Kategorie:Linux/Datei/Eigenschaft

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Version vom 10. Februar 2024, 19:13 Uhr von Dirkwagner (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Kategorie:Linux/Datei/Eigenschaft“ durch „Kategorie:Linux/Datei“)

Dateieigenschaften

$ cd /
$ ls·-l
Ausgabe von rechts nach links
  • Dateiname, jede Zeile ist der Eintrag für eine Datei.
  • Datum und Uhrzeit der letzten Modifikation der Datei
  • Größe der Datei in Bytes (1 Byte entspricht einem Zeichen, also z. B. 
  • einem Buchstaben
  • Gruppe der Datei
  • Besitzer der Datei
  • Zugriffsrechte
  • Dateityp (erstes Zeichen)
Dateityp Beschreibung - Normale Datei
d Verzeichnis
c Character (Zeichen)- Gerätedatei
b Block – Gerätedatei
l Softlink
p Pipe
s Socket

Dateiname

  • Ein Dateiname identifiziert eine Datei auf einem Datenträger oder bei einer Datenübertragung.
  • Meist wird eine Datei zusätzlich durch einen Verzeichnisnamen charakterisiert, sodass ein vollständiger Pfadname entsteht.
  • Erst diese Kombination zu einem vollständigen Pfadnamen ist in der Regel eindeutig.
  • Ein Dateiname kann – abhängig vom jeweiligen Betriebssystem – aus mehreren Teilen bestehen.
  • Die einzelnen Teile sind durch bestimmte Zeichen, die in der Regel nicht Teil des Dateinamens sein können, getrennt; die Liste von Dateinamenserweiterungen verschafft einen Überblick.
  • Einige Betriebssysteme machen die Behandlung der Dateien von der jeweiligen Dateinamenserweiterung abhängig, andere arbeiten ohne diese Konvention und erkennen den Dateityp anhand des Inhalts (beispielsweise anhand einer sogenannten magischen Zahl).
  • Auch auf diesen Systemen werden aber oft Dateien mit solchen Dateiendungen versehen, da es den Datenaustausch vereinfacht.
  • Die maximale Länge eines Dateinamens wird sowohl durch das Betriebssystem als auch durch das Dateisystem des Datenträgers begrenzt.
  • So können etwa auf einer CD-ROM bei Verwendung des Joliet-Dateisystems maximal 64 Zeichen genutzt werden.
  • Eine indirekte Begrenzung kann zudem durch eine maximale Länge von Pfadnamen im Betriebssystem entstehen.
  • Ein Unterschied zwischen MS-Windows und Linux/Unix besteht darin, dass Windows bei Dateinamen nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet, während Unix dies tut (zum Beispiel bezeichnen dort Haustuer.txt und hausTuer.txt unterschiedliche Dateien).

Groß-/Kleinschreibung

  • Im Unterschied zu Windows wird bei Linux zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.
  • Daher ist die Datei test nicht identisch mit der Datei Test.
  • Was am Anfang bei Umsteigern womöglich zur Verwirrung beiträgt, erweist sich nach einer Einarbeitungszeit häufig als eine praktische Eigenschaft.
  • Der folgende Einzeiler wandelt alle Dateinamen im aktuellen Verzeichnis in Kleinbuchstaben um:
for i in * ; do mv -i $i $(echo $i | tr [A-ZÄÖÜ] [a-zäöü]) ; done
  • Mit dem ß hat der Einzeiler noch Probleme. (Warum? Es gibt kein großes ß.)

Länge von Dateinamen

Ein Dateiname darf 255 Zeichen lang sein.

  • Damit sollte es jedem gelingen, seine Dokumente aussagekräftig zu benennen.
  • Wie die Erfahrung zeigt, sind Dateinamen in der Praxis selten auch nur annähernd so lang.

Dateiendungen

Eine Datei muss unter Linux keine bestimmte Endung haben, wie dies bei Windows der Fall ist (beispiel.exe oder beispiel.txt).

  • Auch dies verwirrt am Anfang den Umsteiger, doch gewöhnt man sich auch daran.

