Risikobeurteilung/Methoden

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topic - Kurzbeschreibung

Beschreibung

Methoden der Risikobeurteilung

Es gibt eine große Anzahl von Methoden zur Risikobeurteilung. Unterschiede liegen insbesondere im Anwendungsbereich, der generellen Vorgehensweise sowie dem zu betreibenden Aufwand. Welche Methode letztendlich am besten geeignet ist, hängt von vielen Faktoren und vom konkreten Anwendungsfall ab. Zu den Faktoren gehören zum Beispiel die zur Verfügung stehenden Ressourcen (Personal, Zeit, Budget), die Komplexität des Risikos sowie die zur Verfügung stehenden Daten und Informationen.

Je nachdem, welcher Prozessschritt bearbeitet wird (Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikobewertung), werden unterschiedliche Methoden angewandt, teilweise werden die Methoden auch kombiniert eingesetzt. Die nachfolgenden Erläuterungen sollen einen Überblick über verschiedene Methoden verschaffen. Die Anwendung einiger Methoden setzt eine intensive Beschäftigung mit diesem Thema voraus.

Szenario – Analysen

  • Einzelschadenanalyse (Root Cause Analysis)
  • Fehlerbaumanalyse
  • Credible -Worst - Case - Analyse

Funktionale Analysen

  • FMEA-Analysen
  • HAZOP
  • HACCP

Kreativitätstechniken

  • Brainstorming
  • Delphi-Methode

SWOT Analyse

Brainstorming

Brainstorming

DELPHI-Methode

DELPHI-Methode

Morphologische Matrix

Morphologische Matrix

Fehlerbaumanalyse (Fault Tree Analysis)

Fehlerbaumanalyse

FMEA (Failure Mode and Effects Analysis)

Beschreibung der Methode

Ziel einer FMEA ist es, bereits präventiv mögliche Schwachstellen oder Fehlerursachen zu erkennen. Mithilfe der FMEA werden komplexe Prozesse in seine Teilprozesse zerlegt und anschließend systematisch alle denkbaren und möglichen Fehlfunktionen oder Fehlerursachen ermittelt.

Man unterscheidet zwischen drei Varianten der FMEA
  • Die Design FMEA
  • Die System FMEA
  • Die Prozess FMEA

Bei allen Varianten wird eine Bewertung anhand der Risikoprioritätszahl RZP = A x B x E durchgeführt.

Dabei bedeuten

A = Auftretenswahrscheinlichkeit des Fehlers B = Bedeutung der Auswirkung des Fehlers beim Kunden E = Wahrscheinlichkeit des Entdeckens

Die Bewertung der einzelnen Faktoren erfolgt mit Werten zwischen 1 bis 10. Die RZP-Werte liegen dann zwischen 1 bis 1.000.

Anwendungsbeispiele

Entwicklung, Fertigung und Planung von Produkten; für komplexe Systeme

HAZOP

Beschreibung der Methode Die HAZOP Analyse (Hazard and Operability Study) hat zum Ziel, gefährliche Vorgänge oder Zustände in chemischen Prozessen zu erkennen - zum Beispiel Personenschäden, Brand, Explosion, Umweltbeeinträchtigungen und den daraus resultierenden Sachschäden. Ähnlich wie bei der FMEA wird die Anlage in ihre Komponenten „zerlegt“. Anschließend wird für jede Komponente nach möglichen Fehlfunktionen gesucht, indem die individuelle Art der möglichen Fehlfunktion berücksichtigt wird. Die einzelnen Komponenten beziehungsweise Funktionen werden mit Leitworten: „kein / nicht / mehr / weniger / sowohl als auch / zum Teil / umgekehrt / anders als“ geprüft. Die Leitwörter führen zu Abweichungen von der gewünschten Soll-Funktion einer Komponente. Es werden die Auswirkungen und Ursachen gebildet und anschließend quantifiziert. Anwendungsbeispiele Chemische Industrie

Szenario Analyse

Beschreibung der Methode

Die Risiken einer Organisation werden anhand einer Gefahrenliste identifiziert. Darauf aufbauend werden Szenarien entwickelt und deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen eingeschätzt. Die Darstellung erfolgt in einer Risikomatrix. Die Erstellung erfolgt stufenweise. Zuerst wird der Ist-Zustand dargestellt, in dem bereits vorhandene Abwehrmaßnahmen berücksichtigt werden. In einer zweiten Matrix wird der Sollzustand beschrieben. Es wird das verbleibende Risiko nach der Risikobewältigung (Risikovermeidung, Risikominderung, Risikoakzeptanz, Risikoüberwälzung) dargestellt. Anwendungsbeispiele Die Methode wird im Rahmen des Risikomanagements in der qualitativen oder quantitativen Risikobeurteilung eingesetzt.

SWOT-Analyse

Beschreibung der Methode

Die SWOT-Analyse ist eine Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse (engl. Akronym für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Gefahren) beziehungsweise eine Positionierungsanalyse der eigenen Aktivitäten gegenüber dem Wettbewerb. In dem ihr zugrunde liegenden Arbeitsverfahren werden die Ergebnisse der externen Unternehmens- Umfeld-Analyse in Form eines Chancen-Risiken-Katalogs zunächst zusammengestellt und dem Stärken-Schwächen-Profil der internen Unternehmensanalyse gegenübergestellt. Stärken? (strengths) Chancen? (opportunities) Schwächen? (weakness) Risiken (threats) In einem weiteren Schritt werden die jeweiligen Überschneidungen gefiltert, die dann in der jeweiligen SWOT-Matrix zur Darstellung gelangen. Anwendungsbeispiele Die SWOT-Matrix zeigt die weiter ausbaufähigen Chancen auf, konkretisiert die Gefährdungen, gegen die sich die Unternehmung zur Nutzung ihrer Stärken absichern sollte, als auch diejenigen Schwächen, die in der gleichen Absicht aufgeholt werden sollten. Schließlich deckt sie auch diejenigen Risiken auf, die es doppelt zu meiden gilt, da gerade in ihnen die internen Schwächen der Unternehmung mit den externen Risiken des Umfeldes zu einer doppelt gefährlichen Deckung kommen

Anhang

Siehe auch

Links

Weblinks