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| '''Router''' - Aktive Netzwerkkomponente zur Verbindung von Netzwerkeen auf [[:Kategorie:OSI/3 Network|OSI-Layer 3]] | | '''Router''' - Aktive [[Netzwerk/Hardware]] auf [[:Kategorie:OSI/3 Network|OSI-Layer 3]] |
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| == Beschreibung == | | == Beschreibung == |
| | ; Verbindung von Netzwerken auf [[:Kategorie:OSI/3 Network|OSI-Layer 3]] |
| [[Datei:Router.svg|100px|mini|([[Cisco Systems|Cisco]]-)Symbol für einen Router]] | | [[Datei:Router.svg|100px|mini|([[Cisco Systems|Cisco]]-)Symbol für einen Router]] |
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| [[Datei:Linksys BEFSR41 Router 20040321.jpg|mini|[[Small Office, Home Office|SOHO]]-Router: [[Linksys WRT54G]]]] | | [[Datei:Linksys BEFSR41 Router 20040321.jpg|mini|[[Small Office, Home Office|SOHO]]-Router: [[Linksys WRT54G]]]] |
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| [[Datei:Cisco7600seriesrouter.jpg|mini|Hochleistungsrouter]]Der Router ist ein Netzwerkhardwaregerät, das dafür verantwortlich ist, Pakete an ihre Ziele weiterzuleiten. | | [[Datei:Cisco7600seriesrouter.jpg|mini|Hochleistungsrouter]] |
| Router stellen eine Verbindung zwischen zwei oder mehr IP-Netzwerken oder mehr IP-Netzwerken oder Subnetzwerken her.
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| | ; IP-Pakete an ihre Ziele weiterleiten |
| | * Router stellen eine Verbindung zwischen zwei oder mehr IP-Netzwerken oder mehr IP-Netzwerken oder Subnetzwerken her |
| * Arbeitet auf der 3. Schicht im OSI-Modell (Vermittlungsschicht) | | * Arbeitet auf der 3. Schicht im OSI-Modell (Vermittlungsschicht) |
| ; Häufigster Einsatz | | |
| | ; Einsatz |
| * Kopplung von [[Netzwerksegment]]en | | * Kopplung von [[Netzwerksegment]]en |
| * [[Internet]]anbindung | | * [[Internet]]anbindung |
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| ; Weiterleitungsentscheidung | | ; Weiterleitungsentscheidung |
| Router treffen ihre ''Weiterleitungsentscheidung'' anhand von Informationen aus der [[:Kategorie:OSI/3 Network|Netzwerk-Schicht 3]] (für das IP-Protokoll ist das der Netzwerkanteil in der [[IP-Adresse]]). | | * Router treffen ihre ''Weiterleitungsentscheidung'' anhand von Informationen aus der [[:Kategorie:OSI/3 Network|Netzwerk-Schicht 3]] (für das IP-Protokoll ist das der Netzwerkanteil in der [[IP-Adresse]]). |
| * Viele Router übersetzen zudem zwischen [[Private IP-Adresse|privaten]] und öffentlichen IP-Adressen ([[Netzwerkadressübersetzung|Network Address Translation (NAT)]] bzw. [[Port Address Translation|Port Address Translation (PAT)]]) oder bilden [[Firewall]]-Funktionen durch ein Regelwerk ab. | | * Viele Router übersetzen zudem zwischen [[Private IP-Adresse|privaten]] und öffentlichen IP-Adressen ([[Netzwerkadressübersetzung|Network Address Translation (NAT)]] bzw. [[Port Address Translation|Port Address Translation (PAT)]]) oder bilden [[Firewall]]-Funktionen durch ein Regelwerk ab. |
| | * Die für die Kopplung von Heimnetzwerken ans Internet ausgelegten Router nennt man auch '''Internetrouter''' |
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| Die für die Kopplung von Heimnetzwerken ans Internet ausgelegten Router nennt man auch '''Internetrouter'''.
| | == Anhang == |
| | === Siehe auch === |
| | {{Special:PrefixIndex/Router}} |
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| == Router Arten == | | ==== Links ==== |
| === DSL-Router === | | ===== Weblinks ===== |
| Ein Router, der einen [[PPP over Ethernet|PPPoE-Client]] zur Einwahl in das Internet via [[Digital Subscriber Line|xDSL]] eines [[Internetdienstanbieter|ISPs]] beinhaltet und gegenwärtig Network Address Translation (NAT) in IPv4-Netzen zur Umsetzung einer öffentlichen IPv4-Adresse auf die verschiedenen [[Private IP-Adresse|privaten IPv4-Adressen]] des [[Local Area Network|LANs]] beherrscht, wird als ''DSL-Router'' bezeichnet.
