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Domain Name System/Sicherheit

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Domain Name System/Sicherheit

Beschreibung

Das DNS ist ein zentraler Bestandteil einer vernetzten IT-Infrastruktur
Eine Störung kann erhebliche Kosten nach sich ziehen und eine Verfälschung von DNS-Daten Ausgangspunkt von Angriffen sein

Angriffsformen

Hauptziel von DNS-Angriffen ist es, durch Manipulation DNS-Teilnehmer auf falsche Webseiten zu lenken, um anschließend Passwörter, PINs, Kreditkartennummern usw. zu erhalten

  • In seltenen Fällen wird versucht, den Internet-DNS durch Denial-of-Service-Attacken komplett auszuschalten und so das Internet lahmzulegen
  • Außerdem kann das DNS dazu verwendet werden, gezielte Angriffe auf Einzelpersonen oder Unternehmen zu intensivieren

DDoS-Angriff auf Nameserver

Bei einem Distributed-Denial-of-Service-Angriff werden Nameserver durch einen hohen Datenstrom von DNS-Anfragen überlastet, so dass legitime Anfragen nicht mehr beantwortet werden können

  • Gegen DDoS-Angriffe auf Nameserver gibt es zur Zeit keine Abwehrmöglichkeit
  • Als vorbeugende Maßnahme kann lediglich versucht werden, die Nameserver entsprechend zu dimensionieren bzw. ein verteiltes Netz mit möglichst vielen Servern zu installieren
  • Um eine große Anzahl DNS-Anfragen zu erzeugen, werden bei solchen Angriffen Botnetze eingesetzt

Ein DDoS-Angriff kann unbeabsichtigt einen DNS-Server betreffen und zum Ausfall bringen, wenn der Domainname des Angriffsziels wiederholt aufgelöst wird ohne zwischengespeichert zu werden

  • Der Effekt auf DNS-Server wird verhindert, wenn das DDoS-Schadprogramm DNS-Caching verwendet

DNS-Amplification-Angriff

Die DNS Amplification Attack ist ein Denial-of-Service-Angriff, bei der nicht der DNS-Server selbst das eigentliche Angriffsziel ist, sondern ein Dritter

  • Ausgenutzt wird, dass ein DNS-Server in manchen Fällen auf kurze Anfragen sehr lange Antworten zurücksendet
  • Durch eine gefälschte Absenderadresse werden diese an die IP-Adresse des Opfers gesendet
  • Ein Angreifer kann damit den von ihm ausgehenden Datenstrom substanziell verstärken und so den Internet-Zugang seines Angriffsziels stören

DNS-Spoofing

Beim DNS-Spoofing handelt es sich um eine Angriffsklasse von Maskierungsangriffen, die das Ziel haben eine falsche Identität vorzugeben

  • Dafür wird die DNS-Antwort an einen Client verändert um ihn auf einen anderen, meist vom Angreifer kontrollierten Dienst fehlzuleiten

Cache Poisoning

Cache Poisoning bezeichnet ein Angriffsszenario, welches in die Angriffsklasse des DNS-Spoofing fällt

  • Dabei werden einem anfragenden Client zusätzlich zu der korrekten Antwort, manipulierte Daten übermittelt, die dieser in seinen Cache übernimmt und später, möglicherweise ungeprüft, verwendet

Offener DNS-Server

Wer einen autoritativen DNS-Server für seine eigenen Domains betreibt, muss natürlich für Anfragen von beliebigen IP-Adressen offen sein

  • Um zu verhindern, dass Internetteilnehmer diesen Server als allgemeinen Nameserver verwenden (z. B. für Angriffe auf Root-Server), erlaubt BIND es, die Antworten auf die eigenen Domains einzuschränken
  • Beispielsweise bewirkt die Option allow-recursion {127.0.0.1; 172.16.1.4;};, dass rekursive Anfragen, d. h. Anfragen auf andere Domains, ausschließlich für den lokalen Host (localhost) sowie 172.16.1.4 beantwortet werden
  • Alle anderen IP-Adressen bekommen nur auf Anfragen auf eigene Domains eine Antwort

Ein offener DNS-Server kann auch eine Falle sein, wenn er gefälschte IP-Adressen zurückgibt, siehe Pharming

Sicherheitserweiterungen

Mehr als zehn Jahre nach der ursprünglichen Spezifikation wurde DNS um Security-Funktionen ergänzt

  • Folgende Verfahren sind verfügbar

TSIG

TSIG Bei TSIG (Transaction Signatures) handelt es sich um ein einfaches, auf symmetrischen Schlüsseln beruhendes Verfahren, mit dem der Datenverkehr zwischen DNS-Servern und Updates von Clients gesichert werden kann

DNSSEC

Domain Name System Security Extensions Bei DNSSEC (Domain Name System Security Extensions) wird von einem asymmetrischen Kryptosystem Gebrauch gemacht

  • Neben der Server-Server-Kommunikation kann auch die Client-Server-Kommunikation gesichert werden
  • Dies soll die Manipulation der Antworten erschweren

DNS over TLS (DoT)

DNS over TLS

Bei DNS over TLS sollen sowohl DDoS-Angriffe, die Manipulation der Antworten als auch das Ausspähen der gesendeten Daten verhindert werden

DNS over HTTPS (DoH)

DNS over HTTPS

DNS over HTTPS ändert das DNS-System grundlegend

  • Anfragen finden hier auf Anwendungsebene statt
  • Anwendungen wie beispielsweise der Webbrowser fragen direkt beim DNS-Server an, anstatt die Anfrage an das Betriebssystem weiterzuleiten
  • Dadurch sehen DNS-Anfragen aus wie normaler Internetverkehr und können somit nicht gezielt abgefangen bzw. 
  • blockiert werden

Cloudflare und Google bieten öffentliche DoH-Webserver an. Mozilla Firefox unterstützt DoH seit Version 60 als experimentelle Funktion

  • Mozilla stellt in Zusammenarbeit mit Cloudflare einen DoH-Server bereit, der strenge Privatsphäre-Anforderungen erfüllen muss

DNS over QUIC (DoQ)

DNS over QUIC soll die Vorteile von DoT und DoH kombinieren

  • DoQ soll gute Privatsphäre und Sicherheit bieten, eine geringe Latenz aufweisen und nicht blockierbar sein
  • RFC 9250 der Internet Engineering Task Force beschreibt DoQ


Anhang

Siehe auch

Links

Weblinks