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Uncomplicated FireWall: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Foxwiki
 
(10 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
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</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


== Anwendung ==
== Aufruf ==
== Aufruf ==
=== Optionen ===
=== Optionen ===
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| status || Ausgabe des Status und aktiver Regeln
| status || Ausgabe des Status und aktiver Regeln
|-
|-
| show ||  
| show ||
|-
|-
| logging [off, low, medium, high, full] || Log-Level (Ausführlichkeit mit der Zugriffe protokolliert werden)
| logging [off, low, medium, high, full] || Log-Level (Ausführlichkeit mit der Zugriffe protokolliert werden)
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=== Exit-Status ===
=== Exit-Status ===
== Konfiguration ==
== Konfiguration ==
[[File:ufw.png|mini|400px]]
=== SSH erlauben ===
=== SSH erlauben ===
Für den Fall, daß die Firewall auf einem entfernten Rechner eingerichtet werden soll, ist zwingend darauf zu achten, daß vor deren Aktiviierung der entsprechnede Port für [https://de.wikipedia.org/wiki/Secure_Shell SSH]-Verbindungen zugelassen wird:
Für den Fall, daß die Firewall auf einem entfernten Rechner eingerichtet werden soll, ist zwingend darauf zu achten, daß vor deren Aktiviierung der entsprechnede Port für [https://de.wikipedia.org/wiki/Secure_Shell SSH]-Verbindungen zugelassen wird:
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</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Da mit der Datei ''/etc/services'' eine Liste existiert, in der für jeden Dienst eine Port-Nummer hinterlegt ist, kann bei der Erstellung der Regeln gewählt werden, ob der jeweilige Dienst (hier: ssh) oder die Port-Nummer (hier: 22) angegeben wird.
Da mit der Datei ''/etc/services'' eine Liste existiert, in der für jeden Dienst eine Port-Nummer hinterlegt ist, kann bei der Erstellung der Regeln gewählt werden, ob der jeweilige Dienst (hier: ssh) oder die Port-Nummer (hier: 22) angegeben wird


Sollte der Dienst SSH so konfiguriert worden sein, daß dieser einen abweichenden Port verwendet (hier: 2222), kann auch dieser bei Erstellung der Regel angegeben werden:  
Sollte der Dienst SSH so konfiguriert worden sein, daß dieser einen abweichenden Port verwendet (hier: 2222), kann auch dieser bei Erstellung der Regel angegeben werden:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
sudo ufw allow 2222
sudo ufw allow 2222
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<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
sudo ufw enable
sudo ufw enable
  Command may disrupt existing ssh connections.
  Command may disrupt existing ssh connections
  Proceed with operation (y|n)? y
  Proceed with operation (y|n)? y
  Firewall is active and enabled on system startup
  Firewall is active and enabled on system startup
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Wurde die Regel für SSH-Verbindungen bereits erstellt, kann die Frage mit '''y'''(es) beantwortet werden.
Wurde die Regel für SSH-Verbindungen bereits erstellt, kann die Frage mit '''y'''(es) beantwortet werden


Die Firewall sollte nun aktiv sein.
Die Firewall sollte nun aktiv sein
* Der aktuelle Status kann wie folgt abgefragt werden:
* Der aktuelle Status kann wie folgt abgefragt werden:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
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  Default: deny (incoming), allow (outgoing), disabled (routed)
  Default: deny (incoming), allow (outgoing), disabled (routed)
  New profiles: skip
  New profiles: skip
 
  To                        Action      From
  To                        Action      From
  --                        ------      ----
  --                        ------      ----
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sudo /etc/default/ufw
sudo /etc/default/ufw
  #
  #
 
sudo Set to yes to apply rules to support IPv6 (no means only IPv6 on loopback
sudo Set to yes to apply rules to support IPv6 (no means only IPv6 on loopback
sudo accepted).
sudo accepted)
* You will need to 'disable' and then 'enable' the firewall for
* You will need to 'disable' and then 'enable' the firewall for
sudo the changes to take affect.
sudo the changes to take affect
  '''IPV6=yes'''
  '''IPV6=yes'''
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>
Zeile 112: Zeile 109:


===  Standardrichtlinien  ===
===  Standardrichtlinien  ===
* Standardrichtlinien sollten zuerst erstellt werden & definieren das Verhalten der Firewall, wenn keine der anderen Regeln auf die jeweilige Situation passt.
* Standardrichtlinien sollten zuerst erstellt werden & definieren das Verhalten der Firewall, wenn keine der anderen Regeln auf die jeweilige Situation passt
* Die Standardeinstellung ist die, dass eingehende Verbindungen abgelehnt & ausgehende Verbindungen zugelassen werden - so wird sichergestellt, dass niemand den entsprechenden Rechner von außen erreichen kann, während Anwendungen mit der Außenwelt kommunizieren können.
* Die Standardeinstellung ist die, dass eingehende Verbindungen abgelehnt & ausgehende Verbindungen zugelassen werden - so wird sichergestellt, dass niemand den entsprechenden Rechner von außen erreichen kann, während Anwendungen mit der Außenwelt kommunizieren können
* Dieses Standardverhalten lässt sich mit den folgenden Befehlen wiederherstellen:
* Dieses Standardverhalten lässt sich mit den folgenden Befehlen wiederherstellen:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
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</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Zum Schutz eines Arbeitsplatzrechners könnten diese Standardeinstellungen bereits ausreichen, während die Regeln von Rechnern, die ihre Dienste Clients zur Verfügung stellen (Web-Server, Mail-Server, und weitere) entsprechend angepasst werden müssen.
Zum Schutz eines Arbeitsplatzrechners könnten diese Standardeinstellungen bereits ausreichen, während die Regeln von Rechnern, die ihre Dienste Clients zur Verfügung stellen (Web-Server, Mail-Server, und weitere) entsprechend angepasst werden müssen


