Kryptografie: Unterschied zwischen den Versionen

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'''topic''' kurze Beschreibung
'''Kryptografie''' - Umwandlung von ''Klartext'' in ''Geheimtext''
 
== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
== Installation ==
'''Kryptografie''' ist die von einem Schlüssel abhängige Umwandlung von „Klartext“ genannten Daten in einen „Geheimtext“ sodass der Klartext aus dem Geheimtext nur unter Verwendung eines geheimen Schlüssels wiedergewonnen werden kann.
== Anwendungen ==
 
=== Fehlerbehebung ===
; Griech. krypto (geheim), graph (Schrift)
== Syntax ==
* Kryptografie behandelt die Kryptografie (encryption) einer Informationen vom Klartext (plain text) in eine nicht verständliche Darstellung (Verschlüsselter Text)
=== Optionen ===
* Kryptografie muss so erfolgen, dass Befugte die Information bei einer Entschlüsselung wieder lesen können (decryption)
=== Parameter ===
 
=== Umgebungsvariablen ===
; Kryptografie wir oft zur Authentifizierung eingesetzt
=== Exit-Status ===
* Dabei werden die verschlüsselten Texte mit gespeicherten Texten verglichen
== Konfiguration ==
* Dabei wird verglichen, ob sie gleich sind oder Abweichungen enthalten
=== Dateien ===
 
== Sicherheit ==
; Kryptografie ist eine elementare Technologie zum Aufbau sicherer Netzwerke
== Dokumentation ==
Wesentliche Technologien
=== RFC ===
* [[Hash-Funktionen]]
=== Man-Pages ===
* [[Diffie Hellman Key Exchanges|Diffie Hellman Schlüsselaustausch]]
=== Info-Pages ===
 
== Siehe auch ==
; Kryptografie ist ein Teilbereich der Kryptologie
# [[Verschlüsselungsverfahren]]
* die auch Kryptoanalyse behandelt


== Links ==
; Disziplinen der theoretischen Mathematik
=== Projekt-Homepage ===
* Vertraulichkeit eines Texts garantieren oder brechen
=== Weblinks ===
[[Datei:Orange_blue_symmetric_cryptography_de.svg|mini| Durch Kryptografie wird aus einem Klartext mithilfe eines Schlüssels ein Geheimtext erzeugt]]
# Wiktionary|Verschlüsselung
# Wikinews|Kategorie:Verschlüsselung|Kategorie: Verschlüsselung
#  [http://www.hermetic.ch/crypto/introg.htm Eine Einführung in die Anwendung der Verschlüsselung]
#  [https://www.heise.de/security/artikel/Harte-Nuesse-Verschluesselungsverfahren-und-ihre-Anwendungen-270266.html Verschlüsselungsverfahren und ihre Anwendungen]
# [http://simonsingh.net/books/the-code-book/the-book/ Simon Singh: The Code Book (1999)] (englisch).
# [http://www.verschluesselungen.net Einführung in das Thema Verschlüsselung]
# [http://m-witkowski.de/verschlusselung-grundlagen/ Verschlüsselung: Häufige Schwachstellen]
# [[Christian Spannagel]]: [https://av.tib.eu/series/237/ Verschlüsselung]. Vorlesungsreihe, 2012.


=== Einzelnachweise ===
=== Kryptografie, Chiffrierung, Kryptierung ===
<references />
Von einem [[Schlüssel (Kryptologie)|Schlüssel]] abhängige Umwandlung von [[Klartext (Kryptographie)|„Klartext“]] genannten Daten in einen „[[Geheimtext]]“ (auch „Chiffrat“ oder „Schlüsseltext“ genannt), so dass der Klartext aus dem Geheimtext nur unter Verwendung eines geheimen Schlüssels wiedergewonnen werden kann.
== Testfragen ==
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 1''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort1'''</div>
</div>
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 2''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort2'''</div>
</div>
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 3''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort3'''</div>
</div>
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 4''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort4'''</div>
</div>
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''Testfrage 5''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort5'''</div>
</div>


[[Kategorie:Entwurf]]
; Geheimhaltung
Kryptografie dient zur Geheimhaltung von Nachrichten, beispielsweise um Daten gegen unbefugten Zugriff abzusichern oder um Nachrichten vertraulich zu übermitteln.
* Die Wissenschaft des Verschlüsselns wird als [[Kryptographie]] bezeichnet.


; Informationssicherheit
Die Informationssicherheit nutzt die [[Kryptografie]], um verwertbare Informationen in eine Form umzuwandeln, die sie für jeden anderen als einen autorisierten Benutzer unbrauchbar macht; dieser Vorgang wird [[Verschlüsselung]] genannt.
* Informationen, die verschlüsselt (unbrauchbar) gemacht wurden, können von einem autorisierten Benutzer, der im Besitz des [[Schlüssel (Kryptographie)|Kryptographieschlüssels]] ist, durch den Prozess der Entschlüsselung wieder in ihre ursprüngliche nutzbare Form zurückverwandelt werden.
* Die Kryptografie wird in der Informationssicherheit eingesetzt, um Informationen vor unbefugter oder versehentlicher Offenlegung zu schützen, während die [[Informationen]] übertragen werden (entweder elektronisch oder physisch) und während die Informationen gespeichert werden.


= Wikipedia =
=== Anwendungen ===
[[Datei:Verschlüsselung (symmetrisches Kryptosystem) Schema.svg|mini|hochkant=1.5|Durch Verschlüsselung wird aus einem Klartext mithilfe eines Schlüssels ein Geheimtext erzeugt]]
Die Kryptografie bietet der Informationssicherheit auch andere nützliche Anwendungen, darunter verbesserte Authentifizierungsmethoden, Nachrichten-Digests, digitale Signaturen, [[Nichtabstreitbarkeit]] und verschlüsselte Netzwerkkommunikation.
* Ältere, weniger sichere Anwendungen wie [[Telnet]] und [[File Transfer Protocol]] (FTP) werden langsam durch sicherere Anwendungen wie [[Secure Shell]] (SSH) ersetzt, die eine verschlüsselte Netzwerkkommunikation verwenden.
* Drahtlose Kommunikation kann mit Protokollen wie [[Wi-Fi Protected Access|WPA/WPA2]] oder dem älteren (und weniger sicheren) [[Wired Equivalent Privacy|WEP]] verschlüsselt werden.
* Die drahtgebundene Kommunikation (wie [[ITU-T]] [[G.hn]]) ist durch den [[Advanced Encryption Standard|AES]] zur Verschlüsselung und [[X.1035]] zur Authentifizierung und zum Schlüsselaustausch gesichert.
* Softwareanwendungen wie [[GnuPG]] oder [[Pretty Good Privacy|PGP]] können zur Verschlüsselung von Dateien und E-Mails verwendet werden.


'''Verschlüsselung''' (auch: '''Chiffrierung''' oder '''Kryptierung''')<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundeswehr-Drohne-fliegt-mit-deutscher-Kryptierung-3341890.html Bundeswehr-Drohne fliegt mit deutscher „Kryptierung“] auf ''[[heise online]]'' vom 6.&nbsp;Oktober 2016, abgerufen am 30.&nbsp;April 2019.</ref> ist die von einem [[Schlüssel (Kryptologie)|Schlüssel]] abhängige Umwandlung von [[Klartext (Kryptographie)|„Klartext“]] genannten Daten in einen „[[Geheimtext]]“ (auch „Chiffrat“ oder „Schlüsseltext“ genannt), so dass der Klartext aus dem Geheimtext nur unter Verwendung eines geheimen Schlüssels wiedergewonnen werden kann.
=== Sicherheitsprobleme ===
Kryptografie kann Sicherheitsprobleme verursachen, wenn sie nicht korrekt implementiert wird.  
* Kryptografische Lösungen müssen mit branchenweit anerkannten Lösungen implementiert werden, die von unabhängigen Kryptografieexperten einer strengen Prüfung unterzogen wurden.  
* Die [[Schlüsselgröße|Länge und Stärke]] des Verschlüsselungsschlüssels ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt.  
* Ein zu schwacher oder zu kurzer Schlüssel führt zu einer schwachen Verschlüsselung.
* Die für die Ver- und Entschlüsselung verwendeten Schlüssel müssen mit der gleichen Strenge geschützt werden wie alle anderen vertraulichen Informationen.


Verschlüsselung dient zur Geheimhaltung von Nachrichten, beispielsweise um Daten gegen unbefugten Zugriff abzusichern oder um Nachrichten vertraulich zu übermitteln.  
Sie müssen vor unbefugter Offenlegung und Zerstörung geschützt werden und bei Bedarf verfügbar sein.
* Die Wissenschaft des Verschlüsselns wird als [[Kryptographie]] bezeichnet.<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Ertel |Titel=Angewandte Kryptographie |Auflage=4., überarbeitete und ergänzte Auflage |Verlag=Carl Hanser Verlag |Ort=München |Datum=2012 |ISBN=978-3-446-43196-6 }}</ref>
* Lösungen für die [[Public Key Infrastructure]] (PKI) lösen viele der Probleme, die mit der [[Schlüsselverwaltung]] verbunden sind.


