LPIC102/108.2 Systemprotokollierung: Unterschied zwischen den Versionen

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Viele Programme und Linux selbst protokollieren zur Laufzeit Ereignisse, damit ein Administrator in diesen Protokollen Fehler zu finden. Dazu ist es wichtig, die Orte, wo die Protokolle gespeichert sind, zu kennen und die dafür vorgesehenen Konfigurationsdateien.
Viele Programme und Linux selbst protokollieren zur Laufzeit Ereignisse, damit ein Administrator in diesen Protokollen Fehler zu finden. Dazu ist es wichtig, die Orte, wo die Protokolle gespeichert sind, zu kennen und die dafür vorgesehenen Konfigurationsdateien.
==Programme zur Protokollierung==
==Programme zur Protokollierung==
*Je nach Distribution gibt es verschiedene Programme/Dienste zur Protokollierung von Ereignissen
*Je nach Distribution gibt es verschiedene Programme/Dienste zur Protokollierung von Ereignissen
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==Untersuchen von Logdateien==
==Untersuchen von Logdateien==
Wenn Fehler auftreten, ist das Verzeichnis ''/var/log/'' die erste Anlaufstelle. Mit dem Pager ''less'' können sie eine Logdatei untersuchen bspw.:
Wenn Fehler auftreten, ist das Verzeichnis ''/var/log/'' die erste Anlaufstelle. Mit dem Pager ''less'' können sie eine Logdatei untersuchen bspw.:
  # less /var/log/syslog
  # less /var/log/syslog


Bei sehr großen Logdateien ist eher ''tail'' die richtige Wahl, da es die letzten zehn Zeilen einer Datei anzeigt. Mit der Option ''-f'' wird die Datei samt Änderungen im laufenden Betrieb angezeigt.
Bei sehr großen Logdateien ist eher ''tail'' die richtige Wahl, da es die letzten zehn Zeilen einer Datei anzeigt. Mit der Option ''-f'' wird die Datei samt Änderungen im laufenden Betrieb angezeigt.
  # tail -f /var/log/syslog
  # tail -f /var/log/syslog


Wenn sie in einer Logdatei nach einem bestimmten Ereignistyp filtern wollen, empfiehlt sich ''grep'' dafür.
Wenn sie in einer Logdatei nach einem bestimmten Ereignistyp filtern wollen, empfiehlt sich ''grep'' dafür.
  # grep sshd /var/log/syslog | grep invalid | less
  # grep sshd /var/log/syslog | grep invalid | less


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Harald Maaßen: ''LPIC-1'', Rheinwerk-Verlag, 5.Auflage, 2018
Harald Maaßen: ''LPIC-1'', Rheinwerk-Verlag, 5.Auflage, 2018


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= 108.2 Systemprotokollierung =
==Allgemeines==
*Viele Programme und natürlich auch Linux selbst protokollieren zur Laufzeit Ereignisse, die sich aus den jeweiligen Programmabläufen ergeben.
*Diese Protokolle kann sich ein Administrator zunutze machen, um Fehler zu diagnostizieren oder Engpässe frühzeitig zu erkennen.
*Dazu ist es wichtig, die Speicherorte dieser Protokolle zu ken- nen und gegebenenfalls Anpassungen am Verhalten der für die Protokollierung zuständigen Konfigurationsdateien vornehmen zu können.
 
==Programme zur Protokollierung==
* Je nach Distribution gibt es verschiedene Programme/Dienste zur Protokollierung von Ereignissen
* syslogd war der erste Logging-Daemon von Linux
* '''syslog-ng''' war die Weiterentwicklung von syslogdrsyslog ist zum Standard einiger wesentlicher Distributionen entwickelt
* '''journald''' ist Bestandteil von systemd.journald.
 
===rsyslog===
*Zur Konfiguration von ''rsyslog'' sind die Dateien ''/etc/rsyslog.conf'' und ''/etc/rsyslog.d''
*Besteht aus drei Komponenten: ''facility''.''level'' ''action''
*''facility'' legt dabei die Einrichtung fest, ''level'' den Protokollierungsgrad und ''action'' wohin das ''facility'' protokollieren soll
 