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| * Häufig sind diese DSL-Router als Multifunktionsgeräte mit einem [[Switch (Netzwerktechnik)|Switch]], einem [[Wireless Access Point|WLAN Access Point]], nicht selten mit einer kleinen [[Telefonanlage|TK-Anlage]], einem [[VoIP-Gateway]] oder einem [[DSL-Modem]] (xDSL jeglicher Bauart) ausgestattet.
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| ==== Firewall-Funktionalität in DSL-Routern ====
| | [[Kategorie:Router]] |
| Fast alle [[Digital Subscriber Line|DSL]]-Router sind heute NAT-fähig, mithin in der Lage Netzadressen zu übersetzen.
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| * Weil ein Verbindungsaufbau aus dem Internet auf das Netz hinter dem NAT-Router nicht ohne weiteres möglich ist, wird diese Funktionalität von manchen Herstellern bereits als NAT-[[Firewall]] bezeichnet, obwohl nicht das Schutzniveau eines [[Paketfilter]]s erreicht wird.<ref>Deutschland sicher im Netz e.V.: {{Webarchiv |url=https://www.sicher-im-netz.de/verbraucher/1297_1304.aspx |wayback=20130210030235 |text=''Worauf Sie beim Router-Kauf achten sollten''}}, abgerufen am 26.
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| *August 2015</ref> Die Sperre lässt sich durch die Konfiguration eines [[Port Forwarding]] umgehen, was für manche Virtual Private Network- oder Peer-to-Peer-Verbindungen notwendig ist.
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| * Zusätzlich verfügen die meisten DSL-Router für die Privatnutzung über einen rudimentären Paketfilter, teilweise auch [[Stateful Packet Inspection|stateful]].
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| * Diese Paketfilter kommen bei IPv6 zum Einsatz.
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| * Wegen des Wegfalls von NAT wird Port Forwarding wieder zu einer einfachen Freigabe des Ports.
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| * Als Betriebssystem kommt auf vielen Routern dieser (Konsumer-)Klasse [[Linux]] und als Firewall meist [[iptables]] zum Einsatz.
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| * Einen Content-Filter enthalten solche Produkte zumeist nicht.
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| * Eine wohl sichere Alternative sind freie Firewall-Distributionen auf Basis [[Berkeley Software Distribution#Die Projekte NetBSD, FreeBSD und OpenBSD|wohl sichererer Betriebssysteme]], zum Beispiel [[OPNsense]].
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| === Backbone-Router ===
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| Der Backbone Router ist ein Hochgeschwindigkeitsrouter.
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| * Er ist mit einem Datendurchsatz von mehreren Terabit pro Sekunde auf das Weiterleiten von Paketen optimiert.
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| * Sie werden meistens in Rechenzentren oder großen Unternehmen verwendet.
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| * Die benötigte Rechenleistung wird zu einem beträchtlichen Teil durch spezielle Netzwerkinterfaces dezentral erbracht.
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| * Die einzelnen Ports oder Interfaces können unabhängig voneinander Daten empfangen und senden.
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| * Meist sind solche Geräte für den Dauerbetrieb ausgelegt (Verfügbarkeit von annähernd 100%) und besitzen redundante Hardware (Netzteile), um Ausfälle zu vermeiden.
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| [[Datei:ERS-8600.JPG|mini|hochkant|[[Avaya]] ERS-8600]]
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| Die Hochgeschwindigkeitsrouter (auch Carrier-Class-Router) im Internet (oder bei großen Unternehmen) sind heute hochgradig auf das Weiterleiten von Paketen optimierte Geräte, die viele Terabit Datendurchsatz pro Sekunde in Hardware routen können.
