rsync/Anwendung
Rsync/Anwendung - Verzeichnisse synchronisieren
Beschreibung
rsync [OPTIONEN] QUELLE ZIEL
- Beispiel
rsync -a /home/user /data/backup
- Hinweis
- Wird QUELLE nicht angegeben, ist das aktuelle Verzeichnis die QUELLE
- Home-Verzeichnisse sichern
Kopiert man das gesamte Home-Verzeichnis, so werden auch private Daten, wie private Schlüssel (SSH/GnuPG) kopiert
- Zugriffsrechte
rsync kann nur kopieren, worauf der Nutzer Zugriffsrechte hat
- --delete
Nicht zuletzt bedeutet die Option --delete wirklich delete!
- Sind in dem Zielverzeichnis andere Daten, werden sie ins Backup-Verzeichnis geschoben oder auch gelöscht!
Bei allen Angaben zur Quelle und/oder des Ziels ist zu beachten, die slashes richtig zu setzen
- Folgendes Beispiel soll dies verdeutlichen
rsync -a /boot/grub /data/backup
erzeugt einen Unterordner /grub in /data/backup, weil kein slash hinter /boot/grub steht
- Das heißt, dass die Daten nicht in /data/backup gespeichert werden sondern in /data/backup/grub
Wird der Befehl so
rsync -a /boot/grub/ /data/backup
angewandt wird kein Unterordner beim Ziel erzeugt, da nun ein slash hinter /boot/grub/ steht
- Das heißt, dass alle Daten von /boot/grub/ tatsächlich in das Verzeichnis /data/backup geschrieben werden
- Folgende zwei Befehle sollen dies nochmals unterstreichen, da beide exakt das gleiche abgleichen und kopieren
rsync -a /boot/grub /data/backup
rsync -a /boot/grub/ /data/backup/grub
Systemintern
Man kann neben dem Transfer über das Netzwerk rsync natürlich auch nutzen, um ein Backup auf eine andere interne oder externe (dies ist zu bevorzugen) Festplatte zu tätigen
- Möchte man zum Beispiel alle Benutzerverzeichnisse sichern, so kann man dies bewerkstelligen mit
rsync -av --progress --delete /home /media/Backup/
Auf entfernten Rechner
In diesem Beispiel soll ein lokales Homeverzeichnis (/home/benutzer) auf einen zweiten Rechner mit dem Namen example.com gesichert werden, zu dem man per SSH Zugang hat
Dazu benötigt man die Option -a, damit alle Rechte erhalten bleiben. -v ist immer gut, damit man sieht, was passiert
- Der Parameter -z verringert die Datenmenge, die übertragen werden muss, und -e wird benötigt, um ssh anzugeben
- Beispiel
rsync -avze ssh /home/benutzer benutzer@example.com:/backups
Dies würde eine Kopie von /home/benutzer vom lokalen Rechner zum entfernten Rechner ins Verzeichnis /backups kopieren
- Port angeben
rsync -avz -e "ssh -p PORTNUMMER" user@remoteip:/path/to/files/ /local/path/
Von entferntem Rechner
In diesem Beispiel soll das Verzeichnis /var/www vom Rechner example.com auf den lokalen Rechner gesichert werden
- Außerdem sollen alle Dateien, die in /var/www gelöscht wurden, nachdem die letzte Sicherung erstellt wurde, lokal ebenfalls gelöscht werden, nachdem man sie noch ein letztes Mal sichert
Es werden wieder die selben Optionen wie vorher genommen, sowie --delete für das Löschen und -b für Backups gelöschter und veränderter Dateien
- Diese Backups befinden sich in dem mit --backup-dir angegebenen Verzeichnis
- Beispiel
rsync --delete -avzbe ssh benutzer@example.com:/var/www /home/benutzer/webserver --backup-dir=~/old
- SSH-Optionen
