Debian/Veröffentlichung

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upstream
packaging
package
upload
incoming
checks
unstable
migration
testing
freeze
frozen
release
stable
Lebenszyklus

Von Debian werden mehrere Varianten (Releases) veröffentlicht

  • stable (‚stabil‘),
  • testing (‚Erprobung‘)
  • unstable (‚instabil‘).

Nach der Veröffentlichung jeder stable-Version wird die vorige stable-Version als oldstable (‚alt-stabil‘) für mindestens ein Jahr weitergeführt.

Experimental

experimental ist eine Vorstufe zu unstable.

  • In experimental werden Änderungen ausprobiert, die umfangreiche Auswirkungen auf das gesamte System haben können.
  • So wurde der Übergang des X Window Systems von XFree86 auf X.Org in experimental erprobt. experimental ist keine vollständige Sammlung von Paketen.
  • Es enthält nur, was gerade einer besonderen Untersuchung bedarf.

Unstable

unstable ist der erste Anlaufpunkt für neue Versionen von Paketen und Programmen, bevor sie in testing integriert werden.

  • Dort werden sie auf Fehler geprüft. unstable ist weniger für den produktiven Einsatz gedacht als für das Testen neuer Paketversionen.
  • Wer unstable verwendet, muss damit rechnen, mit Programmfehlern konfrontiert zu werden, die aus mangelndem Zusammenspiel mit anderen Softwarekomponenten resultieren.
  • Wurden innerhalb der Testzeit (meistens zehn, gelegentlich fünf, bei dringenden Paketen zwei oder sogar null Tage) keine schweren, für das Release entscheidenden Fehler („release-critical bugs“, „RC-Bugs“) gefunden und sprechen keine anderen Gründe wie das Zurückhalten einzelner Pakete durch das Release-Team oder nichterfüllte Abhängigkeiten dagegen, wird das Paket in testing aufgenommen.
    Debian Stretch mit Xfce4 und Xfce-Terminal

Testing

testing ist der Kandidat für die nächste stable. Direkt nach der Veröffentlichung einer neuen stable sind testing und stable identisch.

  • In testing werden nach und nach Aktualisierungen und neue Anwendungspakete eingebunden. testing entwickelt sich also ständig weiter.
  • Dabei bleibt das System im Normalfall voll einsatzfähig.
  • Die installierten Pakete können täglich auf Aktualisierungen geprüft und diese gegebenenfalls aufgespielt werden.
  • Dieses Verfahren wird häufig für Arbeitsplatzrechner genutzt.

Einige Monate vor der Veröffentlichung einer neuen stable-Version wird testing in Bezug auf neue Programme und Programmversionen eingefroren („freeze“). Änderungen beziehen sich dann in der Regel nur noch auf die Beseitigung von beim Test aufgetretenen Fehlern.

  • Die Veröffentlichung eines neuen stable erfolgt erst dann, wenn alle als „schwer“ eingestufte Fehler behoben sind.
  • Der aktuelle Stand und der zeitliche Verlauf der Anzahl dieser Fehler lässt sich in einer automatisch aktuell gehaltenen Webseite ablesen.

Die ständigen Änderungen an testing bergen das Risiko von Installationsfehlern, die das laufende System beeinträchtigen können.

  • Wie dieses Risiko im Vergleich zu den ebenfalls nicht fehlerfreien statischen Veröffentlichungen anderer Distributionen einzuschätzen ist, ist Gegenstand emotionaler Diskussionen.

Stable

stable ist die jeweils aktuelle offizielle Version.

  • Debian veröffentlichte seit 2000 etwa alle zwei Jahre eine neue stable.
  • Mit Ausnahme von Sicherheitsaktualisierungen wird an den in ihr enthaltenen Paketen nichts mehr verändert. stable gilt daher als geeigneter Kandidat für Server-Systeme, die lange Zeit zuverlässig laufen müssen.
  • Vor der Veröffentlichung werden für einige Monate mit hoher Priorität die als schwerwiegend eingestuften Fehlfunktionen beseitigt.
  • In dieser Zeit werden keine großen Versionssprünge in Paketen oder neue Pakete akzeptiert.
  • Kurz vor einer Debian-Veröffentlichung repräsentiert stable in Bezug auf Software-Versionen daher den Stand von vor etwa zweieinhalb Jahren.
    Debian Squeeze mit Xdm

Oldstable

oldstable ist der Vorgänger der jeweils aktuellen stable, solange Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt werden.

  • Debian empfiehlt zwar, mit der jeweils aktuellen stable zu arbeiten, unterstützt oldstable aber noch mindestens ein weiteres Jahr mit Sicherheitsaktualisierungen.
Debian Buster mit Gnome, Gnome-Terminal und Firefox

Langzeitunterstützung (engl.: long-term support, kurz: LTS)

Als im Frühjahr 2014 die reguläre Unterstützung der Version 6.x Squeeze endete, folgte erstmals Langzeitunterstützung, englisch long term support (LTS), für die meisten Pakete auf den Architekturen i386 und amd64 bis Februar 2016 durch das neu gegründete Projekt Debian Long Term Support (debian-lts).

Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, zukünftig alle Versionen für mindestens 5 Jahre mit Sicherheitsupdates zu versorgen.

Seit Ende Mai 2018 und dem Ende der Unterstützung von Debian 7 Wheezy bietet das Unternehmen Freexian eine erweiterte Langzeitunterstützung, englisch Extended Long Term Support (ELTS), für ausgewählte Pakete an.

  • Dieses kommerzielle Angebot soll mindestens 1 Jahr aktiv sein, es handelt sich dabei um kein offizielles Debianprojekt, Debians Infrastruktur ist nicht involviert.

Jede Version hat einen Codenamen, der von Charakteren des Films Toy Story oder seinen Fortsetzungen stammt.

  • Derzeit ist „Bullseye“ (Debian 11) der Name des stable-Zweigs.
  • Der Codename von unstable ist seit Dezember 2000 gleichbleibend „Sid“.
  • Dies ist eine Anspielung auf den Jungen, der im Film Toy Story mehrfach Spielzeuge kaputtgemacht hat.
  • Erstmals erhielt Debian mit Veröffentlichung der Version 1.1 (17.
  • Juni 1996) einen Codenamen.
  • Zu diesem Zeitpunkt hatte Bruce Perens die Leitung des Projekts von Ian Murdock übernommen.
  • Perens arbeitete beim Filmstudio Pixar, das die Toy-Story-Filme produziert.

Zeitabstand zwischen den Releases

Zeitweise lagen große Zeiträume zwischen den Debian-Veröffentlichungen.

  • Darauf gab es verschiedene Reaktionen, etwa wurden Pakete verschiedener Veröffentlichungen gemischt.
  • Dies wird jedoch unmöglich, wenn sich zentrale Teile des Systems zu stark unterscheiden.
  • So gab es zwischen Sarge und Etch eine Änderung der glibc-ABI, die für die meisten Pakete eine Aktualisierung nötig machte.
  • Für einige Aufgaben wie Spam- und Virenerkennung bot Debian zeitweise eine Paketquelle namens „volatile“ (unbeständig) an, die mit Squeeze durch eine neue Paket-Quelle „updates“ ersetzt wurde.
  • Für einige Programme kann man sich auch mit sogenannten Backports behelfen.
  • Das sind Pakete von neueren Programmversionen, die für eine alte Debian-Veröffentlichung kompiliert wurden.
  • Dadurch werden nur die Programme aktualisiert, auf die die jeweiligen Backports ausgelegt sind.
  • Eine weitere Alternative bieten Container-Umgebungen wie Flatpak.