Hier ein Auszug aus ''rsyslog.conf''
cat etc/rsyslog.conf
 
===Untersuchen von Logdateien===
*Wenn auf einem Linux-System ein Fehler auftritt, ist es immer eine gute Idee, das Verzeichnis <code>/var/log</code> zu konsultieren und die mit dem Problem in Zusammenhang stehenden Logdateien zu untersuchen.
*Die einfachste Methode ist wohl die Anzeige einer Logdatei mit einem Pager:
archangel:/ # less /var/log/syslog
==logrotate==
*Damit Logdateien auf einem unbeobachteten System nicht unkontrolliert anwachsen und das Dateisystem füllen, können diese mithilfe des Programms <code>logrotate</code>rotiert und komprimiert werden.
*Die Konfiguration dieses Programms geschieht über die Konfigurationsdatei <code>/etc/logrotate.conf</code> und weitere Dateien <code> in /etc/log- rotate.d</code>.
==systemd-journald==
*Bei Computern, deren Prozesse von systemd verwaltet werden, kommt zur Protokollierung der Daemon systemd-journald zum Einsatz.
*Er ist ein Bestandteil von systemd. Die Protokollierung geschieht zumindest in der Standardeinstellung in Dateien, die sich in einem Unterverzeichnis von <code>/var/log/journal</code>befinden.
==Verwendung==
*Ohne Optionen und Parameter aufgerufen, zeigt <code>journalctl</code> die Protokollierung an, indem es diese an den Pager less übergibt.
*Entsprechend finden Sie die ältesten Jour- naleinträge zunächst oben, als hätten Sie die Datei syslog mittels less geöffnet.
==Konfiguration==
Die komplette Konfiguration von journald geschieht in der Datei /etc/systemd/jour- nald.conf. Hier können Sie unter anderem folgende Einstellungen festlegen:
*Storage legt fest, wie die Journale gespeichert werden. Mit dem Parameter vola- tile legen Sie fest, dass lediglich im RAM protokolliert wird, während mit dem Parameter persistent in /var/log/journal geschrieben wird. Wird Storage auf auto gesetzt, findet die Protokollierung in /var/log/journal statt, wenn dieses Verzeich- nis existiert.
*Compresskanndafürsorgen,dassgroßeObjektexy-komprimiertwerden,bevorsie gespeichert werden. Setzen Sie dazu den Parameter Yes.
*ForwardToSyslog leitet Ereignisse zusätzlich an den Syslog weiter
*SplitMode kann verwendet werden, um separate Journale pro User anzulegen. Ein
typischer Parameter dieser Option ist login.
*SystemMaxUse wird verwendet um die maximale Größe des Journals im Dateisys- tem festzulegen. Das Gegenstück hierzu wäre SystemKeepFree. Journald wählt ggf. den strengeren Wert, wenn beide konfiguriert sind.
*MaxFileSec legt die maximal Zeit fest, für die ein einzelner Journaleintrag gespei- chert werden soll. Sie können hier auch 1week und sogar 1year als Parameter ange- ben, obwohl der Name der Option eine Angabe in Sekunden impliziert.
Es gibt noch einige weitere Optionen, aber diese sind wohl die interessantesten.
==Pflege==
*Wenn Logging-Systeme nicht begrenzt oder beobachtet werden, können sie ein Dateisystem zum Überlaufen bringen. Die aktuelle Belegung erfahren Sie durch ein einfaches Kommando:
# journalctl --disk-usage
Archived and active journals take up 1.9G on disk.
Wenn SystemMaxUse in der Datei journald.conf vernünftig festgelegt wurde, kann eigentlich nichts passieren, aber in diesem Fall ist wohl etwas aus dem Ruder gelau- fen.
*Das ist aber kein Problem. Mit dem folgenden Kommando werden einfach ältere Einträge aus dem Journal entfernt:
# journalctl --vacuum-size=1024M
==Selbst Ereignisse loggen==
Eine einfache Methode, ein Ereignis selbst zu generieren, bietet das Programm log- ger. Dieses Tool kann natürlich auch in eigenen Skripten eingesetzt werden. Wenn z.&nbsp;B.&nbsp;ein selbst geschriebenes Skript verwendet wird, das eigenständig eine Daten- sicherung durchführt, ist am Ende des Skripts folgende Zeile denkbar:
# '''logger -t Backup "Datensicherung ausgeführt"'''
 
Zu Testzwecken können Sie den Befehl auch einfach auf der Kommandozeile einge- ben. Ein Blick in den Syslog zeigt das Ergebnis:
# '''tail -1 /var/log/syslog'''
Sep 25 17:20:42 scientific Backup: Datensicherung ausgeführt


[[Benutzer:Alexanderrogers|Alexanderrogers]] ([[Benutzer Diskussion:Alexanderrogers|Diskussion]]) 11:19, 12. Jul. 2019 (CEST)
[[Kategorie:Linux/LPIC/102]]
[[Kategorie:Linux/Logging]]

Aktuelle Version vom 28. Mai 2023, 11:34 Uhr

Viele Programme und Linux selbst protokollieren zur Laufzeit Ereignisse, damit ein Administrator in diesen Protokollen Fehler zu finden. Dazu ist es wichtig, die Orte, wo die Protokolle gespeichert sind, zu kennen und die dafür vorgesehenen Konfigurationsdateien.

