Linux/Zugriffsrechte
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Beschreibung
- UNIX-Zugriffsrechte
Um den Zugriff auf Dateien zu regeln, können die Rechte an den Besitzer, die Gruppe und alle anderen vergeben werden.
r | read (Lesen) |
w | write (Schreiben) |
x | execute (Ausführen) |
R | W | X | R | W | X | R | W | X |
user | group | others |
- Beispiel
$ ls -l -rw-r----- 1 dirkw privat 2374 2006-10-16 16:15 addressbook.odb
Die Datei addressbook.odb wurde am 16.10.2006 um 16:15 erstellt. Sie ist 849093 Bytes groß und gehört dem Benutzer "dirkw" sowie der Gruppe "privat". Das Rechtefeld schlüsselt sich wie folgt auf:
- | rw- | r-- | --- |
Dateityp | Eigentümers | Gruppe | alle Anderen |
Es handelt sich um eine normale Datei. | Der Eigentümer darf die Datei lesen, ändern, aber nicht ausführen | Die Gruppe darf die Datei nur lesen | Alle anderen haben keinen Zugriff auf die Datei |
Zugriffsrechte ändern
chmod·Modus·Dateiliste
Einstellen der Zugriffsrechte einer Datei. Dies kann im symbolischen oder numerischen Modus durchgeführt werden.
Symbolischer Modus
Modus = BereichOperandBerechtigung
Bereich | u (user) Eigentümer g (group) Gruppe o (others) Übrige Benutzer a(all) oder keine Angabe ändert alle Bereiche |
Operand | + Recht hinzufügen - Recht wegnehmen = Setzt neue Rechte und löscht alle bisherigen |
Berechtigung | r Read w Write x eXecute
t(sTicky bit) schützt Datei oder verhindert das löschen einer Datei von Nicht-Eigentümern s(Set user id) setzt Benutzer- oder Gruppen-ID bei der Ausführung |
- Beispiele
chmod·+x·datei | Ausführungsrecht für alle hinzufügen |
chmod·go-w·datei | Schreibrecht nur noch für User |
chmod·g+rwx·datei | Volle Rechte für Gruppe |
chmod·ugo-rwx·datei | Allen alle Rechte entziehen |
Kombinationen mit verschiedenen Zugriffsrechten für verschiedene Rollen können kommagetrennt angegeben werden:
$ chmod u=rw,g=rw,o=r ktoNr $ ls -l -rw-rw-r-- 1 anna users 9 18. Okt 13:20 ktoNr
Numerischer Modus
Systemintern werden die Zugriffsrechte numerisch verwaltet
- Diese Methode kann auch zum Setzen der Rechte verwendet werden
- Die erste Ziffer bezeichnet die Schutzbit, die zweite Rechte des Eigentümers, die dritte die Gruppenrechte und vierte Ziffer die Rechte aller anderen Benutzer.
Die Zahl errechnet sich durch addieren folgender Okalwerte
SUID | SGID | STI | R | W | X | R | W | X | R | W | X |
4 | 2 | 1 | 4 | 2 | 1 | 4 | 2 | 1 | 4 | 2 | 1 |
special rights | User | Group | Others |
Beispiel
chmod 777·datei rwx rwx rwx
chmod 750 rwx r-x ---
chmod 1750
rwx r-w --t
Special Rights
- Um den Zugriff noch genauer zu regeln, gibt es drei weiter Schutzbit
SUID | SGID | STI | R | W | X | R | W | X | R | W | X |
special rights | User | Group | Others |
Set User ID (SUID)
Wenn das SUID-Bit (Set User ID) gesetzt ist, behält das Programm für die Dauer der Ausführung die Rechte des Programmeigentümers und nicht jene dessen, der die Programme aufruft.
- Setzen
chmod·u+s·datei
- Anzeige
-rwsr-xr-x 1 root shadow 80036 2004-10-02 11:08 /usr/bin/passwd
"S" statt "X" bei den User-Rechten:
Ist zugleich das Ausführungsrecht (x) gesetzt, wird ein kleines 's' angezeigt, ansonsten ein großes 'S'.
