Linux/Datei/Typ: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Linux: Datei-Typ'''
'''Datei-Typ''' - Funktion einer [[Linux/Datei|Datei]] im Dateisystem


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
'''ls·-l'''
total 1093
-rw-r--r-- 1 root root 116547 May 25 1997 System.map
drwxr-xr-x 2 root root 1024 Sep 23 1996 bin/
drwxr-xr-x 2 root root 1024 May 25 1997 boot/
drwxr-xr-x 2 root root 1024 Oct 27 1996 cdrom/
drwxr-xr-x 3 root root 20480 May 4 15:28 dev/
drwxr-xr-x 7 root root 2048 May 4 16:05 etc/
drwxr-xr-x 5 root root 1024 Dec 7 1997 home/
drwxr-xr-x 3 root root 1024 Sep 23 1996 lib/
drwxr-xr-x 5 root root 1024 Sep 23 1996 local/
drwxr-xr-x 2 root root 12288 Sep 23 1996 lost+found/
drwxr-xr-x 2 root root 1024 Sep 23 1996 m nt/
dr-xr-xr-x 5 root root 0 May 4 1999 proc/
drwx------ 5 root root 1024 Sep 21 1997 root/
drwxr-xr-x 4 root root 2048 Sep 23 1996 sbin/
drwxrwxrwx 4 root root 1024 Apr 6 09:18 tmp/
drwxr-xr-x 18 root root 1024 Apr 25 1997 usr/
drwxr-xr-x 14 root root 1024 Apr 25 1997 var/
; Ausgabe (von rechts nach links
{| class="wikitable options"
| Dateiname || jede Zeile ist der Eintrag für eine Datei
|-
| Datum/Zeit || letzten Modifikation der Datei
* '''Größe''' der Datei in Bytes (1 Byte entspricht einem Zeichen, also z. B. einem Buchstaben
* '''Gruppe''' der Datei
* '''Besitzer''' der Datei
* '''Zugriffsrechte'''
* '''Dateityp''' (erstes Zeichen)
|}
{| class="wikitable sortable"
{| class="wikitable sortable"
|-
|-
Zeile 56: Zeile 24:
| | '''s'''
| | '''s'''
| | Socket
| | Socket
|-
|}
=== Dateiname ===
* Ein Dateiname identifiziert eine [http://de.wikipedia.org/wiki/Datei Datei] auf einem [http://de.wikipedia.org/wiki/Datenspeicher Datenträger] oder bei einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Datenübertragung Datenübertragung].
* Meist wird eine Datei zusätzlich durch einen Verzeichnisnamen charakterisiert, sodass ein vollständiger [http://de.wikipedia.org/wiki/Pfadname Pfadname] entsteht.
* Erst diese Kombination zu einem vollständigen Pfadnamen ist in der Regel eindeutig.
* Ein Dateiname kann – abhängig vom jeweiligen [http://de.wikipedia.org/wiki/Betriebssystem Betriebssystem] – aus mehreren Teilen bestehen.
* Die einzelnen Teile sind durch bestimmte Zeichen, die in der Regel nicht Teil des Dateinamens sein können, getrennt; die [http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Dateinamenserweiterungen Liste von Dateinamenserweiterungen] verschafft einen Überblick.
* Einige Betriebssysteme machen die Behandlung der Dateien von der jeweiligen [http://de.wikipedia.org/wiki/Dateinamenserweiterung Dateinamenserweiterung] abhängig, andere arbeiten ohne diese Konvention und erkennen den Dateityp anhand des Inhalts (beispielsweise anhand einer sogenannten [http://de.wikipedia.org/wiki/Magische_Zahl_%28Informatik%29 magischen Zahl]).
* Auch auf diesen Systemen werden aber oft Dateien mit solchen Dateiendungen versehen, da es den Datenaustausch vereinfacht.
* Die maximale Länge eines Dateinamens wird sowohl durch das Betriebssystem als auch durch das [http://de.wikipedia.org/wiki/Dateisystem Dateisystem] des Datenträgers begrenzt.
* So können etwa auf einer CD-ROM bei Verwendung des [http://de.wikipedia.org/wiki/Joliet_%28Dateisystem%29 Joliet-Dateisystems] maximal 64 Zeichen genutzt werden.
* Eine indirekte Begrenzung kann zudem durch eine maximale Länge von Pfadnamen im Betriebssystem entstehen.
* Ein Unterschied zwischen MS-Windows und Linux/Unix besteht darin, dass Windows bei Dateinamen nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet, während Unix dies tut (zum Beispiel bezeichnen dort ''Haustuer.txt'' und ''hausTuer.txt'' unterschiedliche Dateien).
==== Groß-/Kleinschreibung ====
* Im Unterschied zu Windows wird bei Linux zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.
* Daher ist die Datei test nicht identisch mit der Datei Test.