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| * Die benötigte Rechenleistung wird zu einem beträchtlichen Teil durch spezielle Netzwerkinterfaces dezentral erbracht, ein zentraler Prozessor (falls überhaupt vorhanden) wird nicht oder nur sehr wenig belastet.
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| * Die einzelnen [[Port (Schnittstelle)|Ports]] oder Interfaces können unabhängig voneinander Daten empfangen und senden.
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| * Sie sind entweder über einen internen Hochgeschwindigkeitsbus ([[Backplane]]) oder kreuzweise miteinander verbunden ([[Koppelfeld|Matrix]]).
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| * Meist sind solche Geräte für den Dauerbetrieb ausgelegt (Verfügbarkeit von 99,999 % oder höher) und besitzen redundante Hardware (Netzteile), um Ausfälle zu vermeiden. Üblich ist es auch, alle Teilkomponenten im laufenden Betrieb austauschen oder erweitern zu können (hot plug).
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| * In den frühen Tagen der Rechnervernetzung war es dagegen üblich, handelsübliche [[Workstation]]s als Router zu benutzen, bei denen das Routing per Software implementiert war.
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| === Border-Router ===
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| Internet Service Provider nutzen Border Router, die vorwiegend das Routing-Protokoll BGP für die Kopplung mit Netzen anderer Provider verwenden.
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| * Mit diesem Routing-Protokoll lässt sich der Austausch von Routen optimal steuern.
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| Ein ''Border-Router'' oder ''Edge-Router'' kommt meistens bei [[Internetdienstanbieter]]n ([[Internet Service Provider]]) zum Einsatz.
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| * Er muss die Netze des Teilnehmers, der ihn betreibt, mit anderen [[Peer (Informatik)|Peers]] (Partner-Routern) verbinden.
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| * Auf diesen Routern läuft überwiegend das [[Routing]]-Protokoll [[Border Gateway Protocol|BGP]].
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| Zur Kommunikation zwischen den Peers kommt meist das Protokoll EBGP (External Border Gateway Protocol) zum Einsatz.
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| * Dieses ermöglicht dem Router den Datentransfer in ein benachbartes [[autonomes System]].
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| Um den eigenen [[Netzwerkverkehr]] zu priorisieren, setzen die Betreiber oft [[Type of Service Routing]] und Methoden zur Überwachung der [[Quality of Service]] (QoS) ein.
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| === High-End-Switches ===
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| Bei manchen Herstellern (beispielsweise bei [[Hewlett Packard Enterprise|Hewlett-Packard]]) finden sich die Hochgeschwindigkeitsrouter (auch Carrier-Class-Router, Backbone-Router oder Hardware-Router) nicht unter einer eigenen Rubrik ''Router''.
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| * Router werden dort gemeinsam mit den besser ausgestatteten Switches (Layer-3-Switch und höher, Enterprise Class) vermarktet.
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| * Das ist insoweit logisch, als Switches ab dem gehobenen Mittelklasse-Bereich praktisch immer die Routingfunktionalität beherrschen.
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| * Technisch sind das Systeme, die, ebenso wie die als Router bezeichneten Geräte, hochgradig auf das Weiterleiten von Paketen (Router: anhand der OSI-Schicht-3-Adresse wie die IP-Adresse, Switch: anhand der OSI-Schicht-2-Adresse, der [[MAC-Adresse]]) optimiert sind und viele Gigabit Datendurchsatz pro Sekunde bieten.
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| * Sie werden per Managementinterface konfiguriert und können wahlweise als Router, Switch und natürlich im Mischbetrieb arbeiten.
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| * In diesem Bereich verschwimmen auch finanziell die Grenzen zwischen beiden Geräteklassen mehr und mehr.
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| === Software-Router ===
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| Anstatt spezieller Routing-Hardware können gewöhnliche PCs und Server als Router eingesetzt werden.
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| * Die Funktionalität wird vom Betriebssystem übernommen und sämtliche Rechenoperation von der CPU ausgeführt.
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| * Der entscheidende Nachteil von Software-Routern auf PC-Basis ist der hohe Stromverbrauch.
