Ethernet

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Antwort1

Testfrage 2

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Testfrage 3

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Testfrage 4

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Testfrage 5

Antwort5

TMP

Namensherkunft

  • Kompositum aus ether (englisch für Äther), das Medium zur Ausbreitung von Funkwellen, und net (englisch für Netz).
  • Begriff entstand um 1973 am Xerox Forschungszentrum.

Definition

  • Eine Technik die Software und Hardware für kabelgebundene Datennetze spezifiziert.
  • Beschreibt wie Netzwerkgeräte Datenpakete so formatieren und übertragen können, dass andere Geräte im gleichen lokalen oder Standort-Netzwerksegment sie erkennen, empfangen und verarbeiten können.
  • Ursprünglich für lokale Netzwerke gedacht (daher auch LAN-Technik).
  • Ermöglicht Datenaustausch in Form von Datenframes zwischen den in einem lokalen Netz (LAN) angeschlossenen Geräten.

Verwendung

  • zum Kommunizieren mehrerer Computer, Drucker, Scanner und dergleichen unter- oder miteinander.
  • zum Anbinden von zentralen Speichersystemen, Überwachungssystemen, ...
  • für Daten- und Nachrichtenverkehr.
  • Die am meisten Verwendete Netzwerktechnik (Basis für ein Großteil der Netzwerkkarten).

Ethernet Formate

  • Es gibt vier Typen von Ethernet-Frames.
    • Ethernet-Version I (nicht mehr benutzt, Definition 1980 durch Konsortium DEC, Intel und Xerox).
    • Der Ethernet-Version-2- oder Ethernet-II-Frame, der sogenannte DIX-Frame (Definition 1982 durch das Konsortium DEC, Intel und Xerox).


Seit 1983 entsteht der Standard IEEE 802.3, dieser definiert zwei weitere Frame-Formate:

  1. IEEE 802.3 3.1.a Basic MAC frame
  2. IEEE 802.3 3.1.b Tagged MAC frame
  • definiert das 16-bit-Feld nach den MAC-Adressen als Type/Length-Feld.
  • Ethernet ist quasi ein Synonym für diesen Standard.

Ethernet Version 2

Das heute ausschließlich verwendete Ethernet-Datenblockformat

Ethernet-Version-2 Frame
Ethernet Version 2 Tagged
Ethernet-II Standard mit 802.1Q VLAN-Tag

Ethernet 802.3 Raw (Novell)

802.3raw, die vermeintliche Rohversion des 802.3-Pakets

Ethernet IEEE 802.3 Basic

Neu sind „DSAP“ und „SSAP“, ersetzt Type-Field
Ethernet 802.3 Tagged
Ethernet-II nach IEEE 802.3 (mit 802.1Q VLAN-Tag)
  • das Ethernetframe ist auf der Sicherungsschicht (Schicht 2) des OSI-Modells.

Aufbau nach IEEE 802.3

  • Ethernet überträgt die Daten seriell, beginnend jeweils mit dem untersten, niederwertigsten Bit (der „Einerstelle“) eines Bytes.
  • Bytes der breiteren Felder werden als BigEndians übertragen (Byte mit der höheren Wertigkeit zuerst).
  • Das erste Bit eines Frames ist das Multicast-Bit (Multicastadressen: meist das erste Byte mit einer ungeraden Zahl).

Präambel und Start Frame Delimiter (SFD)

Präambel
  • Datenpräambel oder Präambel ist ein Signal, das in einem Rechnernetz übertragenen Nachrichten vorangestellt wird.
  • Besteht aus einer sieben Byte langen, alternierenden Bitfolge („101010…1010“).
  • Dient zur Bit-Synchronisation der Netzwerkgeräte.
SFD (Start Frame Delimiter)
  • Folgt auf die Präambel.
  • Besteht aus einer festen Bitsequenz „1010 1011“.
  • Kennzeichnet den Beginn des Frames (dient als Startmuster).
  • Dient dem Empfänger als Zeichen für den beginnenden Frame-Anfang.