* Was am Anfang bei Umsteigern womöglich zur Verwirrung beiträgt, erweist sich nach einer Einarbeitungszeit häufig als eine praktische Eigenschaft.
* Der folgende Einzeiler wandelt alle Dateinamen im aktuellen Verzeichnis in Kleinbuchstaben um:
'''for i in * ; do mv -i $i $(echo $i | tr [A-ZÄÖÜ] [a-zäöü]) ; done'''
* Mit dem ß hat der Einzeiler noch Probleme. (Warum? Es gibt kein großes ß.)
==== Länge ====
Ein Dateiname darf 255 Zeichen lang sein
* Damit sollte es jedem gelingen, seine Dokumente aussagekräftig zu benennen.
* Wie die Erfahrung zeigt, sind Dateinamen in der Praxis selten auch nur annähernd so lang.
==== Dateiendungen ====
Eine Datei muss unter Linux keine bestimmte Endung haben, wie dies bei Windows der Fall ist (beispiel.exe oder beispiel.txt).
* Auch dies verwirrt am Anfang den Umsteiger, doch gewöhnt man sich auch daran.
Die meisten Dateien haben aber eine Endung, nicht ungewöhnlich sind auch mehrere - durch Punkte getrennte - Endungen (beispiel.tar.bz2).[http://de.wikipedia.org/wiki/Unix Unix]- und Unix-ähnliche Betriebssysteme wie zum Beispiel [http://de.wikipedia.org/wiki/Solaris_%28Betriebssystem%29 Solaris] oder [http://de.wikipedia.org/wiki/Linux Linux] betrachten Dateinamen als Ganzes.
Eine Datei kann mehrere Namen haben und sich in mehreren Verzeichnissen befinden („hard links“ oder „bind mounts“).
* Alle Zeichen außer dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Schrägstrich Schrägstrich] "/" und dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Nullzeichen Nullzeichen] sind erlaubt.
* Frühe Versionen hatten 1 bis 14 Zeichen lange Dateinamen.
* Die [http://de.wikipedia.org/wiki/Berkeley_Software_Distribution BSD]-Varianten führten bis zu 255 Zeichen lange Namen ein.
Ein relativer Dateipfad kann aus mehreren Segmenten bestehen und beginnt mit einem Segment.
* Jedes Segment unterliegt den Regeln des Dateinamens, kann also 14 bzw. 255 Zeichen lang sein.
* Die Segmente der Dateipfade werden durch das Zeichen "/" getrennt.
Das letzte Segment kennzeichnet die eigentliche Datei.
* Die vorhergehenden Segmente sind entweder Verzeichnisnamen oder symbolische Verweise (englisch „symbolic links“) auf Verzeichnisnamen.
* Ein relativer Dateipfad geht vom aktuellen Arbeitsverzeichnis aus, das jeder [http://de.wikipedia.org/wiki/Prozess_%28Informatik%29 Prozess] individuell setzen kann.
Ein absoluter Dateipfad beginnt hingegen bereits mit "/" und ist unabhängig vom aktuellen Arbeitsverzeichnis.
* Er geht vom Wurzelverzeichnis aus. Über das Wurzelverzeichnis sind alle Dateien eines Systems erreichbar.
Beim Zugriff wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.
===== Wichtige Dateiendungen =====
{| class="wikitable sortable"
|-
| | <tt>'''Zip.gz'''</tt>
| | Mit dem ZIP Algorithmus komprimierte Datei
|-
| | <tt>'''.so'''</tt>
| | Shared Object - Entspricht in der Bedeutung in etwa einer DLL Datei unter Windows
|-
| | <tt>'''.h'''</tt>
| | Header Datei - Teil eines C Quellcodes
|-
| | <tt>'''.c.cpp'''</tt>
| | C bzw.&nbsp;C++ Quelltext
|-
| | <tt>'''.o'''</tt>
| | Object File - compilierter C (C++) Quellcode
|-
| | <tt>'''.html'''</tt>
| | Hypertext - Dieser Text ist in Hypertext geschrieben
|-
| | <tt>'''.db'''</tt>
| | Datenbankdatei im DBASE Format
|-
| | <tt>'''.sh'''</tt>
| | Shellscript (selten verwandtes Suffix), entspricht in etwa einer DOS .BAT Datei
|-
| | <tt>'''.a'''</tt>
| | siehe .so
|-
| | <tt>'''.gif.jpg.tiff.png.xbm.xpm'''</tt>
| | Verschiedene Bildformate
|-
| | <tt>'''.au.wav.mp3.mod'''</tt>
| | Verschiedene Audioformate
|-
| | <tt>'''.rpm.tar.tgz.deb'''</tt>
| | Verschiedene Packetformate.
* Packete werden verwendet, um Software zu installieren
|-
| | <tt>'''.conf'''</tt>
| | Konfigurationsdatei (selten verwendetes Suffix)
|-
| | <tt>'''.ps'''</tt>
| | Postscript - Eine Seitenbeschreibungssprache der Firma Adobe
|-
| | <tt>'''.tex'''</tt>
| | LaTeX Datei, LaTeX ist für UNIX, was Word für Windows ist
|-
| | <tt>'''.dvi'''</tt>
| | Device Independent - Übersetzte .tex Datei
|-
|-
|}
|}


