Linux/Terminal/Emulation: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine '''Terminalemulation''' ist ein [[Computerprogramm]], das die Funktion eines [[Terminal (Computer)|Computer-Terminals]] nachbildet | Eine '''[[Terminalemulation]]''' ist ein [[Computerprogramm]], das die Funktion eines [[Terminal (Computer)|Computer-Terminals]] nachbildet | ||
* Sie wird genutzt, um textbasierte Programme innerhalb einer [[Grafische Benutzeroberfläche|grafischen Benutzeroberfläche]] verwenden zu können | |||
Vor dem Aufkommen der PCs war es üblich, auf [[Großrechner]] (Mainframes) über Terminals zuzugreifen | Vor dem Aufkommen der PCs war es üblich, auf [[Großrechner]] (Mainframes) über Terminals zuzugreifen | ||
* Terminals sind Hardwaregeräte bestehend aus Bildschirm und Tastatur, die es ermöglichten Daten in den Zentralcomputer einzugeben, bzw. anzuzeigen | |||
* Später wurden sie auch genutzt, um Programme, die am Großrechner liefen, direkt zu bedienen | |||
* Beispiele von Terminals sind [[IBM 3270]] oder [[VT100]] | |||
Diese Geräte waren zwar billiger als der Großrechner, trotzdem aber teuer und platzraubend | Diese Geräte waren zwar billiger als der Großrechner, trotzdem aber teuer und platzraubend | ||
* Da nun mit dem Aufkommen der [[Personal Computer]] in den 1980er Jahren Geräte mit Monitor und Tastatur verfügbar waren, lag es nahe, die Funktion der Hardware-Terminals durch Programme zu ersetzen, die auf PCs liefen, so dass der PC neben seinen anderen Aufgaben (wie Textverarbeitung usw.) die Funktion des Terminals mit übernehmen konnte | |||
* Diese Programme werden als ''Terminal-Emulatoren'' bzw. ''Terminalemulation'' bezeichnet | |||
== Historie == | == Historie == | ||
In der Anfangszeit der [[IBM Personal Computer|IBM PC]] gab es eine Reihe von Terminal-Emulatoren, die unter [[MS-DOS]] liefen, wie z. B. Telix, Telemate oder [[Crosstalk]]. | In der Anfangszeit der [[IBM Personal Computer|IBM PC]] gab es eine Reihe von Terminal-Emulatoren, die unter [[MS-DOS]] liefen, wie z. B. Telix, Telemate oder [[Crosstalk]] | ||
Mit dem Beginn der grafischen Benutzeroberflächen Windows kam eine Reihe weiterer Programme hinzu, die unter Windows bzw. [[OS/2]] liefen | |||
Gleichzeitig entstand im Unix-/Linux-Bereich das Programm [[xterm]], das unter der grafischen Benutzeroberfläche [[X Window System|X11]] läuft | |||
* Da Unix ursprünglich ein Betriebssystem für Zentralcomputer war, ist das Prinzip, auf so ein System über ein Terminal zuzugreifen, für Unix/Linux-Systeme essenziell | |||
Heutzutage gibt es eine unüberschaubare Vielzahl von Terminal-Emulatoren für Windows, Linux und macOS | |||
[[PuTTY|Putty]] ist eines der bekanntesten und beliebtesten Programme | |||
und verfügbar unter Windows, Linux und macOS | |||
== Architektur == | == Architektur == | ||
Die Kommunikation zwischen Zentralcomputer und Terminal basiert auf einem Datenstrom, bei dem in die tatsächlich anzuzeigenden Daten noch Steuersequenzen eingefügt werden, die es erlauben, diese Daten am Bildschirm zu formatieren oder zu platzieren | Die Kommunikation zwischen Zentralcomputer und Terminal basiert auf einem Datenstrom, bei dem in die tatsächlich anzuzeigenden Daten noch Steuersequenzen eingefügt werden, die es erlauben, diese Daten am Bildschirm zu formatieren oder zu platzieren | ||
* Bei Terminals wie VT100 geschieht das durch Sequenzen mit dem Zeichen [[Escape (Steuerzeichen)|ESC]] und bestimmten darauf folgenden Codes der sog. [[Escape-Sequenz]] | |||
* Beispielsweise würde die Zeichenfolge <code>ESC [ 2 J</code> auf einem [[VT100]] Terminal den Bildschirm löschen oder <code>ESC [ 5 m</code> auf einem VT100 Terminal den folgenden Text blinkend darstellen | |||
Das Erkennen und Bearbeiten dieser Sequenzen und entsprechende Darstellung der Daten ist Aufgabe der [[Terminal (Computer)|Hardwareterminals]] | |||
* Es gibt verschiedene Standards dieser Terminal-Steuersequenzen, diese variieren je nach Hersteller | |||
* Eine davon ist z. B. als [[ANSI-Escapesequenz]] X3.64 bekannt | |||
Eine Terminalemulation stellt sich gegenüber einem textbasierten Programm als ein [[Terminal (Computer)|Computer-Terminal]] dar (daher der Name) | |||
* Es ist ein [[Emulator]] in dem Sinne, dass es dem textbasierten Programm den Eindruck vermittelt, es sei mit einem Computer-Terminal verbunden, weil es die gleiche Aufgabe übernimmt | |||
Andererseits stellt sich eine Terminalemulation gegenüber der grafischen Oberfläche als ein grafikfähiges Programm dar | |||