Ziel- und Quell-MAC-Adresse

Allgemeines
  • Die Quelladresse identifiziert den Sender, die Zieladresse den Empfänger.
  • Diese Adresse kann auch eine Multicast- oder Broadcast-Adresse sein.
  • Gekaufte Netzwerkkarten haben eine weltweit eindeutige MAC-Adresse, die global von einem Konsortium und der Herstellerfirma verwaltet wird.
Aufbau
  • MAC-Adressen werden traditionell als Hex-Zahlen dargestellt, die mit Doppelpunkten getrennt sind, z. B. „08:00:01:EA:DE:21“.
  • Quell- und Ziel-Mac-Adressen haben eine Länge von sechs Bytes (48 Bit).
  • Zwei Bit der MAC-Adresse werden zu ihrer Klassifizierung verwendet.
Klassifizierung
  • Dabei wird entschieden:
    • ob Unicast- oder Broadcast-/Multicast-Adresse.
    • ob die MAC-Adresse (46 Bit) global oder lokal administriert werden.


Weiteres zu MAC-Adressen: MAC-Adresse

VLAN-Tag (TPID/TCI)

  • Im Tagged-MAC-Frame (IEEE 802.1Q) folgen vier Bytes als VLAN-Tag.

Weiteres zu VLAN: VLAN

Typ-Feld (Ether-Type)

  • Ethertype beschreibt das Format bzw. das Protokoll zur Interpretation des Datenblocks.
    • Zulässige Werte für Ethertype werden von der IEEE administriert (beschränkt sich auf die Vergabe neuer Ethertype-Werte).
    • Gibt Auskunft über das verwendete Protokoll der nächsthöheren Schicht innerhalb der Nutzdaten.
  • Die Werte sind größer als 0x0600 (sonst ist das ein Ethernet-I-frame mit Längenfeld in dieser Position).
  • Ist ein VLAN-Tag vorhanden, darf das daran anschließende Typ-Feld nicht 0x8100 sein (0x8100 ist zur Kennzeichnung eines VLAN-Tags reserviert).
Typfeld Protokoll
0x0800 IP Internet Protocol, Version 4 (IPv4)
0x0806 Address Resolution Protocol (ARP)
0x0842 Wake on LAN (WoL)
0x8035 Reverse Address Resolution Protocol (RARP)
0x809B AppleTalk (EtherTalk)
0x80F3 Appletalk Address Resolution Protocol (AARP)
0x8100 VLAN Tag (VLAN)
0x8137 Novell Internetwork Packet Exchange (IPX)
0x8138 Novell
0x86DD IP Internet Protocol, Version 6 (IPv6)
0x8847 MPLS Unicast
0x8848 MPLS Multicast
0x8863 PPP over Ethernet PPPoE Discovery
0x8864 PPP over Ethernet PPPoE Session
0x8870 Jumbo Frames
0x888E 802.1X Port Access Entity
0x8892 Echtzeit-Ethernet PROFINET
0x88A2 ATA over Ethernet ATA over Ethernet Coraid AoE
0x88A4 Echtzeit-Ethernet (EtherCAT)
0x88A8 Provider Bridging
0x88AB Echtzeit-Ethernet Ethernet Powerlink (Ethernet POWERLINK)
0x88B8 IEC61850 Generic Object Oriented Substation Events (GOOSE)
0x88CC Link Layer Discovery Protocol (LLDP)
0x88CD Echtzeit-Ethernet Sercos III
0x88E1 HomePlug AV
0x88E5 MACsec
0x8906 Fibre Channel over Ethernet
0x8914 FCoE Initialization Protocol (FIP)
0x8947 GeoNetworking protocol

Nutzdaten

  • auch Payload genannt.
  • Pro Datenblock können maximal 1500 Bytes an Nutzdaten übertragen werden.
  • Die Nutzdaten werden von dem unter Type angegebenen Protokoll interpretiert.
  • Die Datenbytes werden in aufsteigender Byte-Reihenfolge verschickt.
  • Jumbo Frames, Super Jumbo Frames und Jumbogramme erlauben auch größere Datenblöcke, diese Spezialmodi bewegen sich aber offiziell abseits von Ethernet (beziehungsweise IEEE 802.3).

