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PowerShell

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PowerShell - plattformübergreifendes Framework von Microsoft zur Automatisierung, Konfiguration und Verwaltung von Systemen, das einen Kommandozeileninterpreter inklusive Skriptsprache bietet

Beschreibung

Windows PowerShell basiert auf der Common Language Runtime (CLR) des .NET Frameworks und wird mit Windows als Teil des Windows Management Frameworks (WMF) unter einer proprietären Lizenz ausgeliefert

  • Seit 2016 gibt es Windows PowerShell auch als Core Edition, welche wie PowerShell Core auf .NET Core basiert und als Teil von Windows Nano Server und Windows IoT ausgeliefert wird
  • Seit Version 6 basiert PowerShell auf der Core Common Language Runtime (CoreCLR) und ist als plattformübergreifendes Open-Source-Projekt
Software-Unterstützung

Zahlreiche Systeme wie Microsoft Exchange Server, Microsoft SQL Server oder Citrix XenDesktop unterstützen die Powershell.

Aufbau

PowerShell wurde für die Systemverwaltung und -automatisierung entworfen

Sie verbindet die aus Unix-Shells bekannte Philosophie von Pipes und Filtern mit dem Paradigma der objektorientierten Programmierung

  • Der Benutzer kann wie bisher einfache Befehle an einer Kommandozeile ausführen und miteinander verknüpfen oder aber auch komplexe Skript-Programme mit der eigens dafür entwickelten PowerShell Scripting Language schreiben

Die PowerShell erlaubt Zugriff auf WMI-Klassen, COM-Objekte sowie auf das gesamte .NET Framework

Engine

PowerShell Engine

Die PowerShell Engine (auch Shell, PowerShell Class oder PowerShell Runtime) ist der Kommandozeileninterpreter, der die Eingaben verarbeitet und damit das Herz der PowerShell

  • Die Engine ist eine Sammlung von .NET-Klassen, die in einer DLL (System.Management.Automation.dll) gespeichert sind

Host

PowerShell Host

Der PowerShell Host ist die Benutzerschnittstelle zur PowerShell Engine

  • In Windows steht standardmäßig die Windows PowerShell (auch Konsole) (powershell.exe, bereitgestellt durch conhost.exe) und Windows PowerShell ISE (Integrated Scripting Environment, kurz ISE) (powershell_ise.exe) zur Verfügung
  • Die ISE ist ein modernes Eingabefenster mit unter anderem integriertem Skripteditor, Debugger und IntelliSense
  • Beide Hosts erlauben es auch, herkömmliche Kommandozeilenanwendungen auszuführen, wie beispielsweise ipconfig.exe
  • Jedoch erlaubt die ISE keine Interaktion, wie zum Beispiel bei nslookup.exe
  • Die ISE kann durch Add-ons erweitert werden; eine bekannte Erweiterung ist ISESteroids

Auch Verwaltungskonsolen, wie etwa die Exchange Management Console (EMC) seit Exchange Server 2007, sind ein Host

  • Darüber hinaus gibt es auf dem Markt weitere Hosts, wie PowerShell Plus von Idera

Zwar nutzen alle Hosts dieselbe Engine, doch da die Implementierung unterschiedlich sein kann, ist es auch möglich, dass sich die Hosts untereinander unterschiedlich verhalten

Scripting Language

PowerShell Scripting Language (PSL)

Die PowerShell Scripting Language (PSL) ist die Sprache um Skripte für die PowerShell Engine zu entwickeln

  • Ab Version 2.0 kann die Skriptsprache auch verwendet werden, um eigene Cmdlets zu erstellen

Die PowerShell-Sprache basiert auf dem IEEE 1003.2 POSIX Shell Standard und die Syntax ist an der Programmiersprache C# angelehnt Mit Version 5 wurde die Skriptsprache um Klassen erweitert