== Grundlagen ==
== Grundlagen ==
=== Verschlüsseln ===
=== Verschlüsseln ===
Durch Verschlüsseln wird ursprünglich der „offene Wortlaut“ eines [[Text]]es, genannt „Klartext“, in eine unverständliche Zeichenfolge umgewandelt, die als „Geheimtext“ bezeichnet wird.  
Durch Verschlüsseln wird ursprünglich der „offene Wortlaut“ eines [[Text]]es, genannt „Klartext“, in eine unverständliche Zeichenfolge umgewandelt, die als „Geheimtext“ bezeichnet wird.
* Die [[Terminus|Fachbegriffe]] ''Klartext'' und ''Geheimtext'' sind historisch gewachsen und heutzutage deutlich weiter zu interpretieren.  
* Die [[Terminus|Fachbegriffe]] ''Klartext'' und ''Geheimtext'' sind historisch gewachsen und heutzutage deutlich weiter zu interpretieren.
* Außer Textnachrichten lassen sich auch alle anderen Arten von Information verschlüsseln, beispielsweise [[Audiodatei|Sprachnachrichten]], [[Bilddatei|Bilder]], [[Videotechnik|Videos]] oder der [[Quelltext|Quellcode]] von [[Computerprogramm]]en.  
* Außer Textnachrichten lassen sich auch alle anderen Arten von Information verschlüsseln, beispielsweise [[Audiodatei|Sprachnachrichten]], [[Bilddatei|Bilder]], [[Videotechnik|Videos]] oder der [[Quelltext|Quellcode]] von [[Computerprogramm]]en.
* Die kryptographischen Prinzipien bleiben dabei die gleichen.
* Die kryptographischen Prinzipien bleiben dabei die gleichen.


[[Datei:Codebook.jpg|mini|Kryptographisches Codebuch aus dem amerikanischen Bürgerkrieg]]
[[Datei:Codebook.jpg|mini|Kryptographisches Codebuch aus dem amerikanischen Bürgerkrieg]]


Eine besondere und relativ einfache Art der Verschlüsselung ist die [[Code|Codierung (auch: Kodierung)]].  
; Eine besondere und relativ einfache Art der Kryptografie ist die [[Code|Codierung (auch: Kodierung)]].
* Hierbei werden in der Regel nicht einzelne Klartextzeichen oder kurze Zeichenkombinationen verschlüsselt, sondern ganze Worte, Satzteile oder ganze Sätze.  
* Hierbei werden in der Regel nicht einzelne Klartextzeichen oder kurze Zeichenkombinationen verschlüsselt, sondern ganze Worte, Satzteile oder ganze Sätze.
* Beispielsweise können wichtige Befehle wie „Angriff im Morgengrauen!“ oder „Rückzug von den Hügeln!“ bestimmten Codewörtern oder unverständlichen Zeichenkombinationen aus Buchstaben, Ziffern oder anderen Geheimzeichen zugeordnet werden.  
* Beispielsweise können wichtige Befehle wie „Angriff im Morgengrauen!“ oder „Rückzug von den Hügeln!“ bestimmten Codewörtern oder unverständlichen Zeichenkombinationen aus Buchstaben, Ziffern oder anderen Geheimzeichen zugeordnet werden.
* Dies geschieht zumeist als tabellarische Liste, beispielsweise in Form von [[Codebuch|Codebüchern]].  
* Dies geschieht zumeist als tabellarische Liste, beispielsweise in Form von [[Codebuch|Codebüchern]].
* Zur Steigerung der kryptographischen Sicherheit von Codes werden die damit erhaltenen Geheimtexte oft einem zweiten Verschlüsselungsschritt unterworfen.  
 
* Dies wird als ''[[Überschlüsselung]]'' (auch: ''Überverschlüsselung'') bezeichnet.  
; Zur Steigerung der kryptographischen Sicherheit von Codes werden die damit erhaltenen Geheimtexte oft einem zweiten Kryptografiechritt unterworfen.
* Außer geheimen Codes gibt es auch offene Codes, wie den [[Morsezeichen|Morsecode]] und [[American Standard Code for Information Interchange|ASCII]], die nicht kryptographischen Zwecken dienen und keine Verschlüsselung darstellen.
* Dies wird als ''[[Überschlüsselung]]'' (auch: ''Überverschlüsselung'') bezeichnet.
* Außer geheimen Codes gibt es auch offene Codes, wie den [[Morsezeichen|Morsecode]] und [[American Standard Code for Information Interchange|ASCII]], die nicht kryptographischen Zwecken dienen und keine Kryptografie darstellen.


=== Schlüssel ===
=== Schlüssel ===
Der entscheidende [[Parameter (Informatik)|Parameter]] bei der Verschlüsselung ist der [[Schlüssel (Kryptologie)|„Schlüssel“]].  
; Der entscheidende [[Parameter (Informatik)|Parameter]] bei der Kryptografie ist der [[Schlüssel (Kryptologie)|„Schlüssel“]].
* Die gute Wahl eines Schlüssels und seine Geheimhaltung sind wichtige Voraussetzungen zur Wahrung des Geheimnisses.  
* Die gute Wahl eines Schlüssels und seine Geheimhaltung sind wichtige Voraussetzungen zur Wahrung des Geheimnisses.
* Im Fall der Codierung stellt das Codebuch den Schlüssel dar.  
* Im Fall der Codierung stellt das Codebuch den Schlüssel dar.
* Im Fall der meisten klassischen und auch einiger moderner Methoden zur Verschlüsselung ist es ein [[Passwort]] (auch: Kennwort, Schlüsselwort, Codewort oder Kodewort, Losung, Losungswort oder Parole von italienisch ''la parola'' „das Wort“; {{enS|password}}).  
* Im Fall der meisten klassischen und auch einiger moderner Methoden zur Kryptografie ist es ein [[Passwort]] (auch: Kennwort, Schlüsselwort, Codewort oder Kodewort, Losung, Losungswort oder Parole von italienisch ''la parola'' „das Wort“.
* Bei vielen modernen Verfahren, beispielsweise bei der E-Mail-Verschlüsselung, wird dem Benutzer inzwischen die Wahl eines Schlüssels abgenommen.  
 
* Dieser wird automatisch generiert, ohne dass der Nutzer es bemerkt.  
; Bei vielen modernen Verfahren, beispielsweise bei der E-Mail-Kryptografie, wird dem Benutzer inzwischen die Wahl eines Schlüssels abgenommen.
* Dieser wird automatisch generiert, ohne dass der Nutzer es bemerkt.
* Hierdurch wird auch der „menschliche Faktor“ eliminiert, nämlich die nicht selten zu sorglose Wahl eines unsicheren, weil zu kurzen und leicht zu erratenden, Passworts.
* Hierdurch wird auch der „menschliche Faktor“ eliminiert, nämlich die nicht selten zu sorglose Wahl eines unsicheren, weil zu kurzen und leicht zu erratenden, Passworts.


=== Entschlüsseln ===
=== Entschlüsseln ===
Der zur ''Verschlüsselung'' umgekehrte Schritt ist die [[Entschlüsselung#Entschlüsselung in der Kryptologie|''Entschlüsselung'']].  
; Der zur ''Kryptografie'' umgekehrte Schritt ist die [[Entschlüsselung#Entschlüsselung in der Kryptologie|''Entschlüsselung'']].
* Dabei gewinnt der befugte Empfänger den Klartext aus dem Geheimtext zurück.  
* Dabei gewinnt der befugte Empfänger den Klartext aus dem Geheimtext zurück.
* Zum ''Entschlüsseln'' wird ein geheimer Schlüssel benötigt.  
* Zum ''Entschlüsseln'' wird ein geheimer Schlüssel benötigt.
* Bei [[Symmetrisches Kryptosystem|symmetrischen Verschlüsselungsverfahren]] ist dies der gleiche wie für das Verschlüsseln, bei [[Asymmetrisches Kryptosystem|asymmetrischen Verfahren]] hingegen nicht.  
* Bei [[Symmetrisches Kryptosystem|symmetrischen Kryptografieverfahren]] ist dies der gleiche wie für das Verschlüsseln, bei [[Asymmetrisches Kryptosystem|asymmetrischen Verfahren]] hingegen nicht.
* Geht der Schlüssel verloren, dann lässt sich der Geheimtext nicht mehr entschlüsseln.
 
* Gerät der Schlüssel in fremde Hände, dann können auch Dritte den Geheimtext lesen, das Geheimnis ist also nicht länger gewahrt.  
; Geht der Schlüssel verloren, dann lässt sich der Geheimtext nicht mehr entschlüsseln
* Gerät der Schlüssel in fremde Hände, dann können auch Dritte den Geheimtext lesen, das Geheimnis ist also nicht länger gewahrt.
* Ein zusammenfassender Begriff für Verschlüsseln und/oder Entschlüsseln ist das ''[[Schlüsseln]]''.
* Ein zusammenfassender Begriff für Verschlüsseln und/oder Entschlüsseln ist das ''[[Schlüsseln]]''.