Jumbo Frames

  • bezeichnet nicht standardisierte und übergroße Frames.
  • Frames länger als die Standardgröße (IEEE 802.3), werden als Jumbo Frames bezeichnet.


Maximum Transmission Unit (MTU)
  • beschreibt die maximale Paketgröße eines Protokolls der Vermittlungsschicht (gemessen in Oktetten (Bytes)).
  • die Maximum Transmission Unit (MTU) kann ohne Fragmentierung in den Frame eines Netzes der Sicherungsschicht (Schicht 2) übertragen werden.

maximale Größe eines Frames der Sicherungsschicht

  • Maximale Rahmengröße = Größte MTU aller benutzten Protokolle der Vermittlungsschicht + Größe der Sicherungsschichtheader

Padding-Feld (PAD-Feld)

  • Wird verwendet um den Ethernet-Frame auf die Minimalgröße von 64 Byte zu bringen.
  • Wichtig bei alten Übertragungsverfahren, um Kollisionen in der sogenannten Collision-Domain sicher zu erkennen.
  • Präambel und SFD (8 Bytes) werden bei der Mindestlänge des Frames nicht mitgezählt (ein VLAN-Tag schon).
  • Ein PAD-Feld wird somit erforderlich, wenn als Nutzdaten weniger als 46 bzw. 42 Bytes (ohne bzw. mit 802.1Q-VLAN-Tag) zu übertragen sind.
  • Das in Type angegebene Protokoll muss dafür sorgen, dass diese als Pad angefügten Bytes (auch „Padding Bytes“ genannt) nicht interpretiert werden (üblicherweise eine eigene Nutzdaten-Längenangabe).

Frame Check Sequence (FCS)

Allgemeines
  • Das FCS-Feld stellt eine 32-Bit-CRC-Prüfsumme dar.
  • Die FCS wird über dem eigentlichen Frame berechnet, also beginnend mit der Ziel-MAC-Adresse und endend mit dem PAD-Feld.
  • Die Präambel, der SFD und die FCS selbst sind nicht in der FCS enthalten.
Ablauf
  • Wird ein Paket beim Sender erstellt, wird eine CRC-Berechnung über die Bitfolge durchgeführt und die Prüfsumme an den Datenblock angehängt.
  • Der Empfänger führt nach dem Empfang die gleiche Berechnung aus.
  • Stimmt die empfangene nicht mit der selbst berechneten Prüfsumme überein, geht der Empfänger von einer fehlerhaften Übertragung aus, und der Datenblock wird verworfen.
Berechnung
  • Zur Berechnung der CRC-32-Prüfsumme werden die ersten 32 Bits der Mac-Adresse invertiert und das Ergebnis der Prüfsummenberechnung wird ebenfalls invertiert (Vermeidung des Nullproblems).
  • In üblichen CRC-Implementierungen als rückgekoppelte Schieberegister werden Datenbits in übertragener Reihenfolge, also vom LSB (least significant bit) zum MSB (most significant bit), durch ein Schieberegister geschickt, das aber selbst vom LSB aus beschickt wird.
  • In Schieberichtung steht damit das MSB der CRC zuerst zur Verfügung und gerät auch in Abweichung zu allen anderen Daten zuerst auf die Leitung.
  • Wird nun der Datenstrom beim Empfänger inklusive empfangenem CRC-Wert in das Schieberegister geschrieben, enthält die CRC im fehlerfreien Fall den Wert Null.
  • Ein von Null abweichender Wert deutet auf einen Übertragungsfehler hin.
  • Durch die Invertierung der ersten 32 Bit und der CRC-Summe ist das Ergebnis nicht mehr Null.
  • Wenn kein Übertragungsfehler aufgetreten ist, dann enthält das Schieberegister immer dieselbe Zahl, auch Magic Number genannt.
  • Beim Ethernet lautet die Magic Number 0xC704DD7B.

