Linux/Software-RAID/Anlegen: Unterschied zwischen den Versionen

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=Vorbereitung=
Das Hauptwerkzeug für alle Arbeiten an Software-RAIDs unter Linux ist mdadm.


==Beschriftung==
=mdadm=  


*Datentrager beim Einbau eindeutig beschriften.
*[[mdadm|mdadm]] bildet die Schnittstelle zu den RAID-Funktionen des Kernels.  
*Am besten nimmt man dazu die Seriennummer.
 
===Seriennummer herausfinden===
*Ein Terminal öffnen.
 
====Mit udevadm====
 
# /sbin/udevadm info --query=property --name=sda | grep ID_SERIAL
 
====Mit hdparm====
 
# hdparm -i /dev/sda | grep SerialNo
 
*Mit "-i /dev/sda" übergibt man "hdparm" einen Parameter, der die konkrete Information zur Festplatte sda liefert.
*Die zu überprüfende Festplatte kann jedoch von der Schnittstelle aus variieren:
 
    IDE / ATA Gerät : "-i /dev/hd[a-t]"
    SCSI / SATA Geräte : "-i /dev/sd[a-z]"
 
*Danach filtert man mit " | grep SerialNo" die Seriennummer der Festplatte aus der Ausgabe hinaus.
 
*Wenn dieser Befehl einen Fehler zurück gibt, muss wahrscheinlich noch das Programm selbst installiert werden.
 
#apt install hdparm
 
==Datenträger "säubern"==
*Oft ist die vorherige Nutzung der Datenträger unklar.
**Es können z.B. noch Superblöcke vorhanden sein.
 
===Vollständig===
*Kapazität des Datenträgers sda: 1,8 TiB
 
# dd if=/dev/zero of=/dev/sda
 
*Der Datenträger '''sda''' wird so lange mit Nullen beschrieben bis er voll ist.
*Ist sicher, aber zeitaufwendig.
 
===Teilweise===
 
# dd if=/dev/zero of=/dev/sda bs=1M count=2
 
2+0 Datensätze ein
2+0 Datensätze aus
2097152 bytes (2,1 MB, 2,0 MiB) copied, '''0,0952489 s''', 22,0 MB/s
 
*Der Datenträger '''sda''' wird mit 2 Blöcken je 1 MiB mit Nullen beschrieben bis er voll ist.
*Ist schnell, aber man sollte besser über die vorherige Nutzung des Datenträgers Bescheid wissen.
*Kann ansonsten zu "unerklärlichen" Fehlern führen.
 
==Partitionierung==
 
*Zunächst müssen die Bezeichnungen der zu verwendenden Datenträger bekannt sein.
*Auf jedem Datenträger wird eine Partition erstellt, die '''fast''' den gesamten Platz der Platte einnimmt. 
*Die Schritte müssen für jedes Laufwerk, das am RAID teilnehmen soll, mit der entsprechenden Bezeichnung vom eigenen System wiederholt werden.
 
===Neue, leere Partitionstabelle auf dem Laufwerk erstellen mit [[Linux:Befehl:fdisk|fdisk]]===
 
====Wechsel in interaktiven Modus====
 
# fdisk /dev/sdc
Welcome to fdisk (util-linux 2.33.1).                                                                                                           
Changes will remain in memory only, until you decide to write them.
Be careful before using the write command.
 
Device does not contain a recognized partition table.
Created a new DOS disklabel with disk identifier 0xdfca4904.
Command (m for help):
 
====Festlegen, welcher Typ Partitionstabelle angelegt werden soll====
 
Es soll eine gpt (GUID-Partition-Table) angelegt werden.
 
Command (m for help): '''g'''
 
Created a new GPT disklabel (GUID: 748568BC-EC8C-F34A-B822-45C2E267CFFB).
 
====Partitionstabelle anlegen====
 
 
Command (m for help): '''n'''
 
Partition number (1-128, default 1):
First sector (2048-3907029134, default 2048):
Last sector, +/-sectors or +/-size{K,M,G,T,P} (2048-3907029134, default 3907029134): '''+1842G'''
Created a new partition 1 of type 'Linux filesystem' and of size 1,8 TiB.
 
Neue Partitionstabelle anlegen - im Detail.
 
=> '''n'''
 
Soll als primäre Partition angelegt werden.
 