=== Beispiele ===
== Anwendung ==
/home/user/Dokumente/brief.txt
=== Datei-Typ anzeigen ===
/usr/bin/texteditor
'''Dateityp''' (erstes Zeichen)
 
<syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line>
Der Dateiname '.' (Punkt) bezeichnet das aktuelle Arbeitsverzeichnis.
ls -l /
* Der Name '..' verweist auf das übergeordnete Verzeichnis.
lrwxrwxrwx  1 root root    7  3. Jan 2020  bin -> usr/bin
 
drwxr-xr-x  4 root root 4,0K 25. Okt 12:49 boot
Auch das Leerzeichen, der Zeilentrenner oder die sogenannten [http://de.wikipedia.org/wiki/Wildcard_%28Informatik%29 Wildcards] '*' und '?' können Teil eines Pfadnamens sein.
-rw-------  1 root root  22M 19. Mär 2022  core
* Solche Zeichen bringen allerdings manchmal später Probleme mit sich, da zum Beispiel schlecht programmierte [http://de.wikipedia.org/wiki/Skriptsprache Skripte] damit nicht umgehen können.
drwxr-xr-x  22 root root 4,2K 25. Okt 07:49 dev
 
drwxr-xr-x 214 root root  16K 25. Okt 19:07 etc
Weiterhin kann es Probleme mit Dateinamen geben, die Zeichen enthalten, die im aktuell verwendeten Zeichensatz eines Programms nicht vorkommen (zum Beispiel japanische Zeichen auf einem amerikanisch eingerichteten System).
drwxr-xr-x  7 root root 4,0K 11. Okt 11:08 home
 
lrwxrwxrwx  1 root root  28 24. Okt 10:18 initrd.img -> boot/initrd.img-6.11.4-amd64
Die nicht darstellbaren Zeichen werden dann oft als Fragezeichen oder kleine Kästchen angezeigt, was den Zugriff auf die Daten sehr schwierig macht.
lrwxrwxrwx  1 root root  28 24. Okt 10:18 initrd.img.old -> boot/initrd.img-6.11.2-amd64
 
lrwxrwxrwx  1 root root    7  3. Jan 2020  lib -> usr/lib
Diese Dateien können dann oft nur bearbeitet werden, nachdem sie auf einer niedrigen Dateisystem-Abstraktionsebene umbenannt wurden (zum Beispiel durch Angabe der sogenannten inode statt des Dateinamens mit <tt>ls -i</tt> und <tt>find . -inum […] -exec mv {} […] \;</tt>).
lrwxrwxrwx  1 root root    9  3. Jan 2020  lib64 -> usr/lib64
 
drwx------   2 root root  16K  3. Jan 2020  lost+found
Ein Unix-System verwendet keine speziellen Erweiterungen, wie .EXE oder .CMD.
drwxr-xr-x  8 root root 4,0K 24. Aug 2022  media
* Es hat sich allerdings eingebürgert, Dateien eines bestimmten Types, wie in anderen Betriebssystemen, auch mit einem Punkt und einer entsprechenden Erweiterung zu versehen, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen.
drwxr-xr-x  2 root root 4,0K 16. Nov 2019  mnt
 