Ethernet-Medientypen

Bild Standard Übertragungsraten Max. Segmentlänge Kabel / Stecker Topologie Richtungsabhängigkeit Eigenschaften
RG-11 Koaxial-Stecker 10BASE-5 10 Mbit/s 500m Koaxialkabel (RG-11) Bus Halbduplex
  • max. drei 10BASE5-Segmente mit jeweils max. 100 Teilnehmer
  • Mindestabstand 2,5m (zwischen Transceivern)
  • Maximale Buslänge 2.500 Meter
10BASE2-Kabel mit BNC-Konnektor 10BASE-2 10 Mbit/s 185m flex. Koaxialkabel (RG-58) Bus Halbduplex
  • max. drei Segmente mit insgesamt max. 90 Stationen
  • Mindestabstand 0,5m (zwischen T-Stücken)
  • Maximalabstand ca. 30cm (zwischen T-Stück und Transceiver)
8P8C-Stecker 10BASE-T 10 Mbit/s 100m Modular-Verbinder (RJ-45) Geswitches Netzwerk Vollduplex
  • Per Hub verbunden
  • jeder Teilnehmer wird über einen dedizierten Port angeschlossen
  • normalerweise 1:1-Kabel im Einsatz
Cat5 Kabel 100BASE-T 100 Mbit/s 100m Modular-Verbinder (RJ-45) Geswitches Netzwerk Vollduplex
  • Typisch per Hub oder Switch verbunden
  • Alternativ lassen sich zwei Rechner per Crossover-Kabel direkt verbinden
  • verwendet Cat5 oder höher
  • max. 1024 Knoten pro Switch
Cat6 Kabel terminiert mit 8P8C-Stecker 1000BASE-T 1 Gbit/s 100m Modular-Verbinder (RJ-45) Geswitches Netzwerk Vollduplex
  • per Switch verbunden
  • Verwendung aller vier Doppeladern in beide Richtungen
  • Autonegotiation ist eine Vorraussetzung um 1000BASE-T zu benutzen
  • verwendet Cat5e, 6 oder höher

Die 5-4-3-Regel

  • auch Repeater-Regel genannt.
  • bei der Erweiterung von Ethernet-basierter Netzwerken mit Repeatern.
  • für Ethernet-Segmente mit 10Mbit/s.
  • verhindert dass die Kollisionsdomäne des zu groß wird (kein stabiler Netzwerkbetrieb).
  • max. 5 Segmente, mit 4 Repeatern; davon min. 3 Link-Segmente (phys. Punkt-zu-Punkt)

Mindestgröße der Frames

  • Das Frame muß mindestens 64 Byte (68 Byte bei Tagged) groß sein, um die minimale Slot-Time zur Erkennung einer Kollision zu erreichen.
  • Andernfalls werden Bits ergänzt
Standard Mindestgröße Daten
Ethernet II 46 Bytes
Ethernet 802.3 42 Bytes
VLAN 802.1q (tagged)
Standard Mindestgröße Daten
Ethernet Version 2.0 tagged 46 Bytes
IEEE 802.3 tagged 46 Bytes

Kontrollfragen

Was ist Ethernet?

Die am weitesten verbreitete Technologie für lokale Netzwerke.

Warum ist die Frame Mindestgröße wichtig?

Um die minimale Slot-Time zur Erkennung einer Kollision zu erreichen. Somit werden keine Daten ergänzt.

Was ist ein Bus in der Datenverarbeitung?

Ein Bus ist ein System zur Datenübertragung zwischen mehreren Teilnehmern über einen gemeinsamen Übertragungsweg

Links

Intern

  1. VLAN
  2. MAC-Adresse

Weblinks

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Ethernet Ethernet Wikipedia
  2. http://www.pinoy7.com/winnt/pt2_1.htm Brian Brown Network Topologies
  3. https://networkencyclopedia.com/100basetx/ Networkencyclopedia 100Base-TX


TMP

Ethernet

Ethernet ist heute der verbreitetste Standard für lokale Netze (LANs)

Viele Hersteller unterstützen diese Art von Netzwerken mit Hard- und Software

MAC-Adresse

Jede Ethernet-Schnittstelle, also die Netzwerkkarte oder der fest eingebaute Anschluss, ist mit einer weltweit einmaligen Identifikationsnummer ausgestattet, der sogenannten MAC-Adresse (für Media Access Control, einer der beiden Bestandteile der OSI-Netzzugangsschicht).