=== Dateien ===
=== Dateien ===
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== Regeln ==
== Regeln ==
=== Verbindungen erlauben ===
=== Verbindungen erlauben ===
Jetzt können bzw. sollten alle anderen Regeln erstellt werden.
Jetzt können bzw. sollten alle anderen Regeln erstellt werden
* Welche Ports von außen erreichbar sein sollen, hängt davon ab, welche Dienste auf dem entsprechenden Server ausgeführt werden.
* Welche Ports von außen erreichbar sein sollen, hängt davon ab, welche Dienste auf dem entsprechenden Server ausgeführt werden
* Ist dies beispielsweise ein Web-Server, so müssen Regeln definiert werden, die den Zugriff auf Port 80 (HTTP unverschlüsselt) bzw. Port 443 (HTTPS verschlüsselt) gestatten:
* Ist dies beispielsweise ein Web-Server, so müssen Regeln definiert werden, die den Zugriff auf Port 80 (HTTP unverschlüsselt) bzw. Port 443 (HTTPS verschlüsselt) gestatten:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
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==== Port-Bereiche ====
==== Port-Bereiche ====
Neben der Angabe von Port-Nummern bzw.&nbsp;Dienstnamen, besteht auch die Möglichkeit der Angabe eines Port-Bereiches.
Neben der Angabe von Port-Nummern bzw.&nbsp;Dienstnamen, besteht auch die Möglichkeit der Angabe eines Port-Bereiches
* Dies ist für Anwendungen sinnvoll, die mehrere Ports verwenden.
* Dies ist für Anwendungen sinnvoll, die mehrere Ports verwenden
* So können Verbindungen zum X11-Server über die Port-Nummern 6000 bis 6007 erfolgen:
* So können Verbindungen zum X11-Server über die Port-Nummern 6000 bis 6007 erfolgen:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
Zeile 190: Zeile 187:




Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass bei der Verwendung von Port-Bereichen die Angabe getätigt wird, für welches Protokoll die Regeln gelten sollen - TCP oder UDP.
Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass bei der Verwendung von Port-Bereichen die Angabe getätigt wird, für welches Protokoll die Regeln gelten sollen - TCP oder UDP
* Werden nur Port-Nummern angegeben, erfolgt die Freigabe für jeweils beide Protokolle.
* Werden nur Port-Nummern angegeben, erfolgt die Freigabe für jeweils beide Protokolle


==== Spezifische IP-Adressen ====
==== Spezifische IP-Adressen ====
Die Konfiguration ist nicht auf die Angabe von Port-Nummern beschränkt, sondern kann auch über die Angabe von spezifischen IP-Adressen erfolgen.
Die Konfiguration ist nicht auf die Angabe von Port-Nummern beschränkt, sondern kann auch über die Angabe von spezifischen IP-Adressen erfolgen
* Sollen beispielsweise Verbindungen ausgehend von der IP-Adresse ''203.0.113.4'' zugelassen werden, so wird dies durch folgende Regel gewährleistet:
* Sollen beispielsweise Verbindungen ausgehend von der IP-Adresse ''203.0.113.4'' zugelassen werden, so wird dies durch folgende Regel gewährleistet:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
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</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Um den Zugriff noch restriktiver zu gestalten, kann zusätzlich zur IP-Adresse ein Port angegeben werden.
Um den Zugriff noch restriktiver zu gestalten, kann zusätzlich zur IP-Adresse ein Port angegeben werden
* Dies wird mit '''to any port''' gefolgt von der gewünschten Port-Nummer bewerkstelligt:
* Dies wird mit '''to any port''' gefolgt von der gewünschten Port-Nummer bewerkstelligt:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
Zeile 209: Zeile 206:


==== Subnetze ====
==== Subnetze ====
Soll der Zugriff allen IP-Adressen eines bestimmten Subnetzes gestattet werden, kann dies durch die Angabe einer Netzmaske nach der [https://de.wikipedia.org/wiki/Classless_Inter-Domain_Routing CIDR-Notation] konfiguriert werden.
Soll der Zugriff allen IP-Adressen eines bestimmten Subnetzes gestattet werden, kann dies durch die Angabe einer Netzmaske nach der [https://de.wikipedia.org/wiki/Classless_Inter-Domain_Routing CIDR-Notation] konfiguriert werden
* Beispielsweise gestattet der folgende Befehl den Zugriff von Geräten des IP-Adressbereiches von 203.0.113.'''1''' bis 203.0.113.'''254''':
* Beispielsweise gestattet der folgende Befehl den Zugriff von Geräten des IP-Adressbereiches von 203.0.113.'''1''' bis 203.0.113.'''254''':
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
Zeile 221: Zeile 218:


==== Spezifische Netzwerkschnittstellen ====
==== Spezifische Netzwerkschnittstellen ====
Verfügt ein Gerät über mehrere Netzwerkschnittstellen, so kann mit der Angabe von '''allow in on''' der Zugriff auf eine dieser Schnittstellen beschränkt werden.
Verfügt ein Gerät über mehrere Netzwerkschnittstellen, so kann mit der Angabe von '''allow in on''' der Zugriff auf eine dieser Schnittstellen beschränkt werden
* Der anzugebende Name der entsprechenden Schnittstelle läßt sich mit dem Befehl '''ip a''' ermitteln:
* Der anzugebende Name der entsprechenden Schnittstelle läßt sich mit dem Befehl '''ip a''' ermitteln:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
$ ip a
ip a
    ...
  2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc mq state UP group default qlen 1000
  2: '''eth0''': <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc mq state UP group default qlen 1000
  3: wlan0: <BROADCAST,MULTICAST> mtu 1500 qdisc noop state DOWN group default qlen 1000
    ...
  3: '''wlan0''': <BROADCAST,MULTICAST> mtu 1500 qdisc noop state DOWN group default qlen 1000
    ...
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Zeile 238: Zeile 232:


=== Verbindungen verbieten ===
=== Verbindungen verbieten ===
Ebenso, wie das explizite Zulassen von Verbindungen, können auch Regeln erstellt werden, die bestimmte Zugriffe verbieten.
Ebenso, wie das explizite Zulassen von Verbindungen, können auch Regeln erstellt werden, die bestimmte Zugriffe verbieten
* An die Stelle von Regeln, die das Schlüsselwort '''allow''' verwenden, treten nun solche, die das Schlüsselwort '''deny''' enthalten.
* An die Stelle von Regeln, die das Schlüsselwort '''allow''' verwenden, treten nun solche, die das Schlüsselwort '''deny''' enthalten
* Mit solchen Regeln bietet sich beispielsweise die Möglichkeit, einem IP-Adressbereich den Zugriff zu gewähren, während einzelne Geräte aus diesem davon ausgenommen werden:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
</syntaxhighlight>


Mit solchen Regeln bietet sich beispielsweise die Möglichkeit, einem IP-Adressbereich den Zugriff zu gewähren, während einzelne Geräte aus diesem davon ausgenommen werden:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1-3" line>
sudo ufw deny from 192.168.200.10 to any port 22
sudo ufw deny from 192.168.200.10 to any port 22
sudo ufw deny from 192.168.200.20 to any port 22
sudo ufw deny from 192.168.200.20 to any port 22
sudo ufw allow from 192.168.200.0/24 to any port 22 proto tcp
sudo ufw allow from 192.168.200.0/24 to any port 22 proto tcp
</syntaxhighlight>


Hierbei ist jedoch unbedingt die Reihenfolge zu beachten, in der die Regeln erstellt werden, da die Regel Anwendung findet, die auf die jeweilige Situation zuerst passt.
Hierbei ist jedoch unbedingt die Reihenfolge zu beachten, in der die Regeln erstellt werden, da die Regel Anwendung findet, die auf die jeweilige Situation zuerst passt


=== Regeln löschen ===
=== Regeln löschen ===
Bereits erstellte Regeln lassen sich mit dem Schlüsselwort '''delete''' auch wieder entfernen.
Bereits erstellte Regeln lassen sich mit dem Schlüsselwort '''delete''' auch wieder entfernen
* Dies kann über Angabe der Regelnummer bzw.&nbsp;der vollständigen Regel erreicht werden.
* Dies kann über Angabe der Regelnummer bzw.&nbsp;der vollständigen Regel erreicht werden


==== Löschen mit Regelnummer ====
==== Löschen mit Regelnummer ====
Zeile 259: Zeile 253:
sudo ufw status numbered
sudo ufw status numbered
  Status: active
  Status: active
 
       To                        Action      From
       To                        Action      From
       --                        ------      ----
       --                        ------      ----
Zeile 270: Zeile 264:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Das Löschen einer Regel erfolgt anschließend durch das Kommando '''ufw delete''', gefolgt von der jeweiligen Nummer der Regel.
Das Löschen einer Regel erfolgt anschließend durch das Kommando '''ufw delete''', gefolgt von der jeweiligen Nummer der Regel
* Um unbeabsichtigtes Löschen zu vermeiden, muß der Vorgang mit ('''y''')es bestätigt werden:
* Um unbeabsichtigtes Löschen zu vermeiden, muß der Vorgang mit ('''y''')es bestätigt werden:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
Zeile 284: Zeile 278:
sudo ufw status numbered
sudo ufw status numbered
  Status: active
  Status: active
 
       To                        Action      From
       To                        Action      From
       --                        ------      ----
       --                        ------      ----
Zeile 299: Zeile 293:
sudo ufw status
sudo ufw status
  Status: active
  Status: active
 
  To                        Action      From
  To                        Action      From
  --                        ------      ----
  --                        ------      ----
Zeile 317: Zeile 311:


; Hinweis
; Hinweis
: Es werden jeweils beide Regeln (IPv4 & IPv6) gelöscht.
: Es werden jeweils beide Regeln (IPv4 & IPv6) gelöscht
:* Hierbei erfolgt keine Bestätigungsabfrage.
:* Hierbei erfolgt keine Bestätigungsabfrage