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| === Software-Router ===
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| Anstatt spezieller Routing-Hardware können gewöhnliche PCs, Laptops, Nettops, [[Unix]]-[[Workstation]]s und -[[Server]] als Router eingesetzt werden.
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| * Die Funktionalität wird vom Betriebssystem übernommen und sämtliche Rechenoperation von der [[CPU]] ausgeführt.
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| * Alle [[POSIX]]-konformen Betriebssysteme beherrschen Routing von Haus aus und selbst [[MS-DOS]] konnte mit der Software [[KA9Q]] von [[Phil Karn]] mit Routing-Funktionalität erweitert werden.
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| [[Microsoft Windows|Windows]] bietet in allen NT-basierten Workstation- und Server-Varianten ([[Windows NT 3.1|NT 3.1]] bis [[Windows 10]] / [[Windows Server 2019|Server 2019]]) ebenfalls Routing-Dienste.
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| * Die Serverversion von Apples Mac OS X enthält Router-Funktionalität.
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| Das freie Betriebssystem [[OpenBSD]] (eine UNIX-Variante) bietet neben den eingebauten, grundlegenden Routingfunktionen mehrere erweiterte Routingdienste, wie [[OpenBGPD]] und [[OpenOSPFD]], die in kommerziellen Produkten zu finden sind.
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| * Der [[Linux (Kernel)|Linux-Kernel]] enthält umfassende Routing-Funktionalität und bietet sehr viele Konfigurationsmöglichkeiten, kommerzielle Produkte sind nichts anderes als Linux mit proprietären Eigenentwicklungen.
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| * Es gibt ganze [[Linux-Distribution]]en, die sich speziell für den Einsatz als Router eignen, beispielsweise [[Smoothwall]], [[IPFire]], [[IPCop]] oder [[Fli4l]].
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| * Einen Spezialfall stellt [[OpenWrt]] dar, diese erlaubt es dem Benutzer eine Firmware zu erstellen, die auf einem [[Eingebettetes System|embedded Gerät]] läuft und sich über SSH und HTTP konfigurieren lässt.
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| Der entscheidende Nachteil von Software-Routern auf PC-Basis ist der hohe Stromverbrauch.
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| * Gerade im [[Small Office, Home Office|SoHo]]-Bereich liegen die Stromkosten innerhalb eines Jahres höher als der Preis für ein [[Eingebettetes System|eingebettetes Gerät]].
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| === Software- oder Hardware-Router ===
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| Generell leisten Software-Router überwiegend im nicht professionellen Umfeld wertvolle und umfangreiche Dienste.
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| * Allgemein gibt es für Software-Router zwei unterschiedliche Implementierungsarten, zum einen dedizierte Router, dabei wird ein PC, eine Workstation oder ein Server so gut wie ausschließlich als Router eingesetzt (häufig als [[Dynamic Host Configuration Protocol|DHCP]]-, [[Domain Name System|DNS]]-Server oder Firewall); zum anderen nicht dedizierte Router, hier übernimmt ein Server zusätzlich zu seinen bestehenden Aufgaben noch das Routing.
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| * Beide Systeme sind für den performance-unkritischen Bereich gut geeignet und können mit professionellen Lösungen, vor allem was die Kosten angeht, konkurrieren, in der Leistungsfähigkeit sind sie meist unterlegen.
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| Das liegt unter anderem daran, dass solche Systeme bislang häufig noch auf einem klassischen [[Peripheral Component Interconnect|PCI]]-Bus mit [[32-Bit]] Busbreite und 33-MHz-Taktung (PCI/32/33) beruhten. Über einen solchen [[Bus (Datenverarbeitung)|Bus]] lassen sich theoretisch 1 GBit/s (1000 MBit/s, entspricht etwa 133 MByte/s) im Halb-Duplex-Modus ([[HDX]]) leiten; da die Netzwerkpakete den PCI-Bus in diesem Fall zweimal passieren, (Karte–PCI–Arbeitsspeicher–CPU–Arbeitsspeicher–PCI–Karte) reduziert sich der maximal routbare Datenstrom eines darauf basierenden Software-Routers auf etwa 0,5 GBit/s.