=== Entziffern ===
==== Entziffern ====
Sprachlich zu trennen von der ''Entschlüsselung'' ist der Begriff der „[[Entzifferung]]“.  
; Sprachlich zu trennen von der ''Entschlüsselung'' ist der Begriff der „[[Entzifferung]]“.
* Als ''Entzifferung'' wird die Kunst bezeichnet, dem Geheimtext seine geheime Nachricht zu entringen, ''ohne'' im Besitz des Schlüssels zu sein.  
* Als ''Entzifferung'' wird die Kunst bezeichnet, dem Geheimtext seine geheime Nachricht zu entringen, ''ohne'' im Besitz des Schlüssels zu sein.
* Dies ist die Tätigkeit eines [[Kryptoanalytiker]]s, häufig auch als „Codeknacker“ ({{enS|codebreaker}}) bezeichnet.  
* Dies ist die Tätigkeit eines [[Kryptoanalytiker]]s, häufig auch als „Codeknacker“ ({{enS|codebreaker}}) bezeichnet.
* Im Idealfall gelingt keine Entzifferung, weil das Verschlüsselungsverfahren ausreichend „stark“ ist.  
* Im Idealfall gelingt keine Entzifferung, weil das Kryptografieverfahren ausreichend „stark“ ist.
* Es wird dann als [[Brechen (Kryptologie)|„unbrechbar“]] oder zumindest als „kryptographisch stark“ bezeichnet.  
* Es wird dann als [[Brechen (Kryptologie)|„unbrechbar“]] oder zumindest als „kryptographisch stark“ bezeichnet.
* Im Gegensatz zu einer „starken Verschlüsselung“ lässt sich eine „schwache Verschlüsselung“ ohne vorherige Kenntnis des Schlüssels mit vertretbarem Aufwand mithilfe krypt<!-- „kryptanalytisch“ ist moderner als „kryptoanalytisch“, bitte so stehen lassen! -->analytischer Methoden [[Brechen (Kryptologie)|brechen]].  
* Im Gegensatz zu einer „starken Kryptografie“ lässt sich eine „schwache Kryptografie“ ohne vorherige Kenntnis des Schlüssels mit vertretbarem Aufwand mithilfe krypt<!-- „kryptanalytisch“ ist moderner als „kryptoanalytisch“, bitte so stehen lassen! -->analytischer Methoden [[Brechen (Kryptologie)|brechen]].
* Durch Fortschritte in der Kryptologie kann sich eine vermeintlich starke Verschlüsselung im Laufe der Zeit als schwach erweisen.  
* Durch Fortschritte in der Kryptologie kann sich eine vermeintlich starke Kryptografie im Laufe der Zeit als schwach erweisen.
* So galt beispielsweise die „[[Vigenère-Verschlüsselung]]“ über Jahrhunderte hinweg als „Le Chiffre indéchiffrable“ („Die unentzifferbare Verschlüsselung“).  
* So galt beispielsweise die „[[Vigenère-Kryptografie]]“ über Jahrhunderte hinweg als „Le Chiffre indéchiffrable“ („Die unentzifferbare Kryptografie“).
* Inzwischen weiß man, dass sie das nicht ist.
* Inzwischen weiß man, dass sie das nicht ist.


Das Arbeitsgebiet, das sich mit der Entzifferung von Geheimtexten befasst, ist die [[Kryptoanalyse|Krypt<!-- „Kryptanalyse“ ist moderner als „Kryptoanalyse“, bitte so stehen lassen! -->analyse]] (älterer Ausdruck: Kryptoanalyse).
; Kryptanalyse/Kryptoanalyse
* Sie ist neben der Kryptographie das zweite Teilgebiet der Kryptologie.  
Arbeitsgebiet, das sich mit der Entzifferung von Geheimtexten befasst
* Die Krypt<!-- „Kryptanalyse“ ist moderner als „Kryptoanalyse“, bitte so stehen lassen! -->analyse dient nicht nur zur unbefugten Entzifferung von Geheimnachrichten, sondern sie befasst sich auch mit „(Un-)Brechbarkeit“ von Verschlüsselungen, also der Prüfung der Sicherheit von Verschlüsselungsverfahren gegen unbefugte Entzifferung.
* Sie ist neben der Kryptographie das zweite Teilgebiet der Kryptologie.
* Die Kryptanalyse dient nicht nur zur unbefugten Entzifferung von Geheimnachrichten, sondern sie befasst sich auch mit „(Un-)Brechbarkeit“ von Kryptografieen, also der Prüfung der Sicherheit von Kryptografieverfahren gegen unbefugte Entzifferung.


Die meisten Verschlüsselungsverfahren sind nur ''pragmatisch sicher'', was bedeutet, dass bei ihrer Kryptanalyse keine praktikable Möglichkeit zur Entzifferung gefunden wurde.  
; Die meisten Kryptografieverfahren sind nur ''pragmatisch sicher'', was bedeutet, dass bei ihrer Kryptanalyse keine praktikable Möglichkeit zur Entzifferung gefunden wurde.
* Dabei ist das Vertrauen in die Sicherheit umso mehr gerechtfertigt, je länger ein Verfahren bereits öffentlich bekannt ist und je verbreiteter es in der Anwendung ist, denn umso mehr kann man davon ausgehen, dass viele fähige Kryptologen es unabhängig voneinander untersucht haben und dass eine eventuell vorhandene Schwäche gefunden und veröffentlicht worden wäre (siehe auch [[Kerckhoffs’ Prinzip]]).
* Dabei ist das Vertrauen in die Sicherheit umso mehr gerechtfertigt, je länger ein Verfahren bereits öffentlich bekannt ist und je verbreiteter es in der Anwendung ist, denn umso mehr kann man davon ausgehen, dass viele fähige Kryptologen es unabhängig voneinander untersucht haben und dass eine eventuell vorhandene Schwäche gefunden und veröffentlicht worden wäre (siehe auch [[Kerckhoffs’ Prinzip]]).


Es gibt Verfahren, deren Sicherheit unter Annahme der Gültigkeit bestimmter mathematischer [[Vermutung (Mathematik)|Vermutungen]] beweisbar ist.  
; Es gibt Verfahren, deren Sicherheit unter Annahme der Gültigkeit bestimmter mathematischer [[Vermutung (Mathematik)|Vermutungen]] beweisbar ist.
* So kann zum Beispiel für das [[RSA-Kryptosystem]] gezeigt werden: Der private Schlüssel eines Benutzers kann aus dessen öffentlichem Schlüssel genau dann effizient berechnet werden, wenn man eine große Zahl (in der Größenordnung von einigen hundert Dezimalstellen) effizient in ihre Primfaktoren [[Faktorisierungsverfahren|zerlegen]] kann.  
* So kann zum Beispiel für das [[RSA]] gezeigt werden: Der private Schlüssel eines Benutzers kann aus dessen öffentlichem Schlüssel genau dann effizient berechnet werden, wenn man eine große Zahl (in der Größenordnung von einigen hundert Dezimalstellen) effizient in ihre Primfaktoren [[Faktorisierungsverfahren|zerlegen]] kann.
* Das einzige Verschlüsselungsverfahren, dessen Sicherheit wirklich bewiesen und nicht nur auf Vermutungen zurückgeführt wurde, ist das [[One-Time-Pad]].
* Das einzige Kryptografieverfahren, dessen Sicherheit wirklich bewiesen und nicht nur auf Vermutungen zurückgeführt wurde, ist das [[One-Time-Pad]].


== Beispiel ==
=== Beispiel ===
[[Datei:Caesar3.svg|mini|Caesar-Verschlüsselung mit Schlüssel „C“]]
[[Datei:Caesar3.svg|mini|Caesar-Kryptografie mit Schlüssel „C“]]


Als Beispiel einer Verschlüsselung wird der unten in Kleinbuchstaben stehende Klartext mithilfe eines sehr alten und äußerst simplen Verfahrens, der [[Caesar-Verschlüsselung]], in einen Geheimtext (hier wie in der Kryptografie üblich in Großbuchstaben) umgewandelt.  
; Caesar-Kryptografie
* Als geheimer Schlüssel wird hier „C“ benutzt, also der dritte Buchstabe des [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabets]].  
Als Beispiel einer Kryptografie wird der unten in Kleinbuchstaben stehende Klartext mithilfe eines sehr alten und äußerst simplen Verfahrens, der [[Caesar-Kryptografie]], in einen Geheimtext (hier wie in der Kryptografie üblich in Großbuchstaben) umgewandelt.
* Das bedeutet die Ersetzung jedes einzelnen Klartextbuchstabens durch den jeweiligen im Alphabet um drei Stellen verschobenen Buchstaben.  
* Als geheimer Schlüssel wird hier „C“ benutzt, also der dritte Buchstabe des [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabets]].
* So wird aus einem „a“ des Klartextes der im Alphabet drei Stellen später stehende Buchstabe „D“ im Geheimtext, aus „b“ wird „E“ und so weiter.  
* Das bedeutet die Ersetzung jedes einzelnen Klartextbuchstabens durch den jeweiligen im Alphabet um drei Stellen verschobenen Buchstaben.
* Wenn man über das Ende des Alphabets hinauskommt, beginnt man wieder am Anfang; aus „z“ etwa wird somit „C“:
* So wird aus einem „a“ des Klartextes der im Alphabet drei Stellen später stehende Buchstabe „D“ im Geheimtext, aus „b“ wird „E“ und so weiter.


Wenn man über das Ende des Alphabets hinauskommt, beginnt man wieder am Anfang; aus „z“ etwa wird somit „C“:
  kommeumachtzehnuhrmitdenplaenenzurkapelle
  kommeumachtzehnuhrmitdenplaenenzurkapelle
  NRPPHXPDFKWCHKQXKUPLWGHQSODHQHQCXUNDSHOOH
  NRPPHXPDFKWCHKQXKUPLWGHQSODHQHQCXUNDSHOOH


Der mit „NRPPH“ beginnende Geheimtext ist auf den ersten Blick unverständlich.  
; Der mit „NRPPH“ beginnende Geheimtext ist auf den ersten Blick unverständlich.
* Das Verfahren eignet sich somit, um die im Klartext enthaltene Information vor Unbefugten zu verbergen.  
* Das Verfahren eignet sich somit, um die im Klartext enthaltene Information vor Unbefugten zu verbergen.
* Kennt ein möglicher Angreifer das zugrundeliegende Verschlüsselungsverfahren nicht, oder gelingt es ihm nicht, den benutzten Schlüssel zu finden, dann bleibt der Geheimtext für ihn ohne Sinn.  
* Kennt ein möglicher Angreifer das zugrundeliegende Kryptografieverfahren nicht, oder gelingt es ihm nicht, den benutzten Schlüssel zu finden, dann bleibt der Geheimtext für ihn ohne Sinn.
* Natürlich ist die hier benutzte Methode, die schon die alten Römer kannten, sehr schwach.  
* Natürlich ist die hier benutzte Methode, die schon die alten Römer kannten, sehr schwach.
* Einem erfahrenen [[Brechen (Kryptologie)|Codebrecher]] wird es nicht viel Mühe bereiten, den Geheimtext nach kurzer Zeit zu [[Entzifferung|entziffern]], auch ohne vorherige Kenntnis von Schlüssel oder Verfahren.
* Einem erfahrenen [[Brechen (Kryptologie)|Codebrecher]] wird es nicht viel Mühe bereiten, den Geheimtext nach kurzer Zeit zu [[Entzifferung|entziffern]], auch ohne vorherige Kenntnis von Schlüssel oder Verfahren.


