsbereiches in Byte an
-n --keep-size verhindert die Änderung der eigentlichen Länge der Datei
  • Dadurch können tatsächlich auch Blöcke nach dem Dateiende (EOF) zugewiesen werden, die durch Abschneiden entfernt werden können
-o --offset Versatz gibt den Anfang des Zuweisungsbereiches in Byte an
-p --punch-hole löscht eine Zuweisung (d. h. erzeugt ein »Loch«) im Bereich, der bei Versatz beginnt und sich über die angegebene Länge in Bytes erstreckt
  • Innerhalb des angegebenen Bereiches werden Dateisystemblöcke partiell auf Null gesetzt und ganze Dateisystemblöcke aus der Datei entfernt
  • Nach erfolgreichem Aufruf geben nachfolgende Aufrufe Nullen aus diesem Bereich zurück
  • Diese Option darf nicht gleichzeitig mit --zero-range angegeben werden
  • Außerdem wird in dieser Option --keep-size impliziert

Dies wird für XFS (seit Linux 2.6.38), ext4 (seit Linux 3.0), Btrfs (seit Linux 3.7), tmpfs (seit Linux 3.5) und gfs2 (seit Linux 4.16) unterstützt

-v --verbose aktiviert den ausführlichen Modus
-x --posix aktiviert den POSIX-Betriebsmodus
  • In diesem Modus wird die Zuweisung immer abgeschlossen, aber es kann länger dauern, wenn schnelle Zuweisung nicht vom darunterliegenden Dateisystem unterstützt wird
-z --zero-range Belegt den Raum in dem bei Versatz beginnenden Byte-Bereich für Länge Bytes mit Nullen
  • Innerhalb des angegebenen Bereichs werden Blöcke für die Regionen, die die Löcher in der Datei überbrücken, vorbelegt
  • Nach einem erfolgreichen Aufruf liefern nachfolgende Leseanforderungen aus diesem Bereich Nullen zurück

Das Nullen erfolgt innerhalb des Dateisystems, vorzugsweise durch Umwandlung des Bereichs in ungeschriebene Extents

  • Dieser Ansatz bedeutet, dass der angegebene Bereich nicht physisch auf dem Gerät mit Nullen gefüllt wird (außer für Teilblöcke an beiden Enden des Bereichs) und E/A (andernfalls) nur zur Aktualisierung von Metadaten benötigt wird

Die Option --keep-size kann angegeben werden, um Änderungen der Länge der Datei zu verhindern

Dies ist seit Linux 3.14 für ext4 (nur für Extent-basierte Dateien) und XFS verfügbar

-h --help zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm
-V --version Display version and exit

Parameter

Umgebungsvariablen

Exit-Status

Wert Beschreibung
0 Erfolg
>0 Fehler

Anwendung

Problembehebung

Konfiguration

Dateien

Datei Beschreibung


Anhang

Siehe auch



Dokumentation

Man-Page
  1. fallocate (1)
  2. fallocate (2)

Links

Projekt

Weblinks

  1. https://superuser.com/questions/850267/how-to-append-data-in-a-file-by-dd