Domain
Domain (Domäne) - Zusammenhängender Teilbereich des hierarchischen Domain Name System (DNS)
Beschreibung

- Root-Domain (eigentlich leer, durch Punkt dargestellt)
- Top-Level-Domains (org)
- Second-Level-Domains (wikipedia)
- Third-Level-Domains (de)
Eine Domain (von [[[:Vorlage:IPA]]] ‚Bereich‘, ‚Domäne‘) ist ein zusammenhängender Teilbereich des hierarchischen Domain Name System (DNS)
- Im Domain-Vergabeverfahren ist es ein im Internet weltweit einmaliger und eindeutiger und unter gewissen Regeln frei wählbarer Name unterhalb einer Top-Level-Domain
- Die exakten Regeln für die Namensvergabe legt die Vergabestelle (NIC = Network Information Center) der jeweiligen Top-Level-Domain fest
- Einer Domain können – jeweils mit einem Punkt abgetrennt – weitere Subdomains hinzugefügt werden
- Jeder Abschnitt (Domain und Subdomain) darf maximal 63 Zeichen enthalten
- Die Gesamtlänge des voll qualifizierten Domain-Namens (FQDN = Fully Qualified Domain Name) darf jedoch 255 Zeichen nicht überschreiten
DNS-Namensraum
Aufbau und Regeln
Die Darstellung des DNS-Namensraumes erfolgt als Wurzelbaum
- Jeder Knoten dieses Baumes besitzt einen Namen, der ohne die Angabe eines vollständigen Namens nicht eindeutig ist
- So lässt sich beispielsweise der Knoten example nicht eindeutig bestimmen, weil dieser Name zum einen unter example.com und zum anderen unter example.org zugeordnet sein könnte
Jeder Domain-Name besteht also aus mehreren Namensteilen (Labels), die durch Punkte voneinander getrennt sind
Der ganz rechts stehende Name steht in der Hierarchie des Wurzelbaums am höchsten, der ganz linke Knotenname am niedrigsten
- Die höchste Ebene in der DNS-Hierarchie hat dabei die sogenannte Root-Domain (bzw. Null- oder Root-Label genannt)
Sie hat einen leeren Knotennamen aus einem einzelnen Oktett gefüllt mit Nullen
Topologisch unterhalb, und damit links von der Root-Domain aufgeführt, folgt der Name einer Top-Level-Domain (TLD)
- Unterhalb bzw
- im Namen links von der Top-Level-Domain folgen die Namen der Second-Level-Domains gefolgt von Third-Level-Domains oder schlicht Subdomains
Beispiel
(root) Label der 0. Ebene, Null-Label / \ / \ com org Labels der 1. Ebene, Top-Level-Domains (TLD) / \ / \ example example Labels der 2. Ebene, Second-Level-Domains | / | \ und Hostnamen direkt unter einer TLD www de en www Labels der 3. Ebene, Third-Level-Domains /\ und Hostnamen unter Second-Level-Domains foo bar (beliebig erweiterbar)
Fully Qualified Domain Name (FQDN)
Der vollständige Name einer Domain wird als Fully Qualified Domain Name (FQDN) bezeichnet
- Der Domain-Name ist in diesem Fall eine absolute Adresse
Der FQDN www.example.com. ergibt sich durch 3rd-level-label. 2nd-level-label
- Top-Level-Domain
- root-label
und lautet damit
www.example.com
Da das Root-Label immer leer ist (es besteht aus einer leeren Zeichenkette), wird bei den meisten Benutzer-Anwendungen (zum Beispiel Browsern) in der Regel auf die Eingabe des Punktes zwischen dem Label der Top Level Domain und dem root-label verzichtet
- Streng genommen handelt es sich bei dieser Schreibweise nicht mehr um eine absolute, sondern um eine relative Adresse und damit nicht mehr um einen FQDN
- Bei der Angabe in Resource Records auf Nameservern muss zwingend der volle Name mit Punkt angegeben werden
Als Oberbegriff für FQDN und IP-Adresse wird in einigen RFCs der Begriff Fully-Qualified Host Name (FQHN) verwendet
Subdomain
Aufbau und Funktion
Als Subdomain bezeichnet man eine Domain, welche in der Hierarchie unterhalb einer anderen liegt
- Im allgemeinen Sprachgebrauch sind damit meist Domains in der dritten oder einer weiteren Ebene gemeint
- Eine Domain, die direkt unterhalb der Top-Level-Domain liegt, wird umgangssprachlich -nicht- als Subdomain, sondern als Second-Level-Domain oder nur als Domain bezeichnet

Betrachten wir als Beispiel die Top-Level-Domains com
und org
- Unter diesen Domains sind die Second-Level-Domains
example.com
bzw.example.org
angesiedelt - Jede Subdomain ist eigenständig wieder eine Domain, in der andere Domains und Hostnamen liegen können
- Beispielsweise ist
example.org
eine Second-Level-Domain der Top-Level-Domainorg
oderde.example.org
eine Subdomain vonexample.org
In einigen Top-Level-Domains gibt es eine Einschränkung der Second-Level-Domains: z. B. waren früher unter uk
nur eine Handvoll Domains wie ac.uk
, gov.uk
, co.uk
angesiedelt
- Universitäten erhielten Third-Level-Domains unter
ac.uk
, Behörden untergov.uk
, kommerzielle Firmen unterco.uk
- In Österreich wird ein gemischtes System verwendet: Second-Level-Domains unter
at
werden frei vergeben, unterac.at
erhalten nur Hochschulen und untergv.at
nur Behörden eine Third-Level-Domain
Zur logischen und physischen Trennung von Diensten innerhalb der Domain einer Organisation werden traditionell Sub-Domains, z. B. www.beispiel.at
für den Webserver oder mail.beispiel.at
für den Mailserver verwendet
- Dabei handelt es sich aber nur um eine Konvention; ein Webserver kann genau so gut auf einem Computer mit dem Domainnamen
web.beispiel.at
oderbeispiel.at
betrieben werden
Konventionelle Namen für verschiedene Services
- Webserver:
www.