Die meisten Dateien haben aber eine Endung, nicht ungewöhnlich sind auch mehrere - durch Punkte getrennte - Endungen (beispiel.tar.bz2).Unix- und Unix-ähnliche Betriebssysteme wie zum Beispiel Solaris oder Linux betrachten Dateinamen als Ganzes.

Eine Datei kann mehrere Namen haben und sich in mehreren Verzeichnissen befinden („hard links“ oder „bind mounts“).

  • Alle Zeichen außer dem Schrägstrich "/" und dem Nullzeichen sind erlaubt.
  • Frühe Versionen hatten 1 bis 14 Zeichen lange Dateinamen.
  • Die BSD-Varianten führten bis zu 255 Zeichen lange Namen ein.

Ein relativer Dateipfad kann aus mehreren Segmenten bestehen und beginnt mit einem Segment.

  • Jedes Segment unterliegt den Regeln des Dateinamens, kann also 14 bzw. 255 Zeichen lang sein.
  • Die Segmente der Dateipfade werden durch das Zeichen "/" getrennt.

Das letzte Segment kennzeichnet die eigentliche Datei.

  • Die vorhergehenden Segmente sind entweder Verzeichnisnamen oder symbolische Verweise (englisch „symbolic links“) auf Verzeichnisnamen.
  • Ein relativer Dateipfad geht vom aktuellen Arbeitsverzeichnis aus, das jeder Prozess individuell setzen kann.

Ein absoluter Dateipfad beginnt hingegen bereits mit "/" und ist unabhängig vom aktuellen Arbeitsverzeichnis.

  • Er geht vom Wurzelverzeichnis aus. Über das Wurzelverzeichnis sind alle Dateien eines Systems erreichbar.

Beim Zugriff wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.

Wichtige Dateiendungen
Zip.gz Mit dem ZIP Algorithmus komprimierte Datei
.so Shared Object - Entspricht in der Bedeutung in etwa einer DLL Datei unter Windows
.h Header Datei - Teil eines C Quellcodes
.c.cpp C bzw. 
  • C++ Quelltext
.o Object File - compilierter C (C++) Quellcode
.html Hypertext - Dieser Text ist in Hypertext geschrieben
.db Datenbankdatei im DBASE Format
.sh Shellscript (selten verwandtes Suffix), entspricht in etwa einer DOS .BAT Datei
.a siehe .so
.gif.jpg.tiff.png.xbm.xpm Verschiedene Bildformate
.au.wav.mp3.mod Verschiedene Audioformate
.rpm.tar.tgz.deb Verschiedene Packetformate.
  • Packete werden verwendet, um Software zu installieren
.conf Konfigurationsdatei (selten verwendetes Suffix)
.ps Postscript - Eine Seitenbeschreibungssprache der Firma Adobe
.tex LaTeX Datei, LaTeX ist für UNIX, was Word für Windows ist
.dvi Device Independent - Übersetzte .tex Datei

Beispiele

/home/user/Dokumente/brief.txt

/usr/bin/texteditor

Der Dateiname '.' (Punkt) bezeichnet das aktuelle Arbeitsverzeichnis.

  • Der Name '..' verweist auf das übergeordnete Verzeichnis.

Auch das Leerzeichen, der Zeilentrenner oder die sogenannten Wildcards '*' und '?' können Teil eines Pfadnamens sein.

  • Solche Zeichen bringen allerdings manchmal später Probleme mit sich, da zum Beispiel schlecht programmierte Skripte damit nicht umgehen können.

Weiterhin kann es Probleme mit Dateinamen geben, die Zeichen enthalten, die im aktuell verwendeten Zeichensatz eines Programms nicht vorkommen (zum Beispiel japanische Zeichen auf einem amerikanisch eingerichteten System).

Die nicht darstellbaren Zeichen werden dann oft als Fragezeichen oder kleine Kästchen angezeigt, was den Zugriff auf die Daten sehr schwierig macht.