Anders als bei bisher existierenden objektorientierten Skript-Interpretern (BeanShell, Smalltalk, Python Shell) ist die Syntax der PowerShell-Skriptsprache, welche sich unter anderem Anleihen bei Perl, Unix-Shells, SQL und C nimmt, darauf ausgelegt, auch für den täglichen interaktiven Gebrauch als Shell für administrative Aufgaben wie etwa Dateiverwaltung geeignet zu sein

Cmdlets

Cmdlets (gesprochen Commandlets) werden die Befehle in einer PowerShell-Umgebung genannt

  • Der Begriff soll verdeutlichen, dass es sich um sehr kleine, spezielle Befehle handelt, etwa wie in Befehlchen
  • Im Gegensatz zu herkömmlichen Befehlen sind Cmdlets keine Standalone-Anwendungen, das heißt, sie können nicht ohne die PowerShell ausgeführt werden
  • Cmdlets können .NET-Klassen oder PowerShell-Skripte sein und mit wenigen Zeilen Programmcode geschrieben werden
  • Cmdlets parsen Eingaben in der Regel nicht selber, stellen Fehler nicht selbst dar und geben Ergebnisse unformatiert als Objekt wieder
  • Die PowerShell-Engine bzw. Standard-Cmdlets nehmen Cmdlet-Entwicklern Arbeit von Standardaufgaben ab und vereinfachen und beschleunigen die Entwicklung
  • Gleichzeitig wird die Nutzbarkeit und Lesbarkeit von Skripten und Befehlen durch sehr strikte und ausführliche Namenskonventionen gewährleistet

Die Anzahl der vorinstallierten Cmdlets steigt mit jeder Version

  • Sie liegt in der Version 5.1 der Legacy-PowerShell bei 489 Cmdlets und 766 mitgelieferten Funktionen und in der Core-Version 6.1 bei 287 Cmdlets und 145 mitgelieferten Funktionen im Kernpaket und 1900 Cmdlets mit zusätzlichen Modulen

Cmdlets folgen dem Namensschema Verb-Substantiv, also beispielsweise Get-Help oder Set-Location

  • Cmdlets sind durch das vorangestellte Verb aufgabenorientiert, sollen genau eine spezifische Aufgabe erfüllen und nur einen Objekttyp ausgeben, wie zum Beispiel Get-Process, das alle laufenden Prozesse auflistet und als Objekt vom Typ System.Diagnostics.Process ausgibt
  • Das Beenden von Prozessen ist eine eigene Aufgabe und ist daher ein eigenes Cmdlet (Stop-Process)
  • Das Auflisten von Diensten gibt andere Eigenschaften als bei Prozessen aus und hat daher ein anderes Substantiv (Get-Service)
  • Die resultierenden Objekte können über die Pipe (|) von anderen Cmdlets weiterverarbeitet werden
  • So ist es möglich, übergebene Objekte zu filtern (z. B. Select-Object -Property Name,Status, Where-Object -Property Status -EQ -Value Stopped), zu konvertieren (z. B. Converto-Json) oder auszugeben (z. B. Out-File, Out-GridView) (siehe auch Objekte und die Pipe)

Microsoft hat eine Liste mit erlaubten Verben veröffentlicht

  • Die Einhaltung der Verben wird nicht technisch erzwungen
  • Sie wird jedoch empfohlen, um die Bedienung zu vereinheitlichen
  • Die Liste der freigegebenen Verben kann mit Get-Verb abgerufen werden

Für Cmdlets können Aliase hinterlegt werden, etwa um Kompatibilität zu alten Skripten herzustellen, das Umsteigen von anderen Systemen zu erleichtern oder einfach Befehle mit weniger Buchstaben ausführen zu können

  • Einige dieser Aliase werden bereits durch Module vordefiniert
  • So wird beispielsweise das Cmdlet Set-Location verwendet, um das aktuelle Verzeichnis des Hosts zu definieren, es sind jedoch auch die Aliase sl, cd und chdir verwendbar