Programme zur Protokollierung

  • Je nach Distribution gibt es verschiedene Programme/Dienste zur Protokollierung von Ereignissen
  • syslogd war der erste Logging-Daemon von Linux
  • syslog-ng war die Weiterentwicklung von syslogd
  • rsyslog ist zum Standard einiger wesentlicher Distributionen entwickelt
  • journald ist Bestandteil von systemd.journald

rsyslog

  • Zur Konfiguration von rsyslog sind die Dateien /etc/rsyslog.conf und /etc/rsyslog.d
  • Besteht aus drei Komponenten: facility.level action
  • facility legt dabei die Einrichtung fest, level den Protokollierungsgrad und action wohin das facility protokollieren soll
cat etc/rsyslog.conf

Untersuchen von Logdateien

Wenn Fehler auftreten, ist das Verzeichnis /var/log/ die erste Anlaufstelle. Mit dem Pager less können sie eine Logdatei untersuchen bspw.:

# less /var/log/syslog

Bei sehr großen Logdateien ist eher tail die richtige Wahl, da es die letzten zehn Zeilen einer Datei anzeigt. Mit der Option -f wird die Datei samt Änderungen im laufenden Betrieb angezeigt.

# tail -f /var/log/syslog

Wenn sie in einer Logdatei nach einem bestimmten Ereignistyp filtern wollen, empfiehlt sich grep dafür.

# grep sshd /var/log/syslog | grep invalid | less

In diesem Beispiel werden die Einträge gesucht, die der sshd eingetragen hat. Anschließend filtert er, die ein invalid haben und am Ende übergibt er sie weiter an less.

logrotate

  • logrotate rotiert und komprimiert Logdateien, damit diese nicht unkontrolliert anwachsen.
  • Die Konfig-Dateien sind: /etc/logrotate.conf und /etc/logrotate.d
  • Nach Ablauf eines Intervalls verschiebt er die Datei, indem er die Dateiendung .1 hinten anstellt, beim nächsten Intervall wird die zuvor verschobene Datei wieder umbenannt und diesmal auch noch komprimiert, sodass hinten ein .2.gz steht.
  • Wie viele alte Logfiles und das Intervall kann man in der logrotate.conf ändern

So könnte eine logrotate.conf aussehen:

# see "man logrotate" for details
# rotate log files weekly
weekly

# keep 4 weeks worth of backlogs
rotate 4

# create new (empty) log files after rotating old ones
create

# uncomment this if you want your log files compressed
#compress

# packages drop log rotation information into this directory
include /etc/logrotate.d

# no packages own wtmp, or btmp -- we'll rotate them here
/var/log/wtmp {
    missingok
    monthly
    create 0664 root utmp
    rotate 1
}

/var/log/btmp {
    missingok
    monthly
    create 0660 root utmp
    rotate 1
}

Dateien in logrotate.d sind nach dem gleichen Muster aufgebaut.

root@alex:/etc/logrotate.d# cat apt
/var/log/apt/term.log {
  rotate 12
  monthly
  compress
  missingok
  notifempty
}

/var/log/apt/history.log {
  rotate 12
  monthly
  compress
  missingok
  notifempty
}

logrotate sollte am besten täglich ausgeführt werden. Hierfür eignet sich cron.

systemd-journald

  • Ist Bestandteil von systemd
  • Werden in /run/log/journal/ untergebracht
  • Die Protokolle können mit journalctl angezeigt werden

Verwendung von journalctl

Option Bedeutung
-f verhält sich so wie tail -f
-e lässt journalctl ans Ende des Journals springen
-n verhält sich so wie tail -n
-r zeigt die neuesten Einträge
-b zeigt nur die Einträge seit dem letzten Systemstart
--since "Datum Uhrzeit" --until "Datum Uhrzeit" zeigt Einträge in einem bestimmten Zeitraum
-u zeigt nur Einträge eines bestimmten Diensts
-p err zeigt nur Fehlereinträge

Konfiguration

Die Konfiguration von journald kann man in der /etc/systemd/journald.conf vornehmen.

