Nice
nice
- Mit nice ist es möglich, ein Kommando mit einer bestimmten Priorität zu starten, sodass der dann ausgeführte Prozess im Gegensatz zu anderen Prozessen mehr oder weniger CPU-Zeit erhält.
- Der nice-Wert wird als Ganzzahl angegeben und erstreckt sich von −20 bis +19: hierbei ist −20 die höchste Priorität und +19 die geringste.
- Der Wert ist standardmässig 0 und beschreibt eine statische Priorität für jeden Thread.
- Bei der Übergabe von Optionen erwartet nice immer einen vorangestellten Bindestrich.
- Wenn ein Programm mit einem positiven Nice-Wert gestartet werden soll, stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Ausführung des Kommandos zur Verfügung.
1.1 nice
- Prozess mit anderer Priorität
nice [OPTION]... [COMMAND [ARG]...]
Ein zu startendes Kommando kann durch nice eine andere als die voreingestellte Priorität gegeben werden. D.h. im Vergleich zur "normalen Priorität" erhält ein solcher Prozess prozentual weniger/mehr Rechenzeit zugeteilt. Ein Wert von -20 bedeutet dabei die höchste Priorität; ein Wert von 20 die geringste. Ein normaler Nutzer darf die Priorität eines Prozesses nur verringern (also den Wert erhöhen), nur Root kann diese erhöhen (den Wert verringern).
1 Beispiel
nice -n 19 gcc bigprogram.c
root@sonne> nice -n -10 inetd
Mit renice kann die Priorität eines laufenden Prozesses beeinflusst werden.
1.2 renice
- Prozesspriorität ändern
renice priority [[-p] pid ...] [[-g] pgrp ...] [[-u] user ...]
Prozessen kann mittels renice nachträglich eine andere Priorität zugeteilt werden. Wie auch bei nice gilt, dass einzig Root die Priorität erhöhen darf.
Beispiel
renice +10 23258
23258: Alte Priorität: 0, neue Priorität: 10 renice -10 23258 renice: 23258: setpriority: Keine Berechtigung
Das Kommando erlaubt das gleichzeitige Verändern der Prioritäten mehrerer Prozesse. Mögliche Angaben sind: Mehrere Process-IDs, -g GID Die Gruppennummer von Prozessen, -u Nutzer Der Besitzer der Prozesse