Im Laufe der Geschichte der Menschheit wurden daher immer stärkere Methoden zur Verschlüsselung entwickelt (siehe auch: [[Geschichte der Kryptographie]]).
; Im Laufe der Geschichte der Menschheit wurden daher immer stärkere Methoden zur Kryptografie entwickelt
* Ein modernes Verschlüsselungsverfahren ist der [[Advanced Encryption Standard|''Advanced Encryption Standard (AES)'']], das zurzeit als unbrechbar gilt.  
* siehe auch: [[Geschichte der Kryptographie]]
* Dies wird sich aber in kommenden Jahrzehnten möglicherweise ändern (siehe auch: [[Advanced Encryption Standard#Weitere Angriffe|Krypt<!-- sic! Bitte nicht ändern auf „kryptoanalytisch“, denn beide Schreibweisen („kryptanalytisch“ und „kryptoanalytisch“) sind richtig.
* Ein modernes Kryptografieverfahren ist der [[Advanced Encryption Standard|''Advanced Encryption Standard (AES)'']], das zurzeit als unbrechbar gilt.
* OS 9.
* Dies wird sich aber in kommenden Jahrzehnten möglicherweise ändern (siehe auch: [[Advanced Encryption Standard#Weitere Angriffe|Kryptoanalytische Angriffe auf AES]]).
* Juli 2018 -->analytische Angriffe auf AES]]).


== Klassifizierung ==
== Klassifizierung ==
Prinzipiell unterscheidet man unterschiedliche klassische und moderne [[Symmetrisches Kryptosystem|symmetrische Verschlüsselungsverfahren]] und die erst seit wenigen Jahrzehnten bekannten [[Public-Key-Verschlüsselungsverfahren|asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren]].
; Prinzipiell unterscheidet man
* Klassische Verschlüsselungsverfahren können nach dem verwendeten [[Alphabet (Kryptologie)|Alphabet]] klassifiziert werden.
* Klassische und moderne [[Symmetrisches Kryptosystem|symmetrische Kryptografieverfahren]]
* [[Public-Key-Kryptografieverfahren|asymmetrischen Kryptografieverfahren]]
: Erst seit wenigen Jahrzehnten bekannt
 
; Klassische Kryptografieverfahren können nach dem verwendeten [[Alphabet (Kryptologie)|Alphabet]] klassifiziert werden.


=== Symmetrische Verschlüsselung ===
=== Symmetrisch ===
[[Datei:Orange blue symmetric cryptography de.svg|mini|Bei der symmetrischen Verschlüsselung dient der Schlüssel auch zur Entschlüsselung]]
[[Datei:Orange blue symmetric cryptography de.svg|mini|Bei der symmetrischen Kryptografie dient der Schlüssel auch zur Entschlüsselung]]
{{Hauptartikel|Symmetrisches Kryptosystem}}
Symmetrische Kryptografieverfahren verwenden zur Ver- und Entschlüsselung den gleichen Schlüssel


Symmetrische Verschlüsselungsverfahren verwenden zur Ver- und Entschlüsselung den gleichen Schlüssel.
; Historischen Verfahren
Bei historischen Verfahren lassen sich zwei Verschlüsselungsklassen unterscheiden.
Bei historischen Verfahren lassen sich zwei Kryptografieklassen unterscheiden
* Bei der ersten werden, wie bei der im Beispiel benutzten Caesar-Verschlüsselung, die Buchstaben des Klartextes einzeln durch andere Buchstaben ersetzt.  
* Bei der ersten werden, wie bei der im Beispiel benutzten Caesar-Kryptografie, die Buchstaben des Klartextes einzeln durch andere Buchstaben ersetzt.
* Mit dem lateinischen Wort ''substituere'' (deutsch: „ersetzen“) werden sie als [[Substitution (Kryptographie)|Substitutionsverfahren]] bezeichnet.  
* Mit dem lateinischen Wort ''substituere'' (deutsch: „ersetzen“) werden sie als [[Substitution Kryptographie)|Substitutionsverfahren]] bezeichnet.
* Im Gegensatz dazu bleibt bei der zweiten Verschlüsselungsklasse, genannt [[Transposition (Kryptographie)|Transposition]] (von lateinisch: ''transponere''; deutsch: „versetzen“), jeder Buchstabe ''wie'' er ist, aber nicht ''wo'' er ist.  
* Im Gegensatz dazu bleibt bei der zweiten Kryptografieklasse, genannt [[Transposition (Kryptographie)|Transposition]] (von lateinisch: ''transponere''; deutsch: „versetzen“), jeder Buchstabe ''wie'' er ist, aber nicht ''wo'' er ist.
* Sein Platz im Text wird verändert, die einzelnen Buchstaben des Textes werden sozusagen durcheinandergewürfelt.  
* Sein Platz im Text wird verändert, die einzelnen Buchstaben des Textes werden sozusagen durcheinandergewürfelt.
* Eine besonders einfache Form einer Transpositions-Verschlüsselung ist die bei Kindern beliebte „Revertierung“ (von lateinisch: ''reverse''; deutsch: „umkehren“) eines Textes.  
* Eine besonders einfache Form einer Transpositions-Kryptografie ist die bei Kindern beliebte „Revertierung“ (von lateinisch: ''reverse''; deutsch: „umkehren“) eines Textes.
* So entsteht beispielsweise aus dem Klartext „GEHEIMNIS“ der Geheimtext „SINMIEHEG“.
* So entsteht beispielsweise aus dem Klartext „GEHEIMNIS“ der Geheimtext „SINMIEHEG“.


Bei modernen symmetrischen Verfahren werden [[Stromverschlüsselung]] und auf einer [[Blockverschlüsselung]] basierende Verfahren unterschieden.  
; Modernen symmetrischen Verfahren
* Bei der Stromverschlüsselung werden die Zeichen des Klartextes jeweils einzeln und nacheinander verschlüsselt.  
Bei modernen symmetrischen Verfahren werden [[Stromverschlüsselung]] und auf einer [[Blockverschlüsselung]] basierende Verfahren unterschieden.
* Bei einer Blockverschlüsselung hingegen wird der Klartext vorab in Blöcke einer bestimmten Größe aufgeteilt.  
* Bei der Stromverschlüsselung werden die Zeichen des Klartextes jeweils einzeln und nacheinander verschlüsselt.
* Wie dann die Blöcke verschlüsselt werden, bestimmt der [[Betriebsmodus (Kryptographie)|Betriebsmodus]] der Verschlüsselungsmethode.
* Bei einer Blockverschlüsselung hingegen wird der Klartext vorab in Blöcke einer bestimmten Größe aufgeteilt.
* Wie dann die Blöcke verschlüsselt werden, bestimmt der [[Betriebsmodus (Kryptographie)|Betriebsmodus]] der Kryptografiemethode.


Interessanterweise beruhen selbst moderne Blockchiffren, wie beispielsweise das über mehrere Jahrzehnte gegen Ende des 20.&nbsp;Jahrhunderts zum Standard erhobene Verschlüsselungsverfahren [[Data Encryption Standard|''DES (Data Encryption Standard)'']] auf den beiden klassischen Methoden Substitution und Transposition.  
Interessanterweise beruhen selbst moderne Blockchiffren, wie beispielsweise das über mehrere Jahrzehnte gegen Ende des 20.&nbsp;Jahrhunderts zum Standard erhobene Kryptografieverfahren [[Data Encryption Standard|''DES (Data Encryption Standard)'']] auf den beiden klassischen Methoden Substitution und Transposition.
* Sie verwenden diese beiden Grundprinzipien in Kombination und beziehen ihre Stärke ganz maßgeblich durch die mehrfache wiederholte Anwendung von solchen Kombinationen nicht selten in Dutzenden von „Runden“.  
* Sie verwenden diese beiden Grundprinzipien in Kombination und beziehen ihre Stärke ganz maßgeblich durch die mehrfache wiederholte Anwendung von solchen Kombinationen nicht selten in Dutzenden von „Runden“.
* So wird, vergleichbar zum wiederholten Kneten von Teig, der Klartext immer stärker verschlüsselt.  
* So wird, vergleichbar zum wiederholten Kneten von Teig, der Klartext immer stärker verschlüsselt.
* Die Stärke der Verschlüsselung steigt zumeist mit der Anzahl der verwendeten Runden.
* Die Stärke der Kryptografie steigt zumeist mit der Anzahl der verwendeten Runden.