<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
sudo ufw status
sudo ufw status
  Status: active
  Status: active
 
  To                        Action      From
  To                        Action      From
  --                        ------      ----
  --                        ------      ----
Zeile 362: Zeile 356:
|-
|-
| port [N1]:[N2] || Regel gilt für einen Port-Bereich von N1 bis N2 || ufw allow 6660:6670
| port [N1]:[N2] || Regel gilt für einen Port-Bereich von N1 bis N2 || ufw allow 6660:6670
|-  
|-
| colspan="3" | '''Adresse'''
| colspan="3" | '''Adresse'''
|-
|-
Zeile 369: Zeile 363:
| a.b.c.d/N || Regel für Subnetz || ufw allow from 192.168.100.1/24
| a.b.c.d/N || Regel für Subnetz || ufw allow from 192.168.100.1/24
|-
|-
| 0.0.0.0 / any || Regel gilt für beliebige Adressen ||  
| 0.0.0.0 / any || Regel gilt für beliebige Adressen ||
|-
|-
|}
|}
=== ICMP ===
Um [[ICMP]]-Anfragen zu blockieren, ist eine Anpassung der Standardeinstellungen erforderlich, da hierfür keine Regeln mit '''ufw''' über die Kommandozeile definiert werden können
* Diese Dateien müssen so modifiziert werden, daß am Ende jeder Zeile des Abschnitts '''# ok icmp codes for INPUT''' das Schlüsselwort '''ACCEPT''' gegen '''DROP''' ausgetauscht wird
; /etc/ufw/before.rules
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line>
# ok icmp codes for INPUT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type destination-unreachable -j ACCEPT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type time-exceeded -j ACCEPT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type parameter-problem -j ACCEPT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type echo-request -j ACCEPT
...</syntaxhighlight>
; /etc/ufw/before6.rules
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line>
# ok icmp codes for INPUT (rfc4890, 4.4.1 and 4.4.2)
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type destination-unreachable -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type packet-too-big -j ACCEPT
# codes 0 and 1
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type time-exceeded -j ACCEPT
# codes 0-2 (echo-reply needs to be before INVALID, see above)
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type parameter-problem -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type echo-request -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type router-solicitation -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type router-advertisement -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type neighbor-solicitation -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type neighbor-advertisement -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# IND solicitation
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 141 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# IND advertisement
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 142 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# MLD query
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 130 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# MLD report
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 131 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# MLD done
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 132 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# MLD report v2
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 143 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# SEND certificate path solicitation
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 148 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# SEND certificate path advertisement
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 149 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# MR advertisement
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 151 -s fe80::/10 -m hl --hl-eq 1 -j ACCEPT
# MR solicitation
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 152 -s fe80::/10 -m hl --hl-eq 1 -j ACCEPT
# MR termination
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 153 -s fe80::/10 -m hl --hl-eq 1 -j ACCEPT
</syntaxhighlight>


== Status & Reset ==
== Status & Reset ==
Zeile 383: Zeile 431:
sudo ufw status
sudo ufw status
  Status: active
  Status: active
 
  To                        Action      From
  To                        Action      From
  --                        ------      ----
  --                        ------      ----
Zeile 393: Zeile 441:
sudo ufw status numbered
sudo ufw status numbered
  Status: active
  Status: active
 
       To                        Action      From
       To                        Action      From
       --                        ------      ----
       --                        ------      ----
Zeile 406: Zeile 454:
  Default: deny (incoming), allow (outgoing), disabled (routed)
  Default: deny (incoming), allow (outgoing), disabled (routed)
  New profiles: skip
  New profiles: skip
 
  To                        Action      From
  To                        Action      From
  --                        ------      ----
  --                        ------      ----
Zeile 423: Zeile 471:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
sudo ufw enable
sudo ufw enable
  Command may disrupt existing ssh connections.
  Command may disrupt existing ssh connections
* Proceed with operation (y|n)? y
* Proceed with operation (y|n)? y
  Firewall is active and enabled on system startup
  Firewall is active and enabled on system startup
Zeile 439: Zeile 487:
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy>
sudo ufw reset
sudo ufw reset
  Resetting all rules to installed defaults.
  Resetting all rules to installed defaults
* This may disrupt existing ssh
* This may disrupt existing ssh
  connections.
  connections
* Proceed with operation (y|n)? y
* Proceed with operation (y|n)? y
  Backing up 'user.rules' to '/etc/ufw/user.rules.20210222_111416'
  Backing up 'user.rules' to '/etc/ufw/user.rules.20210222_111416'
Zeile 451: Zeile 499:
</syntaxhighlight>
</syntaxhighlight>


Dies bewirkt eine Deaktivierung der Firewall und das Löschen sämtlicher zuvor definierter Regeln.
Dies bewirkt eine Deaktivierung der Firewall und das Löschen sämtlicher zuvor definierter Regeln
* Es erfolgt jedoch eine Sicherung der benutzerdefinierten Regeln in entsprechende Backup-Dateien.
* Es erfolgt jedoch eine Sicherung der benutzerdefinierten Regeln in entsprechende Backup-Dateien
* Zu beachten ist hierbei, daß die Standardrichtlinien, sofern diese geändert wurden, nicht zurückgesetzt werden.
* Zu beachten ist hierbei, daß die Standardrichtlinien, sofern diese geändert wurden, nicht zurückgesetzt werden
 
