ISMS/Standard: Unterschied zwischen den Versionen

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'''topic''' kurze Beschreibung
'''Informationssicherheit-Standards''' - Normen und Standards im Überblick
 
== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
Der Aufwand für die Sicherung der IT-Ressourcen in einem Unternehmen kann mitunter sehr hoch sein, da traditionellerweise zuerst eine Analyse der vorhandenen schützenswerten Objekte (Assets) und eine Risiko- und Bedrohungsanalyse erfolgen muss.  
; Der Aufwand für die Sicherung der IT-Ressourcen in einem Unternehmen kann mitunter sehr hoch sein
* Danach werden die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ausgewählt, die zum Schutz der jeweiligen Assets für nötig erachtet werden.  
* Da traditionellerweise zuerst eine Analyse der vorhandenen schützenswerten Objekte (Assets) und eine Risiko- und Bedrohungsanalyse erfolgen muss.
* Um den Zeit- und Arbeitsaufwand für die Sicherung reduzieren zu können und unternommene Sicherheitsbemühungen besser vergleichen zu können, werden in der Praxis oft Kriterienkataloge angewandt, die den Sicherheitsverantwortlichen bei seiner Arbeit unterstützen.  
* Danach werden die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ausgewählt, die zum Schutz der jeweiligen Assets für nötig erachtet werden.
* Die verschiedenen Kriterienwerke haben aber eine unterschiedliche Auslegung bezüglich der Anwendung, der verwendeten Methoden und der betrachteten Problemstellungen.  
* Um den Zeit- und Arbeitsaufwand für die Sicherung reduzieren zu können und unternommene Sicherheitsbemühungen besser vergleichen zu können, werden in der Praxis oft Kriterienkataloge angewandt, die den Sicherheitsverantwortlichen bei seiner Arbeit unterstützen.
* Die verschiedenen Kriterienwerke haben aber eine unterschiedliche Auslegung bezüglich der Anwendung, der verwendeten Methoden und der betrachteten Problemstellungen.


; Wichtige Kriterienwerke
; Normen und Standards
* IT-Grundschutz-Kompendium
In der Praxis orientiert sich die Informationssicherheit im Rahmen des [[IT-Sicherheitsmanagement]]s unter anderem an der internationalen [[ISO/IEC-27000]]-Reihe
* BSI-Standard 200
* Im deutschsprachigen Raum ist ein Vorgehen nach [[IT-Grundschutz]] verbreitet
* ISO/IEC 13335
* Im Bereich der [[Evaluierung]] und [[Zertifizierung]] von IT-Produkten und -systemen findet die Norm [[ISO/IEC 15408]] ([[Common Criteria for Information Technology Security Evaluation|Common Criteria]]) häufig Anwendung
* ISO/IEC 19790
* Die Normenreihe [[IEC 62443]] befasst sich mit der Informationssicherheit von „Industrial Automation and Control Systems“ (IACS) und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz für Betreiber, Integratoren und Hersteller
* ISO/IEC 2700X
* Common Criteria/ITSEC/ISO/IEC 15408
* ISO 9000
* COBIT
* ITIL
* DIN EN 50600


[[Kategorie:IT-Grundschutz]]
=== Nutzen von Sicherheitsstandards ===
{| class="wikitable options big"
|-
! Option !! Beschreibung
|-
| Kostensenkung ||
* Praxiserprobte Vorgehensmodelle
* Methodische Vereinheitlichung
* Nachvollziehbarkeit
* Ressourceneinsparung durch Kontinuität und einheitliche Qualifikation
* Interoperabilität
|-
| Angemessenes Sicherheitsniveau ||
* Orientierung am Stand der Technik und Wissenschaft
* Gewährleistung der Aktualität
* Verbesserung des Sicherheitsniveaus durch die Notwendigkeit der zyklischen Bewertung
|-
| Wettbewerbsvorteile ||
* Zertifizierung des Unternehmens sowie von Produkten
* Nachweisfähigkeit bei öffentlichen und privatwirtschaftlichen Vergabeverfahren
* Verbesserung des Unternehmensimage
|-
| Rechtssicherheit ||
* Stärkung der Rechtssicherheit
|}