=== Asymmetrische Verschlüsselung ===
siehe [[Symmetrisches Kryptosystem]]
[[Datei:Orange blue public key cryptography de.svg|mini|Bei der asymmetrischen Verschlüsselung gibt es zwei unterschiedliche Schlüssel, den öffentlichen Schlüssel zur Verschlüsselung und den privaten Schlüssel zur Entschlüsselung]]
{{Hauptartikel|Asymmetrisches Kryptosystem}}


Über Jahrhunderte hinweg war man der Meinung, dass es keine Alternative zur symmetrischen Verschlüsselung und dem damit verknüpften Schlüsselverteilungsproblem gäbe.  
=== Asymmetrisch ===
* Erst vor wenigen Jahrzehnten wurde die [[Asymmetrisches Kryptosystem|asymmetrische Verschlüsselung]] (''Public-key cryptography'') erfunden.  
[[Datei:Orange blue public key cryptography de.svg|mini|Bei der asymmetrischen Kryptografie gibt es zwei unterschiedliche Schlüssel, den öffentlichen Schlüssel zur Kryptografie und den privaten Schlüssel zur Entschlüsselung]]
* Kennzeichen der asymmetrischen Verschlüsselung ist, dass zur Verschlüsselung ein ''völlig anderer Schlüssel'' als zur Entschlüsselung benutzt wird.  
 
* Man unterscheidet hier zwischen dem „öffentlichen Schlüssel“, der zum Verschlüsseln benutzt wird, und dem „privaten Schlüssel“ zum Entschlüsseln des Geheimtextes.  
Über Jahrhunderte hinweg war man der Meinung, dass es keine Alternative zur symmetrischen Kryptografie und dem damit verknüpften Schlüsselverteilungsproblem gäbe.
* Der private Schlüssel wird niemals weitergegeben oder gar veröffentlicht, der öffentliche Schlüssel hingegen wird dem Kommunikationspartner übergeben oder veröffentlicht.  
* Erst vor wenigen Jahrzehnten wurde die [[Asymmetrisches Kryptosystem|asymmetrische Kryptografie]] (''Public-key cryptography'') erfunden.
* Er kann dann von jedermann benutzt werden, um Nachrichten zu verschlüsseln.  
* Kennzeichen der asymmetrischen Kryptografie ist, dass zur Kryptografie ein ''völlig anderer Schlüssel'' als zur Entschlüsselung benutzt wird.
* Um diese jedoch entschlüsseln zu können, benötigt man den dazu passenden privaten Schlüssel.  
* Man unterscheidet hier zwischen dem „öffentlichen Schlüssel“, der zum Verschlüsseln benutzt wird, und dem „privaten Schlüssel“ zum Entschlüsseln des Geheimtextes.
* Nur damit kann die verschlüsselte Nachricht wieder entschlüsselt werden.  
* Der private Schlüssel wird niemals weitergegeben oder gar veröffentlicht, der öffentliche Schlüssel hingegen wird dem Kommunikationspartner übergeben oder veröffentlicht.
* Er kann dann von jedermann benutzt werden, um Nachrichten zu verschlüsseln.
* Um diese jedoch entschlüsseln zu können, benötigt man den dazu passenden privaten Schlüssel.
* Nur damit kann die verschlüsselte Nachricht wieder entschlüsselt werden.
* Das heißt, noch nicht einmal der Verschlüssler selbst ist in der Lage, seine eigene Nachricht, die er mit dem öffentlichen Schlüssel der anderen Person verschlüsselt hat, wieder zu entschlüsseln.
* Das heißt, noch nicht einmal der Verschlüssler selbst ist in der Lage, seine eigene Nachricht, die er mit dem öffentlichen Schlüssel der anderen Person verschlüsselt hat, wieder zu entschlüsseln.


Das Verfahren kann übrigens auch „umgekehrt“ verwendet werden, indem eine Person ihren privaten Schlüssel nutzt, um damit eine Information zu ''ver''schlüsseln.  
Das Verfahren kann übrigens auch „umgekehrt“ verwendet werden, indem eine Person ihren privaten Schlüssel nutzt, um damit eine Information zu ''ver''schlüsseln.
* Nun ist jedermann, der Zugriff auf den öffentlichen Schlüssel hat, in der Lage, damit die Nachricht zu ''ent''schlüsseln.  
* Nun ist jedermann, der Zugriff auf den öffentlichen Schlüssel hat, in der Lage, damit die Nachricht zu ''ent''schlüsseln.
* Hier geht es meist nicht um die Geheimhaltung einer Nachricht, sondern beispielsweise um die [[Authentifizierung]] einer Person beziehungsweise die [[digitale Signatur]] einer Nachricht.  
* Hier geht es meist nicht um die Geheimhaltung einer Nachricht, sondern beispielsweise um die [[Authentifizierung]] einer Person beziehungsweise die [[digitale Signatur]] einer Nachricht.
* Jedermann kann leicht überprüfen und erkennen, dass die verschlüsselte Information nur von dieser einen Person stammen kann, denn nur diese besitzt den nötigen privaten Schlüssel.  
* Jedermann kann leicht überprüfen und erkennen, dass die verschlüsselte Information nur von dieser einen Person stammen kann, denn nur diese besitzt den nötigen privaten Schlüssel.
* Zum Signieren allein genügt es, den Nachrichtentext unverschlüsselt als Klartext zu belassen, und beispielsweise nur eine Prüfsumme davon verschlüsselt anzuhängen.  
* Zum Signieren allein genügt es, den Nachrichtentext unverschlüsselt als Klartext zu belassen, und beispielsweise nur eine Prüfsumme davon verschlüsselt anzuhängen.
* Wenn der öffentliche Schlüssel des Autors beim Entschlüsseln eine korrekte Prüfsumme freilegt, ist sowohl der Autor als auch die Unverfälschtheit der Nachricht bestätigt.
* Wenn der öffentliche Schlüssel des Autors beim Entschlüsseln eine korrekte Prüfsumme freilegt, ist sowohl der Autor als auch die Unverfälschtheit der Nachricht bestätigt.


Da asymmetrische Verfahren algorithmisch aufwändiger sind als symmetrische und daher in der Ausführung langsamer, werden in der Praxis zumeist Kombinationen aus beiden, sogenannte [[Hybride Verschlüsselung|Hybrid-Verfahren]] genutzt.  
Da asymmetrische Verfahren algorithmisch aufwendiger sind als symmetrische und daher in der Ausführung langsamer, werden in der Praxis zumeist Kombinationen aus beiden, sogenannte [[Hybride Kryptografie|Hybrid-Verfahren]] genutzt.
* Dabei wird beispielsweise zuerst ein zufällig generierter individueller Sitzungsschlüssel mithilfe eines asymmetrischen Verfahrens ausgetauscht, und dieser anschließend gemeinsam als Schlüssel für ein symmetrisches Verschlüsselungsverfahren benutzt, wodurch die eigentlich zu kommunizierende Information verschlüsselt wird.
* Dabei wird beispielsweise zuerst ein zufällig generierter individueller Sitzungsschlüssel mithilfe eines asymmetrischen Verfahrens ausgetauscht, und dieser anschließend gemeinsam als Schlüssel für ein symmetrisches Kryptografieverfahren benutzt, wodurch die eigentlich zu kommunizierende Information verschlüsselt wird.


== Glossar ==
* siehe[[Asymmetrisches Kryptosystem]]
In der Kryptologie dient eine klare Abgrenzung von Begriffen und eine saubere und konsequent verwendete [[Terminologie|Fachterminologie]] zur Erleichterung der Arbeit und zur Vermeidung von Missverständnissen.
* [[Kryptografie/Glossar]]
* Im Gegensatz dazu werden umgangssprachlich nicht selten Ausdrücke falsch benutzt und miteinander verwechselt, was zu unnötigen und leicht vermeidbaren Irritationen führen kann.
* Ein Beispiel ist die unsaubere Verwendung des Begriffs Entschlüsselung, wenn eigentlich Entzifferung gemeint ist.