Die folgende Tabelle stellt eine Auswahl von Standard-Cmdlets mit Aliasen und vergleichbaren Befehlen anderer Kommandozeileninterpreter gegenüber

PowerShell
Cmdlet
PowerShell
Version
PowerShell
Alias
cmd.exe
Unix-Shell Beschreibung
Get-Help 1.0 help, man help man Hilfe zu Befehlen
Get-Command 1.0 gcm Listet alle im derzeitigen Kontext verfügbaren Befehle und Aliase auf
Get-Alias 1.0 gal alias Listet Aliase für Befehle auf
Get-Location 1.0 gl, pwd cd pwd Ausgabe des aktuellen Verzeichnisses
Set-Location 1.0 sl, cd, chdir cd, chdir cd Wechseln des aktuellen Verzeichnisses
Clear-Host 3.0 cls, clear cls clear Löschen der Ausgabe
Copy-Item 1.0 cpi, copy, cp copy cp Kopieren einer oder mehrerer Dateien / eines ganzen Verzeichnisbaums
Remove-Item 1.0 ri, del, erase, rmdir, rd, rm del, rmdir, rd rm, rmdir Löschen einer Datei / eines Verzeichnisses
Rename-Item 1.0 rni, ren ren mv Umbenennen einer Datei / eines Verzeichnisses
Move-Item 1.0 mi, move, mv move mv Verschieben einer Datei / eines Verzeichnisses
Get-ChildItem 1.0 gci, dir, ls dir ls Liste aller Dateien / Verzeichnisse im (aktuellen) Verzeichnis
Write-Host 1.0 echo, write echo echo Ausgabe von Zeichenketten, Variablen etc
  • in der Konsole
Pop-Location 1.0 popd popd popd In Verzeichnis wechseln, das zuletzt auf dem Stack abgelegt wurde
Push-Location 1.0 pushd pushd pushd Verzeichnis auf dem Stack ablegen
Set-Variable 1.0 sv, set set set Wert einer Variable setzen / Variable anlegen
Start-Process 2.0 saps start Startet ein Programm im eigenen Fenster
Get-Content 1.0 gc, type, cat type cat Ausgabe einer Datei
Select-String 1.0 sls find, findstr grep Suche und Filterung definierter Zeichenketten
Get-Process 1.0 gps, ps tlist, ps Liste aller momentan laufenden Prozesse
Stop-Process 1.0 spps, kill kill, kill Beenden eines laufenden Prozesses
Stop-Computer 2.0 shutdown shutdown, poweroff Herunterfahren des Rechners
Restart-Computer 2.0 shutdown -r reboot, shutdown -r Neustart des Rechners
Tee-Object 1.0 tee tee Standardeingabe in eine Datei oder Variable umleiten und entlang der Pipeline weiterreichen (Standardausgabe)
Get-NetIPAddress 3.0 gip ipconfig ifconfig Listet die Netzwerkschnittstellen mit Konfigurationsinformationen auf
Get-Acl 1.0 acl Listet die Zugriffsberechtigungen eines Ordners oder Dokuments auf
Get-Member 1.0 gm Listet die Mitglieder (Member-Variablen) eines Objektes auf
Get-PSSnapin 1.0 gsnp Listet die aktiven PowerShell-Erweiterungen auf
Export-Console 1.0 export Exportiert die aktive Konfiguration der Konsole in eine Datei.
Eine neue PowerShell-Instanz kann diese Konfiguration über den Parameter -psconsolefile <String> beim Start laden

Parameter werden nach dem Cmdlet mit -Parametername [Wert] angegeben

  • Ein Parameter kann unterschiedliche Eigenschaften besitzen, so kann er beispielsweise einen Standardwert haben, erforderlich oder positionsbezogen sein oder Werte aus der Pipe akzeptieren
  • Welche Parameter für ein Cmdlet verfügbar sind und welche Eigenschaften sie besitzen, kann mit Get-Help geprüft werden (z. B. Get-Help -Name Get-NetIPAddress -Parameter *)