=== IT-Grundschutz-Kompendium ===
=== Zweck und Struktur relevanter Normen und Richtlinien ===
=== Weitere Kriterienwerke zur IT-Sicherheit ===
==== Arten von Normen und Standards ====
=== DIN EN 50600 ===
; Standards zur Informationssicherheit im Überblick
=== Security Policy ===
[[File:img-005-001.png|700px]]
=== Aufgaben eines IT-Sicherheitsbeauftragten ===


== Dokumentation ==
[[File:img-039-046.jpg|700px]]
=== RFC ===
=== Man-Pages ===
=== Info-Pages ===
== Siehe auch ==
== Links ==
=== Projekt-Homepage ===
=== Weblinks ===
# http://www.kompass-sicherheitsstandards.de/


=== Einzelnachweise ===
=== Beispiele für Normen und Standards ===
<references />
; Kriterienwerke
== Testfragen ==
{| class="wikitable options big"
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
|-
''Testfrage 1''
! Standard !! Beschreibung
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort1'''</div>
|-
</div>
| [[IT-Grundschutz/Kompendium]]n ||
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
|-
''Testfrage 2''
| [[Grundschutz/Standard]] ||
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort2'''</div>
|-
</div>
| [[ISO/IEC 13335]] ||
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
|-
''Testfrage 3''
| [[ISO/IEC 19790]] ||
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort3'''</div>
|-
</div>
| [[ISO/27000]] ||
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
|-
''Testfrage 4''
| [[Common Criteria/ITSEC/ISO/IEC 15408]] ||
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort4'''</div>
|-
</div>
| [[COBIT]] ||
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
|-
''Testfrage 5''
| [[ITIL]] ||
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort5'''</div>
|-
</div>
| [[DIN EN 50600]] ||
|-
| [[Common Criteria]] ||
|-
| [[ISIS12]] ||
|-
| [[COSO]] ||
|-
| [[ITIL]] || [[IT_Infrastructure_Libary]]
|-
| [[ISO/IEC 13335]] ||
|-
| [[ISO/IEC 9000]] ||
|}


[[Kategorie:Entwurf]]
[[File:img-006-002.png|800px]]
[[Kategorie:Sicherheit]]


= TMP =
[[File:img-007-003.png|800px]]
== IT-Grundschutz-Kompendium ==
Das IT-Grundschutz-Kompendium hat als Ziel, durch personelle, technische, organisatorische und infrastrukturelle Maßnahmen ein Standard-Sicherheitsniveau herzustellen, das auch für Bereiche mit höheren Sicherheitsansprüchen ausbaufähig ist. Das IT-Grundschutz-Kompendium löst seit Oktober 2017 als Nachfolger den IT-Grundschutz-Katalog ab. Die aktuelle Version ist die Edition
2021. Der IT-Grundschutz besteht aus einigen Prozess-Bausteinen, Methodiken und Hilfsmitteln,
die folgende Bereiche abdecken:


Übergreifende Funktionen, Infrastruktur, IT-Systeme, Netze und Anwendungen, Sicherheits-
=== Verbindlichkeit ===
management (ISMS)
{{:Modalverben}}
Einfluss von höherer Gewalt, Mängel in der Organisation, menschliches Versagen, technische Mängel, Detektion und Reaktion Maßnahmen bezogen auf die Infrastruktur, die Organisation, das Personal, die Hard- und Software, die Kommunikation, die Vorsorge im Notfall Formulare, Mustervorlagen, Checklisten, IT-Grundschutzprofile und weitere Informationen Für die effiziente Nutzung des IT-Grundschutzkompendiums stehen diverse Tools (https://
www.bsi.bund.de/DE/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Standards-und-Zertifizierung/
IT-Grundschutz/IT-Grundschutz-Kompendium/Alternative-IT-Grundschutztools/alternative-it-
grundschutztools_node.html) zur Verfügung.