* [[Alphabet (Kryptologie)|Alphabet]] – Eine in der Reihenfolge permutierte geordnete Anordnung von Symbolen, speziell der 26 lateinischen Großbuchstaben (Beispiel: E K M F L G D Q V Z N T O W Y H X U S P A I B R C J)
== Anwendungen ==
* [[Brechen (Kryptologie)|Brechen]]
=== Nachrichtenübertragung ===
** eines Geheimtextes – Anderer Ausdruck für ''Entziffern''
Eine verschlüsselte Nachricht (z.&nbsp;B.&nbsp;eine E-Mail oder eine Webseite) muss in der Regel über mehrere Stationen übertragen werden.
** Eines Verschlüsselungsverfahrens – Kompromittierung der Sicherheit des Verfahrens, etwa Entwicklung einer Methode zum Entziffern seiner Geheimtexte
* Heute handelt es sich dabei meist um einzelne Computersysteme, das heißt, die verschlüsselte Nachricht wird über ein [[Rechnernetz]]werk übertragen.
* [[Geheimtext|Chiffrat]] – Anderer Ausdruck für ''Geheimtext''
* Man unterscheidet dabei zwei grundlegend unterschiedliche Übertragungsweisen.
* Chiffre – Anderer Ausdruck für ''Verschlüsselungsverfahren''
* Bei der [[Leitungsverschlüsselung]] wird die Nachricht nur jeweils für den Nachbarrechner verschlüsselt.
* Chiffrieren – Anderer Ausdruck für ''Verschlüsseln''
* Dieser entschlüsselt die Nachricht, verschlüsselt sie wiederum (mit einem möglicherweise anderen Verfahren) und schickt sie an seinen Nachbarn – und so weiter bis zum Zielrechner.
* Chiffrierung – Anderer Ausdruck für ''Verschlüsselung''
* Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass sich jeweils nur Nachbarrechner auf ein Kryptografieverfahren und verwendete Schlüssel einigen müssen.
* [[Codebuch]] – Hilfsmittel bei der Codierung
* Darüber hinaus kann diese Übertragungsweise auf einer sehr niedrigen Protokollebene (etwa bereits in der Übertragungs-Hardware) angesiedelt werden.
* [[Codeknacker]] – [[Umgangssprache|ugs.]] Ausdruck für ''Kryptoanalytiker''
* Der Nachteil besteht darin, dass jeder einzelne Rechner auf dem Übertragungsweg vertrauenswürdig und sicher sein muss.
* [[Codierung]] – Zumeist feste Zuordnung von Klartextgruppen zu Geheimtextgruppen
* Bei der [[Ende-zu-Ende-Kryptografie]] hingegen wird die Nachricht vom Absender verschlüsselt und in dieser Form unverändert über mehrere Rechner hinweg zum Empfänger übertragen.
* Dechiffrat – Text nach Entschlüsselung
* Hier hat keiner der übertragenden Rechner Einsicht in den Klartext der Nachricht.
* Entschlüsseln – Umwandlung des Geheimtextes in den Klartext mithilfe des Schlüssels
* Der Nachteil besteht allerdings darin, dass sich der Absender mit jedem möglichen Empfänger auf ein Kryptografieverfahren und zugehörige(n) Schlüssel einigen muss.
* Entziffern – Ermitteln des Klartextes aus dem Geheimtext ohne vorherige Kenntnis des Schlüssels
* [[Geheimtext]] – Durch Verschlüsselung aus dem Klartext erzeugter Text
* [[Involution (Mathematik)#Involutorische Chiffren|Involutorisch]] Verschlüsselung und Entschlüsselung sind identisch
* [[Klartext (Kryptographie)|Klartext]] – Offener (unverschlüsselter) Wortlaut der Nachricht
* [[Brechen (Kryptologie)|Knacken]] – ugs.  
* Ausdruck für ''Entziffern''
* [[Kryptoanalytiker]] – Jemand, der Geheimtexte zu entziffern versucht oder kryptografische Verfahren auf ihre Sicherheit untersucht bzw.  
* versucht, diese zu brechen
* [[Geheimtext|Kryptogramm]] – Anderer Ausdruck für ''Geheimtext''
* [[Schlüssel (Kryptologie)|Schlüssel]] – Geheime Information, die bei der Verschlüsselung verwendet wird bzw.  
* zur Entschlüsselung benötigt wird
* [[Schlüsseln]] – Zusammenfassender Begriff für ''Verschlüsseln'' und ''Entschlüsseln''
* [[Schlüsseln|Schlüssler]] – Person, die Nachrichten ver- oder entschlüsselt
* [[Schlüsselraum (Kryptologie)|Schlüsselraum]] – Menge aller möglichen Schlüssel
* Schlüsseltext – Anderer Ausdruck für ''Geheimtext''
* Schwache Verschlüsselung – Verschlüsselung, die entziffert werden kann, also gebrochen ist oder gebrochen werden kann
* Starke Verschlüsselung – Verschlüsselung, die mit heutigen Kenntnissen und Methoden nicht entziffert werden kann
* Verschlüsseln – Umwandlung von Klartext in Geheimtext


== Anwendungen in der Praxis der Informationstechnik ==
=== Datenträger ===
=== Nachrichtenübertragung in Netzwerken ===
; Sensible Daten auf einem Datenträger lassen sich im Wesentlichen auf zwei Wegen vor unbefugtem Zugriff schützen
Eine verschlüsselte Nachricht (z.&nbsp;B. eine E-Mail oder eine Webseite) muss in der Regel über mehrere Stationen übertragen werden.
* man verschlüsselt mit Hilfe von Kryptografiesoftware die gesamte Festplatte oder eine einzelne Partition (''Full Disk Encryption'', kurz ''FDE'') oder auch nur einen Daten-Container in Form einer einzelnen Datei auf dem Datenträger
* Heute handelt es sich dabei meist um einzelne Computersysteme, das heißt, die verschlüsselte Nachricht wird über ein [[Rechnernetz]]werk übertragen.
* bei der hardwareseitigen Kryptografie (''Hardware encryption'') übernimmt ein Mikrochip auf dem USB-Laufwerk eine automatische und transparente Kryptografie.
* Man unterscheidet dabei zwei grundlegend unterschiedliche Übertragungsweisen.
* Die Authentifizierung wird beispielsweise dadurch erreicht, dass das Gerät über eine physische Tastatur verfügt, über die vor der Verwendung ein PIN-Code einzugeben ist.
* Bei der [[Leitungsverschlüsselung]] wird die Nachricht nur jeweils für den Nachbarrechner verschlüsselt.
* Dieser entschlüsselt die Nachricht, verschlüsselt sie wiederum (mit einem möglicherweise anderen Verfahren) und schickt sie an seinen Nachbarn – und so weiter bis zum Zielrechner.
* Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass sich jeweils nur Nachbarrechner auf ein Verschlüsselungsverfahren und verwendete Schlüssel einigen müssen.
* Darüber hinaus kann diese Übertragungsweise auf einer sehr niedrigen Protokollebene (etwa bereits in der Übertragungs-Hardware) angesiedelt werden.
* Der Nachteil besteht darin, dass jeder einzelne Rechner auf dem Übertragungsweg vertrauenswürdig und sicher sein muss.  
* Bei der [[Ende-zu-Ende-Verschlüsselung]] hingegen wird die Nachricht vom Absender verschlüsselt und in dieser Form unverändert über mehrere Rechner hinweg zum Empfänger übertragen.
* Hier hat keiner der übertragenden Rechner Einsicht in den Klartext der Nachricht.
* Der Nachteil besteht allerdings darin, dass sich der Absender mit jedem möglichen Empfänger auf ein Verschlüsselungsverfahren und zugehörige(n) Schlüssel einigen muss.


=== Verschlüsselung von Daten auf Datenträgern („Datentresor“) ===
siehe [[Festplattenverschlüsselung]]
''[Für eine ausführliche Behandlung siehe [[Festplattenverschlüsselung]]]''


Sensible Daten auf einem Datenträger lassen sich im Wesentlichen auf zwei Wegen vor unbefugtem Zugriff schützen:
<noinclude>
* man verschlüsselt mit Hilfe von Verschlüsselungssoftware die gesamte Festplatte oder eine einzelne Partition (''Full Disk Encryption'', kurz ''FDE'') oder auch nur einen Daten-Container in Form einer einzelnen Datei auf dem Datenträger;
 
* bei der hardware-seitigen Verschlüsselung (''Hardware encryption'') übernimmt ein Mikrochip auf dem USB-Laufwerk eine automatische und transparente Verschlüsselung.  
== Anhang ==
* Die Authentifizierung wird beispielsweise dadurch erreicht, dass das Gerät über eine physische Tastatur verfügt, über die vor der Verwendung ein PIN-Code einzugeben ist.
=== Siehe auch ===
{{Special:PrefixIndex/Krypto}}
 
=== Links ===
==== Projekt ====
==== Weblinks ====
# https://de.wikipedia.org/wiki/Kryptographie
 
[[Kategorie:Kryptografie]]
 
</noinclude>

Aktuelle Version vom 27. Juli 2024, 10:38 Uhr

Kryptografie - Umwandlung von Klartext in Geheimtext

Beschreibung

Kryptografie ist die von einem Schlüssel abhängige Umwandlung von „Klartext“ genannten Daten in einen „Geheimtext“ sodass der Klartext aus dem Geheimtext nur unter Verwendung eines geheimen Schlüssels wiedergewonnen werden kann.

Griech. krypto (geheim), graph (Schrift)
  • Kryptografie behandelt die Kryptografie (encryption) einer Informationen vom Klartext (plain text) in eine nicht verständliche Darstellung (Verschlüsselter Text)
  • Kryptografie muss so erfolgen, dass Befugte die Information bei einer Entschlüsselung wieder lesen können (decryption)
Kryptografie wir oft zur Authentifizierung eingesetzt
  • Dabei werden die verschlüsselten Texte mit gespeicherten Texten verglichen
  • Dabei wird verglichen, ob sie gleich sind oder Abweichungen enthalten
Kryptografie ist eine elementare Technologie zum Aufbau sicherer Netzwerke

Wesentliche Technologien

Kryptografie ist ein Teilbereich der Kryptologie
  • die auch Kryptoanalyse behandelt
Disziplinen der theoretischen Mathematik
  • Vertraulichkeit eines Texts garantieren oder brechen
Durch Kryptografie wird aus einem Klartext mithilfe eines Schlüssels ein Geheimtext erzeugt

Kryptografie, Chiffrierung, Kryptierung

Von einem Schlüssel abhängige Umwandlung von „Klartext“ genannten Daten in einen „Geheimtext“ (auch „Chiffrat“ oder „Schlüsseltext“ genannt), so dass der Klartext aus dem Geheimtext nur unter Verwendung eines geheimen Schlüssels wiedergewonnen werden kann.

Geheimhaltung

Kryptografie dient zur Geheimhaltung von Nachrichten, beispielsweise um Daten gegen unbefugten Zugriff abzusichern oder um Nachrichten vertraulich zu übermitteln.

  • Die Wissenschaft des Verschlüsselns wird als Kryptographie bezeichnet.
Informationssicherheit

Die Informationssicherheit nutzt die Kryptografie, um verwertbare Informationen in eine Form umzuwandeln, die sie für jeden anderen als einen autorisierten Benutzer unbrauchbar macht; dieser Vorgang wird Verschlüsselung genannt.

  • Informationen, die verschlüsselt (unbrauchbar) gemacht wurden, können von einem autorisierten Benutzer, der im Besitz des Kryptographieschlüssels ist, durch den Prozess der Entschlüsselung wieder in ihre ursprüngliche nutzbare Form zurückverwandelt werden.
  • Die Kryptografie wird in der Informationssicherheit eingesetzt, um Informationen vor unbefugter oder versehentlicher Offenlegung zu schützen, während die Informationen übertragen werden (entweder elektronisch oder physisch) und während die Informationen gespeichert werden.