  • Es handelt sich um eine 48 Bit lange Zahl, die in sechs hexadezimalen Blöcken zwischen 0 und 255 (00 bis FF hex) geschrieben wird, zum Beispiel 00-A0-C9-E8-5F-64.
Frames

Die Datenpakete – auf der Netzzugangsschicht Frames genannt – werden mit den MAC-Adressen der sendenden und der empfangenden Station versehen und in der Regel an alle Stationen im Segment versandt.

  • Jede Station überprüft daraufhin, ob die Daten für sie bestimmt sind.
  • Im Übrigen kann man Ethernet-Schnittstellen auch in den »Promiscuous Mode« schalten, in dem sie ohne Unterschied alle Daten entgegennehmen.
  • Auf diese Weise kann der gesamte Datenverkehr in einem Netzsegment überwacht werden.

Die MAC-Adresse wird normalerweise nicht über das jeweilige Teilnetz hinaus weiterverbreitet.

Ausnahmen
Das im weiteren Verlauf des Kapitels beschriebene IPX/SPX-Protokoll verwendet die MAC-Adresse auch für die Adressierung auf der Netzwerkschicht, und die IP-Weiterentwicklung IPv6 benutzt die MAC-Adresse als Teil der 128 Bit langen IP-Adresse.]

Nach außen ergäbe ihre Verwendung auch keinen Sinn, da das nächste Teilnetz auf einer Route womöglich noch nicht einmal zum Ethernet-Standard gehört.

CSMA/CD

Es ist wichtig, zu verstehen, dass mit dem Namen Ethernet gar keine einheitliche Netzwerkhardware bezeichnet wird.

  • Vielmehr handelt es sich um einen Sammelnamen für diverse Netzwerkstandards, die ein bestimmtes Netzzugangsverfahren verwenden.
  • Insofern sind alle Ethernet-Varianten auf der OSI-Schicht 2 identisch, unterscheiden sich aber auf der untersten Schicht.

Als der Vorläufer von Ethernet Ende der 60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts an der Universität von Hawaii konzipiert wurde (anfangs unter dem geografisch passenden Namen ALOHANet), handelte es sich zunächst um Datenfunk.

  • Diesem Umstand ist übrigens auch der endgültige Name zu verdanken: ether, zu Deutsch Äther, ist das gedachte Medium, durch das sich Funkwellen fortpflanzen.
  • Erst in den 70er-Jahren wurde dasselbe Netzzugangsverfahren auch für die Datenübertragung per Kabel eingesetzt, und zwar zunächst über Koaxialkabel.

Das gemeinsame Netzzugangsverfahren aller Ethernet-Formen trägt den Namen CSMA/CD: Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection.

Schematisch gesehen funktioniert dieses Verfahren wie folgt
  1. Ein Gerät, das Daten senden möchte, lauscht den Netzabschnitt ab, um festzustellen, ob dieser gerade frei ist, das heißt, ob gerade kein anderes Gerät sendet (Carrier Sense).
  2. Wurde in Schritt 1 festgestellt, dass der Netzabschnitt frei ist, beginnt die Station mit dem Senden der Daten.
  • Möglicherweise hat auch eine andere Station festgestellt, dass das Netz frei ist, und beginnt gleichzeitig ebenfalls mit dem Senden (Multiple Access).
  1. Falls auf die beschriebene Art und Weise zwei Stationen gleichzeitig mit dem Senden begonnen haben, findet eine sogenannte Datenkollision statt, die von den beteiligten Stationen entdeckt wird (Collision Detection).
  • Eine Station, die eine Kollision bemerkt, stellt das Senden von Nutzdaten ein und versendet stattdessen eine Warnmeldung (Jam Signal).
  1. Eine Station, die wegen einer Datenkollision das Senden abgebrochen hat, beginnt nach einer zufällig gewählten Zeitspanne von wenigen Millisekunden erneut mit dem Senden.
  • Genau diese Zufälligkeit der Zeitspanne, die nach einem komplizierten Verfahren berechnet wird, ist enorm wichtig, damit die beiden Stationen beim nächsten Versuch nicht wieder genau gleichzeitig mit dem Senden beginnen.

