Partition/Bezeichnungen und Typen
Bezeichnungen und Typen
Primäre, erweiterte und logische Partitionen
Diese Unterscheidung gibt es nur bei der Master-Boot-Record-Partitionstabelle, wie sie z. B. mit fdisk
angelegt werden kann.
- Darin können maximal vier Partitionen eingetragen werden, entweder bis zu vier primäre oder bis zu drei primäre und eine erweiterte Partition.
Die Definition, ob eine Partition eine primäre oder eine erweiterte Partition ist, erfolgt mithilfe eines Partitionierungsprogramms in der Partitionstabelle, die Teil des Master Boot Record ist.
Eine erweiterte Partition dient als Rahmen für beliebig viele weitere logische Partitionen.
Logische Partitionen liegen innerhalb des Speicherbereichs der erweiterten Partition.
- So kann es nur eine einzige erweiterte Partition geben (die als eine der vier möglichen Partitionen im MBR definiert ist), diese kann jedoch eine unlimitierte Anzahl weiterer logischer Partitionen enthalten.
- Logische Partitionen sind somit nicht in der primären Partitionstabelle definiert, da sowohl der Tabelleneintrag der logischen Partition innerhalb des Speicherbereichs der erweiterten Partition liegt, als auch der Speicherbereich der logischen Partition selbst.
Logisches Laufwerk/Volume
Direkter Zugriff auf Hardware ist bei modernen Betriebssystemen nur im Kernelmodus möglich.
- Anwendungssoftware im Benutzermodus kann also nicht direkt auf Partitionen zugreifen.
- Stattdessen stellt ihnen das Betriebssystem den Datenspeicher als Volume bzw. logisches Laufwerk durch Einhängen (Mounten) an einem Einhängepunkt () in die Verzeichnisstruktur bereit.
- Bei unixähnlichen Systemen dient ein beliebiger leerer Unterordner als Einhängepunkt.
- Bei Windows dienen primär sogenannte Laufwerksbuchstaben als Einhängepunkte, es können aber auch beliebige leere Unterordner verwendet werden.
Virtuelles Laufwerk
Unter dem Begriff „virtuelles Laufwerk“ kann einerseits verstanden werden, dass ein physisch (aktuell) nicht vorhandenes Laufwerk dennoch einen Verwaltungseintrag in der Laufwerksliste erhält; dies wird vor allem für Wechseldatenträger durchgeführt, deren Lesegerät somit auch ansprechbar ist, wenn kein Datenträger eingelegt ist (CD-/DVD-/BluRay-Laufwerke, Speicherkarten-Leser u. Ä.).
- Andererseits wird als „virtuelles Laufwerk“ auch bezeichnet, wenn ein Laufwerk eines bestimmten Typs emuliert wird; dies können unter anderem sein:
- eine RAM-Disk, die einen Teil des Arbeitsspeichers als logisches Laufwerk im System einbindet.
- Der Speicherbereich muss vor der Nutzung formatiert werden, damit ein Dateisystem vorhanden ist (wird meist automatisch vom RAM-Disk-Treiber durchgeführt).
- Darauf gespeicherte Daten gehen bei jedem Neustart und beim Ausschalten verloren, wenn nicht die Art der Umsetzung im Zuge des Herunterfahrens des Betriebssystems eine Sicherungskopie anlegt, die beim erneuten Initialisieren der RAM-Disk wiederhergestellt wird.
- ein virtuelles Laufwerk, das in den meisten Fällen als eine Datei auf einem bereits eingebundenen Dateisystem vorliegt und im System wie ein physisches Speichermedium virtualisiert eingebunden wird.
- Unter Linux kann man dies mit einem loop device mit Bordmitteln bewerkstelligen.
- Auch die DMG-Dateien in Mac OS X und VHD-Dateien unter Windows (seit Windows 7) funktionieren wie virtuelle Laufwerke.
- Ein weiteres Beispiel stellt die Einbindung von ISO-Abbildern dar, die ein optisches Laufwerk (CD-ROM, DVD-ROM) emulieren.