<noinclude>


== ICMP ==
== Anhang ==
Um [[ICMP]]-Anfragen zu blockieren, ist eine Anpassung der Standardeinstellungen erforderlich, da hierfür keine Regeln mit '''ufw''' über die Kommandozeile definiert werden können.
=== Siehe auch ===
* Diese Dateien müssen so modifiziert werden, daß am Ende jeder Zeile des Abschnitts '''# ok icmp codes for INPUT''' das Schlüsselwort '''ACCEPT''' gegen '''DROP''' ausgetauscht wird.
<div style="column-count:2">
<categorytree hideroot=on mode="pages">{{BASEPAGENAME}}</categorytree>
</div>
----
{{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}/}}


; /etc/ufw/before.rules
=== Dokumentation ===
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line>
; Man-Page
...
# [https://manpages.debian.org/stable/ufw/ufw.8.en.html ufw(8)]
# ok icmp codes for INPUT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type destination-unreachable -j ACCEPT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type time-exceeded -j ACCEPT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type parameter-problem -j ACCEPT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type echo-request -j ACCEPT
...</syntaxhighlight>


; /etc/ufw/before6.rules
<!--
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="" line>
; Info-Pages
...
-->
# ok icmp codes for INPUT (rfc4890, 4.4.1 and 4.4.2)
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type destination-unreachable -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type packet-too-big -j ACCEPT
# codes 0 and 1
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type time-exceeded -j ACCEPT
# codes 0-2 (echo-reply needs to be before INVALID, see above)
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type parameter-problem -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type echo-request -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type router-solicitation -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type router-advertisement -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type neighbor-solicitation -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type neighbor-advertisement -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# IND solicitation
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 141 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# IND advertisement
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 142 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# MLD query
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 130 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# MLD report
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 131 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# MLD done
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 132 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# MLD report v2
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 143 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# SEND certificate path solicitation
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 148 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# SEND certificate path advertisement
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 149 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# MR advertisement
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 151 -s fe80::/10 -m hl --hl-eq 1 -j ACCEPT
# MR solicitation
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 152 -s fe80::/10 -m hl --hl-eq 1 -j ACCEPT
# MR termination
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 153 -s fe80::/10 -m hl --hl-eq 1 -j ACCEPT
...
</syntaxhighlight>


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# https://www.digitalocean.com/community/tutorials/how-to-set-up-a-firewall-with-ufw-on-ubuntu-18-04
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[[Kategorie:Uncomplicated FireWall]]
[[Kategorie:Uncomplicated FireWall]]
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Aktuelle Version vom 3. November 2025, 22:49 Uhr

Uncomplicated FireWall - (ufw) Frontend zur Konfiguration des Linux-Paketfilters iptables

Beschreibung

Schnittstelle zur Konfiguration des Paketfilters (iptables)

  • Konfiguration einer Firewall vereinfachen

Installation

sudo apt install ufw

Aufruf

Optionen

Option Beschreibung
--help Auflistung möglicher Optionen
--dry-run detaillierte Ansicht einer Regel, ohne diese anzuwenden
enable aktiviert die Firewall und deren Ausführung beim Systemstart
disable deaktiviert die Firewall und deren Ausführung beim Systemstart
reload Neustart der Firewall
reset Deaktivierung der Firewall und Zurücksetzen auf Standardeinstellungen
status Ausgabe des Status und aktiver Regeln
show
logging [off, low, medium, high, full] Log-Level (Ausführlichkeit mit der Zugriffe protokolliert werden)

Argumente

Umgebungsvariablen

Exit-Status

Konfiguration

SSH erlauben

Für den Fall, daß die Firewall auf einem entfernten Rechner eingerichtet werden soll, ist zwingend darauf zu achten, daß vor deren Aktiviierung der entsprechnede Port für SSH-Verbindungen zugelassen wird:

sudo ufw allow ssh

oder

sudo ufw allow 22

Da mit der Datei /etc/services eine Liste existiert, in der für jeden Dienst eine Port-Nummer hinterlegt ist, kann bei der Erstellung der Regeln gewählt werden, ob der jeweilige Dienst (hier: ssh) oder die Port-Nummer (hier: 22) angegeben wird

Sollte der Dienst SSH so konfiguriert worden sein, daß dieser einen abweichenden Port verwendet (hier: 2222), kann auch dieser bei Erstellung der Regel angegeben werden:

sudo ufw allow 2222

UFW aktivieren

Das Starten der Firewall erfolgt mit dem Kommando:

sudo ufw enable

Sollte die Einrichtung der Firewall über eine bereits aktive SSH-Sitzung erfolgen, wird eine Meldung ausgegeben, die davor warnt, daß die Verbindung gestört werden könnte:

sudo ufw enable
 Command may disrupt existing ssh connections
 Proceed with operation (y|n)? y
 Firewall is active and enabled on system startup

Wurde die Regel für SSH-Verbindungen bereits erstellt, kann die Frage mit y(es) beantwortet werden