- Webserver speziell für mobile Endgeräte:
m.
- Mailserver:
mail.
/smtp.
/pop3.
/imap.
- FTP-Server:
ftp.
Vorteile von Subdomains
Logische Gliederung
Die logische Gliederung wird zum Beispiel für verteilte Filialen oder Abteilungen einer Firma verwendet, für eigenständige Web-Auftritte, Sprachversionen oder um E-Mails an Filialen mit eigenem Mailserver zu leiten
Eine Subdomain zu diesem Zweck anzulegen ist nur sinnvoll, wenn die entstandenen Domainnamen unterschiedliche Zielseiten oder Server verwenden, zum Beispiel mail.extern.wikipedia.de und ftp.extern.wikipedia.de
Andererseits kann man auch Subdomains anlegen, um so auf bestimmte Abteilungen und Bereiche innerhalb einer Firma oder Organisation weiterzuleiten
- Beispiele für eine Subdomain zur Weiterleitung an einzelne Bereiche oder Standorte einer Firma oder Organisation
bremen.example.com hamburg.example.com
personal.example.com lieferanten.example.com
Da man Umleitungen festlegen kann, kann man mit der Subdomain auch auf bestimmte Bereiche der bestehenden Domain um- bzw. weiterleiten
- Dies kann beispielsweise für Login-Bereiche genutzt werden
Verteilte Verwaltung mit Subdomains
Eine Subdomain kann wie jede Domain auf einem beliebigen Nameserver verwaltet werden
- So könnte z. B. de.example.com auf einem Nameserver in Deutschland verwaltet werden, während example.com in den USA liegt (vgl. DNS-Delegierung)
Einige Dienstleister nutzen diese Möglichkeit und bieten Third-Level-Subdomains mit Weiterleitung zu einem längeren URI an
- Dies hat für die Anbieter den Vorteil, dass sie diese anders als bei Second-Level-Domains selbst einrichten können und dadurch nur minimale Kosten entstehen
Beliebte Subdomains für deutsche Seiten sind subdomain.de.TLD mit unterschiedlichen Top-Level-Domains
Sonderfälle
Einige Länder, zum Beispiel die Türkei oder Australien, vergeben ausschließlich Third-Level-Domains
- So ist eine Registrierung von
[example].tr
oder[example].au
nicht möglich, stattdessen werden Domains wie [example].com.au angeboten. Siehe auch: Top-Level-Domain
Die Domainnamen example.com, example.net und example.org wurden von der IANA reserviert, damit man sie in eigenen Dokumentationen und Testumgebungen verwenden kann
- Sinn dieser Reservierung ist, Konflikte mit real existierenden Domainnamen zu vermeiden
- Zu diesem Zweck wurden auch die Top-Level-Domains .test, .example, .invalid und .localhost reserviert
- Alle reservierten Namen sind in RFC 2606 definiert
Anhang
Siehe auch
- Internationalisierter Domainname
- Zone (DNS), Reverse DNS
- Whois-Protokoll
- Domain-Registrierung
- AuthInfo
- Domainhandel
- Domain-Backorder
- Domaingrabbing
- Domaintasting
- Domainnamensrecht
- DNS-Hijacking
- Liste länderspezifischer Top-Level-Domains
- Reverse Domain Hijacking
- Top-Level-Domain
- Typosquatting
Links
Weblinks
- https://de.wikipedia.org/wiki/Domain_(Internet)
- RFC-Internet |Autor= |RFC=1594 |Titel=Answers to Commonly asked "New Internet User" Questions |Datum= |Abschnitt=5 |Abschnittstitel=5.2 What is a Fully Qualified Domain Name?