IPv6/Entwicklung

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topic - Kurzbeschreibung

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte von IPv6 & Linux[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jahre 1992, 1993 und 1994 der allgemeinen IPv6 Geschichte können Sie in folgendem Dokument nachlesen: IPv6 or IPng (IP next generation).

Anfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste IPv6 Netzwerk Code wurde dem Linux Kernel 2.1.8 im November 1996 durch Pedro Roque hinzugefügt.

  • Er basierte auf dem BSD API:

Diese Zeilen entstammen dem patch-2.1.8 (die E-Mail-Adresse wurde hier beim Copy & Paste absichtlich gelöscht).

Übergangszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund fehlender Arbeitskraft konnte die IPv6-Kernel-Implementierung nicht mit den Drafts oder neu freigegebenen RFCs Schritt halten.

  • Im Oktober 2000 wurde in Japan das USAGI Projekt gestartet.
  • Das Ziel war, die fehlende bzw.
  • bereits veraltete IPv6 Funktionalität in Linux zu implementieren.
  • Dabei richtete man sich nach der aktuellen FreeBSD Implementierung von IPv6, die durch das KAME project umgesetzt wurde.
  • Von Zeit zu Zeit wurden im Vergleich zu den aktuellen Standard Linux-Kernel-Quellen ein Auszug erstellt.

Bis zum Start der Entwicklungs-Kernel Serie 2.5.x, der USAGI Patch war so groß, das er von den Linux-Netzwerkcode-Maintainers nicht komplett für die Einbindung in die Produktions-Kernel Serie 2.4.x eingebunden werden konnte.

Während der Entwicklung in der Serie 2.5.x hat USAGI versucht, so viel wie möglich ihrer Erweiterungen darin zu integrieren.

Heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele der von USAGI und anderen lang entwickelten IPv6-bezogenen Patches sind bereits in der Vanilla Kernel Serie 2.6.x integriert.

Zukunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

USAGI und andere arbeiten weiterhin an der Implementierung von neuen Features wie Mobility und anderen.

  • Von Zeit zu Zeit werden neue Erweiterungs-Patches veröffentlicht, wie auch die Integration in die Vanilla Kernel Serie 2.6.x vorangetrieben.


Verbreitung und Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

IPv6 setzt sich im praktischen Einsatz nur langsam durch
  • Die Adressvergabe für IPv6 ist im Juli 1999 vom experimentellen in den Regelbetrieb

übergegangen

  • Immer mehr ISPs betreiben neben IPv4 auch IPv6 in ihrem Netz
Internetknoten
  • Über den Internetknoten AMS-IX werden zu Spitzenzeiten 20 GBit/s IPv6-Traffic transportiert
  • das sind etwas unter 1 % des dort anfallenden Gesamtverkehrs von etwa 2,5 TBit/s.
Webseiten
  • Auf Webseiten im Dual-Stack Betrieb werden weltweit 4 % der Zugriffe über IPv6 gemessen
  • für Zugriffe aus Deutschland liegt der IPv6-Anteil bei 11 %.
Globale IPv6-Routingtabelle
  • Die globale IPv6-Routingtabelle umfasste im Juli 2014 etwa 20000 Präfixe
  • ungefähr 17 % aller im Internet verfügbaren Autonomen Systeme beteiligen sich am globalen IPv6-Routing
Provider
  • Die meisten der großen Austauschpunkte für Internetverkehr erlauben und fördern IPv6
  • Beim DE-CIX nutzten im April 2008 etwa 70 bis 80 von insgesamt 240 Providern IPv6
Anzahl der Autonomen Systeme mit publizierten IPv6-Routen und Anzahl der publizierten Präfixe zwischen 2003 und heute
Projekte

IPv6 Forum Projekt

  • wurde im Juli 1999
  • vergibt das IPv6-Logo

– in drei verschiedenen Stufen – welche die Implementierung des Protokolls messen

Deutscher IPv6 Rat

  • im Dezember 2007 gegründet
  • Webseite listet IPv6-fähigen Betriebssysteme auf

Endbenutzer

  • Von Seiten der Endbenutzer wird IPv6 nicht gefordert
  • Außer dem größeren Adressbereich wurden die wesentlichen neuen Eigenschaften von IPv6

nach IPv4 zurückportiert wurden – IPsec, QoS, Multicast

  • Umnummerierung und Autokonfiguration sind auch mit DHCP möglich
  • Es gibt keine weitverbreitete Anwendung, die nur mit IPv6 funktioniert
Frühe Projekte

JOIN-Projekt

  • Universität Münster
  • In Deutschland federführend bei den Versuchen zu IPv6
  • JOIN und der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes (DFN) haben mit dem

„6WiN“ einen ersten IPv6-Backbone in Deutschland aufgebaut

6WiN

  • Ringförmiger Backbone durch Deutschland mit Querverbindung zwischen Essen und Berlin

Deutsche Telekom

  • Parallel baute die Deutsche Telekom einen IPv6-Backbone zwischen Darmstadt,

Münster und Berlin auf

  • Bot ihren Geschäftskunden im Rahmen eines Showcase-Projektes Anschluss
  • Dieses Netz war in Münster und Berlin mit 6WiN verbunden

6Bone

  • Ebenfalls in Münster lag der deutsche zentrale Zugang zum experimentellen IPv6-Netzwerk

6Bone, der am 7. Juni 2005 im Rahmen der planmäßigen sukzessiven Beendigung des weltweiten 6Bone-Betriebs abgeschaltet wurde.

Frühe Projekte

DFN-NOC

  • 1. Januar 2000 : IPv6-Betrieb im Deutschen Forschungsnetz wird vom JOIN-Projekt an das

DFN-NOC übergeben

Vienna Internet Exchange (VIX)

  • Universität Wien
  • betreibt Vienna Internet Exchange (VIX) und mehrere DNS-Server für die Zone „.at“ betreibt
  • spielte eine entscheidende Rolle bei der IPv6-Migration in Österreich
  • Beide Einrichtungen sind über IPv6 erreichbar bzw. bieten IPv6-Anbindung
Anbindung von Endnutzern

World IPv6 Day

  • 8. Juni 2011
  • Test des Dual-Stack-Betriebs mehrerer großer Webseiten
  • Der Test verlief weitestgehend problemlos
  • Am Internetknotenpunkt DE-CIX war ein deutlich erhöhtes IPv6-Verkehrsaufkommen zu

messen, das auch nach dem 8. Juni anhält

World IPv6 Launch Day

  • 6. Juni 2012
  • > 1400 Unternehmen weltweit stellen ihre Webseiten dauerhaft auf Dual-Stack-Betrieb um

Deutsche Telekom

  • Seit 25. September 2012 leistet die Deutsche Telekom IPv6 auch an DSL-

Endkundenanschlüssen

  • Zunächst werden nur IP-Anschlüsse IPv6-fähig gemacht

– beginnend mit Neukunden, – Bestandskunden erhalten kein IPv6 erhalten

  • In der aktuellen Leistungsbeschreibung für die Nutzung von LTE an einer fest vereinbarten

Adresse („Call & Surf Comfort via Funk“ als Alternative zu DSL) stellt die Deutsche Telekom aber z. B. klar, dass „[ü]ber diesen Internetzugang […] nur IPv4-Adressen erreichbar“ sind.

Anhang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]