Risiko/Sport

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Sport

Wegen seiner intensiven, über die Alltagsbewegung hinausgehenden Beanspruchung der Leistungsorgane ist das Ausüben von Sport mit Risiken, etwa des Verletzens, verbunden.

  • Diese erhöhen sich noch, wenn Sport, etwa beim Hochleistungssport, beim Extremsport oder Risikosport, bis an die physischen und psychischen Grenzen des Sportlers oder die technischen Grenzen der Sportart bzw.
  • des Sportgeräts betrieben wird.

Die Risiken steigen außerdem, wenn zu der Hochbeanspruchung des Organismus noch leistungsfördernde Substanzen, etwa in Form von Doping, hinzukommen.

In der Sportwissenschaft wird zwischen verschiedenen Risikoformen unterschieden: So bezeichnet das „objektive Risiko“ die Gefährdungslage, die von der Sache – einer bestimmten Sportart oder einem Sportgerät – ausgeht.

  • Dieses Risiko besteht unabhängig von einem sporttreibenden Menschen, es ist sport(art)immanent.
  • Das „subjektive Risiko“ hingegen ist abhängig vom aktuellen Kompetenzstand des einzelnen Sportlers.
  • Derselbe Sport beinhaltet entsprechend dem Können, dem Wissen, der Erfahrung und der Übung des Einzelnen sehr unterschiedliche persönliche Risiken.
  • Unter dem sogenannten „Restrisiko“ wird das Unsicherheitspotenzial verstanden, das sich auch bei äußerster Sorgfalt der Vorbereitung, zuverlässiger Nutzung aller verfügbaren Sicherungshilfen und gewissenhaftem Einhalten der Verhaltensvorschriften in der Gefahrensituation nicht vermeiden lässt, weil es Faktoren wie etwa einer Fremdeinwirkung oder einem Augenblicksversagen unterworfen ist, auf die der Sportler nahezu keinen Einfluss hat.

Die Risikobelastung des einzelnen Sportlers hängt außer von seinem Kompetenzstatus zudem wesentlich von seiner Einstellung, seinem Reflexionsvermögen, seinem Wertbewusstsein und seiner Verantwortungsfähigkeit ab, mit denen er seinen Sport betreibt.

  • Ihnen wird eine entscheidende Bedeutung im Umgang mit dem Risiko zugemessen: So unterscheidet der Wagnisforscher Siegbert A.
  • Warwitz zwischen einem Sportlertyp, den er als „Risiker“, „Hasardeur“ oder „Thrill-Sportler“ bezeichnet, und dem „Wagenden“, den er unter dem Begriff „Skill-Sportler“ charakterisiert:

Während der Thrillsportler im Wesentlichen auf die Lust am Nervenkitzel ausgerichtet ist, der von einer gefährlichen Situation ausgeht, das Risikoerleben also zum Selbstzweck wird, interessiert den Skillsportler weniger das Risikoerleben als ein bestimmter Sport, etwa das Gleitschirmfliegen oder Felsklettern, was zwar mit gewissen Risiken verbunden ist, deren Management er aber über einen entsprechenden Kompetenzerwerb verantwortungsvoll leisten kann.

  • Während sich der Thrillsportler bei der Einlassung auf das Risiko weitestgehend auf sein Glück verlässt und sein Schicksal in weiten Teilen vom Zufall abhängig macht,

wägt der Skillsportler Sinn und Unsinn, Maß und Grenzen seines risikohaltigen Tuns gewissenhaft gegeneinander ab und geht nur so viel an Risiko ein, wie er mit seinem erworbenen Wissen und Können (Skill) zu verantworten und relativ zuverlässig zu beherrschen vermag.

Die mit dem Sport in unterschiedlichem Maße immer verbundenen Risiken und die daraus erwachsenden Möglichkeiten des Wagens, Mut-Beweisens und Sich-Bewährens haben einen hohen Erlebnischarakter und machen nicht nur in einem entsprechend gestalteten Schulsport, sondern auch noch im Freizeitsport der Erwachsenen einen Großteil der Attraktivität aus.