drwxr-xr-x  11 root root 4,0K  6. Okt 17:27 opt
Beispielsweise wird die Endung ''.c'' für C-Quellprogramme verwendet.
dr-xr-xr-x 508 root root    0 25. Okt 07:49 proc
* Ausführbare Dateien, also Programme und Skripte, erhalten keine Endung.
drwxr-xr-x  40 root root 4,0K 26. Okt 02:20 root
* Dateitypen können ansonsten mit dem einfachen Programm "file", unabhängig von einer eventuell vorhandenen Erweiterung ermittelt werden.
drwxr-xr-x  45 root root 1,3K 26. Okt 02:20 run
 
lrwxrwxrwx  1 root root    8  3. Jan 2020  sbin -> usr/sbin
Dateien oder Verzeichnisse, deren Namen mit einem Punkt beginnen, werden üblicherweise als „versteckte“ Dateien behandelt und nur angezeigt, wenn der Benutzer dies explizit angibt (zum Beispiel mit <tt>ls -a</tt>). Ähnliches gilt für Verzeichnispfade.
drwxr-xr-x  2 root root 4,0K 30. Mär 2021  snap
 
drwxr-xr-x  3 root root 4,0K  3. Jan 2020  srv
=== Dateisysteme ===
dr-xr-xr-x  13 root root    0 26. Okt 02:18 sys
{| class="wikitable sortable"
drwxrwxrwt  25 root root  68K 26. Okt 02:20 tmp
|-
drwxr-xr-x  12 root root 4,0K  4. Sep 2023  usr
! | Dateisystem
drwxr-xr-x  15 root root 4,0K 30. Sep 2023  var
! | typische Anwendung
lrwxrwxrwx  1 root root  25 24. Okt 10:18 vmlinuz -> boot/vmlinuz-6.11.4-amd64
! | max. Anzahl Zeichen in einem Dateinamen
lrwxrwxrwx  1 root root  25 24. Okt 10:18 vmlinuz.old -> boot/vmlinuz-6.11.2-amd64
! | Zeichensatz
-rw-r--r--   1 root root  918  4. Mär 2022  webmin-setup.out
|-
</syntaxhighlight>
| | FAT ohne VFAT ([http://de.wikipedia.org/wiki/MS-DOS DOS])
| | Festplatten, Speicherkarten (Foto)
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/8.3 8+3]
| | OEM (meist [http://de.wikipedia.org/wiki/Codepage_437 Codepage 437])
|-
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/ISO_9660 ISO 9660] Level 2
| | CD, DVD
| | 31
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/American_Standard_Code_for_Information_Interchange ASCII]
|-
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/Joliet_%28Dateisystem%29 Joliet]
| | CD, DVD
| | 64
| | Unicode
|-
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/ISO_9660 ISO 9660]:1999
| | CD, DVD
| | 179 - 221 je nach sonstigen Attributen
| | ASCII/unspezifiziert
|-
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/File_Allocation_Table FAT] mit [http://de.wikipedia.org/wiki/File_Allocation_Table#VFAT VFAT] ([http://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Windows Windows])
| | Festplatten, USB-Sticks
| | 255
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/Unicode Unicode]
|-
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/Ext3 ext3]
| | Festplatten
| | 255 (1)
| | Unicode (2)
|-
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/HFS_plus HFS plus]
| | Festplatten
| | 255
| | Unicode (UTF-16)
|-
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/Universal_Disk_Format UDF]
| | CD, DVD
| | 255
| | Unicode
|-
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/NTFS NTFS]
| | Festplatten
| | 256 (3)
| | Unicode (UTF-16) (4)
|-
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/ReFS ReFS]
| | Festplatten
| | 32000
| | Unicode
|-
|}
(1) Bei Verwendung von [http://de.wikipedia.org/wiki/UTF-8 UTF-8]-Codierung und Benutzung von Nicht-ASCII-Zeichen stehen zwar 255 ''Byte'', aber weniger als 255 ''Zeichen'' zur Verfügung.
 
(2) Die Codierung ist nicht genormt; als Voreinstellung wird meist UTF-8 verwendet.
 