  • Mit Storage legt man fest, wie die Journale gespeichert werden. Auf "volatile" wird lediglich im RAM gespeichert, auf "persistent" wird automatisch das Verzeichnis /var/log/journal erstellt und dort gespeichert.
  • Mit compress werden große Objekte komprimiert, bevor sie gespeichert werden.
  • ForwardToSyslog leitet die Ereignisse zusätzlich an syslog weiter
  • SplitMode legt seperate Journale pro User an.
  • SystemMaxUse um die maximale Größe des Journals festzulegen. Das Gegenstück wäre SystemKeepFree
  • MaxFileSec legt die Zeit fest, für die einzelner Journaleintrag gespeichert werden soll

Pflege

  • Mit journalctl --disk-usage erfährt man, wie viel das Journal belegt.
  • Mit journalctl --vacuum-size werden ältere Einträge aus dem Journal entfernt.

Selbst Ereignisse loggen

Mit logger kann man ein Ereignis selbst erstellen. Wenn man ein Skript erstellt hat, was eigenständig was durchführt, kann man mit logger einen Eintrag ins Syslog erstellen.

Ein Blick in den Syslog zeigt das Ergebnis:

# logger -t Syslogger "Systemlogbuch"
# tail -1 /var/log/syslog
Jul 12 10:48:54 user Syslogger: Systemlogbuch

Der Befehl logger schreibt auch in den journald. Für den journald gibt es auch ein eigenes Werkzeug:

# echo "alles läuft gut" | systemd-cat -p info
# journalctl -e
Jul 12 10:50:48 user unknown[9183]: alles läuft gut#
  • Die Option -t bei logger und systemd-cat dient als Identifikation der protokollierenden Einrichtung.
  • Die Option -p gibt die Priorität des Eintrags an. Diese wären emerg, alert, crit, err, warning, notice, info und debug

Zusammenfassung

  • Wichtige Programme sind rsyslog und journald
  • Die Konfig-Dateien von rsyslog sind in der /etc/rsyslog.conf
    • Enthält Regeln für das Logging
  • Im Verzeichnis /var/log stehen die ganzen Log-Dateien
    • Mit less oder tail -f anzeigen
  • logrotate verschiebt (rotiert) und komprimiert Logdateien
    • Die Konfig-Datei für logrotate ist die /etc/logrotate.conf
    • Logdateien von anderen Dateien sind in der /etc/logrotate.d
  • journald ist Teil des systemd und kann mit journalctl aufgerufen werden
    • Die Konfig-Datei für journald ist in der /etc/systemd/journald.conf
    • Mit logger kann man Ereignisse in syslog oder in journald schreiben

Quellenangabe

Harald Maaßen: LPIC-1, Rheinwerk-Verlag, 5.Auflage, 2018

108.2 Systemprotokollierung

Allgemeines

  • Viele Programme und natürlich auch Linux selbst protokollieren zur Laufzeit Ereignisse, die sich aus den jeweiligen Programmabläufen ergeben.
  • Diese Protokolle kann sich ein Administrator zunutze machen, um Fehler zu diagnostizieren oder Engpässe frühzeitig zu erkennen.
  • Dazu ist es wichtig, die Speicherorte dieser Protokolle zu ken- nen und gegebenenfalls Anpassungen am Verhalten der für die Protokollierung zuständigen Konfigurationsdateien vornehmen zu können.

Programme zur Protokollierung

  • Je nach Distribution gibt es verschiedene Programme/Dienste zur Protokollierung von Ereignissen
  • syslogd war der erste Logging-Daemon von Linux
  • syslog-ng war die Weiterentwicklung von syslogdrsyslog ist zum Standard einiger wesentlicher Distributionen entwickelt
  • journald ist Bestandteil von systemd.journald.

rsyslog

  • Zur Konfiguration von rsyslog sind die Dateien /etc/rsyslog.conf und /etc/rsyslog.d
  • Besteht aus drei Komponenten: facility.level action
  • facility legt dabei die Einrichtung fest, level den Protokollierungsgrad und action wohin das facility protokollieren soll