<noinclude>


== Weitere Kriterienwerke zur IT-Sicherheit ==
== Anhang ==
BSI-Standard 200
=== Siehe auch ===
Diese Standards beinhalten grundlegende Methoden und Maßnahmen zur IT-Sicherheit und wurden vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) herausgegeben. Sie orientieren sich u. a. an den OSI-Standards ISO 2700x. Das IT-Grundschutz-Kompendium basiert auf diesen Standards. Durch die Möglichkeit, diese Standards zu zitieren, wird auch in methodi-
{{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}}}
scher Hinsicht eine Vereinheitlichung der IT-Sicherheitsbegriffe erzielt. Die IT-Grundschutz-
----
Standards sind wie folgt eingeteilt:
* [[Branchenspezifische Sicherheitsstandards]]
* BSI-Standard 200-1: Managementsysteme für Informationssicherheit (ISMS)
* [[IT-Grundschutz-Profile]]
* BSI-Standard 200-2: IT-Grundschutz-Vorgehensweise BSI-Standard 200-3: Risikoanalyse auf der Basis von IT-Grundschutz BSI-Standard 200-4: Notfallmanagement ISO/IEC 13335 ISO/IEC 13335 besteht aus fünf technischen Berichten. Diese geben Hinweise zum IT-Sicherheits-management, ohne eine bestimmte Lösung zu erzwingen. Die Normdokumente befassen sich mit folgenden Themenbereichen:
* [[DIN/50600]]
Teil 1,
* [[Security_Policy]]
Konzepte und Modelle der IT-Sicherheit Teil 2,
* [[IT-Sicherheitsbeauftragte]]
Managen und Planen von IT-Sicherheit Teil 3,
Techniken für das Management von IT-Sicherheit Grundbegriffe der IT-Sicherheit Bedrohungen, Risiken, Schwachstellen Notfallvorsorge, Risikoanalyse, Sensibilisierung Gestaltung von IT-Sicherheitsprozessen Integration in bestehende Unternehmensprozesse IT-Sicherheitsorganisationen Sicherheitsprozesse verfeinern Methoden und Techniken für Sicherheitsprozesse


Teil 4,
==== Links ====
Auswahl von Sicherheitsmaßnahmen Teil 5,
===== Weblinks =====
Management Guide für Netzwerksicherheit
# http://www.kompass-sicherheitsstandards.de/
Schutzmaßnahmen gegen Bedrohungen Kommunikationssicherheit Netzwerktypen und Organisationen Business Continuity ISO/IEC 19790 (FIPS 140-2)
Dieser Standard beschäftigt sich mit den Anforderungen an Kryptographiemodule. Der vom NIST
(National Institute of Standards and Technology) herausgegebene „Federal Information Proces-
sing Standard 140“ befasst sich in der Version 2 mit der Überprüfung und Validierung von krypto-
grafischen Modulen auf Hardware- und Softwarebasis. FIPS 140-2 ist im Standard ISO/IEC 19790
(Security requirements for cryptographic modules) aufgegangen.
ISO/IEC 2700X ISO/IEC 2700X ist eine Familie internationaler Standards, die u. a. auf der nicht mehr gültigen ISO 17799 und dem British Standard BS 7799 aufbaut. Darin werden über 20 Normen definiert,
in denen u. a. dem Anwender in einem Kriterienkatalog Best-Practice-Lösungen für die Informa-
tionssicherheit unter Berücksichtigung folgender Aspekte bereitgestellt werden:
 
Regeln und Richtlinien zur Informationssicherheit Organisation von Sicherheitsmaßnahmen und Managementprozessen Personelle Sicherheit Asset-Management Physikalische Sicherheit und Zugangsdienste Zugriffskontrolle (Access Control)
Umgang mit sicherheitstechnischen Vorfällen Systementwicklung und deren Wartung Planung einer Notfallvorsorge Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Überprüfung durch Audits Common Criteria/ITSEC/ISO/IEC 15408
Die Common Criteria for Information Technology Security Evaluation (CC) fügen die in unter-
schiedlichen Wirtschaftszonen entstandenen Standards zueinander. Wie die ITSEC für Europa geben sie ein einheitliches Prüfverfahren vor, mit dem sicherheitsrelevante Aspekte von Hard-
und Software so geprüft werden können, dass nachvollziehbare und vergleichbare Ergebnisse erzielt werden. Durch die Entwicklung des ISO/IEC 15408 sind die CC ein international anerkann-
ter Standard. Dieser besteht aus drei Teilen:
Teil 1: Einführung und allgemeines Modell (Introduction and general model)
Teil 2: Funktionale Sicherheitsanforderungen (Security functional requirements)
Teil 3: Anforderungen an die Vertrauenswürdigkeit (Security assurance requirements)
 