Das große Problem von Ethernet besteht darin, dass das CSMA/CD-Verfahren umso ineffektiver wird, je frequentierter der jeweilige Netzabschnitt ist: Ab einem gewissen Grenzwert überschreitet die Anzahl der Datenkollisionen die Menge der Nutzdaten.

  • Heutzutage umgeht man dieses Problem in der Regel durch die Verwendung sogenannter Switches, die für zwei miteinander kommunizierende Stationen jeweils eine exklusive Punkt-zu-Punkt-Verbindung einrichten.
  • Wo diese Möglichkeit aufgrund veralteter, inkompatibler Hardware nicht zur Verfügung steht, muss ein Netz mit viel Datenverkehr stattdessen segmentiert, das heißt in kleinere Abschnitte unterteilt werden.
Ethernet-Hardware

Die Bezeichnungen der verschiedenen Arten der Hardware, die für Ethernet-Netzwerke verwendet werden, setzen sich aus der Übertragungsgeschwindigkeit des jeweiligen Netzes in MBit/s und einer spezifischen Bezeichnung für den Kabeltyp oder die maximal zulässige Kabellänge zusammen.

Wie bereits erwähnt, waren Koaxialkabel die ersten für Ethernet verwendeten Kabel.

Die Verwendung von Koaxialkabeln für Ethernet ist weitgehend historisch, interessant ist die Entwicklung dennoch; sie erklärt, warum bei Ethernet Dinge so und nicht anders gelöst wurden.

Aufbau dieser Kabel
  • Im Zentrum befindet sich ein leitender Draht, der von einer Isolationsschicht umgeben ist, darüber befindet sich ein weiterer Ring aus leitendem Metall und außen natürlich wiederum eine Isolationsschicht.
  • Das bekannteste Alltagsbeispiel für ein Koaxialkabel ist ein handelsübliches Fernsehantennenkabel.

Es gibt zwei Arten von Koaxialkabeln, die für Ethernet eingesetzt werden:

  • 10Base2: dünnes schwarzes Koaxialkabel
Die 10 steht für die maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit des Netzes, in diesem Fall 10 MBit/s.
  • Die nähere Spezifikation, die durch die 2 angegeben wird, betrifft die maximal zulässige Gesamtlänge eines 10Base2-Netzsegments von etwa 200 Metern (eigentlich 200 Yard, was ca. 185 Metern entspricht).
  • In einem Segment dürfen sich maximal 30 Stationen befinden.
  • Um eine größere Entfernung zu überbrücken oder mehr Stationen zu betreiben, muss eine Signalverstärkung durch sogenannte Repeater durchgeführt werden.
    Alternative Bezeichnungen für diese Ethernet-Form sind Thinnet Coaxial oder Cheapernet, weil es sich früher um die billigste Art der Vernetzung handelte.
    An der Netzwerkkarte wird an eine BNC-Buchse ein T-Adapter angeschlossen.
  • An dessen beiden Seiten werden wiederum über BNC-Stecker die Koaxialkabel angeschlossen, die zu den T-Stücken der Netzwerkkarten der benachbarten Rechner führen.
  • Der Mindestabstand zwischen zwei T-Stücken, das heißt die minimale Länge eines einzelnen Kabels, beträgt 50 cm.
  • Das Netzwerk ist in einer Bus-Topologie organisiert; die T-Stücke des ersten und des letzten Rechners im Netzwerk werden auf je einer Seite mit einem Abschlusswiderstand oder Terminator versehen.
  • 10Base5: dickes gelbes KoaxialkabelDer Vorteil dieser auch Thicknet Coaxial genannten Variante besteht in der größeren zulässigen Länge des Netzsegments, nämlich – wie die Zahl 5 vermuten lässt – 500 Yard (knapp 460 m).
  • Andererseits ist dieses erheblich dickere Kabel weniger flexibel als das dünnere 10Base2.
  • Beispielsweise ist es schwieriger, solche Kabel durch verwinkelte Kabelkanäle zu ziehen.
    Auf dem Kabel sitzen bei dieser Ethernet-Form sogenannte Transceiver, die über 15-polige Buchsen an die Netzwerkkarten angeschlossen werden.
  • Zwischen zwei Transceivern muss ein Mindestabstand von 2,5 Metern eingehalten werden; das Kabel enthält ab Werk Markierungen in diesem Abstand.
  • Die Transceiver werden an diesen Stellen einfach in das Kabel hineingebohrt (deshalb werden sie als Vampirabzweige bezeichnet).
  • In einem Segment dürfen sich maximal 100 davon befinden.
  • Auch dieses Netz ist busförmig, und beide Enden müssen durch Abschlusswiderstände terminiert werden.
Ethernet über Twisted-Pair-Kabel
  • Bei dieser Kabelsorte handelt es sich um einen verdrillten Kupfer-Zweidrahtleiter: Je zwei isolierte Kupferdrähte werden umeinandergewickelt.
  • Dies verhindert die gegenseitige Beeinträchtigung der Signalqualität, die bei parallel zueinander verlaufenden Kabeln durch die elektromagnetischen Felder aufträte.
  • In einem Twisted-Pair-Kabel verlaufen üblicherweise vier, manchmal auch acht solcher Doppeladern nebeneinander.
  • Sie enden auf beiden Seiten in einem RJ-45-Stecker, der auch für ISDN-Anschlüsse verwendet wird.
  • Bekannt sind solche Kabel vor allem durch ihre Verwendung als Telefonleitungen.