Hier ein Auszug aus rsyslog.conf

cat etc/rsyslog.conf

Untersuchen von Logdateien

  • Wenn auf einem Linux-System ein Fehler auftritt, ist es immer eine gute Idee, das Verzeichnis /var/log zu konsultieren und die mit dem Problem in Zusammenhang stehenden Logdateien zu untersuchen.
  • Die einfachste Methode ist wohl die Anzeige einer Logdatei mit einem Pager:
archangel:/ # less /var/log/syslog

logrotate

  • Damit Logdateien auf einem unbeobachteten System nicht unkontrolliert anwachsen und das Dateisystem füllen, können diese mithilfe des Programms logrotaterotiert und komprimiert werden.
  • Die Konfiguration dieses Programms geschieht über die Konfigurationsdatei /etc/logrotate.conf und weitere Dateien in /etc/log- rotate.d.

systemd-journald

  • Bei Computern, deren Prozesse von systemd verwaltet werden, kommt zur Protokollierung der Daemon systemd-journald zum Einsatz.
  • Er ist ein Bestandteil von systemd. Die Protokollierung geschieht zumindest in der Standardeinstellung in Dateien, die sich in einem Unterverzeichnis von /var/log/journalbefinden.

Verwendung

  • Ohne Optionen und Parameter aufgerufen, zeigt journalctl die Protokollierung an, indem es diese an den Pager less übergibt.
  • Entsprechend finden Sie die ältesten Jour- naleinträge zunächst oben, als hätten Sie die Datei syslog mittels less geöffnet.

Konfiguration

Die komplette Konfiguration von journald geschieht in der Datei /etc/systemd/jour- nald.conf. Hier können Sie unter anderem folgende Einstellungen festlegen:

  • Storage legt fest, wie die Journale gespeichert werden. Mit dem Parameter vola- tile legen Sie fest, dass lediglich im RAM protokolliert wird, während mit dem Parameter persistent in /var/log/journal geschrieben wird. Wird Storage auf auto gesetzt, findet die Protokollierung in /var/log/journal statt, wenn dieses Verzeich- nis existiert.
  • Compresskanndafürsorgen,dassgroßeObjektexy-komprimiertwerden,bevorsie gespeichert werden. Setzen Sie dazu den Parameter Yes.
  • ForwardToSyslog leitet Ereignisse zusätzlich an den Syslog weiter
  • SplitMode kann verwendet werden, um separate Journale pro User anzulegen. Ein

typischer Parameter dieser Option ist login.

  • SystemMaxUse wird verwendet um die maximale Größe des Journals im Dateisys- tem festzulegen. Das Gegenstück hierzu wäre SystemKeepFree. Journald wählt ggf. den strengeren Wert, wenn beide konfiguriert sind.
  • MaxFileSec legt die maximal Zeit fest, für die ein einzelner Journaleintrag gespei- chert werden soll. Sie können hier auch 1week und sogar 1year als Parameter ange- ben, obwohl der Name der Option eine Angabe in Sekunden impliziert.

Es gibt noch einige weitere Optionen, aber diese sind wohl die interessantesten.

Pflege

  • Wenn Logging-Systeme nicht begrenzt oder beobachtet werden, können sie ein Dateisystem zum Überlaufen bringen. Die aktuelle Belegung erfahren Sie durch ein einfaches Kommando:
# journalctl --disk-usage

Archived and active journals take up 1.9G on disk. Wenn SystemMaxUse in der Datei journald.conf vernünftig festgelegt wurde, kann eigentlich nichts passieren, aber in diesem Fall ist wohl etwas aus dem Ruder gelau- fen.

  • Das ist aber kein Problem. Mit dem folgenden Kommando werden einfach ältere Einträge aus dem Journal entfernt:
# journalctl --vacuum-size=1024M

Selbst Ereignisse loggen

Eine einfache Methode, ein Ereignis selbst zu generieren, bietet das Programm log- ger. Dieses Tool kann natürlich auch in eigenen Skripten eingesetzt werden. Wenn z. B. ein selbst geschriebenes Skript verwendet wird, das eigenständig eine Daten- sicherung durchführt, ist am Ende des Skripts folgende Zeile denkbar:

# logger -t Backup "Datensicherung ausgeführt"

Zu Testzwecken können Sie den Befehl auch einfach auf der Kommandozeile einge- ben. Ein Blick in den Syslog zeigt das Ergebnis:

# tail -1 /var/log/syslog
Sep 25 17:20:42 scientific Backup: Datensicherung ausgeführt