IT-Produkte und IT-Systeme können nach dem Standard, auch unter dem Namen „Common Criteria (CC)“ bekannt, zertifiziert werden. Im Rahmen der Zertifizierung wird die Sicherheit durch eine unabhängige Instanz (Prüfstellen, Zertifizierungsstellen und die nationalen Behörden)
überprüft.
EN ISO-9000-Normenreihe Die ISO-9000-Normreihe ist kein IT-Sicherheitsstandard, sondern definiert ein Prüfverfahren für Qualitätsmanagementsysteme. Da ein Qualitätsmanagementsystem gute Voraussetzungen für ein hohes Sicherheitsniveau bietet, ist die Nennung von ISO 9000 in diesem Zusammenhang durchaus angemessen.
Die Eigenschaften des Qualitätsmanagementsystems müssen dokumentiert und sowohl durch interne als auch externe Stellen nachvollziehbar sein.
In diesem Rahmen wird auch überprüft, ob die EDV-Ausstattung und -Organisation dem Unter-
nehmenszweck angemessen sind.
COBIT COBIT (Control Objectives for Information and Related Technology) ist ein internationales Frame-
work, das die Aufgaben der IT in Prozesse und Kontrollziele aufgliedert. Primär geht es hierbei aber nicht darum, wie etwas umzusetzen ist, sondern was umzusetzen ist. Es werden also Ergeb-
nisse und nicht Wege zum Ziel beschrieben.
Von einem Werkzeug, das früher nur von Auditoren eingesetzt wurde, hat es sich zu einem Werkzeug entwickelt, das nun dazu dienen kann, die Informationstechnologie einer Firma aus Unternehmenssicht zu steuern. Es wird auch benutzt, um die Einhaltung gesetzlicher Anforde-
rungen an das Unternehmen modellieren zu können.
Prinzipiell wird hierbei ein „Top-Down“-Ansatz verfolgt, d. h. ausgehend von den Unternehmens-
zielen werden Ziele der IT-Infrastruktur abgeleitet und daraus wiederum alle Kriterien der IT beeinflusst.
ITIL Auch die ITIL (IT Infrastructure Library) ist kein IT-Sicherheitsstandard. In ihr werden Regeln und Definitionen für den Betrieb einer gesamten IT-Infrastruktur (IT Service Management – ITSM)
anhand von sogenannten Best Practices vorgegeben. Im Grundansatz beschreibt die ITIL darin einen ITSM-Lifecycle (Lebenszyklus). In einem Regelkreis wird die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse, der Organisation und der entsprechenden Werkzeuge und somit der gesamten IT-Infrastruktur beschrieben.
Dabei gliedert sich die ITIL V3 in fünf Bücher, die gleichzeitig die fünf Lebensphasen des ITSM-
Lebenszyklus darstellen:
Service Strategy (Servicestrategie)
Service Design (Serviceentwurf)
Service Transition (Serviceüberführung)
 
Service Operation (Servicebetrieb)
Continual Service Improvement (Kontinuierliche Serviceverbesserung)
Mit der Einführung von ITIL V4 (Februar 2019) wird ein vollständiger Paradigmenwechsel vollzogen.
Aber keine Angst: ITIL V3 behält weiterhin seine Gültigkeit. In ITIL V4 werden keine spezifischen Prozesse mehr definiert. Es verfolgt einen neuen, ganzheitlichen Ansatz und bildet das Service-
Management von der Nachfrage bis zur Wertschöpfung als zentrales Element ab. Es besteht nun aus den Komponenten Vier-Dimensionen-Modell (ganzheitlicher Ansatz der Wertschöpfungs-
kette) und Service-Werte-System. Letzteres besteht aus den Teilkomponenten Leitprinzipien,
Governance, Service-Wertschöpfungskette und Kontinuierliche Verbesserung.
Jegliche Tätigkeit im IT-Umfeld kann so mithilfe eines standardisierten Vorgehens angegangen werden. Das betrifft selbstverständlich auch den IT-Sicherheitsprozess.
Zielgruppen Die vorgestellten Kriterienwerke haben eine unterschiedliche Zielsetzung und sind daher eher für den Einsatz in bestimmten Zielgruppen geeignet. Obwohl einzelne Kriterienwerke durchaus auch als Hilfsmittel für andere Anwendungsbereiche nützlich sein können, liegt die Priorität der Anwendung einzelner Werke in folgenden Bereichen:
IT-Grundschutz-
BSI
ISO TR
ISO
ISO
Common
ISO COBIT
ITIL Kompendium
200
13335
19790
2700X
Criteria
9000
U n Hardware-Hersteller
×
×
×
ter n e Software-Hersteller
×
×
×
×
×
hme n Server-Betreiber
×
×
×
×
×
×
ska t e Netzprovider
×
×
×
×
×
×
gor i e
Content-Provider
×
×
×
×
×
×
Unternehmen
×
×
×
×
(als Kunde)
P e r IT-Leitung
×
×
×
×
×
×
son a l Administrator
×
×
x rol l e
IT-Sicherheits-/ Daten-
×
×
×
×
×
×
×
schutzbeauftragter Management
×
×
×
×
×
Projektmanager
×
×
×
×
×
×
×
x
× = Hauptzielgruppe
 