=> '''1''' oder einfach "Enter" drücken, dann wird der Standardwert (default) genommen.
 
Am Anfang des Datenträgers werden 2048 Sektoren ungenutzt gelassen, um ein optimales [[Linux:Software-RAID:Anlegen#Alignment (Ausrichtung)|Alignment]] zu ermöglichen.
 
Deshalb soll der erste Sektor der Partition bei Sektor 2048 beginnen.
 
=> '''2048''' oder einfach "Enter" drücken, dann wird der Standardwert (default) genommen.
 
Am Ende des Datenträgers werden auch Sektoren ungenutzt gelassen, denn falls nach Jahren ein Datenträger ausfällt und keine baugleiche Festplatte mehr beschafft werden kann, wird das RAID zum Datengrab.
 
Werden Sektoren am Ende ungenutzt gelassen, kann ein Datenträger, der einige Sektoren weniger hat, problemlos verwendet werden-
 
1,8 TiB = 1843,2 GiB
 
Hier sollen sicherheitshalber 1,2 GiB freigelassen werden.
 
=> '''+1842G'''
 
=Software-RAID anlegen=
 
*Das Hauptwerkzeug für alle Arbeiten an Software-RAIDs unter Linux ist [[Linux:Befehl:mdadm|mdadm]].
 
*mdadm bildet die Schnittstelle zu den RAID-Funktionen des Kernels.  


*Hiermit werden auch RAID-Verbunde erstellt.
*Hiermit werden auch RAID-Verbunde erstellt.


==Software-RAID 1 über zwei Partitionen==
==RAID anlegen==
 
*Z.B über zwei Partitionen.
*z.B mit den Partitionen sde1 und sdf1:
  # mdadm --create /dev/Name_des_RAIDs --auto md --level=RAID-Level --raid-devices=Anzahl_der_Partitionen /dev/Name_der_Partition /dev/Name_der_Partition
  # mdadm --create /dev/md0 --auto md --level=1 --raid-devices=2 /dev/sde1 /dev/sdf1
 
==Software-RAID 5 über vier Partitionen==
 
*z.B. mit den Partitionen sde1, sdf1, sdg1 und sdh1:
# mdadm --create /dev/md0 --auto md --level=5 --raid-devices=4 /dev/sde1 /dev/sdf1 /dev/sdg1 /dev/sdh1


=Dateisystem=
=Dateisystem=


*Um den RAID-Verbund als normales Speicherlaufwerk zu nutzen, muss noch ein Dateisystem darauf erstellt und dieses in das System eingebunden werden, z.B. ext4.
*Um den RAID-Verbund als Datenträger zu nutzen, muss noch ein Dateisystem erstellt werden, z. B. ext4.  
 
==RAID 1==
 
# mkfs.ext4 /dev/md0
 
==RAID 0, 5, 6 oder 10==
*Bei komplexeren Verbunden wie RAID 0, 5, 6 oder 10 sollte das Dateisystem auf das RAID angepasst werden, um optimale Leistung zu ermöglichen.
*Dafür muss zunächst die sog. [https://raid.wiki.kernel.org/index.php/RAID_setup#Chunk_sizes '''Chunk Size'''], also die Datenmenge, die in einem einzelnen Schreibvorgang geschrieben wird, bekannt sein.


==[[Hardware:Storage:RAID#Alignment|Alignment (Ausrichtung)]]==
==Anlegen==
*Datenträger, RAID-Verbunde und Dateisysteme fassen Daten jeweils für sich in Blöcke zusammen, bevor sie gespeichert werden.
*Diese Blöcke haben im Allgemeinen alle unterschiedliche Größen.
*Um eine optimale Performance zu erzielen, sollten die Größen aufeinander abgestimmt sein.


===Ermittlung der Chunk Size===
# mkfs.ext4 /dev/Name_des_RAIDs


# mdadm -D /dev/md0 | grep "Chunk Size"
==Komplexe RAIDs==
*Bei komplexeren Verbunden wie RAID 0, 5, 6 oder 10 sollte auf das optimale [[RAID#Alignment (Ausrichtung)|Alignment]] geachtet werden, um optimale Leistung zu ermöglichen.