Zusätzlich zu Cmdlet-spezifischen Parametern gibt es auch sogenannte Common Parameter, also allgemein verfügbare Parameter

  • Dazu zählt -Verbose zur Ausgabe von Detailinformationen, -ErrorAction, um festzulegen, wie bei einem Fehler verfahren werden soll oder -WhatIf, um sich ausgeben zu lassen, was passieren würde, wenn man den Befehl ausführt, ohne dass tatsächlich Änderungen gemacht werden

Module sind die bevorzugte Art, um Cmdlets zu veröffentlichen und in PowerShell zu laden

  • Module bestehen aus dem Cmdlet-Programmcode (als PowerShell-Skript oder .NET-Klasse) und einem Manifest, das den Inhalt des Moduls beschreibt
  • In PowerShell 1.0 war es ausschließlich über PSSnapins (Snap-ins) möglich, Cmdlets zu laden
  • Dies wurde jedoch durch die Funktion der Module ersetzt

Provider

PowerShell Provider

PowerShell Provider (auch PSProvider) bieten den Zugriff auf Daten und Komponenten (Namensräume), die sonst nicht einfach über den Host abrufbar wären, und präsentieren die Daten in einem konsistenten Format als Laufwerke

  • Das bekannteste Beispiel dafür ist das Dateisystem, welches eine Partition als Laufwerk C darstellt
  • Es sind jedoch auch weitere Provider möglich, wie etwa Variablen, die Registry, Active Directory und der Zertifikatsspeicher
  • In allen Laufwerken (zum Beispiel C:, D:, Env:, HKLM: oder Cert:) kann gleichermaßen navigiert oder Elemente verarbeitet werden (Set-Location, Get-ChildItem, Remove-Item, …)
Standardprovider in PowerShell
Name Typ Aufgabe
Alias Container Bindet ein logisches Laufwerk mit dem Namen „Alias:“ ein. Über dieses Laufwerk lassen sich als Schlüssel-Wert Paare definierte Alias (etwa mit Get-ChildItem Alias:) abrufen
Environment Container Bindet ein logisches Laufwerk mit dem Namen „env:“ ein. Über dieses Laufwerk lassen sich die Umgebungsvariablen abfragen
FileSystem Navigation Über den FileSystem Provider wird der Zugriff auf das Dateisystem ermöglicht. Über den FileSystem-Provider können Laufwerke, Wechseldatenträger, Netzlaufwerke, u. ä., sowie die darauf befindlichen Dateien und Ordner zugegriffen werden
  • Laufwerke werden dabei jedoch nicht als logisches Laufwerk in PowerShell integriert, sondern als Referenz im Function-Provider hinterlegt
Function Container Verwaltet Funktionen, welche mit New-Item erstellt oder in einem PowerShell-Skript deklariert wurden
Registry Navigation Ermöglicht unter Windows den Zugriff auf die Registrierungsdatenbank
  • Standardmäßig werden die Laufwerke „HKLM:“ (für HKEY_LOCAL_MACHINE) und „HKLU:“ (für HKEY_LOCAL_USER) erstellt
  • Weitere Laufwerke lassen sich bei Bedarf mit New-PSDrive (z. B. New-PSDrive -name HKU -psprovider Registry -root HKEY_USERS) anlegen
Variable Container Verwaltet die im PowerShell-Host erstellten Variablen und deren Werte und bindet diese als logisches Laufwerk „Variable:“ ein
Certificate Navigation Verwaltet die Sicherheitszertifikate des Systems und bindet sich als logisches Laufwerk „Cert:“ ein
  • Der Certificate-Provider wird von Get-PSProvider nicht aufgelistet

Objekte und Pipes

Andere Kommandozeileninterpreter wie Cmd.exe, Bash oder DCL sind textbasiert, wohingegen PowerShell mit Objekten arbeitet