Anwendungen

Die Kryptografie bietet der Informationssicherheit auch andere nützliche Anwendungen, darunter verbesserte Authentifizierungsmethoden, Nachrichten-Digests, digitale Signaturen, Nichtabstreitbarkeit und verschlüsselte Netzwerkkommunikation.

  • Ältere, weniger sichere Anwendungen wie Telnet und File Transfer Protocol (FTP) werden langsam durch sicherere Anwendungen wie Secure Shell (SSH) ersetzt, die eine verschlüsselte Netzwerkkommunikation verwenden.
  • Drahtlose Kommunikation kann mit Protokollen wie WPA/WPA2 oder dem älteren (und weniger sicheren) WEP verschlüsselt werden.
  • Die drahtgebundene Kommunikation (wie ITU-T G.hn) ist durch den AES zur Verschlüsselung und X.1035 zur Authentifizierung und zum Schlüsselaustausch gesichert.
  • Softwareanwendungen wie GnuPG oder PGP können zur Verschlüsselung von Dateien und E-Mails verwendet werden.

Sicherheitsprobleme

Kryptografie kann Sicherheitsprobleme verursachen, wenn sie nicht korrekt implementiert wird.

  • Kryptografische Lösungen müssen mit branchenweit anerkannten Lösungen implementiert werden, die von unabhängigen Kryptografieexperten einer strengen Prüfung unterzogen wurden.
  • Die Länge und Stärke des Verschlüsselungsschlüssels ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt.
  • Ein zu schwacher oder zu kurzer Schlüssel führt zu einer schwachen Verschlüsselung.
  • Die für die Ver- und Entschlüsselung verwendeten Schlüssel müssen mit der gleichen Strenge geschützt werden wie alle anderen vertraulichen Informationen.

Sie müssen vor unbefugter Offenlegung und Zerstörung geschützt werden und bei Bedarf verfügbar sein.

Grundlagen

Verschlüsseln

Durch Verschlüsseln wird ursprünglich der „offene Wortlaut“ eines Textes, genannt „Klartext“, in eine unverständliche Zeichenfolge umgewandelt, die als „Geheimtext“ bezeichnet wird.

  • Die Fachbegriffe Klartext und Geheimtext sind historisch gewachsen und heutzutage deutlich weiter zu interpretieren.
  • Außer Textnachrichten lassen sich auch alle anderen Arten von Information verschlüsseln, beispielsweise Sprachnachrichten, Bilder, Videos oder der Quellcode von Computerprogrammen.
  • Die kryptographischen Prinzipien bleiben dabei die gleichen.
Kryptographisches Codebuch aus dem amerikanischen Bürgerkrieg
Eine besondere und relativ einfache Art der Kryptografie ist die Codierung (auch: Kodierung).
  • Hierbei werden in der Regel nicht einzelne Klartextzeichen oder kurze Zeichenkombinationen verschlüsselt, sondern ganze Worte, Satzteile oder ganze Sätze.
  • Beispielsweise können wichtige Befehle wie „Angriff im Morgengrauen!“ oder „Rückzug von den Hügeln!“ bestimmten Codewörtern oder unverständlichen Zeichenkombinationen aus Buchstaben, Ziffern oder anderen Geheimzeichen zugeordnet werden.
  • Dies geschieht zumeist als tabellarische Liste, beispielsweise in Form von Codebüchern.
Zur Steigerung der kryptographischen Sicherheit von Codes werden die damit erhaltenen Geheimtexte oft einem zweiten Kryptografiechritt unterworfen.
  • Dies wird als Überschlüsselung (auch: Überverschlüsselung) bezeichnet.
  • Außer geheimen Codes gibt es auch offene Codes, wie den Morsecode und ASCII, die nicht kryptographischen Zwecken dienen und keine Kryptografie darstellen.

Schlüssel

Der entscheidende Parameter bei der Kryptografie ist der „Schlüssel“.
  • Die gute Wahl eines Schlüssels und seine Geheimhaltung sind wichtige Voraussetzungen zur Wahrung des Geheimnisses.
  • Im Fall der Codierung stellt das Codebuch den Schlüssel dar.
  • Im Fall der meisten klassischen und auch einiger moderner Methoden zur Kryptografie ist es ein Passwort (auch: Kennwort, Schlüsselwort, Codewort oder Kodewort, Losung, Losungswort oder Parole von italienisch la parola „das Wort“.
Bei vielen modernen Verfahren, beispielsweise bei der E-Mail-Kryptografie, wird dem Benutzer inzwischen die Wahl eines Schlüssels abgenommen.
  • Dieser wird automatisch generiert, ohne dass der Nutzer es bemerkt.
  • Hierdurch wird auch der „menschliche Faktor“ eliminiert, nämlich die nicht selten zu sorglose Wahl eines unsicheren, weil zu kurzen und leicht zu erratenden, Passworts.

Entschlüsseln

Der zur Kryptografie umgekehrte Schritt ist die Entschlüsselung.
Geht der Schlüssel verloren, dann lässt sich der Geheimtext nicht mehr entschlüsseln
  • Gerät der Schlüssel in fremde Hände, dann können auch Dritte den Geheimtext lesen, das Geheimnis ist also nicht länger gewahrt.
  • Ein zusammenfassender Begriff für Verschlüsseln und/oder Entschlüsseln ist das Schlüsseln.

Entziffern

Sprachlich zu trennen von der Entschlüsselung ist der Begriff der „Entzifferung“.
  • Als Entzifferung wird die Kunst bezeichnet, dem Geheimtext seine geheime Nachricht zu entringen, ohne im Besitz des Schlüssels zu sein.
  • Dies ist die Tätigkeit eines Kryptoanalytikers, häufig auch als „Codeknacker“ () bezeichnet.
  • Im Idealfall gelingt keine Entzifferung, weil das Kryptografieverfahren ausreichend „stark“ ist.
  • Es wird dann als „unbrechbar“ oder zumindest als „kryptographisch stark“ bezeichnet.
  • Im Gegensatz zu einer „starken Kryptografie“ lässt sich eine „schwache Kryptografie“ ohne vorherige Kenntnis des Schlüssels mit vertretbarem Aufwand mithilfe kryptanalytischer Methoden brechen.
  • Durch Fortschritte in der Kryptologie kann sich eine vermeintlich starke Kryptografie im Laufe der Zeit als schwach erweisen.
  • So galt beispielsweise die „Vigenère-Kryptografie“ über Jahrhunderte hinweg als „Le Chiffre indéchiffrable“ („Die unentzifferbare Kryptografie“).
  • Inzwischen weiß man, dass sie das nicht ist.
Kryptanalyse/Kryptoanalyse

Arbeitsgebiet, das sich mit der Entzifferung von Geheimtexten befasst

  • Sie ist neben der Kryptographie das zweite Teilgebiet der Kryptologie.
  • Die Kryptanalyse dient nicht nur zur unbefugten Entzifferung von Geheimnachrichten, sondern sie befasst sich auch mit „(Un-)Brechbarkeit“ von Kryptografieen, also der Prüfung der Sicherheit von Kryptografieverfahren gegen unbefugte Entzifferung.
Die meisten Kryptografieverfahren sind nur pragmatisch sicher, was bedeutet, dass bei ihrer Kryptanalyse keine praktikable Möglichkeit zur Entzifferung gefunden wurde.
  • Dabei ist das Vertrauen in die Sicherheit umso mehr gerechtfertigt, je länger ein Verfahren bereits öffentlich bekannt ist und je verbreiteter es in der Anwendung ist, denn umso mehr kann man davon ausgehen, dass viele fähige Kryptologen es unabhängig voneinander untersucht haben und dass eine eventuell vorhandene Schwäche gefunden und veröffentlicht worden wäre (siehe auch Kerckhoffs’ Prinzip).
Es gibt Verfahren, deren Sicherheit unter Annahme der Gültigkeit bestimmter mathematischer Vermutungen beweisbar ist.
  • So kann zum Beispiel für das RSA gezeigt werden: Der private Schlüssel eines Benutzers kann aus dessen öffentlichem Schlüssel genau dann effizient berechnet werden, wenn man eine große Zahl (in der Größenordnung von einigen hundert Dezimalstellen) effizient in ihre Primfaktoren zerlegen kann.
  • Das einzige Kryptografieverfahren, dessen Sicherheit wirklich bewiesen und nicht nur auf Vermutungen zurückgeführt wurde, ist das One-Time-Pad.

Beispiel

Caesar-Kryptografie mit Schlüssel „C“
Caesar-Kryptografie

Als Beispiel einer Kryptografie wird der unten in Kleinbuchstaben stehende Klartext mithilfe eines sehr alten und äußerst simplen Verfahrens, der Caesar-Kryptografie, in einen Geheimtext (hier wie in der Kryptografie üblich in Großbuchstaben) umgewandelt.

  • Als geheimer Schlüssel wird hier „C“ benutzt, also der dritte Buchstabe des lateinischen Alphabets.
  • Das bedeutet die Ersetzung jedes einzelnen Klartextbuchstabens durch den jeweiligen im Alphabet um drei Stellen verschobenen Buchstaben.
  • So wird aus einem „a“ des Klartextes der im Alphabet drei Stellen später stehende Buchstabe „D“ im Geheimtext, aus „b“ wird „E“ und so weiter.