* Somit stellt eine Terminalemulation einen Vermittler dar – zwischen einer Textanwendung und einer grafischen Oberfläche | |||
Die Programme [[Interaktion#Informatik|interagieren]] wie folgt | Eine weitverbreitete Terminalemulation ist [[xterm]], die unter der grafischen Oberfläche [[X Window System|X11]] läuft | ||
* In ihr kann ein zeichenorientiertes Programm gestartet werden – meist eine [[Kommandozeile]]n-basierte [[Shell (Betriebssystem)|Shell]] oder eine zeichenorientierte Anwendung („Textanwendung“) | |||
Die Programme [[Interaktion#Informatik|interagieren]] wie folgt | |||
Textanwendung ↔ Terminalemulation ↔ grafische Oberfläche | Textanwendung ↔ Terminalemulation ↔ grafische Oberfläche | ||
Shell ↔ xterm ↔ X11 | |||
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Aktuelle Version vom 1. März 2025, 09:48 Uhr
Linux/Terminal/Emulation
Beschreibung


Eine Terminalemulation ist ein Computerprogramm, das die Funktion eines Computer-Terminals nachbildet
- Sie wird genutzt, um textbasierte Programme innerhalb einer grafischen Benutzeroberfläche verwenden zu können
Vor dem Aufkommen der PCs war es üblich, auf Großrechner (Mainframes) über Terminals zuzugreifen
- Terminals sind Hardwaregeräte bestehend aus Bildschirm und Tastatur, die es ermöglichten Daten in den Zentralcomputer einzugeben, bzw. anzuzeigen
- Später wurden sie auch genutzt, um Programme, die am Großrechner liefen, direkt zu bedienen
- Beispiele von Terminals sind IBM 3270 oder VT100
Diese Geräte waren zwar billiger als der Großrechner, trotzdem aber teuer und platzraubend
- Da nun mit dem Aufkommen der Personal Computer in den 1980er Jahren Geräte mit Monitor und Tastatur verfügbar waren, lag es nahe, die Funktion der Hardware-Terminals durch Programme zu ersetzen, die auf PCs liefen, so dass der PC neben seinen anderen Aufgaben (wie Textverarbeitung usw.) die Funktion des Terminals mit übernehmen konnte
- Diese Programme werden als Terminal-Emulatoren bzw. Terminalemulation bezeichnet
Historie
In der Anfangszeit der IBM PC gab es eine Reihe von Terminal-Emulatoren, die unter MS-DOS liefen, wie z. B. Telix, Telemate oder Crosstalk
Mit dem Beginn der grafischen Benutzeroberflächen Windows kam eine Reihe weiterer Programme hinzu, die unter Windows bzw. OS/2 liefen
Gleichzeitig entstand im Unix-/Linux-Bereich das Programm xterm, das unter der grafischen Benutzeroberfläche X11 läuft
- Da Unix ursprünglich ein Betriebssystem für Zentralcomputer war, ist das Prinzip, auf so ein System über ein Terminal zuzugreifen, für Unix/Linux-Systeme essenziell
Heutzutage gibt es eine unüberschaubare Vielzahl von Terminal-Emulatoren für Windows, Linux und macOS
Putty ist eines der bekanntesten und beliebtesten Programme
und verfügbar unter Windows, Linux und macOS
Architektur
Die Kommunikation zwischen Zentralcomputer und Terminal basiert auf einem Datenstrom, bei dem in die tatsächlich anzuzeigenden Daten noch Steuersequenzen eingefügt werden, die es erlauben, diese Daten am Bildschirm zu formatieren oder zu platzieren
- Bei Terminals wie VT100 geschieht das durch Sequenzen mit dem Zeichen ESC und bestimmten darauf folgenden Codes der sog. Escape-Sequenz
- Beispielsweise würde die Zeichenfolge
ESC [ 2 J
auf einem VT100 Terminal den Bildschirm löschen oderESC [ 5 m
auf einem VT100 Terminal den folgenden Text blinkend darstellen
Das Erkennen und Bearbeiten dieser Sequenzen und entsprechende Darstellung der Daten ist Aufgabe der Hardwareterminals
- Es gibt verschiedene Standards dieser Terminal-Steuersequenzen, diese variieren je nach Hersteller
- Eine davon ist z. B. als ANSI-Escapesequenz X3.64 bekannt
Eine Terminalemulation stellt sich gegenüber einem textbasierten Programm als ein Computer-Terminal dar (daher der Name)
- Es ist ein Emulator in dem Sinne, dass es dem textbasierten Programm den Eindruck vermittelt, es sei mit einem Computer-Terminal verbunden, weil es die gleiche Aufgabe übernimmt
Andererseits stellt sich eine Terminalemulation gegenüber der grafischen Oberfläche als ein grafikfähiges Programm dar
- Somit stellt eine Terminalemulation einen Vermittler dar – zwischen einer Textanwendung und einer grafischen Oberfläche
Eine weitverbreitete Terminalemulation ist xterm, die unter der grafischen Oberfläche X11 läuft
- In ihr kann ein zeichenorientiertes Programm gestartet werden – meist eine Kommandozeilen-basierte Shell oder eine zeichenorientierte Anwendung („Textanwendung“)
Die Programme interagieren wie folgt
Textanwendung ↔ Terminalemulation ↔ grafische Oberfläche Shell ↔ xterm ↔ X11
Anhang
Siehe auch
Links
Weblinks