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| * Ethernet wird heute fast immer geswitcht und im [[Duplex (Nachrichtentechnik)|Voll-Duplex-Modus]] FDX betrieben, damit kann beispielsweise Gigabit-Ethernet, obwohl es Namen wie ''1 GBit/s Ethernet'', ''1GbE'' oder ''1000BASE-T'' anders vermuten lassen, bereits 2 GBit/s (je 1GbE in jede Richtung) übertragen.
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| * Daraus folgt, dass ein System auf PCI/32/33-Basis die netzwerkseitig theoretisch mögliche maximale Übertragungsrate von 2 GBit/s keinesfalls erreichen kann.
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| * Systeme mit einem PCI/64/66-Bus können busseitig etwa 4 GBit/s leisten, gerade ausreichend für die Spitzenlast zweier [[Gigabit-Ethernet|1GbE-Schnittstellen]] im FDX-Modus.
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| * Noch höherwertige klassische (legacy) Server-Systeme verfügen über schnellere Schnittstellen (PCI-X 266 oder besser), sowie über mehrere unabhängige PCI-Busse.
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| * Sie können ohne Probleme höhere Durchsatzraten erzielen, aber haben typischerweise einen hohen Energieverbrauch.
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| * Weshalb besonders im dedizierten Routerbetrieb, die Kosten-Nutzen-Frage steht.
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| * Hardware-Router mit spezialisierten CPUs und anwendungsspezifisch arbeitenden Chipsätzen ([[anwendungsspezifische integrierte Schaltung]] kurz ASIC) schaffen das weitaus energieeffizienter.
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| Erst durch die Einführung von [[PCI Express]] (mit 2 GBit/s bei Version 1.x und 4 GBit/s pro Lane bei Version 2.x im [[Duplex (Nachrichtentechnik)|FDX]]-Modus – und mehr) steht auch bei Standard-PCs eine ausreichende Peripherie-Transferleistung für mehrere 1GbE-Verbindungen (auch 10GbE) zur Verfügung, so dass sich energieeffiziente, durchsatzstarke Software-Router aus preiswerter Standardhardware bauen lassen.
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| * Da bislang alle Werte theoretischer Art sind und in der Praxis nicht nur Daten durch den Bus geleitet werden, sondern Routing-Entscheidungen getroffen werden müssen, wird ein Software-Router möglicherweise weiter an Leistung einbüßen.
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| * Vorsichtigerweise sollte in der Praxis nur von der Hälfte des theoretisch möglichen Datendurchsatzes ausgegangen werden.
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| * Bei solchen Datenraten ist mit einem Software-Router zumindest das Kosten-Leistung-Verhältnis gut und ausreichend.
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| Hardware-Router aus dem High-End-Bereich sind, da sie über spezielle Hochleistungsbusse oder „cross bars“ verfügen können, in der Leistung deutlich überlegen – was sich auch im Preis widerspiegelt.
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| * Zusätzlich sind diese Systeme für den ausfallsicheren Dauerbetrieb ausgelegt ([[Verfügbarkeit]] von 99,999 % und höher).
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| * Einfache PCs können da nicht mithalten, hochwertige Server und Workstations verfügen ebenfalls über redundante Komponenten und eine für viele Anwendungsfälle ausreichend hohe Ausfallsicherheit.
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| Manche so genannte Hardware-Router bestehen tatsächlich aus PC-Komponenten.
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| * Lediglich das Gehäuse oder die zum Teil mechanisch veränderten PCI-Steckplätze und das „kryptische“ Betriebssystem erwecken den Anschein, es handle sich um Spezialsysteme.
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| * Zwar arbeiten diese Systeme meist sehr robust und zuverlässig, dennoch wird das Routing per Software durchgeführt.
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| ==== Routing-Cluster ====
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| Um beispielsweise 1GbE- oder 10GbE-Netze performant routen zu können, wird nicht unbedingt ein hochpreisiger Hardware-Router benötigt.
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| * Geringe Einbußen bei der Übertragungs-Geschwindigkeit vorausgesetzt, lassen sich ''Routing-Cluster'' einsetzen.