  • Objekte können Eigenschaften (Properties), Methoden (Methods) und Ereignisse (Events) enthalten

Get-Member zeigt den Typ sowie die Eigenschaften und Methoden von Objekten

Für die Systemverwaltung/Administration bedeutet dies, dass Ergebnisse von Befehlen nicht mehr als Text (unstrukturierte Daten), sondern Objekte (strukturierte Daten) vorliegen

  • Dies wirkt sich auch auf die Pipe aus

Die Pipe (|) in textbasierten Kommandozeileninterpretern verbindet die Standardausgabe stdout mit der Standardeingabe stdin des darauffolgenden Befehls

  • In PowerShell werden Daten in der Pipe abgelegt und die Pipe muss die Daten an das darauffolgende Cmdlet binden
  • Ob und wie Eingaben von einer Pipe erlaubt sind, entscheidet jedes Cmdlet für jeden Parameter selbst
  • Das heißt, die Pipe muss prüfen, ob der Folgebefehl das Binden an einen Parameter erlaubt
  • Dabei wird zwischen zwei Arten von Bindungen unterschieden: ByValue oder ByPropertyName
  • Bei ByValue muss der Objekttyp in der Pipe mit dem geforderten Objekttyp übereinstimmen
  • Bei ByPropertyName muss der Name einer Eigenschaft des Objekts mit dem Namen des Parameters des Folgebefehls übereinstimmen. ByValue wird ByPropertyName gegenüber bevorzugt

Arbeitet man mit herkömmlichen Konsolenanwendungen in einem PowerShell Host wird der Standardoutput stdout in ein Objekt des Typs String umgewandelt

Dieses Modell ist anfangs komplex, jedoch ergeben sich dadurch in der Praxis auch Vorteile beim Filtern und Verarbeiten von Informationen, wie folgende Beispiele verdeutlichen sollen

Beispiel 1

Es sollen alle gestoppten Dienste eines entfernten Computers gestartet werden, mit einer Ausgabe, welche Dienste gestartet wurden

# Listet alle Dienste auf einem entfernten Computer auf
# Filtert die zurückgegebene Dienste nach denen, die gestoppt sind
# Startet all diese Dienste und gibt die verarbeiteten Objekte an die Pipeline weiter (-PassThru)
# Gibt die Eigenschaften MachineName, DisplayName und Status der gestarteten Dienste aus

Get-Service -ComputerName Server01 | Where-Object -Property Status -EQ -Value Stopped | Start-Service -PassThru | Select-Object -Property MachineName, DisplayName, Status
Beispiel 2

Auf dem lokalen Computer sollen die 10 Prozesse von Microsoft mit der höchsten Arbeitsspeichernutzung (in Megabyte) in absteigender Reihenfolge in einer CSV-Datei abgespeichert werden

# Listet alle gestarteten Prozesse auf dem lokalen Computer auf
# Filtert nach Prozessen der Firma Microsoft
# Sortiert nach Arbeitsspeichernutzung (WorkingSet64) absteigend (-Descending)
# Filtert auf die Eigenschaften ProcessName und MemoryUsageMB, wobei MemoryUsageMB ein ''Custom Property'' ist, das zur Laufzeit die bestehende Eigenschaft WorkingSet64 in MB und auf ganze Zahlen gerundet darstellt
# Filtert auf die ersten 10 Objekte
# Das Objekt wird in ein CSV-Format umgewandelt
# und in einer Datei gespeichert

Get-Process | Where-Object -Property Company -EQ -Value 'Microsoft Corporation' | Sort-Object -Property WorkingSet64 -Descending | Select-Object ProcessName,@{Name='MemoryUsageMB';Expression={[math]::round($PSItem.WorkingSet64/1MB,0)}} | Select-Object -First 10 | ConvertTo-Csv | Out-File -FilePath $env:TEMP\TopProcesses.csv
Dynamische Typisierung

