Systemhärtung

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Systemhärtung - Kurzbeschreibung

Beschreibung

Unter Härten (englisch Hardening) versteht man in der Computertechnik, die Sicherheit eines Systems zu erhöhen, indem nur dedizierte Software eingesetzt wird, die für den Betrieb des Systems notwendig ist und deren unter Sicherheitsaspekten korrekter Ablauf garantiert werden kann. Das System soll dadurch besser vor Angriffen geschützt sein.

Das National Institute of Standards and Technology definiert Härten in der IT-Sicherheit wie folgt: „Ein Prozess, der dazu dient, eine Angriffsmöglichkeit zu eliminieren, indem Schwachstellen gepatcht und nicht benötigte Dienste abgeschaltet werden.“

Ziel ist es, ein System zu schaffen, das von vielen, auch weniger vertrauenswürdigen Personen benutzt werden kann. Beispielsweise gibt es für Gentoo Linux das hardened-Projekt, das eine Kernel-Version sowie weitere Systemdienste zusammenstellt, mit denen ein sicheres Linux-System auch für fremde Nutzer bereitgestellt werden kann.

Ziele

Reduktion der Möglichkeiten zur Ausnutzung von Verwundbarkeiten
Minimierung der möglichen Angriffsmethoden
Beschränkung der einem Angreifer nach einem erfolgreichen Angriff zur Verfügung stehenden Werkzeuge
Minimierung der einem Angreifer nach einem erfolgreichen Angriff zur Verfügung stehenden Privilegien
Erhöhung der Wahrscheinlichkeit der Entdeckung eines erfolgreichen Angriffs

Als Nebenziel der Härtung kann auch eine mögliche Verringerung der Komplexität und des Wartungsaufwands des Systems gesehen werden, die zu einer höheren Beherrschbarkeit und damit einer Minimierung von Administrationsfehlern führen kann.

Methoden

Übliche Methoden der Härtung sind beispielsweise
Option Beschreibung
Entfernung oder Deaktivierung von für den Betrieb nicht zwingend erforderlichen Softwarekomponenten
Verwendung unprivilegierter Benutzerkonten zur Ausführung von Server-Prozessen
Anpassung von Dateisystemrechten und ihrer Vererbung
Verwendung von chroot oder anderen Jails für die Ausführung von Software
Verwendung von Mandatory Access Control
Nutzung von Verschlüsselung, z. B. für Datenübertragung
Verwendung möglichst fehlerfreier Software ohne bekannte Verwundbarkeiten

Betriebssysteme

Ein Betriebssystem ist als „gehärtetes System“ zu bezeichnen, wenn

Option Beschreibung
ASLR Adressbereiche für Programmbibliotheken (ASLR) und Programme (PIE) zufällig im virtuellen Speicher zugewiesen werden. ASLR kann nur vom Hersteller dieser Bibliotheken zum Erstellungszeitpunkt realisiert werden, nicht nachträglich im Betrieb
Minimalität nur Komponenten und Dienste, die zwingend zum eigentlichen Betrieb benötigt werden
Zugänge Nicht benötigten Benutzerkonten sperren/löschen
Erreichbarkeit Nicht benötigten Ports schließen/sperren
Zugriffsrechte Restriktive Rechte gesetzt sind
Systemrichtlinien straffe Systemrichtlinien vergeben sind

Härtungsmaßnahmen sind getrennt von anderen Sicherungsmaßnahmen wie Patchzyklen, der Einführung von Antivirus-Lösungen, Firewalls oder IDS/IPS zu betrachten, die komplementäre Methoden der Prävention darstellen.


Anhang

Siehe auch

Links

Weblinks
  1. https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4rten_(Computer)