Diskussion:World Wide Web
Dynamische Webseiten und Webanwendungen
Mithilfe der dynamischen WWW-Seiten kann das WWW als Oberfläche für entfernt ausgeführte Programme dienen: Ein Programm wird nicht mehr konventionell lokal auf dem Rechner gestartet, sondern wird durch einen Webbrowser betrachtet und bedient.
- Vorteilhaft ist hier, dass die Programme nicht mehr auf den einzelnen Rechnern verteilt sind und dort (dezentral) administriert werden müssen.
Dynamische Webanwendungen werden entweder am Webserver oder direkt im Browser ausgeführt.
- Ausführen von Webanwendungen am Webserver: Der Inhalt wird durch in Skriptsprachen (wie PHP oder Perl) oder kompilierte Anwendungen (wie JSP, Servlets oder ASP.NET) geschriebene Webanwendungen erzeugt und an den Browser geliefert.
- Dynamische Websites am Client: Der Browser erzeugt oder ändert Inhalt mittels JavaScript.
- Gemischte Ausführung: Eine gemischte Ausführung stellt Ajax dar – hier sendet der Browser mittels JavaScript eine Anfrage, die vom Webserver bearbeitet wird und so dynamisch Teile der HTML-Struktur erneuert.
Nachteilig sind die begrenzten Ausdrucksmöglichkeiten von WWW-Seiten, so dass Programme in Form von Internetseiten im Allgemeinen nicht so einfach bedient werden können wie konventionelle Programme.
- Ein Trend, der versucht, beides in Einklang zu bekommen, sind Rich Internet Applications.
Zurzeit ist zu beobachten, dass immer mehr Dienste, die ursprünglich vom WWW getrennt waren und als eigenes Programm liefen, über das WWW angeboten werden und mittels eines Browsers genutzt werden können:
So wird Webmail oft als E-Mail-Client oder WebFTP als FTP-Client genutzt; Webforen ersetzen das Usenet und Webchats den IRC.
Kompatibilität und Zugänglichkeit
Oft führten Browser-Hersteller neue Möglichkeiten ein, ohne auf eine Standardisierung zu warten.
- Umgekehrt werden jedoch immer noch nicht alle Teile von Standards wie HTML oder CSS korrekt implementiert.
- Das führt zu Inkompatibilitäten zwischen bestimmten Webseiten und manchen Browsern.
- Besonders „hervorgetan“ durch solche Inkompatibilitäten hatte sich zu Beginn des Internet-Booms die Firma Netscape, heute vor allem das Unternehmen Microsoft mit seinem Internet Explorer.
Außerdem ging durch die Vielzahl der Ad-hoc-Erweiterungen von HTML ein wesentlicher Vorteil dieser Sprache verloren – die Trennung von Inhalt und Darstellung.
- Durch diese Trennung können die in HTML ausgezeichneten Inhalte optimal für das jeweilige Ausgabegerät aufbereitet werden.
- Die Spannweite an unterstützungswürdigen Ausgabegeräten reicht vom hochauflösenden Bildschirm eines Desktop-Computers, dem kleinen Bildschirm eines leistungsschwachen Mobiltelefons, über schwarz-weiße E-Book-Reader mit geringer Bildfrequenz bis hin zur Sprachausgabe mittels Screenreader und Steuerung mittels Braillezeile für Benutzer mit Sehschwierigkeiten.
Das W3C und andere Initiativen treiben daher die Entwicklung in die Richtung einer Standardisierung und browserübergreifenden Vereinheitlichung von HTML/XHTML und CSS voran, um diese Vorteile von HTML wiederzuerlangen.
- Auch der zunehmende Verzicht auf Plug-ins, wie Flash, unterstützen diesen Trend und führten zu einer besseren Barrierefreiheit.
- XHTML wurde später zugunsten von HTML5 aufgegeben, welches auch explizite Features zur Verbesserung der Barrierefreiheit und Maschinenlesbarkeit einbaute, die visuell nicht sichtbar sind.