Die Firewall sollte nun aktiv sein

  • Der aktuelle Status kann wie folgt abgefragt werden:
sudo ufw status verbose
 Status: active
 Logging: on (low)
 Default: deny (incoming), allow (outgoing), disabled (routed)
 New profiles: skip

 To                         Action      From
 --                         ------      ----
 22/tcp                     ALLOW IN    Anywhere
 22/tcp (v6)                ALLOW IN    Anywhere (v6)

IPv6

Unterstützung von IPv6

Eintrag in der Konfigurationsdatei

sudo vi /etc/default/ufw

Hier muss sichergestellt werden, dass der Eintrag IPV6=yes existiert

sudo /etc/default/ufw
 #

sudo Set to yes to apply rules to support IPv6 (no means only IPv6 on loopback
sudo accepted)
* You will need to 'disable' and then 'enable' the firewall for
sudo the changes to take affect
 '''IPV6=yes'''

Wurde dieser Eintrag hinzugefügt, werden die entsprechenden Regeln sowohl für IPv4, als auch für IPv6 erstellt

Standardrichtlinien

  • Standardrichtlinien sollten zuerst erstellt werden & definieren das Verhalten der Firewall, wenn keine der anderen Regeln auf die jeweilige Situation passt
  • Die Standardeinstellung ist die, dass eingehende Verbindungen abgelehnt & ausgehende Verbindungen zugelassen werden - so wird sichergestellt, dass niemand den entsprechenden Rechner von außen erreichen kann, während Anwendungen mit der Außenwelt kommunizieren können
  • Dieses Standardverhalten lässt sich mit den folgenden Befehlen wiederherstellen:
sudo ufw default deny incoming
sudo ufw default allow outgoing

Zum Schutz eines Arbeitsplatzrechners könnten diese Standardeinstellungen bereits ausreichen, während die Regeln von Rechnern, die ihre Dienste Clients zur Verfügung stellen (Web-Server, Mail-Server, und weitere) entsprechend angepasst werden müssen

Dateien

Datei Funktion
/usr/sbin/ufw das Programm selbst
/etc/default/ufw Haupteinstellungen
/etc/ufw/ufw.conf Einstellungen
/etc/ufw/before.rules Regeln vor den benutzerdefinierten Regeln
/etc/ufw/user.rules mit ufw erstellte, benutzerdefinierte Regeln
/etc/ufw/after.rules Regeln nach den benutzerdefinierten Regeln
/etc/ufw/applications.d Anwendungsprofile
/etc/services (Systemdatei) Auflistung von Ports & der zugehörigen Dienste

Regeln

Verbindungen erlauben

Jetzt können bzw. sollten alle anderen Regeln erstellt werden

  • Welche Ports von außen erreichbar sein sollen, hängt davon ab, welche Dienste auf dem entsprechenden Server ausgeführt werden
  • Ist dies beispielsweise ein Web-Server, so müssen Regeln definiert werden, die den Zugriff auf Port 80 (HTTP unverschlüsselt) bzw. Port 443 (HTTPS verschlüsselt) gestatten:
sudo ufw allow http
 Rule added
 Rule added (v6)
sudo ufw allow https
 Rule added
 Rule added (v6)

Analog der Regeldefinition für SSH, kann dies auch durch Angabe der zu öffnenden Port-Nummern geschehen:

sudo ufw allow 80
 Rule added
 Rule added (v6)
sudo ufw allow 443
 Rule added
 Rule added (v6)

Port-Bereiche

Neben der Angabe von Port-Nummern bzw. Dienstnamen, besteht auch die Möglichkeit der Angabe eines Port-Bereiches

  • Dies ist für Anwendungen sinnvoll, die mehrere Ports verwenden
  • So können Verbindungen zum X11-Server über die Port-Nummern 6000 bis 6007 erfolgen:
sudo ufw allow 6000:6007/tcp
sudo ufw allow 6000:6007/udp


Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass bei der Verwendung von Port-Bereichen die Angabe getätigt wird, für welches Protokoll die Regeln gelten sollen - TCP oder UDP

  • Werden nur Port-Nummern angegeben, erfolgt die Freigabe für jeweils beide Protokolle

Spezifische IP-Adressen

Die Konfiguration ist nicht auf die Angabe von Port-Nummern beschränkt, sondern kann auch über die Angabe von spezifischen IP-Adressen erfolgen

  • Sollen beispielsweise Verbindungen ausgehend von der IP-Adresse 203.0.113.4 zugelassen werden, so wird dies durch folgende Regel gewährleistet:
sudo ufw allow from 203.0.113.4
 Rule added

Um den Zugriff noch restriktiver zu gestalten, kann zusätzlich zur IP-Adresse ein Port angegeben werden

  • Dies wird mit to any port gefolgt von der gewünschten Port-Nummer bewerkstelligt:
sudo ufw allow from 203.0.113.4 to any port 22
 Rule added

Subnetze

Soll der Zugriff allen IP-Adressen eines bestimmten Subnetzes gestattet werden, kann dies durch die Angabe einer Netzmaske nach der CIDR-Notation konfiguriert werden

  • Beispielsweise gestattet der folgende Befehl den Zugriff von Geräten des IP-Adressbereiches von 203.0.113.1 bis 203.0.113.254:
sudo ufw allow from 203.0.113.0/24