 
== DIN EN 50600 ==
Standardisierung für die Infrastruktur von Rechenzentren Auf die Initiative der CENELEC (Comitté Européen de Normalisation Electrotechnique) wurde eine europaweite Norm für alle Einrichtungen und Infrastrukturen eines Rechenzentrums geschaffen.
Es wurden dabei die Aspekte wie RZ-Auslegung, RZ-Integration, Installationen und Instandhaltung von Einrichtungen und Infrastrukturen innerhalb von Rechenzentren länderübergreifend ver-
einheitlicht.
Die DIN EN 50600 beinhaltet auch gewisse Freiheitgrade (für unterschiedliche RZ-Konzepte)
und ist als normierter Leitfaden und Baukastensystem zu verstehen. Die Norm besteht aus den folgenden Einzelbausteinen:
DIN EN 50600-1
DIN EN 50600-2
DIN EN 50600-3
DIN EN 50600-4
Informationstechnik-Einrichtungen und Infrastrukturen von Rechen-
zentren: Allgemeine Konzepte Gebäudekonstruktion, Stromversorgung, Regelung der Umgebungs-
bedingungen, Infrastruktur der Telekommunikationsverkabelung,
Sicherungssysteme Informationen für das Management und den Betrieb
Überblick über und allgemeine Anforderungen an Leistungskennzahlen,
Kennzahl zur eingesetzten Energie, Anteil erneuerbarer Energien Die DIN EN 50600-X unterstützt u. a. Betreiber, Planer, IT-Management, Facility-Manager bei der Planung, der Realisierung und dem Betrieb von Rechenzentren. Sie ermöglicht eine auf die Bedürfnisse des Nutzers maßgeschneiderte, normkonforme Auslegung der technischen Gewerke.
 
== Security Policy ==
Warum eine Security Policy gebraucht wird Eine Security Policy oder auch Sicherheitsrichtlinie wird gebraucht, weil es sonst keinen struk-
turierten Plan und keine Handlungsvorschriften gibt, wie welche Systeme und Komponenten sicher zu machen sind. Ein Unternehmen, das über keine Security Policy verfügt, wird ziemlich wahrscheinlich an irgendeiner Stelle IT-Sicherheitsprobleme bekommen. In solchen Fällen wird das Problem eventuell durch eine Einzellösung behandelt, und es wird bis zum Auftreten des nächsten Sicherheitsproblems gewartet.
Beispiele rein reaktiven Verhaltens, die mitunter in der Praxis anzutreffen sind:
Ein Computervirus verursacht Schäden an den Datenbeständen an einem vermeintlich siche-
ren System. Nach Beseitigung wird eine Lizenz eines Antivirusprogramms gekauft oder das vorhandene durch eine andere Version ersetzt.
Die Computer einer Firma sind vernetzt und an das Internet angebunden. Eines Tages wird festgestellt, dass die Computer immer langsamer arbeiten. Der verantwortliche Crypto-
Miner wird erst nach dem Schadensfall gesucht. Anschließend wird nach einem Schutz gesucht.
 