Diese Dateien können dann oft nur bearbeitet werden, nachdem sie auf einer niedrigen Dateisystem-Abstraktionsebene umbenannt wurden (zum Beispiel durch Angabe der sogenannten inode statt des Dateinamens mit ls -i und find . -inum […] -exec mv {} […] \;).

Ein Unix-System verwendet keine speziellen Erweiterungen, wie .EXE oder .CMD.

  • Es hat sich allerdings eingebürgert, Dateien eines bestimmten Types, wie in anderen Betriebssystemen, auch mit einem Punkt und einer entsprechenden Erweiterung zu versehen, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen.

Beispielsweise wird die Endung .c für C-Quellprogramme verwendet.

  • Ausführbare Dateien, also Programme und Skripte, erhalten keine Endung.
  • Dateitypen können ansonsten mit dem einfachen Programm "file", unabhängig von einer eventuell vorhandenen Erweiterung ermittelt werden.

Dateien oder Verzeichnisse, deren Namen mit einem Punkt beginnen, werden üblicherweise als „versteckte“ Dateien behandelt und nur angezeigt, wenn der Benutzer dies explizit angibt (zum Beispiel mit ls -a). Ähnliches gilt für Verzeichnispfade.

Dateisysteme

Dateisystem typische Anwendung max. Anzahl Zeichen in einem Dateinamen Zeichensatz
FAT ohne VFAT (DOS) Festplatten, Speicherkarten (Foto) 8+3 OEM (meist Codepage 437)
ISO 9660 Level 2 CD, DVD 31 ASCII
Joliet CD, DVD 64 Unicode
ISO 9660:1999 CD, DVD 179 - 221 je nach sonstigen Attributen ASCII/unspezifiziert
FAT mit VFAT (Windows) Festplatten, USB-Sticks 255 Unicode
ext3 Festplatten 255 (1) Unicode (2)
HFS plus Festplatten 255 Unicode (UTF-16)
UDF CD, DVD 255 Unicode
NTFS Festplatten 256 (3) Unicode (UTF-16) (4)
ReFS Festplatten 32000 Unicode

(1) Bei Verwendung von UTF-8-Codierung und Benutzung von Nicht-ASCII-Zeichen stehen zwar 255 Byte, aber weniger als 255 Zeichen zur Verfügung.

(2) Die Codierung ist nicht genormt; als Voreinstellung wird meist UTF-8 verwendet.

(3) Bei Verwendung langer Unicode-Pfade sind lediglich 255 Zeichen möglich

tmp

$ ls -l -1 --group-directories-first
insgesamt 4,1M
lrwxrwxrwx   1 root       root    7  3. Jan 2020  bin -> usr/bin
drwxr-xr-x   4 root       root 4,0K  7. Okt 09:32 boot
drwxr-xr-x  20 root       root 3,9K  8. Okt 07:44 dev
drwxr-xr-x 210 root       root  16K  7. Okt 09:32 etc
drwxr-xr-x   8 dirkwagner root 4,0K 19. Mär 2023  home
lrwxrwxrwx   1 root       root    7  3. Jan 2020  lib -> usr/lib
lrwxrwxrwx   1 root       root    9  3. Jan 2020  lib64 -> usr/lib64
drwx------   2 root       root  16K  3. Jan 2020  lost+found
drwxr-xr-x   8 root       root 4,0K 24. Aug 2022  media
drwxr-xr-x   2 root       root 4,0K 16. Nov 2019  mnt
drwxr-xr-x   7 root       root 4,0K 17. Sep 11:17 opt
dr-xr-xr-x 456 root       root    0  8. Okt 07:43 proc
drwxr-xr-x  28 root       root 4,0K  7. Okt 09:32 root
drwxr-xr-x  42 root       root 1,2K  8. Okt 08:28 run
lrwxrwxrwx   1 root       root    8  3. Jan 2020  sbin -> usr/sbin
drwxr-xr-x   2 root       root 4,0K 30. Mär 2021  snap
drwxr-xr-x   3 root       root 4,0K  3. Jan 2020  srv
dr-xr-xr-x  13 root       root    0  8. Okt 07:43 sys
drwxrwxrwt  24 root       root  32K  8. Okt 11:16 tmp
drwxr-xr-x  12 root       root 4,0K  4. Sep 07:57 usr
drwxr-xr-x  15 root       root 4,0K 30. Sep 18:24 var
-rw-------   1 root       root  22M 19. Mär 2022  core
lrwxrwxrwx   1 root       root   31  5. Mär 2023  initrd.img -> boot/initrd.img-5.10.0-19-amd64
lrwxrwxrwx   1 root       root   31  5. Mär 2023  initrd.img.old -> boot/initrd.img-5.10.0-19-amd64
lrwxrwxrwx   1 root       root   28  5. Mär 2023  vmlinuz -> boot/vmlinuz-5.10.0-19-amd64
lrwxrwxrwx   1 root       root   28  5. Mär 2023  vmlinuz.old -> boot/vmlinuz-5.10.0-19-amd64
-rw-r--r--   1 root       root  918  4. Mär 2022  webmin-setup.out