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| * Dieser kann aus je einem Software-Router (etwa als Workstation mit zwei [[PCI Express]] 10GbE-LAN-Karten) pro Ethernet-Strang aufgebaut sein.
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| * Die Software-Router werden über einen professionellen [[Switch (Netzwerktechnik)|Switch]] mit genügend vielen Ports und entsprechend hoher Durchsatzrate (einige Hundert GBit/s) miteinander verbunden.
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| * Im Unterschied zu Netzen mit zentralem Backbone entspricht die maximale Datendurchsatzrate des gesamten ''Routing-Clusters'' der maximalen Durchsatzrate des zentralen Switches (einige Hundert GBit/s).
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| * Optional können die Cluster [[Redundanz (Technik)|redundant]] (per High-Availability-Unix oder HA-Linux) ausgelegt sein.
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| * Solche Cluster-Systeme benötigen zwar relativ viel Platz und erreichen nicht die Leistung und Zuverlässigkeit von Hochgeschwindigkeitsroutern, dafür sind sie höchst modular, gut skalierbar, vergleichsweise performant und dennoch kostengünstig.
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| * Sie werden eingesetzt, wo Kosten höher als Leistung bewertet werden, beispielsweise in Schulen oder Universitäten.
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| == Funktionsweise ==
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| {| style="text-align:center;empty-cells:show;" cellspacing="0" cellpadding="1" border="0"
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| | style="border: 1px solid black; width: 3em;" | 7
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| | style="border: 1px solid black;" | 6
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| | style="border: 1px solid black;" | 5
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| | style="border: 1px solid black;" | 5
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| |-
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| | style="border: 1px solid black;" | 4
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| | style="border: 1px solid black;" | 4
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| |-
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| | style="border: 1px solid black;" | 3
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| | colspan="2" style="border: 1px solid black; width: 3em;" | 3
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| | style="border: 1px solid black;" | 3
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| |-
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| | style="border: 1px solid black;" | 2
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| | style="border: 1px solid black;" | 2
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| | style="border: 1px solid black;" | 2
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| | style="border: 1px solid black;" | 2
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| |-
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| | style="border: 1px solid black;" | 1
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| | style="border-bottom: 3px solid black; width: 1em;" |
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| | style="border: 1px solid black;" | 1
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| | style="border: 1px solid black;" | 1
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| | style="border-bottom: 3px solid black; width: 1em;" |
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| | style="border: 1px solid black;" | 1
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| |}
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| ; Router arbeiten auf Schicht 3 (Vermittlungsschicht/{{lang|en|Network Layer}}) des [[OSI-Modell|OSI-Referenzmodells]].
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| * Ein Router besitzt mindestens eine ''Schnittstelle'' ({{enS|Interface}}), die [[Rechnernetz|Netze]] anbindet.
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| * Schnittstellen können auch virtuell sein, wenn diese z. B. zum Vermitteln von Daten zwischen virtuellen Netzen (VLAN) verwendet werden.
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| * Beim Eintreffen von [[Datenpaket]]en muss ein Router anhand der OSI-Schicht-3-Zieladresse (z. B. dem Netzanteil der IP-Adresse) den besten Weg zum Ziel und damit die passende Schnittstelle bestimmen, über welche die Daten weiterzuleiten sind.
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| * Dazu bedient er sich einer lokal vorhandenen [[Routingtabelle]], die angibt, über welchen Anschluss des Routers oder welchen lokalen oder entfernten Router welches Netz erreichbar ist.
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| ; Router können Wege auf drei verschiedene Arten lernen und mit diesem Wissen die Routingtabelleneinträge erzeugen.
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| * direkt mit der Schnittstelle verbundene Netze: Sie werden automatisch in eine Routingtabelle übernommen, wenn ein Interface mit einer IP-Adresse konfiguriert wird und dieses Interface aktiv ist ("link up").
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| * statische Routen: Diese Wege werden durch einen Administrator eingetragen.
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| * Sie dienen zum einen der Sicherheit, sind andererseits nur verwaltbar, wenn ihre Zahl begrenzt ist.
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| * Die Skalierbarkeit ist für diese Methode ein limitierender Faktor.