Wenn man über das Ende des Alphabets hinauskommt, beginnt man wieder am Anfang; aus „z“ etwa wird somit „C“:

kommeumachtzehnuhrmitdenplaenenzurkapelle
NRPPHXPDFKWCHKQXKUPLWGHQSODHQHQCXUNDSHOOH
Der mit „NRPPH“ beginnende Geheimtext ist auf den ersten Blick unverständlich.
  • Das Verfahren eignet sich somit, um die im Klartext enthaltene Information vor Unbefugten zu verbergen.
  • Kennt ein möglicher Angreifer das zugrundeliegende Kryptografieverfahren nicht, oder gelingt es ihm nicht, den benutzten Schlüssel zu finden, dann bleibt der Geheimtext für ihn ohne Sinn.
  • Natürlich ist die hier benutzte Methode, die schon die alten Römer kannten, sehr schwach.
  • Einem erfahrenen Codebrecher wird es nicht viel Mühe bereiten, den Geheimtext nach kurzer Zeit zu entziffern, auch ohne vorherige Kenntnis von Schlüssel oder Verfahren.
Im Laufe der Geschichte der Menschheit wurden daher immer stärkere Methoden zur Kryptografie entwickelt

Klassifizierung

Prinzipiell unterscheidet man
Erst seit wenigen Jahrzehnten bekannt
Klassische Kryptografieverfahren können nach dem verwendeten Alphabet klassifiziert werden.

Symmetrisch

Bei der symmetrischen Kryptografie dient der Schlüssel auch zur Entschlüsselung

Symmetrische Kryptografieverfahren verwenden zur Ver- und Entschlüsselung den gleichen Schlüssel

Historischen Verfahren

Bei historischen Verfahren lassen sich zwei Kryptografieklassen unterscheiden

  • Bei der ersten werden, wie bei der im Beispiel benutzten Caesar-Kryptografie, die Buchstaben des Klartextes einzeln durch andere Buchstaben ersetzt.
  • Mit dem lateinischen Wort substituere (deutsch: „ersetzen“) werden sie als Substitutionsverfahren bezeichnet.
  • Im Gegensatz dazu bleibt bei der zweiten Kryptografieklasse, genannt Transposition (von lateinisch: transponere; deutsch: „versetzen“), jeder Buchstabe wie er ist, aber nicht wo er ist.
  • Sein Platz im Text wird verändert, die einzelnen Buchstaben des Textes werden sozusagen durcheinandergewürfelt.
  • Eine besonders einfache Form einer Transpositions-Kryptografie ist die bei Kindern beliebte „Revertierung“ (von lateinisch: reverse; deutsch: „umkehren“) eines Textes.
  • So entsteht beispielsweise aus dem Klartext „GEHEIMNIS“ der Geheimtext „SINMIEHEG“.
Modernen symmetrischen Verfahren

Bei modernen symmetrischen Verfahren werden Stromverschlüsselung und auf einer Blockverschlüsselung basierende Verfahren unterschieden.

  • Bei der Stromverschlüsselung werden die Zeichen des Klartextes jeweils einzeln und nacheinander verschlüsselt.
  • Bei einer Blockverschlüsselung hingegen wird der Klartext vorab in Blöcke einer bestimmten Größe aufgeteilt.
  • Wie dann die Blöcke verschlüsselt werden, bestimmt der Betriebsmodus der Kryptografiemethode.

Interessanterweise beruhen selbst moderne Blockchiffren, wie beispielsweise das über mehrere Jahrzehnte gegen Ende des 20. Jahrhunderts zum Standard erhobene Kryptografieverfahren DES (Data Encryption Standard) auf den beiden klassischen Methoden Substitution und Transposition.

  • Sie verwenden diese beiden Grundprinzipien in Kombination und beziehen ihre Stärke ganz maßgeblich durch die mehrfache wiederholte Anwendung von solchen Kombinationen nicht selten in Dutzenden von „Runden“.
  • So wird, vergleichbar zum wiederholten Kneten von Teig, der Klartext immer stärker verschlüsselt.
  • Die Stärke der Kryptografie steigt zumeist mit der Anzahl der verwendeten Runden.

siehe Symmetrisches Kryptosystem

Asymmetrisch

Bei der asymmetrischen Kryptografie gibt es zwei unterschiedliche Schlüssel, den öffentlichen Schlüssel zur Kryptografie und den privaten Schlüssel zur Entschlüsselung

Über Jahrhunderte hinweg war man der Meinung, dass es keine Alternative zur symmetrischen Kryptografie und dem damit verknüpften Schlüsselverteilungsproblem gäbe.

  • Erst vor wenigen Jahrzehnten wurde die asymmetrische Kryptografie (Public-key cryptography) erfunden.
  • Kennzeichen der asymmetrischen Kryptografie ist, dass zur Kryptografie ein völlig anderer Schlüssel als zur Entschlüsselung benutzt wird.
  • Man unterscheidet hier zwischen dem „öffentlichen Schlüssel“, der zum Verschlüsseln benutzt wird, und dem „privaten Schlüssel“ zum Entschlüsseln des Geheimtextes.
  • Der private Schlüssel wird niemals weitergegeben oder gar veröffentlicht, der öffentliche Schlüssel hingegen wird dem Kommunikationspartner übergeben oder veröffentlicht.
  • Er kann dann von jedermann benutzt werden, um Nachrichten zu verschlüsseln.
  • Um diese jedoch entschlüsseln zu können, benötigt man den dazu passenden privaten Schlüssel.
  • Nur damit kann die verschlüsselte Nachricht wieder entschlüsselt werden.
  • Das heißt, noch nicht einmal der Verschlüssler selbst ist in der Lage, seine eigene Nachricht, die er mit dem öffentlichen Schlüssel der anderen Person verschlüsselt hat, wieder zu entschlüsseln.

Das Verfahren kann übrigens auch „umgekehrt“ verwendet werden, indem eine Person ihren privaten Schlüssel nutzt, um damit eine Information zu verschlüsseln.

  • Nun ist jedermann, der Zugriff auf den öffentlichen Schlüssel hat, in der Lage, damit die Nachricht zu entschlüsseln.
  • Hier geht es meist nicht um die Geheimhaltung einer Nachricht, sondern beispielsweise um die Authentifizierung einer Person beziehungsweise die digitale Signatur einer Nachricht.
  • Jedermann kann leicht überprüfen und erkennen, dass die verschlüsselte Information nur von dieser einen Person stammen kann, denn nur diese besitzt den nötigen privaten Schlüssel.
  • Zum Signieren allein genügt es, den Nachrichtentext unverschlüsselt als Klartext zu belassen, und beispielsweise nur eine Prüfsumme davon verschlüsselt anzuhängen.
  • Wenn der öffentliche Schlüssel des Autors beim Entschlüsseln eine korrekte Prüfsumme freilegt, ist sowohl der Autor als auch die Unverfälschtheit der Nachricht bestätigt.

Da asymmetrische Verfahren algorithmisch aufwendiger sind als symmetrische und daher in der Ausführung langsamer, werden in der Praxis zumeist Kombinationen aus beiden, sogenannte Hybrid-Verfahren genutzt.

  • Dabei wird beispielsweise zuerst ein zufällig generierter individueller Sitzungsschlüssel mithilfe eines asymmetrischen Verfahrens ausgetauscht, und dieser anschließend gemeinsam als Schlüssel für ein symmetrisches Kryptografieverfahren benutzt, wodurch die eigentlich zu kommunizierende Information verschlüsselt wird.

Anwendungen

Nachrichtenübertragung

Eine verschlüsselte Nachricht (z. B. eine E-Mail oder eine Webseite) muss in der Regel über mehrere Stationen übertragen werden.

  • Heute handelt es sich dabei meist um einzelne Computersysteme, das heißt, die verschlüsselte Nachricht wird über ein Rechnernetzwerk übertragen.
  • Man unterscheidet dabei zwei grundlegend unterschiedliche Übertragungsweisen.
  • Bei der Leitungsverschlüsselung wird die Nachricht nur jeweils für den Nachbarrechner verschlüsselt.
  • Dieser entschlüsselt die Nachricht, verschlüsselt sie wiederum (mit einem möglicherweise anderen Verfahren) und schickt sie an seinen Nachbarn – und so weiter bis zum Zielrechner.
  • Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass sich jeweils nur Nachbarrechner auf ein Kryptografieverfahren und verwendete Schlüssel einigen müssen.
  • Darüber hinaus kann diese Übertragungsweise auf einer sehr niedrigen Protokollebene (etwa bereits in der Übertragungs-Hardware) angesiedelt werden.
  • Der Nachteil besteht darin, dass jeder einzelne Rechner auf dem Übertragungsweg vertrauenswürdig und sicher sein muss.
  • Bei der Ende-zu-Ende-Kryptografie hingegen wird die Nachricht vom Absender verschlüsselt und in dieser Form unverändert über mehrere Rechner hinweg zum Empfänger übertragen.
  • Hier hat keiner der übertragenden Rechner Einsicht in den Klartext der Nachricht.
  • Der Nachteil besteht allerdings darin, dass sich der Absender mit jedem möglichen Empfänger auf ein Kryptografieverfahren und zugehörige(n) Schlüssel einigen muss.

Datenträger

Sensible Daten auf einem Datenträger lassen sich im Wesentlichen auf zwei Wegen vor unbefugtem Zugriff schützen
  • man verschlüsselt mit Hilfe von Kryptografiesoftware die gesamte Festplatte oder eine einzelne Partition (Full Disk Encryption, kurz FDE) oder auch nur einen Daten-Container in Form einer einzelnen Datei auf dem Datenträger
  • bei der hardwareseitigen Kryptografie (Hardware encryption) übernimmt ein Mikrochip auf dem USB-Laufwerk eine automatische und transparente Kryptografie.
  • Die Authentifizierung wird beispielsweise dadurch erreicht, dass das Gerät über eine physische Tastatur verfügt, über die vor der Verwendung ein PIN-Code einzugeben ist.

siehe Festplattenverschlüsselung


Anhang

Siehe auch

Links

Projekt

Weblinks

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Kryptographie