Auch hier lässt sich der Zugriff auf einen spezifischen Port beschränken:

sudo ufw allow from 203.0.113.0/24 to any port 22

Spezifische Netzwerkschnittstellen

Verfügt ein Gerät über mehrere Netzwerkschnittstellen, so kann mit der Angabe von allow in on der Zugriff auf eine dieser Schnittstellen beschränkt werden

  • Der anzugebende Name der entsprechenden Schnittstelle läßt sich mit dem Befehl ip a ermitteln:
ip a
 2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc mq state UP group default qlen 1000
 3: wlan0: <BROADCAST,MULTICAST> mtu 1500 qdisc noop state DOWN group default qlen 1000

Für einen Web-Server mit der öffentlichen Netzwerkschnittstelle eth0 kann der Verkehr über Port 80 (HTTP) durch folgende Regel zugelassen werden:

sudo ufw allow in on eth0 to any port 80

Verbindungen verbieten

Ebenso, wie das explizite Zulassen von Verbindungen, können auch Regeln erstellt werden, die bestimmte Zugriffe verbieten

  • An die Stelle von Regeln, die das Schlüsselwort allow verwenden, treten nun solche, die das Schlüsselwort deny enthalten

Mit solchen Regeln bietet sich beispielsweise die Möglichkeit, einem IP-Adressbereich den Zugriff zu gewähren, während einzelne Geräte aus diesem davon ausgenommen werden:

sudo ufw deny from 192.168.200.10 to any port 22
sudo ufw deny from 192.168.200.20 to any port 22
sudo ufw allow from 192.168.200.0/24 to any port 22 proto tcp

Hierbei ist jedoch unbedingt die Reihenfolge zu beachten, in der die Regeln erstellt werden, da die Regel Anwendung findet, die auf die jeweilige Situation zuerst passt

Regeln löschen

Bereits erstellte Regeln lassen sich mit dem Schlüsselwort delete auch wieder entfernen

  • Dies kann über Angabe der Regelnummer bzw. der vollständigen Regel erreicht werden

Löschen mit Regelnummer

Zur Ermittlung der Regelnummer wird ufw status mit dem Schalter numbered aufgerufen:

sudo ufw status numbered
 Status: active

      To                         Action      From
      --                         ------      ----
 [1] 22/tcp                     ALLOW IN    Anywhere
 [2] 80/tcp                     ALLOW IN    Anywhere
 [3] 443/tcp                    ALLOW IN    Anywhere
 [4] 22/tcp (v6)                ALLOW IN    Anywhere (v6)
 [5] 80/tcp (v6)                ALLOW IN    Anywhere (v6)
 [6] 443/tcp (v6)               ALLOW IN    Anywhere (v6)

Das Löschen einer Regel erfolgt anschließend durch das Kommando ufw delete, gefolgt von der jeweiligen Nummer der Regel

  • Um unbeabsichtigtes Löschen zu vermeiden, muß der Vorgang mit (y)es bestätigt werden:
sudo ufw delete 2
 Deleting:
  allow 80/tcp
 Proceed with operation (y|n)? y
 Rule deleted

Eine erneute Statusabfrage bestätigt das Entfernen der Regel:

sudo ufw status numbered
 Status: active

      To                         Action      From
      --                         ------      ----
 [1] 22/tcp                     ALLOW IN    Anywhere
 [2] 443/tcp                    ALLOW IN    Anywhere
 [3] 22/tcp (v6)                ALLOW IN    Anywhere (v6)
 [4] 80/tcp (v6)                ALLOW IN    Anywhere (v6)
 [5] 443/tcp (v6)               ALLOW IN    Anywhere (v6)

Löschen mit Regel

Die Alternative zum Löschen über die Regelnummer ist, daß dem Kommando ufw deny die vollständige Regel hintangestellt wird:

sudo ufw status
 Status: active

 To                         Action      From
 --                         ------      ----
 22/tcp                     ALLOW       Anywhere
 80                         ALLOW       Anywhere
 80/tcp                     ALLOW       Anywhere
 22/tcp (v6)                ALLOW       Anywhere (v6)
 80/tcp (v6)                ALLOW       Anywhere (v6)
sudo  ufw delete allow http
 Rule deleted
 Rule deleted (v6)


Hinweis
Es werden jeweils beide Regeln (IPv4 & IPv6) gelöscht
  • Hierbei erfolgt keine Bestätigungsabfrage
sudo ufw status
 Status: active

 To                         Action      From
 --                         ------      ----
 22/tcp                     ALLOW       Anywhere
 22/tcp (v6)                ALLOW       Anywhere (v6)

Regeldefinition

Option Beschreibung Beispiel
Aktion
allow Verbindung erlauben ufw allow ssh
deny Verbindung ablehnen ufw deny http
limit erlauben - jedoch maximal 6 Verbindungen innerhalb von 30 Sekunden ufw limit ssh
reject lehnt die Verbindung ab - informiert jedoch den Absender
Richtung
in eingehende Verbindung ufw allow in to any port 22
out ausgehende Verbindung ufw deny out to any port 22
Protokoll
proto [ tcp / udp ] Regel auf Protokoll beschränken (TCP oder UDP) ufw allow proto tcp to any port 22 (kürzer: ufw allow 22/tcp)
Port
port [N] Regel gilt für einen Port N ufw allow 6660
port [N1],[N2]..[N15] Regel gilt für eine Liste von Ports (maximal 15) ufw allow 6660,6670,6680
port [N1]:[N2] Regel gilt für einen Port-Bereich von N1 bis N2 ufw allow 6660:6670
Adresse
a.b.c.d Regel auf eine IP-Adresse beschränken ufw allow from 192.168.100.123
a.b.c.d/N Regel für Subnetz ufw allow from 192.168.100.1/24
0.0.0.0 / any Regel gilt für beliebige Adressen