Sollen dem SSH-Befehl weitere Optionen angehängt werden, beispielsweise -i um einen abweichenden Private-Key bei der Anmeldung zu übergeben, muss der SSH-Befehl in einfache Anführungszeichen gesetzt werden, etwa so
rsync --delete -avzbe 'ssh -i /pfad/zur/id_rsa' benutzer@example.com:/var/www /home/benutzer/webserver --backup-dir=~/old
- Key File
Der Pfad zu dem Private-Key File muss dabei absolut sein
- Dann den ganzen Befehl mit Cron zeitgesteuert automatisieren und die Angst vor einer defekten Festplatte oder versehentlich gelöschten Daten ist vorbei
Zeichensätze
- Abgleich von Dateien zwischen Rechnern mit unterschiedlichen Zeichensätzen
Werden Daten zwischen Systemen mit verschiedenen Zeichensätzen übertragen, werden Dateien mit Sonderzeichen im Dateinamen im Zielverzeichnis möglicherweise falsch benannt
- Abhilfe schafft hier der Parameter --iconv (seit rsync 3.0.0), mit dem die Sonderzeichen zwischen den unterschiedlichen Zeichensätzen konvertiert werden können
- Der Parameter erwartet als Werte die Codepages des lokalen und des Remote-Systems
- Sollen beispielsweise Dateien mit Sonderzeichen im Dateinamen von einem System mit Codepage 1252 auf den lokalen Rechner (UTF-8) übertragen werden, lautet der Befehl
rsync --iconv=UTF-8,CP1252 -avze ssh benutzer@example.com:/var/www /home/benutzer/webserver
Hierbei werden die Dateinamen aus /var/www vom Rechner rechner.de beim Übertragen auf den lokalen Rechner in das Verzeichnis /home/benutzer/webserver von Codepage 1252 nach UTF-8 umgewandelt
Verzeichnisse ausschließen
Mit dem Parameter --exclude können Verzeichnisse von der Bearbeitung ausgeschlossen werden
- Dabei ist zu beachten, dass die Quelle immer als Bezugspunkt interpretiert wird
Wenn also Daten vom Verzeichnis /home/user/daten/ nach /home/user/backup/ gesichert werden sollen und dabei das Verzeichnis /home/user/daten/temp/ nicht berücksichtigt werden soll, muss der Befehl so
rsync [OPTIONEN] --exclude=temp/ /home/user/daten/ /home/user/backup/
aussehen
Das per exclude bezeichnete Verzeichniss ist also kein absoluter Pfad, sonder relativ zum rsync Verzeichniss <Quelle> zu sehen - hier in diesem Beispiel also /home/user/daten/
Taucht der auszuschließende Ordner temp noch an weiteren Punkten der Quellhierarchie auf, so werden diese ebenfalls von der Sicherung ausgeschlossen
Möchte man außerdem "incremental backups" von sbackup von der Sicherung ausnehmen, so müsste der Befehl so
rsync [OPTIONEN] --exclude=temp/ --exclude=*.inc /home/user/daten/ /home/user/backup/
Mehrere auszuschließende Ordner kann man auch in eine Datei speichern und dann im rsync Aufruf per --exclude-from=FILE übergeben
- Beispiel exclude FILE
- Downloads
- Ubuntu One
+ .config
+ .gconf
+ .gnome2
+ .local
- .*
Angenommen, man möchte das ganze Home Verzeichnis sichern, jedoch einige Verzeichnisse ausschliessen und andere einschliessen, dann führt die o.a
- Datei zu folgendem Ergebnis:
- die Verzeichnisse 'Downloads', 'Ubuntu One' und alle versteckten Verzeichnisse '.*' werden nicht gesichert
- von den versteckten Verzeichnissen sollen aber dennoch '.config', '.gconf', '.gnome2' und '.local' gesichert werden
- Achtung
- die Reihenfolge der Einträge in der Datei ist wichtig
Anhang
Siehe auch
Links
Weblinks