IP/Adresse/Gerätekonfiguration
IP/Adresse/Gerätekonfiguration
Manuelle Konfiguration
- Konfigurationsprogramme
- Unter Linux ist dies
ip
, unter Windowsnetsh
, und andere unixoide Betriebssysteme verwendenifconfig
- Zur Anzeige können selbige verwendet werden, wobei unter Windows auch noch
ipconfig
oderwinipcfg
(je nach Version) zur Verfügung stehen
- Anzeige der laufenden Konfiguration
Linux
ip addr ip route show table all
Windows
netsh dump
- Beispiel
Der Netzschnittstelle eth0/LAN-Verbindung 1 wird die IPv6-Adresse 2a01:db8::123 in einem /64-Subnetz zugewiesen
Linux
ip addr add 2001:db8::123/64 dev eth0
Windows
netsh interface ipv6 add address interface="LAN-Verbindung 1" address=2001:db8::123
- Beispiel
Zuweisung der IPv4-Adresse 192.168.0.254/27
Linux
ip addr add 192.168.0.254/27brd + dev eth0
Unix (FreeBSD, Mac OS X)
ifconfig eth0 192.168.0.254/27
ältere ifconfig
fconfig eth0 192.168.0.254 netmask 255.255.255.224 broadcast 192.168.0.255
Die Angabe der Teile "broadcast 192.168.0.255" bzw. "brd +" sind optional. ("brd +" steht hier für die automatische Berechnung der Broadcast-Adresse, es kann auch eine spezifische Adresse angegeben werden ifconfig berechnet die Broadcast-Adresse in neueren Versionen automatisch)
Automatische Konfiguration
Über Protokolle wie BOOTP oder DHCP können IP-Adressen beim Hochfahren des Rechners durch einen entsprechenden Server zugewiesen werden
- Auf dem Server wird dazu vom Administrator ein Bereich von IP-Adressen definiert, aus dem sich weitere Rechner beim Hochfahren eine Adresse entnehmen können
- Diese Adresse wird an den Rechner geleast
- Rechner, die feste Adressen benötigen, können im Ethernet-Netz über ihre MAC-Adresse identifiziert werden und eine dauerhafte Adresse erhalten
Vorteil hierbei ist die zentrale Verwaltung der Adressen
- Ist nach der Installation des Betriebssystems die automatische Konfiguration vorgesehen, müssen keine weiteren Einstellungen für den Netzzugriff mehr vorgenommen werden
Mobilgeräte wie Laptops können sich Adressen teilen, wenn nicht alle Geräte gleichzeitig ans Netz angeschlossen werden
- Daneben können sie ohne Änderung der Konfiguration bei Bedarf in verschiedene Netze (zum Beispiel Firma, Kundennetz, Heimnetz) integriert werden
Für IPv6 gibt es zusätzlich noch die Möglichkeit der Autokonfiguration, die ohne Server auskommt
Dynamische Adressierung
Wenn einem Host bei jeder neuen Verbindung mit einem Netz eine neue IP-Adresse zugewiesen wird, spricht man von dynamischer oder wechselnder Adressierung
- Im LAN-Bereich ist die dynamische Adressierung per DHCP verbreitet, im Internetzugangsbereich wird dynamische Adressierung vor allem von Internet-Service-Providern (ISP) eingesetzt, die Internet-Zugänge über Wählleitungen anbieten
- Sie nutzen die dynamische Adressierung via PPP oder PPPoE
Vorteil der dynamischen Adressierung ist, dass im Durchschnitt deutlich weniger als eine IP-Adresse pro Kunde benötigt wird, da nie alle Kunden gleichzeitig online sind
- Ein Verhältnis zwischen 1:10 und 1:20 ist üblich
- Das RIPE NCC verlangt von seinen LIRs einen Nachweis über die Verwendung der ihnen zugewiesenen IP-Adressen
- Eine feste Zuordnung von Adressen wird nur in begründeten Fällen akzeptiert, zum Beispiel für den Betrieb von Servern oder für Abrechnungszwecke
Bei DSL-Anbindung des Kunden verwenden die Provider meist ebenfalls dynamisch vergebene IPs
Statische Adressierung
Statische Adressierung wird prinzipiell überall dort verwendet, wo eine dynamische Adressierung technisch nicht möglich oder nicht sinnvoll ist
- So erhalten in LANs zum Beispiel Gateways, Server oder Netzwerk-Drucker in der Regel feste IP-Adressen
- Im Internet-Zugangsbereich wird statische Adressierung vor allem für Router an Standleitungen verwendet
- Auch für Machine-to-Machine-Kommunikation wird insbesondere im Mobilfunkbereich (GPRS) zunehmend statische Adressierung verwendet
- Statische Adressen werden meist manuell konfiguriert, können aber auch über automatische Adressierung (siehe oben) zugewiesen werden
Mehrere Adressen auf einer Netzwerkkarte
Meist wird jeder Netzwerk-Schnittstelle (zum Beispiel Netzwerkkarte) eines Hosts genau eine IPv4-Adresse zugewiesen
- In einigen Fällen (siehe unten) ist es allerdings notwendig, einer Schnittstelle mehrere IPv4-Adressen zuzuweisen
- Dies wird auch als IP-Aliasing bezeichnet
- Mehrere IPv4-Adressen auf einer Netzwerkkarte werden unter anderem verwendet, um mehrere gleiche Services dort parallel zu betreiben, um einen Host aus verschiedenen Subnetzen erreichbar zu machen oder um einen Service logisch vom Host zu trennen, sodass er - mit seiner IPv4-Adresse und transparent für die Clients - auf eine andere Hardware verschoben werden kann
- FreeBSD
- Die Netzwerkschnittstelle fxp0 bekommt die IPv4-Adresse 192.168.2.254 mit einem /26-Subnetz als Alias
# ifconfig fxp0 alias 192.168.2.254 netmask 255.255.255.192
- Linux
- Unter Linux wird einfach derselbe Befehl wie unter der manuellen Konfiguration verwendet, um weitere Adressen hinzuzufügen
# ip addr add 192.168.2.254/26 dev eth0
Bei IPv6 ist die Bindung mehrerer Adressen an eine Netzwerk-Schnittstelle die Regel, um beispielsweise eine link-lokale neben einer globalen Adresse und dynamisch vergebene Präfixe neben festen zu betreiben, oder um IPv6-Adressen mehrerer Internetprovider auf demselben Host zur Verfügung zu haben
- Außerdem gelten die oben genannten Gründe wie für IPv4
Unterschiedliche Netze auf einem physischen Netz
Auf einem physischen Netz (zum Beispiel Ethernet-Netz) können unterschiedliche Netze (mit unterschiedlichem Netzwerk-Adressteil) aufgesetzt und gleichzeitig verwendet werden
- Dies wird unter anderem eingesetzt, wenn später das Netz aufgeteilt werden soll oder wenn früher getrennte Netze zusammengefasst werden