*Bei einem RAID 5 mit Standardeinstellungen liefert dies z.B.:
  # mkfs.ext4 -b 4096 -E stride=128,stripe-width=384 /dev/Name_des_RAIDs
 
    Chunk Size : 512K
 
*Es werden also 512 [https://de.wikipedia.org/wiki/Byte#Vergleichstabelle KiB] Chunks verwendet.
 
===Änderung der Chunk Size===
*Chunk Size auf 64 KiB ändern.
*Macht nur Sinn, wenn auf dem RAID hauptsächlich sehr kleine Dateien geschrieben bzw. gelesen werden sollen.
 
# mdadm --grow -c 64 /dev/md0
 
===Berechnung des Alignments===
*Hieraus können, zusammen mit der Anzahl der Partitionen und des RAID-Levels, die Dateisystem-Parameter berechnet werden.
 
*Am einfachsten geht das mittels eines [https://busybox.net/~aldot/mkfs_stride.html Raid-Stride-Calculators].
 
*Alternativ können die Parameter auch von Hand ermittelt werden.
**'''block-size''' - Die Größe der Dateisystemblöcke in Bytes. Heutzutage werden fast ausschließlich '''4096 Byte''' (4 KiB) Blöcke verwendet.
**'''stride-size''' - Die Chunk Size umgerechnet in Dateisystemblöcke. Bei 512 KiB Chunk Size mit 4 KiB Blöcken ergibt sich '''512 KiB/ 4 KiB = 128'''.
**'''stripe-width''' - Die Größe eines Datenstreifens, also die Menge an Blöcken, die geschrieben wird, wenn ein voller Chunk auf jedes Laufwerk geschrieben wird. Diese berechnet sich aus '''stride-size * Anzahl der effektiv nutzbaren Partitionen'''. Bei einem RAID 5 über 4 Partitionen ergibt sich hier '''128 * 3 = 384'''.
 
*Details zur Anzahl der effektiv nutzbaren Partitionen findet man im Artikel [[Hardware:Storage:RAID#RAID-Level|Hardware:Storage:RAID]].
 
*Sind die Parameter ermittelt, wird das Dateisystem erstellt:
 
  # mkfs.ext4 -b 4096 -E stride=128,stripe-width=384 /dev/md0


=RAID mounten=
=RAID mounten=
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*Das RAID muss noch in die Verzeichnisstruktur eingebunden werden.  
*Das RAID muss noch in die Verzeichnisstruktur eingebunden werden.  


*Dies geschieht einfach mittels mount, z.B. am Mountpunkt /media/daten.
*Dies geschieht einfach mittels mount, z. B. am Mountpunkt /media/daten.


# mount /dev/md0 /media/daten
==Manuell und transient (nicht dauerhaft)==


*Damit das System beim Start das Dateisystem selber einhängt, muss eine entsprechende Zeile in die Datei /etc/fstab eingetragen werden:
# mount /dev/Name_des_RAIDs /media/daten


UUID=''ausgelesene UUID''    /media/daten      ext4      defaults 0 2
==Automatisch und persistent (dauerhaft)==
*Öffnen der fstab mit dem Editor vi.


==UUID auslesen==
# vi /etc/fstab
Name des RAID-Array hier '''md0'''.


# blkid –c /dev/md0
*Eintrag für das RAID vornehmen.
*Besser man verwendet die UUID, diese ist absolut eindeutig.


  /dev/md0: UUID="e5e4d736-b1a8-4400-bda6-1a4c44bbe783" TYPE="ext4"
  UUID=''ausgelesene UUID''    /media/daten      ext4     defaults 0 2


=mdadm.conf=
===UUID auslesen===


*Alle Informationen zum RAID werden auf jeder verwendeten Partition in den sog. [[Linux:Software-RAID#RAID Superblock|Superblock]] geschrieben (auch Metadaten genannt).
====blkid====


*Der Kernel sucht beim Starten automatisch nach diesen Superblöcken und startet alle voll funktionsfähigen RAIDs, ohne dass eine Konfigurationsdatei nötig ist.
# blkid –c /dev/Name_des_RAIDs


*Trotzdem kann es sinnvoll sein, eine Konfigurationsdatei zu erstellen, z.B. wenn man über Ausfälle am RAID per E-Mail benachrichtigt werden möchte.
/dev/Name_des_RAIDs: UUID="'''ausgelesene UUID'''" TYPE="Art_des_Dateisystems"