Man unterscheidet zwei verschiedene Grundarten von Twisted-Pair-Kabeln:

  • UTP oder Unshielded Twisted Pair ist ein nicht abgeschirmter Zweidrahtleiter
  • STP (Shielded Twisted Pair) ein abgeschirmter, der eine höhere Signalqualität aufweist, sodass er etwa größere Entfernungen überbrücken kann.

Twisted-Pair-Kabel werden in verschiedene Kategorien unterteilt, die unterschiedliche maximale Datenübertragungsraten erlauben

Twisted-Pair Kabelkategorien
Kategorie Übertragungsrate Verwendungszweck
1 nicht festgelegt Telefonie
2 4 MBit/s ISDN
3 10 MBit/s Ethernet; Token Ring
4 16 MBit/s verschiedene
5 100 MBit/s Fast Ethernet; allgemeiner Standard
6 200 MBit/s verschiedene
7 600 MBit/s verschiedene
Über Twisted Pair verkabelten Arten von Ethernet weisen eine sternförmige Topologie auf zumindest im physischen Sinn
  • Alle Stationen werden jeweils über ein eigenständiges Kabel an einen zentralen Verteiler angeschlossen.
  • Der Vorteil dieser Form der Vernetzung besteht grundsätzlich darin, dass der Ausfall einer einzelnen Verbindung zwischen einem Rechner und dem Verteiler nicht zur Unterbrechung des gesamten Netzes führt, wie es beim busförmigen Koaxialkabel-Ethernet der Fall ist.

Der zentrale Verteiler wird in seiner einfacheren Form Hub genannt, die etwas teurere, aber leistungsfähigere Bauweise heißt Switching Hub oder kurz Switch.

  • Die innere Struktur des Hubs ist letztlich busförmig, sodass es genau wie bei der Vernetzung über Koaxialkabel zu Datenkollisionen kommen kann.
  • Ein Switch stellt dagegen für zwei Stationen, die miteinander kommunizieren möchten, eine exklusive Punkt-zu-Punkt-Verbindung bereit.
  • Dies geschieht dadurch, dass ein Switch die MAC-Adressen aller Schnittstellen zwischenspeichert, an die er bereits Daten ausgeliefert hat, und auf diese Weise die restlichen Stationen nicht mehr mit Daten behelligen muss, die gar nicht für sie bestimmt sind.
  • Da die Preise für Netzwerkzubehör in den letzten Jahren stark gesunken sind, gibt es eigentlich keinen Grund mehr, etwas anderes als einen Switch einzusetzen.

Bei einem Hub teilen sich alle Stationen die gesamte Übertragungsgeschwindigkeit, beim Switch steht sie dagegen jeder einzelnen Verbindung zur Verfügung.