ICMP

Um ICMP-Anfragen zu blockieren, ist eine Anpassung der Standardeinstellungen erforderlich, da hierfür keine Regeln mit ufw über die Kommandozeile definiert werden können

  • Diese Dateien müssen so modifiziert werden, daß am Ende jeder Zeile des Abschnitts # ok icmp codes for INPUT das Schlüsselwort ACCEPT gegen DROP ausgetauscht wird
/etc/ufw/before.rules
# ok icmp codes for INPUT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type destination-unreachable -j ACCEPT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type time-exceeded -j ACCEPT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type parameter-problem -j ACCEPT
-A ufw-before-input -p icmp --icmp-type echo-request -j ACCEPT
...
/etc/ufw/before6.rules
# ok icmp codes for INPUT (rfc4890, 4.4.1 and 4.4.2)
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type destination-unreachable -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type packet-too-big -j ACCEPT
# codes 0 and 1
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type time-exceeded -j ACCEPT
# codes 0-2 (echo-reply needs to be before INVALID, see above)
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type parameter-problem -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type echo-request -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type router-solicitation -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type router-advertisement -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type neighbor-solicitation -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type neighbor-advertisement -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# IND solicitation
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 141 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# IND advertisement
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 142 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# MLD query
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 130 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# MLD report
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 131 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# MLD done
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 132 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# MLD report v2
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 143 -s fe80::/10 -j ACCEPT
# SEND certificate path solicitation
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 148 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# SEND certificate path advertisement
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 149 -m hl --hl-eq 255 -j ACCEPT
# MR advertisement
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 151 -s fe80::/10 -m hl --hl-eq 1 -j ACCEPT
# MR solicitation
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 152 -s fe80::/10 -m hl --hl-eq 1 -j ACCEPT
# MR termination
-A ufw6-before-input -p icmpv6 --icmpv6-type 153 -s fe80::/10 -m hl --hl-eq 1 -j ACCEPT

Status & Reset

Statusüberprüfung

sudo ufw status
 Status: inactive
sudo ufw status
 Status: active

 To                         Action      From
 --                         ------      ----
 22/tcp                     ALLOW       Anywhere
 22/tcp (v6)                ALLOW       Anywhere (v6)
sudo ufw status numbered
 Status: active

      To                         Action      From
      --                         ------      ----
 [ 1] 22/tcp                     ALLOW IN    Anywhere
 [ 2] 22/tcp (v6)                ALLOW IN    Anywhere (v6)
sudo ufw status verbose
 Status: active
 Logging: on (low)
 Default: deny (incoming), allow (outgoing), disabled (routed)
 New profiles: skip

 To                         Action      From
 --                         ------      ----
 22/tcp                     ALLOW IN    Anywhere
 22/tcp (v6)                ALLOW IN    Anywhere (v6)

Start & Stop von UFW

Mit der Option disable läßt sich die Firewall deaktivieren:

sudo ufw disable
 Firewall stopped and disabled on system startup

Die Aktivierung erfolgt mit dem Schlüsselwort enable:

sudo ufw enable
 Command may disrupt existing ssh connections
* Proceed with operation (y|n)? y
 Firewall is active and enabled on system startup


Ein Neustart der Firewall erfolgt mit der Option reload:

sudo ufw reload
 Firewall reloaded

Zurücksetzen der Firewall

Sollen die Standardeinstellungen der Firewall wiederhergestellt werden, kann dies mit der Option reset erreicht werden und erfordert eine Bestätigung mit y:

sudo ufw reset
 Resetting all rules to installed defaults
* This may disrupt existing ssh
 connections
* Proceed with operation (y|n)? y
 Backing up 'user.rules' to '/etc/ufw/user.rules.20210222_111416'
 Backing up 'before.rules' to '/etc/ufw/before.rules.20210222_111416'
 Backing up 'after.rules' to '/etc/ufw/after.rules.20210222_111416'
 Backing up 'user6.rules' to '/etc/ufw/user6.rules.20210222_111416'
 Backing up 'before6.rules' to '/etc/ufw/before6.rules.20210222_111416'
 Backing up 'after6.rules' to '/etc/ufw/after6.rules.20210222_111416'

Dies bewirkt eine Deaktivierung der Firewall und das Löschen sämtlicher zuvor definierter Regeln

  • Es erfolgt jedoch eine Sicherung der benutzerdefinierten Regeln in entsprechende Backup-Dateien
  • Zu beachten ist hierbei, daß die Standardrichtlinien, sofern diese geändert wurden, nicht zurückgesetzt werden


Anhang

Siehe auch


Dokumentation

Man-Page
  1. ufw(8)


Links

Projekt

Weblinks

  1. https://www.digitalocean.com/community/tutorials/how-to-set-up-a-firewall-with-ufw-on-ubuntu-18-04