*Über die Konfigurationsdatei können sehr viele Details der RAIDs angepasst werden.
Mehr Info: [[blkid|blkid]]


*Generell gilt bei neu aufgesetzten RAIDs allerdings: Je weniger, desto besser.  
=Über Ausfälle per E-Mail benachrichtigt werden=
 
*Dafür muss für mdadm eine Konfigurationsdatei erstellt werden.
*Nähere Informationen liefert die Manpage von [https://linux.die.net/man/5/mdadm.conf mdadm.conf].
*Mehr Info: [[mdadm#mdadm.conf|mdadm.conf]]
 
==mdadm.conf erstellen==
==Erstellen der mdadm.conf==  
 
*Die Konfigurationsdatei kann bequem mit einem Skript von mdadm erstellt werden und enthält dann direkt alle Definitionen aller momentan aktiven RAIDs:


  # su -c "/usr/share/mdadm/mkconf > /etc/mdadm/mdadm.conf"
  # su -c "/usr/share/mdadm/mkconf > /etc/mdadm/mdadm.conf"


==Über Ausfälle am RAID per E-Mail benachrichtigt werden==
==mdadm.conf editieren==
*In der mdadm.conf muss dafür in der Zeile...
*In der mdadm.conf muss dafür in der Zeile...
  '''MAILADDR root'''  
  '''MAILADDR root'''  
*...root durch die gewünschte E-Mail-Adresse ersetzt werden.
*...root durch die gewünschte E-Mail-Adresse ersetzt werden.
  '''MAILADDR xzy@abc.org'''
  '''MAILADDR xzy@abc.org'''
*Dafür muss der E-Mail-Versand durch das System eingerichtet sein, z.B. via Postfix als Satellitensystem.
*Dafür muss der E-Mail-Versand durch das System eingerichtet sein, z. B. via Postfix als Satellitensystem.


=RAID-Optimierung=
=RAID-Optimierung=
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*Bei einem Software-RAID ist es empfehlenswert den Schreib-Cache von Datenträger zu deaktivieren, um bei einem Stromausfall keinen Datenverlust zu erleiden.
*Bei einem Software-RAID ist es empfehlenswert den Schreib-Cache von Datenträger zu deaktivieren, um bei einem Stromausfall keinen Datenverlust zu erleiden.
*Ausnahme sind dabei SSDs mit integrierten Kondensatoren, die den Cache-Inhalt bei einem Stromausfall noch auf den Flash-Speicher schreiben (z.B. Intel DC S3510 Series SSDs).
*Ausnahme sind dabei SSDs mit integrierten Kondensatoren, die den Cache-Inhalt bei einem Stromausfall noch auf den Flash-Speicher schreiben (z. B. Intel DC S3510 Series SSDs).


===Status Datenträger-Cache überprüfen===
===Status Datenträger-Cache überprüfen===
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===Datenträger-Cache deaktivieren===
===Datenträger-Cache deaktivieren===


*Mit einem Editor die Konfigurationsdatei von hdparm unter /etc/hdparm.conf öffnen, z.B. mit vim.
*Mit einem Editor die Konfigurationsdatei von hdparm unter /etc/hdparm.conf öffnen, z. B. mit vim.
*Dort in der Zeile '''#write_cache = off''' Auskommentierung aufheben und Änderung speichern.
*Dort in der Zeile '''#write_cache = off''' Auskommentierung aufheben und Änderung speichern.


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*Der Datenträger-Cache ist nun deaktiviert.
*Der Datenträger-Cache ist nun deaktiviert.


=weiterführende Artikel=
=Anwendung=
==RAID 1 über zwei Partitionen anlegen==
 
*z.B mit den Partitionen sde1 und sdf1:
# mdadm --create /dev/md0 --auto md --level=1 --raid-devices=2 /dev/sde1 /dev/sdf1
 
==RAID 5 über vier Partitionen anlegen==
 
*z. B. mit den Partitionen sde1, sdf1, sdg1 und sdh1:
# mdadm --create /dev/md0 --auto md --level=5 --raid-devices=4 /dev/sde1 /dev/sdf1 /dev/sdg1 /dev/sdh1
 
==Dateisystem anlegen==
 
# mkfs.ext4 /dev/md0
 
=weitere Artikel zum Thema=
 
[[Linux:Software-RAID:Wartung|Linux:Software-RAID:Wartung]]
 