Im Übrigen gibt es besondere Hubs, die als Bridges bezeichnet werden.
  • Sie verbinden Ethernet-Netzwerke verschiedenen Typs miteinander, sie besitzen etwa eine Reihe von RJ-45-Ports für Twisted-Pair-Kabel und zusätzlich einen Anschluss für 10Base2-BNC-Kabel; oder sie unterstützen einfach verschiedene maximale Übertragungsgeschwindigkeiten.

Hubs oder Switches weisen in der Regel 5 bis 24 Anschlüsse (Ports) auf, an die jeweils ein Gerät angeschlossen werden kann.

Um Netzwerke mit mehr Geräten zu betreiben, sind diese Geräte kaskadierbar
  • Die meisten Hubs oder Switches besitzen einen speziellen Port, den sogenannten Uplink-Port, der über ein Kabel mit einem normalen Port eines weiteren Verteilers verbunden werden kann.
  • Bei vielen Hubs/Switches kann ein einzelner Port über einen Schalter zwischen »Normal« und »Uplink« umgeschaltet werden.

Die einzige Ausnahme von der allgemeinen Regel, dass ein Hub oder Switch benötigt wird, bildet der Sonderfall, in dem nur zwei Rechner miteinander vernetzt werden sollen:

  • Die beiden Stationen können unmittelbar über ein sogenanntes Crosslink-Kabel verbunden werden.
  • Dieses spezielle Kabel besitzt überkreuzte Anschlusspaare anstelle der geradlinig verlaufenden bei normalen Twisted-Pair-Kabeln.

Historisch betrachtet existieren zwei Arten von Ethernet über Twisted Pair, die unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeiten unterstützen:

  • 10BaseT: Die Datenübertragungsrate beträgt 10 MBit/s.
  • 100BaseT (auch Fast Ethernet genannt): Daten werden mit bis zu 100 MBit/s übertragen; hierzu sind mindestens UTP-Kabel der Kategorie 5 erforderlich.
  • Genauer gesagt gibt es zwei Unterarten: 100BaseTX ist voll kompatibel mit 10BaseT, sodass das Netz schrittweise umgerüstet werden kann.
  • 100BaseT4 verwendet dagegen alle vier Kupferdrahtpaare eines Twisted-Pair-Kabels und ist mit den anderen Standards inkompatibel; in der Praxis spielt es keine Rolle mehr.

Die meisten Netzwerkkarten, Hubs und Switches, die heute verkauft werden, unterstützen beide Übertragungsraten.

  • Der zu verwendende Wert kann bei vielen Netzwerkkarten per Software eingestellt werden, häufiger wird er automatisch gewählt.
  • Natürlich sollten Sie prinzipiell darauf achten, keine reine 10-MBit-Hardware mehr zu kaufen.
  • Aber möglicherweise hat 100-MBit-Hardware der ersten Generation, die nicht auf 10 MBit/s heruntergeschaltet werden kann, sogar noch schlimmere Einschränkungen zur Folge.
  • Zwar ist es bei normalen Standard-PCs ein Leichtes, die Netzwerkkarte gegen ein neueres Modell auszutauschen, um die Kompatibilität zu einer aktualisierten Netzwerkumgebung aufrechtzuerhalten, aber bei anderen Geräten wie beispielsweise Netzwerkdruckern oder kompakten Router-Boxen ist das eventuell nicht möglich.
  • Solche Geräte sind mit einem reinen 100er-Netz eventuell nicht mehr kompatibel.

Noch neuere Formen von Ethernet erreichen Übertragungsraten von 1.000 MBit/s (Gigabit-Ethernet), entweder über Lichtwellenleiter (1000BaseFL für »Fiber Logic«) oder über mehradrige Twisted-Pair-Kabel (1000BaseTX).

  • Bereits entwickelt, aber noch nicht weitverbreitet, sind Ethernet-Varianten mit 10 oder gar 100 GBit/s – anfangs nur über verschiedene Arten von Lichtwellenleitern, aber inzwischen ebenfalls über Twisted Pair.