Hardware im Serverraum fällt grundsätzlich nach relativ kurzer Nutzungsdauer wegen elektrischer Defekte aus. Es wird zwar neue Hardware beschafft, aber trotz nachweislich zu hoher Lufttemperatur im Serverraum (z. B. 30° C und höher) lehnt das Management die Anschaffung einer Klimaanlage ab.
Was in einer Security Policy steht Eine sinnvolle Sicherheitsrichtlinie legt fest, was getan werden muss, um ein IT-System und die gespeicherten Informationen zu schützen. Mit ihrer Hilfe können Mitarbeiter leicht entscheiden,
was und wie es zu tun ist.
Im Prinzip ist eine Sicherheitsrichtlinie also nichts anderes als eine schriftlich niedergelegte Strategie, in der beschrieben wird, wie ein Computernetzwerk und seine Ressourcen zu schützen sind.
Die schriftliche Fixierung erlaubt es, Maßnahmen und auch Notfallpläne vorab zu definieren,
sodass Sicherheitsprobleme minimiert werden können und bei deren Auftreten schnell und zielsicher gehandelt werden kann.
Wie eine Security Policy entsteht Eine Security Policy von Grund auf zu entwerfen ist ohne Hilfsmittel ein aufwendiges Unter-
fangen. Die von verschiedenen Gremien herausgegebenen Kriterienkataloge geben gute Hin-
weise und bieten (wie beim IT-Grundschutz-Kompendium) auch einen modularen Ansatz, der es ermöglicht, komponentenweise die Sicherheitsrichtlinien für das eigene Unternehmen zu defi-
nieren und gegebenenfalls die im Kriterienwerk vorgeschlagenen Empfehlungen anzupassen.
In einer kompletten Security Policy darf nicht nur der Maßnahmenkatalog zur Sicherung der Unternehmens-Assets enthalten sein, sondern es sollten auch die notwendigen Rollen und Verantwortlichkeiten den Mitarbeitern zugewiesen werden.
Zusätzlich ist es nötig, in der Policy selbst zu definieren, welche Sanktionen es nach sich zieht,
wenn gegen die in der Policy festgelegten Richtlinien verstoßen wird, und die fertige Policy auch bei allen Mitarbeitern bekannt zu machen – nur so kann sie im Unternehmenseinsatz auch wirksam werden.
Eine Policy ist im Prinzip nie ganz fertig. Sicherheit ist immer ein Prozess, nie ein Produkt. Aus diesem Grund ist es nötig, die Wirksamkeit der Richtlinien ständig zu prüfen und zu überarbeiten oder an aktuelle Vorfälle anzupassen. Die ständige Bewertung von Assets und die Beurteilung von Risiken zu dem Zweck, angemessene Maßnahmen in einer Security Policy treffen zu können, wird als aktives Risikomanagement verstanden.
Auf der Webseite https://www.sicher-im-netz.de/dsin-sicherheitscheck finden Sie den „DsiN-Sicherheitscheck“, der für kleine Unternehmen geeignet ist, ihre Security Policies zu überprüfen.


== Aufgaben eines IT-Sicherheitsbeauftragten ==
[[Kategorie:ISMS/Standard]]
Der IT-Sicherheitsbeauftragte ist für die Umsetzung der Security Policies in einem Unternehmen verantwortlich. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, muss er der Geschäftsführung direkt unterstellt werden und darf nicht in die operative IT-Administrierung involviert sein. Die Rolle des Sicherheitsbeauftragten wird u. a. im IT-Grundschutzkompendiums des BSI definiert.
Diese umfasst:
* die unternehmensweite Verantwortung für die Erstellung, Entwicklung und Kontrolle der Sicherheitsrichtlinien,
* die Berichtspflicht aller Maßnahmen zur IT-Sicherheit gegenüber der Geschäftsführung und den Mitarbeitern,
* die Koordination der IT-Sicherheitsziele mit den Unternehmenszielen und Abstimmung mit den einzelnen Unternehmensbereichen,
* die Festlegung der Sicherheitsaufgaben für die nachgeordneten Unternehmensbereiche
* die Weisungsbefugnis in Fragen der IT-Sicherheit,
* die Kontrolle der IT-Sicherheitsmaßnahmen auf Korrektheit, Nachvollziehbarkeit, Fortschritt und Effektivität,
* die Koordination von unternehmensweiten Ausbildungs- und Sensibilisierungsprogrammen für die Mitarbeiter.


== Übung ==
</noinclude>
Fragen zu Standards im Bereich IT-Sicherheit
Übungsdatei: --
Ergebnisdatei: uebung09.pdf
1. Nennen Sie die wichtigsten IT-Sicherheitsstandards.
2. Welche Tools können für die Umsetzung des IT-Grundschutz-Kompendiums verwendet werden?