[[Linux:Software-RAID:Fehlerbehebung|Linux:Software-RAID:Fehlerbehebung]]
 
[[RAID:Komplexe Aufgaben|RAID:Komplexe Aufgaben]]


[[Linux:Software-RAID:Wartung]]
[[Linux:Software-RAID|Linux:Software-RAID]]


[https://wiki.itw-berlin.net/index.php?title=Linux:Software-RAID:Fehlerbehebung Linux:Software-RAID:Fehlerbehebung]
[[Linux:Software-RAID:Vorbereitung|Linux:Software-RAID:Vorbereitung]]


=Quellen=
=Quellen=
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[https://wiki.hetzner.de/index.php/Seriennummern_von_Festplatten_und_Hinweise_zu_defekten_Festplatten#Ermitteln_der_Seriennummer_einer_Festplatte https://wiki.hetzner.de/index.php/Seriennummern_von_Festplatten_und_Hinweise_zu_defekten_Festplatten#Ermitteln_der_Seriennummer_einer_Festplatte]
[https://wiki.hetzner.de/index.php/Seriennummern_von_Festplatten_und_Hinweise_zu_defekten_Festplatten#Ermitteln_der_Seriennummer_einer_Festplatte https://wiki.hetzner.de/index.php/Seriennummern_von_Festplatten_und_Hinweise_zu_defekten_Festplatten#Ermitteln_der_Seriennummer_einer_Festplatte]


[[Category:Linux:Storage]]
[[Kategorie:Linux/Software-RAID]]

Aktuelle Version vom 28. Mai 2023, 08:02 Uhr

Das Hauptwerkzeug für alle Arbeiten an Software-RAIDs unter Linux ist mdadm.

mdadm

  • mdadm bildet die Schnittstelle zu den RAID-Funktionen des Kernels.
  • Hiermit werden auch RAID-Verbunde erstellt.

RAID anlegen

  • Z.B über zwei Partitionen.
# mdadm --create /dev/Name_des_RAIDs --auto md --level=RAID-Level --raid-devices=Anzahl_der_Partitionen /dev/Name_der_Partition /dev/Name_der_Partition

Dateisystem

  • Um den RAID-Verbund als Datenträger zu nutzen, muss noch ein Dateisystem erstellt werden, z. B. ext4.

Anlegen

# mkfs.ext4 /dev/Name_des_RAIDs

Komplexe RAIDs

  • Bei komplexeren Verbunden wie RAID 0, 5, 6 oder 10 sollte auf das optimale Alignment geachtet werden, um optimale Leistung zu ermöglichen.
# mkfs.ext4 -b 4096 -E stride=128,stripe-width=384 /dev/Name_des_RAIDs

RAID mounten

  • Das RAID muss noch in die Verzeichnisstruktur eingebunden werden.
  • Dies geschieht einfach mittels mount, z. B. am Mountpunkt /media/daten.

Manuell und transient (nicht dauerhaft)

# mount /dev/Name_des_RAIDs /media/daten

Automatisch und persistent (dauerhaft)

  • Öffnen der fstab mit dem Editor vi.
# vi /etc/fstab
  • Eintrag für das RAID vornehmen.
  • Besser man verwendet die UUID, diese ist absolut eindeutig.
UUID=ausgelesene UUID     /media/daten      ext4      defaults 0 2

UUID auslesen

blkid

# blkid –c /dev/Name_des_RAIDs
/dev/Name_des_RAIDs: UUID="ausgelesene UUID" TYPE="Art_des_Dateisystems"

Mehr Info: blkid

Über Ausfälle per E-Mail benachrichtigt werden

  • Dafür muss für mdadm eine Konfigurationsdatei erstellt werden.
  • Mehr Info: mdadm.conf

mdadm.conf erstellen

# su -c "/usr/share/mdadm/mkconf > /etc/mdadm/mdadm.conf"

mdadm.conf editieren

  • In der mdadm.conf muss dafür in der Zeile...
MAILADDR root 
  • ...root durch die gewünschte E-Mail-Adresse ersetzt werden.
MAILADDR xzy@abc.org
  • Dafür muss der E-Mail-Versand durch das System eingerichtet sein, z. B. via Postfix als Satellitensystem.