PowerShell arbeitet bei Objekten mit einer dynamischen Typisierung

  • Dabei kommt ein erweitertes Typsystem (englisch: Vorlage:Lang, ETS) zum Einsatz, bei dem .NET-Objekte in der Klasse PSObject gekapselt werden. PSObject stellt hierbei die Basisklasse für PowerShell-Objekte dar. PSObject entspricht damit einer Monade
In C#:
using System;
using System.Management.Automation;

namespace PowerShell
{
 public class PSObjectExample
 {
 public void Main()
 {
 var time = DateTime.UtcNow;
 var powerTime = new PSObject(time);
 }
 }
}
In PowerShell:
# Aufruf einer statischen Methode mit [ClassName]::Method
# Variable $time ist explizit typisiert
[System.DateTime]$time = [System.DateTime]::UtcNow

# explizites Typecasting nach PSObject
# Variable $powerTime ist implizit typisiert
$powerTime = [System.Management.Automation.PSObject]$time

# Aufruf eines Konstruktors
$powerTime = New-Object System.Management.Automation.PSObject($time)

PowerShell bietet implizite Typkonvertierung

  • Dabei kommen Typkonverter zum Einsatz, von denen einige vorgegeben sind:
Typ Konvertiert nach Methode
null String gibt String.Empty zurück
null Char gibt '\0' zurück
null Numeric gibt 0 zurück
null Boolean gibt false zurück
null Nullable<T> gibt null zurück
null Objektreferenz gibt null zurück
Klasse Basisklasse Boxing der Klasse auf die Basisklasse
object void gibt AutomationNull.Value zurück
object String gibt value.ToString() zurück
object Boolean gibt das Ergebnis von LanguagePrimitives.IsTrue(value) zurück
object PSObject gibt PSObject.AsPSObject(value) zurück
object XMLDocument ruft die value.ToString()-Methode auf und übergibt das Ergebnis dem XMLDocument Konstruktor
object Nullable<T> das Objekt wird mit (T)value konvertiert und als Nullable-Monade zurückgegeben
Array Array Konvertierung der einzelnen Array-Elemente
IDictionary Hashtable gibt new Hashtable(value) zurück
String Char[] gibt value.ToCharArray() zurück
String RegEx gibt new RegEx(value) zurück
String Type Deserialisierung über RunSpaceConfiguration.Assemblies
String Numeric 0 für String.Empty
  • Versucht den Wert mit Culture.InvariantCulture zu parsen
Integer System.Enum Liefert den Enum-Wert zurück, der dem Integer zugewiesen ist. throw new PSInvalidCastException() falls das nicht möglich ist

Skripte

PowerShell-Skripte können in einer Skript-Datei zusammengefasst werden

  • Skript-Dateien enthalten Funktionen mit zugehöriger Beschreibung in einem Kommentarblock sowie Variablen und Befehle
  • Skript-Dateien haben die Endung .ps1 und werden mit dem Befehl ., gefolgt vom vollständigen Namen der Datei geladen und verarbeitet
Beispiel
<#
.SYNOPSIS
 Hello World Application

.DESCRIPTION
 This script is a more complex Hello World function that intends to show some of the syntax of PowerShell
 To use it, write ". ./Write-Hello.ps1" (dot, space, filename) into your PowerShell first, so that the script gets loaded

.NOTES
 File Name: Write-Hello.ps1

.EXAMPLE
 Write-Hello
 Hello World!

.EXAMPLE
 Write-Hello "World"
 Hello World!

.EXAMPLE
 greet "World"
 Hello World!

.EXAMPLE
 Write-Hello -Name "World"
 Hello World!

.EXAMPLE
 "World" | Write-Hello
 Hello World!

.EXAMPLE
 @("Jack", "Jill") | Write-Hello
 Hello Jack!
 Hello Jill!