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| * dynamische Routen: In diesem Fall lernen Router erreichbare Netze durch ein Routingprotokoll, das Informationen über das Netzwerk und seine Teilnehmer sammelt und an die Mitglieder verteilt.
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| ; Routingtabelle
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| Die Routingtabelle ist in ihrer Funktion einem Adressbuch vergleichbar, in dem nachgeschlagen wird, ob ein Ziel-IP-Netz bekannt ist, also ob ein Weg zu diesem Netz existiert und, wenn ja, welche lokale Schnittstelle der Router zur Vermittlung der Daten zu diesem verwenden soll.
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| * Die Routing-Entscheidung erfolgt üblicherweise nach der Signifikanz der Einträge; spezifischere Einträge werden vor weniger spezifischen gewählt.
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| * Eine vorhandene Default-Route stellt dabei die am wenigsten spezifische Route dar, welche dann genutzt wird, wenn zuvor kein spezifischer Eintrag für das Ziel(-Netz) existiert.
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| * Bei einem Bezug der gesamten Internet-Routing-Tabelle im Rahmen des [[Autonomes System#Kunden, Peers, Provider|Inter-AS-Routing]] ist es üblich, keine Default-Route vorzuhalten.
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| ; Policy-basiertes Routing
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| Einige Router beherrschen [[Policy-basiertes Routing]] (für strategiebasiertes Routing).
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| * Dabei wird die Routingentscheidung nicht notwendigerweise auf Basis der Zieladresse (OSI-Layer 3) getroffen, sondern es können auch andere Kriterien des Datenpaketes berücksichtigt werden.
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| * Hierzu zählen beispielsweise die Quell-IP-Adresse, Qualitätsanforderungen oder Parameter aus höheren Schichten wie [[Transmission Control Protocol|TCP]] oder [[User Datagram Protocol|UDP]].
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| * So können zum Beispiel Pakete, die [[Hypertext Transfer Protocol|HTTP]]-Inhalte (Web) transportieren, einen anderen Weg nehmen als Pakete mit [[Simple Mail Transfer Protocol|SMTP]]-Inhalten (Mail).
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| ; Protokolle
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| Router können nur für Routing geeignete Datenpakete, also von routingfähigen Protokollen, wie [[Internet Protocol|IP]] ([[IPv4]] oder [[IPv6]]) oder [[IPX/SPX]], verarbeiten.
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| * Andere Protokolle, wie die ursprünglich von [[MS-DOS]] und [[MS-Windows]] benutzten [[NetBIOS]] und [[NetBEUI]], die nur für kleine Netze gedacht waren und von ihrem Design her nicht routingfähig sind, werden von einem Router standardmäßig nicht weitergeleitet.
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| * Es besteht jedoch die Möglichkeit, solche Daten über [[Tunneling|Tunnel]] und entsprechende Funktionen, wie [[Data Link Switching|Datalink Switching]] (DLSw), an entfernte Router zu vermitteln und dort dem Ziel zuzustellen.
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| * Pakete aus diesen Protokollfamilien werden in aller Regel durch Systeme, die auf [[OSI-Referenzmodell#Schicht 2 – Sicherungsschicht|Schicht 2]] arbeiten, also [[Bridge (Netzwerk)|Bridges]] oder [[Switch (Netzwerktechnik)|Switches]], verarbeitet.
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| * Professionelle Router können bei Bedarf diese Bridge-Funktionen wahrnehmen und werden [[Layer-3-Switch]] genannt.
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| * Als [[OSI-Referenzmodell#Schicht 3 – Vermittlungsschicht|Schicht-3]]-System enden am Router alle Schicht-2-Funktionen, darunter die [[Broadcastdomäne]].
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| * Das ist insbesondere in großen [[Local Area Network|lokalen Netzen]] wichtig, um das Broadcast-Aufkommen für die einzelnen Teilnehmer eines Subnetzes gering zu halten.
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| * Sollen allerdings Broadcast-basierte Dienste, wie beispielsweise [[DHCP]], über den Router hinweg funktionieren, muss der Router Funktionen bereitstellen, die diese Broadcasts empfangen, auswerten und gezielt einem anderen System zur Verarbeitung zuführen können ([[Dynamic Host Configuration Protocol#DHCP-Relay|Relay-Agent-Funktion]]).