(3) Bei Verwendung langer Unicode-Pfade sind lediglich 255 Zeichen möglich


== Normale Dateien ==
== Normale Dateien ==
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* [[file]] - Dateityp anzeigen
* [[file]] - Dateityp anzeigen
* [[stat]] - Inode anzeigen
* [[stat]] - Inode anzeigen
* [[Linux/Datei/Zeitstempel]]
* [[touch]] - Zeitstempel ändern
* [[Linux/Datei/Zeit]]
* [[Linux/Datei/Eigenschaft|Dateieigenschaften]]
* [[Linux/Datei/Eigenschaft|Dateieigenschaften]]


[[Kategorie:Linux/Datei/Typ]]
[[Kategorie:Linux/Datei/Typ]]
= TMP =
== Dateityp ==
===== Dateityp anzeigen (file) =====
<tt>'''file'''</tt> bestimmt den Dateityp
'''file''' [-c ] [-f ''Namendatei''] [-m ''Magiedatei''] ''Datei'' ...
<tt>'''file'''</tt> versucht die Art oder den Typ der angegebenen ''Datei'' zu bestimmen.
* Dazu werden drei Tests durchgeführt: ein Dateisystemtest, ein Kennzahlentest und ein Sprachtest.
* Der erste erfolgreiche Test führt zur Ausgabe des erkannten Dateityps.
Der erkannte Typ enthält normalerweise eines der Schlüsselwörter `text' für Dateien, die ohne Schwierigkeiten angezeigt werden können, `executable' für Dateien, die ausführbare Programme enthalten und auf dem einen oder anderen Unix-Rechner auch ausgeführt werden können, und `data' für alle anderen Dateien, die normalerweise nicht angezeigt werden können.
Nur allgemein bekannte Dateiformate wie <tt>core</tt>-Dateien oder <tt>tar</tt> Archive werden ohne diese Schlüsselwörter benannt.
* Der Dateisystemtest wird mit Hilfe des <tt>stat</tt>(2) Systemaufrufs durchgeführt.
* Hier werden leere Dateien ebenso erkannt wie alle Gerätedateien, Sockets, symbolische Links und andere Spezialdateien.
Der Kennzahlentest kann einige Dateien anhand festgelegter Kennzahlen - sogenannter `magic numbers' - erkennen, die sich in der Nähe des Dateianfangs an einer festgelegten Stelle befinden.
Mit Hilfe solcher Kennzahlen entscheidet beispielsweise das Betriebssystem, ob eine Datei korrekt ausführbar ist oder nicht.
* Diese Kennzahlen sind in der Datei /etc/magic abgespeichert.
* Wenn eine Datei als Text erkannt ist, versucht <tt>file</tt> noch, die (Programmier-)Sprache zu erkennen, indem es nach bestimmten Schlüsselwörtern sucht.
Auf diese Weise kann beispielsweise C-Quelltext oder die Eingabe für den <tt>groff</tt> Textprozessor erkannt werden.
====== Optionen ======
{| class="wikitable sortable options"
|-
| | <tt>'''-m ''Magiedatei'' '''</tt>
| | benutzt die benannte ''Magiedatei'' anstelle von /etc/magic für den Kennzahlentest
|-
| | <tt>'''-c '''</tt>
| | gibt den interpretierten Inhalt der Kennzahlendatei für Testzwecke aus
|-
| | <tt>'''-f ''Namendatei'' '''</tt>
| | veranlaßt <tt>file</tt>, die Namen der zu untersuchenden Programme aus der ''Namendatei'' zu lesen; in der Namendatei werden die Dateinamen durch Zeilenende getrennt aufgeführt
|-
|}
===== Normale Dateien =====
* Normale Dateien (normal files)
* Dateien im üblichen Sinn: Text- oder Binärdateien
* Das System unterstützt keine Dateistruktur
* Dateien sind Bytefolgen (Strukturierung nur durch das Programm)
===== Gerätedateien =====
Die Dateien im <tt>'''/dev'''</tt> Verzeichnis sind, wie bereits angedeutet "Pipelines" zur Hardware des Computers.
Die meisten Dateien können (die entsprechenden Zugriffsrechte vorausgesetzt) sowohl ausgelesen als auch beschrieben werden.
Einige, welche Statusinformationen über die Hardware liefern können selbstverständlich nur ausgelesen werden, während andere, welche die Hardware konfigurieren nur geschrieben werden können.
D.h.
* auf die einzelnen Hardwarekomponenten des Computers kann wie auf Dateien zugegriffen werden.