.ALIAS
 greet

.LINK
 http://de.wikipedia.org/wiki/PowerShell

.INPUTTYPE
 Takes a name of type [string]

.RETURNVALUE
 Output a greeting of type [string]

.PARAMETER Name
 A list of names of the persons to greet
* Greets the world by default
#>

function Write-Hello
{
 [CmdletBinding()]
 param(
 # get name parameter from the pipeline or as a parameter
 [Parameter(Mandatory = $False, Position = 0, ValueFromPipeline = $True, HelpMessage = "The name to greet.")]
 [string]$Name = "World"
 )

 begin {
 # load assemblies from Global Assembly Cache (deprecated method)
 [void][System.Reflection.Assembly]::LoadWithPartialName("System.Exception")

 # cancel the execution if an error occurs
 $ErrorActionPreference = "Stop"
 }

 # process once for every input that was given
 process {
 try {
 if($Name -eq "Error") {
 throw New-Object System.Exception("The name must not be 'Error'.")
 }
 }
 catch [System.Exception] {
 Write-Error $_
 }

 # process the request
 [string]$Greeting = [string]::Format("Hello {0}!", $Name)

 # outputs a string object to the PowerShell pipeline
 # note: using write-host calls .ToString() method on the returned object
 Write-Output $Greeting
 }

 end {

 }
}

# setting an alias
Set-Alias greet Write-Hello

Beispiele

Gib die Zeichenfolge "Hallo Welt!" auf der Konsole aus:

 Write-Host "Hallo Welt!"

Write-Host erzwingt dabei die Ausgabe auf der Konsole

  • Die Ausgabe wird nicht an die Pipeline weitergegeben und kann nicht weiterverarbeitet werden. Write-Output würde die Ausgabe sowohl an die Konsole, als auch die Pipeline weitergeben

Hole alle Prozesse, deren Namen mit dem Buchstaben „p“ beginnen:

 Get-Process p*


Hole alle Prozesse, die mehr als 10 MB Hauptspeicher verwenden:

 Get-Process | where { $_.WS -gt 10MB }

where ist ein Alias für Where-Object und filtert das ausgegebene Objekt von Get-Process auf alle Elemente die als Eigenschaft WS ($_.WS) einen Wert größer 10 MB haben

  • PowerShell kennt die Maßeinheit Byte und rechnet 10 MB in 10485760 um


Berechne die Gesamtanzahl der Bytes aller Dateien in einem Verzeichnis:

 Get-ChildItem | Measure-Object -Property Length -Sum


Warte, bis ein bestimmter Prozess beendet wurde:

 $processToWatch = Get-Process notepad
 $processToWatch.WaitForExit()


Ändere eine Zeichenkette von Kleinbuchstaben in Großbuchstaben:

 "hallo welt!".ToUpper()


Füge die Zeichenfolge „ABC“ nach dem ersten Buchstaben des Wortes „string“ ein, um als Ergebnis „sABCtring“ zu erhalten:

 "string".Insert(1, "ABC")


Lade einen bestimmten RSS-Web-Feed herunter und zeige die Überschriften der acht neuesten Einträge:

 $rssUrl = "https://devblogs.microsoft.com/powershell/feed/"
 $blog = [xml] (New-Object System.Net.WebClient).DownloadString($rssUrl)
 $blog.rss.channel.item | select title -First 8


Lösche die komplette Festplatte ohne Rückfrage, Äquivalent zu rm -rf / unter Unix:

 Get-PSDrive -p "FileSystem" | % { ls -Recurse $_.Root | rm Force }

Dateiendungen

Datei Beschreibung
.ps1 Windows PowerShell Shellskript
.ps1xml Windows PowerShell Format- und Typdefinitionen
.psc1 Windows PowerShell Konsolendatei (exportierte Shell-Konfiguration)
.psd1 Windows PowerShell Datendatei
.psm1 Windows PowerShell Moduldatei

Anhang

Siehe auch


Dokumentation

Links

Projekt

Weblinks

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/PowerShell