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| ; Multiprotokoll-Router
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| Außerdem sind Ein- und Mehrprotokoll-Router (auch Multiprotokoll-Router) zu unterscheiden.
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| * Einprotokoll-Router sind nur für ein Netzwerkprotokoll wie IPv4 geeignet und können daher nur in [[Homogenität|homogenen]] Umgebungen eingesetzt werden.
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| * Multiprotokoll-Router beherrschen den gleichzeitigen Umgang mit mehreren Protokollfamilien, wie [[DECnet]], IPX/SPX, [[Systems Network Architecture|SNA]], IP und anderen.
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| * Heute dominieren IP-Router das Feld, da praktisch alle anderen Netzwerkprotokolle nur noch eine untergeordnete Bedeutung haben und, falls sie zum Einsatz kommen, oft auch gekapselt werden können ([[NetBIOS over TCP/IP]], IP-encapsulated IPX).
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| * Früher hatten Mehrprotokoll-Router in größeren Umgebungen eine wesentliche Bedeutung, damals verwendeten viele Hersteller unterschiedliche Protokollfamilien, daher kam es unbedingt darauf an, dass vom Router mehrere Protokoll-Stacks unterstützt wurden.
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| * Multiprotokoll-Router finden sich fast ausschließlich in [[Weitverkehrsnetz|Weitverkehrs-]] oder ATM-Netzen.
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| ; 'Gerouteten Protokolle' und 'Routing-Protokolle'
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| Wichtig ist die Unterscheidung zwischen den ''gerouteten Protokollen'' (wie Internet Protocol oder [[Internetwork Packet Exchange|IPX]]) und ''Routing-Protokollen''.
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| * Routing-Protokolle dienen der Verwaltung des Routing-Vorgangs und der Kommunikation zwischen den Routern, die so ihre Routing-Tabellen austauschen (beispielsweise [[Border Gateway Protocol|BGP]], [[Routing Information Protocol|RIP]] oder [[OSPF]]).
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| * Geroutete Protokolle hingegen sind die Protokolle, die den Datenpaketen, die der Router transportiert, zugrunde liegen.
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| == Siehe auch ==
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| # [[Breitband-Zugangsserver|BRAS]]
| |
| #[[Broadcast-Sturm]]
| |
| # [[Common Open Policy Service]]
| |
| # [[Drive-by-Pharming]]
| |
| # [[Hub (Netzwerktechnik)|Hub]]
| |
| # [[Medienkonverter]]
| |
| # [[Netzwerk-Scheduler]]
| |
| # [[Spanning Tree Protocol]]
| |
| # [[Transceiver]]
| |
| # [[TR-069]]
| |
| # [[Virtual Local Area Network|VLAN]]
| |
| | |
| === Unterseiten ===
| |
| {{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}}}
| |
| | |
| === Dokumentation ===
| |
| ==== RFC ====
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| ==== Man-Pages ====
| |
| ==== Info-Pages ====
| |
| === Links ===
| |
| ==== Einzelnachweise ====
| |
| <references /> | |
| | |
| ==== Projekt ====
| |
| ==== Weblinks ====
| |
| # [https://www.router-faq.de/ Hilfeseite rund um Router]
| |
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| == Testfragen ==
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| <div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
| |
| ''Testfrage 1''
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| <div class="mw-collapsible-content">'''Antwort1'''</div>
| |
| </div>
| |
| <div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
| |
| ''Testfrage 2''
| |
| <div class="mw-collapsible-content">'''Antwort2'''</div>
| |
| </div>
| |
| <div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
| |
| ''Testfrage 3''
| |
| <div class="mw-collapsible-content">'''Antwort3'''</div>
| |
| </div>
| |
| <div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
| |
| ''Testfrage 4''
| |
| <div class="mw-collapsible-content">'''Antwort4'''</div>
| |
| </div>
| |
| <div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
| |
| ''Testfrage 5''
| |
| <div class="mw-collapsible-content">'''Antwort5'''</div>
| |
| </div>
| |
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| [[Kategorie:Router]]
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