# ls -l -1 --group-directories-first
total 157K
lrwxrwxrwx   1 root root    7 Jul  9  2019 bin -> usr/bin
drwxr-xr-x   4 root root 1.0K Jul 24 23:12 boot
drwxr-xr-x  16 root root 3.6K Jul 24 23:37 dev
drwxr-xr-x 156 root root  12K Sep 16 09:09 etc
drwxr-xr-x   6 root root 4.0K Jul 12  2022 home
drwxr-xr-x   3 root root 4.0K Feb  2  2021 html
lrwxrwxrwx   1 root root    7 Jul  9  2019 lib -> usr/lib
lrwxrwxrwx   1 root root    9 Jul  9  2019 lib32 -> usr/lib32
lrwxrwxrwx   1 root root    9 Jul  9  2019 lib64 -> usr/lib64
lrwxrwxrwx   1 root root   10 Jul  9  2019 libx32 -> usr/libx32
drwx------   2 root root  16K Jul  9  2019 lost+found
drwxr-xr-x   4 root root 4.0K Jan 28  2020 media
drwxr-xr-x   2 root root 4.0K Jul  9  2019 mnt
drwxr-xr-x   7 root root 4.0K Jul 15 13:03 opt
dr-xr-xr-x 389 root root    0 Jul 24 23:37 proc
drwx------  21 root root 4.0K Oct  8 11:19 root
drwxr-xr-x  37 root root 1.1K Oct  8 11:19 run
lrwxrwxrwx   1 root root    8 Jul  9  2019 sbin -> usr/sbin
drwxr-xr-x   2 root root 4.0K Jul  9  2019 srv
dr-xr-xr-x  13 root root    0 Jul 24 23:37 sys
drwxrwxrwt  21 root root  32K Oct  8 11:19 tmp
drwxr-xr-x  14 root root 4.0K May 31  2021 usr
drwxr-xr-x  15 root root 4.0K Mar 27  2022 var
-rw-------   1 root root  305 Dec 28  2019 .directory
lrwxrwxrwx   1 root root   30 Jul 24 09:04 initrd.img -> boot/initrd.img-6.1.0-10-amd64
lrwxrwxrwx   1 root root   29 Jul 24 09:04 initrd.img.old -> boot/initrd.img-6.1.0-9-amd64
-rw-r-----   1 root root  542 Nov 23  2019 installimage.conf
-rw-r-----   1 root root  11K Nov 23  2019 installimage.debug
-rw-------   1 root root  13K Jul 21  2022 quota.group
-rw-------   1 root root  14K Jul 21  2022 quota.user
lrwxrwxrwx   1 root root   27 Jul 24 09:04 vmlinuz -> boot/vmlinuz-6.1.0-10-amd64
lrwxrwxrwx   1 root root   26 Jul 24 09:04 vmlinuz.old -> boot/vmlinuz-6.1.0-9-amd64
-rw-r--r--   1 root root  918 Mar  4  2022 webmin-setup.out

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