- Beispiel
- Alle Benutzer sind in einer speziellen Datei gespeichert, die nur der Superuser ändern darf - sonst könnte ja jeder einen neuen Benutzer eintragen.
- Jeder Benutzer kann aber sein Passwort ändern, das auch in dieser Datei steht. Dazu muss er schreibend auf die Datei zugreifen - obwohl er dazu keine Berechtigung besitzt.
- Das Programm "passwd" gehört dem Superuser, hat das SUID-Bit gesetzt und kann so auf die User-Datei schreibend zugreifen.
Set Group ID (SGID)
- Wenn das SGID-Bit (Set Group ID) gesetzt ist, hat das Programm die Rechte der Gruppe, zu der es gehört. Dieses Feature wird z. B. beim Drucker-Spooling verwendet.
- Bei Dateien ohne Ausführungsrecht sorgt dieses Bit dafür, dass die Datei nur von einem Prozess geöffnet werden kann.
- Bei Verzeichnissen hat das SGID-Bit eine andere Aufgabe. Dateien, die in das Verzeichnis kopiert oder erstellt werden, automatisch die Gruppe des Verzeichnisses erhalten (man muss also nicht mehr explizit die Gruppe setzen, um den Mitgliedern einer Gruppe Zugriff zu ermöglichen).
- Setzen
$ chmod·g+s·datei
- Anzeige
drwxrws--- 2 tux archive 48 Nov 19 17:12 backup
"s" statt "x" bei den Gruppen-Rechten
Ist zugleich das Ausführungsrecht (x) gesetzt, wird ein kleines 's' angezeigt, ansonsten ein großes 'S'.
STICKY Bit
- Das STICKY-Bit sollte früher den Systemdurchsatz verbessern. Programme, bei denen dieses Bit gesetzt ist, verbleiben nach dem ersten Aufruf im Speicher und starten bei den folgenden Aufrufen schneller. Heute ist das nicht mehr nötig.
- Bei Verzeichnissen dient dieses Bit der Systemsicherheit.
Auch wenn im Verzeichnis für alle User Schreibrecht existiert (= Löschen und Anlegen von Dateien), können bei gesetztem Sticky-Bit nur Dateien gelöscht werden, die einer folgenden Bedingungen genügen: # die Datei gehört dem Benutzer, der sie löschen will
- das Verzeichnis, in dem die Datei liegt, gehört dem Benutzer
- der Benutzer hat Schreibrecht für die Datei
- der Superuser will die Datei löschen
- Setzen
$ chmod·+t·datei
- Anzeige
drwxrwxrwt 2 root root 1160 2002-11-19 17:15 /tmp
t" statt "x" bei den "Others"-Rechten
Ist zugleich das Ausführungsrecht (x) gesetzt, wird ein kleines 't' angezeigt, ansonsten ein großes 'T'.
Vorgaben setzen mit umask
$ umask Modus
Das Kommando umask setzt Standardeinstellung für Zugriffsrechte für alle Dateien, die nach Aufruf von umask erzeugt werden.
So muss nicht jedesmal des chmod-Kommando aufrufen, wenn einen Datei erstellt wurde. Auf bestehende Dateien hat das Kommando keinen Einfluss.
Der dreistellige Zahlenwert (für User, Group und Others) ist das Komplement der Angabe von chmod, d. h. hier wird festgelegt, welches Bit nicht gesetzt werden soll.
Stellen Sie sich vor, sie ziehen den Wert des umask-Modus vom Maximalwert 777 ab. Sie erhalten dann die Zugriffsrechte.
- Beispiele
umask 022 | 7 7 7- 0 2 2= 7 5 5 | rwx r-x r-x |
umask 027 | 7 7 7- 0 2 7= 7 5 0 | rwx r-x --- |
umask 177 | 7 7 7- 1 7 7= 6 0 0 | rw- --- --- |