Exec

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Beschreibung

Das Kommando besitzt zwei Bedeutungen.

Wird ihm als Argument ein Kommandoname mitgegeben, so wird das aktuell ausgeführte Programm (also die Shell bzw. ein Shellskript) durch dieses neue Programm ersetzt. Das hat zur Folge, dass mit Beendigung des Kommandos auch die Shell nicht mehr existiert.

Diese Art der Anwendung von exec hat seinen Ursprung vermutlich in Zeiten begrenzter Hardwareressourcen. So "optimierte" man Shellskripte dahingehend, dass der letzte Befehl per exec gestartet wurde.

Dies ersparte eine weitere Prozesserzeugung und verlief somit etwas schneller, als es mit einem neuen Prozess der Fall gewesen wäre (und es sparte den (Speicher)Overhead für den Prozess).

Nützlich mag das Kommando in dem Sinne höchstens zum Ersetzen der aktuellen Shell durch eine andere sein:

echo $SHELL
/bin/bash
exec tcsh
/home/user>

Der zweite - und wichtigere - Anwendungsbereich für exec ist die Zuordnung eines Dateideskriptors zu einer Datei.

Angenommen, Sie möchten alle Fehlerausgaben eines Shellskripts in eine Datei umleiten.

Mit den bislang bekannten Mitteln könnten sie entweder alle kritschen Kommandos im Shellskript separat umleiten oder Sie könnten alle Kommandos gruppieren und die Fehlerausgabe gemeinsam abfangen.

Einfacher ist es, folgende Zeile an den Anfang des Skripts zu setzen:

exec 2>error.log

Erläuterung: Hiermit wird die Fehlerausgabe (Deskriptor 2) mit der Datei "error.log" verbunden.

Mit Beendigung des Shellskripts geht die Bindung wieder verloren.

Das zweite Beispiel demonstriert das Öffnen einer Datei mit exec, sodass die Eingabe aus dieser bezogen wird. Wir simulieren das Kommando nl, das die Zeilen seiner Eingabe nummeriert:

(typeset -i n=1; exec < testdat;
> while read line; do
> echo "$n $line"; n=n+1;
> done)
1 eins
2 zwei
3 drei
4 vier

Erläuterung: Die Testdatei enthält die Zeilen "eins", "zwei" usw.; die Eingabe wird aus dieser bezogen. Mittels read wird zeilenweise gelesen und jede Zeile mit vorangestellter Nummer ausgegeben.

Das Rechnen mit "n" ist möglich, da die Variable zuvor als Ganzzahl vereinbart wurde. Alles wurde in einer Subshell gestartet, damit die aktuelle Shell nicht beendet wird.

Ein letztes Beispiel soll die Thematik vorerst beenden (die Shellprogrammierung ist ein wesentlich ergiebigeres Anwendungsfeld für exec).

Es demonstriert eine effiziente Möglichkeit, eine konkrete Zeile einer Datei zu manipulieren. Unsere Testdaten seien die Folgenden:

cat testfile
Erste Zeile.
Zweite Zeile.
Zweite Zeile.
Vierte Zeile.

Aus der Datei müssen wir nicht nur lesen, sondern gleichzeitig in diese schreiben können. Wir werden nach der Zeile "Zweite Zeile." suchen und die folgende Zeile durch "Dritte Zeile." ersetzen.

Eine Kommandofolge, die dies realisiert, ist diese:

(exec <>testfile 1>&0
> while read line; do
> echo $line | grep -q "Zweite*" && echo -n "Dritte Zeile."
> done) 

Erläuterung: Die Eingabedatei zum Lesen und Schreiben zu öffnen, würde allein nichts nützen, da hiermit nur der Dateideskriptor (Nummer 0) betroffen ist.

Deshalb muss die Standardausgabe ebenfalls auf diesen Deskriptor umgelenkt werden. Wird die mit "Zweite..." beginnende Zeile gefunden, zeigt der Dateizeiger bereits auf den Beginn der dritten Zeile. Deshalb landet die Ausgabe "echo..." genau dort.

Wenn Sie Zweifel an den Optionen von grep bzw. echo hegen, so testen Sie, was passiert, wenn Sie diese entfernen.

exec 

Ähnlich wie beim Dot-Kommando wird keine Subshell erzeugt, sondern die Kommandozeile in der aktuellen Umgebung ausgeführt.

Eine erste Anwendung liegt darin, das aktuelle Programm durch ein anderes zu überlagern. Wenn Sie z. B. die Bourne-Shell als Login-Shell haben, aber lieber mit der C-Shell arbeiten, können sie die Bourne-Shell durch die Kommandozeile

exec /bin/csh 

als letzte Zeile in der .profile-Datei durch die C-shell ersetzen (Wenn Sie die C-Shell nur Aufrufen, müssen Sie beide Shells beenden, um sich auszuloggen).

Das Kommando entspricht also dem Systemcall exec(). Wird jedoch kein Kommando angegeben, kann die E/A der aktuellen Shell dauerhaft umgeleitet werden. Beispiel:

exec 2>fehler 

leitet alle folgenden Fehlerausgaben in die Datei "fehler" um, bis die Umleitung explizit durch

exec 2>- 

zurückgenommen wird. Es können bei exec auch andere Dateideskriptoren verwendet werden. Ebenso kann auch die Dateiumleitung einer Eingabedatei erfolgen, z. B. :

exec 3< datei 

Danach kann mit read <&3 von dieser Datei gelesen werden, bis die Umleitung mit exec 3<- wieder zurückgenommen wird.

Man kann also in Shellskripten durch das Einfügen einer exec-Anweisung die Standardausgabe/-eingabe global für das gesamte Skript umleiten, ohne weitere Änderungen vornehmen zu müssen (eine andere Möglichkeit wäre die oben beschriebene Verwendung von { }).

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