Aktuelle Version vom 21. September 2024, 12:26 Uhr

Informationssicherheit-Standards - Normen und Standards im Überblick

Beschreibung

Der Aufwand für die Sicherung der IT-Ressourcen in einem Unternehmen kann mitunter sehr hoch sein
  • Da traditionellerweise zuerst eine Analyse der vorhandenen schützenswerten Objekte (Assets) und eine Risiko- und Bedrohungsanalyse erfolgen muss.
  • Danach werden die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ausgewählt, die zum Schutz der jeweiligen Assets für nötig erachtet werden.
  • Um den Zeit- und Arbeitsaufwand für die Sicherung reduzieren zu können und unternommene Sicherheitsbemühungen besser vergleichen zu können, werden in der Praxis oft Kriterienkataloge angewandt, die den Sicherheitsverantwortlichen bei seiner Arbeit unterstützen.
  • Die verschiedenen Kriterienwerke haben aber eine unterschiedliche Auslegung bezüglich der Anwendung, der verwendeten Methoden und der betrachteten Problemstellungen.
Normen und Standards

In der Praxis orientiert sich die Informationssicherheit im Rahmen des IT-Sicherheitsmanagements unter anderem an der internationalen ISO/IEC-27000-Reihe

  • Im deutschsprachigen Raum ist ein Vorgehen nach IT-Grundschutz verbreitet
  • Im Bereich der Evaluierung und Zertifizierung von IT-Produkten und -systemen findet die Norm ISO/IEC 15408 (Common Criteria) häufig Anwendung
  • Die Normenreihe IEC 62443 befasst sich mit der Informationssicherheit von „Industrial Automation and Control Systems“ (IACS) und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz für Betreiber, Integratoren und Hersteller

Nutzen von Sicherheitsstandards

Option Beschreibung
Kostensenkung
  • Praxiserprobte Vorgehensmodelle
  • Methodische Vereinheitlichung
  • Nachvollziehbarkeit
  • Ressourceneinsparung durch Kontinuität und einheitliche Qualifikation
  • Interoperabilität
Angemessenes Sicherheitsniveau
  • Orientierung am Stand der Technik und Wissenschaft
  • Gewährleistung der Aktualität
  • Verbesserung des Sicherheitsniveaus durch die Notwendigkeit der zyklischen Bewertung
Wettbewerbsvorteile
  • Zertifizierung des Unternehmens sowie von Produkten
  • Nachweisfähigkeit bei öffentlichen und privatwirtschaftlichen Vergabeverfahren
  • Verbesserung des Unternehmensimage
Rechtssicherheit
  • Stärkung der Rechtssicherheit

Zweck und Struktur relevanter Normen und Richtlinien

Arten von Normen und Standards

Standards zur Informationssicherheit im Überblick

Beispiele für Normen und Standards

Kriterienwerke
Standard Beschreibung
IT-Grundschutz/Kompendiumn
Grundschutz/Standard
ISO/IEC 13335
ISO/IEC 19790
ISO/27000
Common Criteria/ITSEC/ISO/IEC 15408
COBIT
ITIL
DIN EN 50600
Common Criteria
ISIS12
COSO
ITIL IT_Infrastructure_Libary
ISO/IEC 13335
ISO/IEC 9000

Verbindlichkeit

Modalverben - beschreiben die Verbindlichkeit einer Anforderung

Beschreibung
MUSS und SOLL
Ausdruck Verbindlichkeit
MUSS, DARF NUR Anforderung muss unbedingt erfüllt werden
DARF NICHT, DARF KEIN Darf in keinem Fall getan werden
SOLLTE Anforderung ist normalerweise zu erfüllt (MUSS, wenn kann). Abweichung in stichhaltig begründeten Fällen möglich.
SOLLTE NICHT, SOLLTE KEIN Dieser Ausdruck bedeutet, dass etwas normalerweise nicht getan werden darf, bei stichhaltigen Gründen aber trotzdem erfolgen kann.
Ausdruck Verbindlichkeit
MUST, MUST NOT, SHALL, SHALL NOT Anforderung muss zwingend eingehalten werden
SHOULD, SHOULD NOT, RECOMMENDED, NOT RECOMMENDED Empfohlene Anforderung, Abweichung in Begründeten Einelfällen möglich.
MAY, OPTIONAL Anforderung liegt im Ermessen des Herstellers



Anhang

Siehe auch


Links

Weblinks
  1. http://www.kompass-sicherheitsstandards.de/