RAID-Optimierung

Datenträger-Cache

  • Bei einem Software-RAID ist es empfehlenswert den Schreib-Cache von Datenträger zu deaktivieren, um bei einem Stromausfall keinen Datenverlust zu erleiden.
  • Ausnahme sind dabei SSDs mit integrierten Kondensatoren, die den Cache-Inhalt bei einem Stromausfall noch auf den Flash-Speicher schreiben (z. B. Intel DC S3510 Series SSDs).

Status Datenträger-Cache überprüfen

  • Überprüfen, ob der Write-Cache einer Datenträger aktiviert oder deaktiviert ist. Hier bei der Datenträger sda.
# hdparm -i /dev/sda
Model=INTEL SSDMCEAC060B3, FwRev=LLLi, SerialNo=CVLI303201QK060K
Config={ Fixed }
RawCHS=16383/16/63, TrkSize=0, SectSize=0, ECCbytes=0
BuffType=unknown, BuffSize=unknown, MaxMultSect=16, MultSec=16
CurrCHS=16383/16/63, CurSecs=16514064, LBA=yes, LBAsects=117231408
IORDY=on/off, tPIO={min:120,w/IORDY:120}, tDMA={min:120,rec:120}
PIO modes:  pio0 pio3 pio4
DMA modes:  mdma0 mdma1 mdma2
UDMA modes: udma0 udma1 udma2 udma3 udma4 udma5 *udma6
AdvancedPM=yes: unknown setting WriteCache=enabled
Drive confirms to: unknown:  ATA/ATAP-2,3,4,5,6,7

* signifies the current active mode
  • WriteCache=enabled: Datenträger-Cache ist hier also zur Zeit aktiviert.

Datenträger-Cache deaktivieren

  • Mit einem Editor die Konfigurationsdatei von hdparm unter /etc/hdparm.conf öffnen, z. B. mit vim.
  • Dort in der Zeile #write_cache = off Auskommentierung aufheben und Änderung speichern.
# -W Disable/enable the IDE drive's write-caching feature
write_cache = off
  • Nach einem Systemneustart sieht das Ergebnis wie folgt aus:
# hdparm -i /dev/sda
Model=INTEL SSDMCEAC060B3, FwRev=LLLi, SerialNo=CVLI303201QK060K
Config={ Fixed }
RawCHS=16383/16/63, TrkSize=0, SectSize=0, ECCbytes=0
BuffType=unknown, BuffSize=unknown, MaxMultSect=16, MultSec=16
CurrCHS=16383/16/63, CurSecs=16514064, LBA=yes, LBAsects=117231408
IORDY=on/off, tPIO={min:120,w/IORDY:120}, tDMA={min:120,rec:120}
PIO modes:  pio0 pio3 pio4
DMA modes:  mdma0 mdma1 mdma2
UDMA modes: udma0 udma1 udma2 udma3 udma4 udma5 *udma6
AdvancedPM=yes: unknown setting WriteCache=disabled
Drive confirms to: unknown:  ATA/ATAP-2,3,4,5,6,7

* signifies the current active mode
  • Der Datenträger-Cache ist nun deaktiviert.

Anwendung

RAID 1 über zwei Partitionen anlegen

  • z.B mit den Partitionen sde1 und sdf1:
# mdadm --create /dev/md0 --auto md --level=1 --raid-devices=2 /dev/sde1 /dev/sdf1

RAID 5 über vier Partitionen anlegen

  • z. B. mit den Partitionen sde1, sdf1, sdg1 und sdh1:
# mdadm --create /dev/md0 --auto md --level=5 --raid-devices=4 /dev/sde1 /dev/sdf1 /dev/sdg1 /dev/sdh1

Dateisystem anlegen

# mkfs.ext4 /dev/md0

weitere Artikel zum Thema

Linux:Software-RAID:Wartung

Linux:Software-RAID:Fehlerbehebung

RAID:Komplexe Aufgaben

Linux:Software-RAID

Linux:Software-RAID:Vorbereitung

Quellen

https://wiki.ubuntuusers.de/Software-RAID/

https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Linux_Software_RAID

https://wiki.hetzner.de/index.php/Seriennummern_von_Festplatten_und_Hinweise_zu_defekten_Festplatten#Ermitteln_der_Seriennummer_einer_Festplatte