Vorteil dieses Konzepts: Auf diese Weise kann auf die Hardware zugegriffen werden (z.&nbsp;B.&nbsp;
* aus Shellscripten heraus), ohne dass spezielle Hilfsprogramme geschrieben werden müssen.
Die folgende Tabelle enthält eine Liste der wichtigsten Gerätedateien, samt Beschreibung:
{| class="wikitable sortable"
|-
! | Gerätedatei
!colspan="2" | | Bedeutung
|-
| | <tt>'''sdasdbsdcsdd'''</tt>
| | erstezweitedrittevierte
| | SCSI/SATA-Festplatte
|-
| | <tt>'''sda1sda2sda3sda4'''</tt>
| | erstezweitedrittevierte
| | Festplattenpartition auf der ersten SCSI/SATA-Festplatte
|-
| | <tt>'''hda'''</tt>
| colspan="2" | wie s<tt>'''da'''</tt>, nur für IDE-Festplatten
|-
| | <tt>'''ttyS0ttyS1'''</tt>
| colspan="2" | Erste und zweite serielle Schnittstelle (COM1 und COM2 unter DOS)
|-
| | <tt>'''audiodspsndstatmidi00'''</tt>
| colspan="2" | Zugriff auf die Soundblasterkarte
|-
| | <tt>'''psaux'''</tt>
| colspan="2" | Zugriff auf die PS/2 Schnittstelle
|-
| | <tt>'''lp0lp1lp2'''</tt>
| colspan="2" | Zugriff auf die parallele Schnittstelle
|-
| | <tt>'''fd0'''</tt>
| colspan="2" | Zugriff auf das erste Diskettenlaufwerk
|-
|}
Dies ist selbstverständlich nur eine kleine Zusammenstellung.
* Eine vollständige Liste findet sich unter:
/usr/src/linux/Documentation/devices.txt
====== Besondere Geräte ======
{| class="wikitable sortable"
|-
| | <tt>'''/dev/zero'''</tt>
| | liefert unendlich vielen Nullen
|-
| | <tt>'''/dev/null'''</tt>
| | schluckt alle Daten die es erhält
|-
| | '''/dev/random'''
| | liefert [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahlengenerator Zufallszahlen] von hoher Qualität
|-
| | '''/dev/urandom'''
| | liefert unendlich viele [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahlengenerator Zufallszahlen]
|-
|}
======= /dev/null =======
'''/dev/null''' ([http://de.wikipedia.org/wiki/Englische_Sprache englisch] ''null'': dt. „nichts“) ist der Name einer speziellen [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerätedatei#Virtuelle_Ger.C3.A4tedateien virtuellen Gerätedatei], des ''Nulldevice'', auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix Unix] und Unix-ähnlichen [http://de.wikipedia.org/wiki/Betriebssystem Betriebssystemen], die jegliche Daten, die dorthin geschrieben werden, verwirft.
* Unter [http://de.wikipedia.org/wiki/CP/M CP/M] und seinen Abkömmlingen [http://de.wikipedia.org/wiki/PC-kompatibles_DOS DOS], [http://de.wikipedia.org/wiki/OS/2 OS/2] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Windows Microsoft Windows] wird das Nulldevice als <tt>NUL:</tt> angesprochen.
* Unter [http://de.wikipedia.org/wiki/Disk_Operating_System DOS] und Nachfolgerbetriebssystemen existiert das Nulldevice in jedem Verzeichnis unter dem Dateinamen <tt>NUL</tt>.
* Die Datei <tt>/dev/null</tt> ist durch den [http://de.wikipedia.org/wiki/Portable_Operating_System_Interface POSIX]-Standard standardisiert.
======= Verwendung =======
Eine häufige Verwendung ist z.&nbsp;B.&nbsp;, in einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix-Shell Shell]-Sitzung die Meldungen eines Programms von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Stdout Standardausgabe] statt auf den Bildschirm nach <tt>/dev/null</tt> umzuleiten, wenn man an ihnen nicht interessiert ist; sie werden dann nicht angezeigt.
Das Gerät <tt>/dev/null</tt> kann auch als Ziel bei Dateisystemoperationen dienen.
Ein solcher Zweck tritt gelegentlich auf, wenn Shellskripte oder Programme unbedingt eine Dateiangabe erfordern, diese im vorliegenden Fall aber keinen Sinn ergibt oder unerwünscht ist.
Lesezugriffe liefern sofort ein Dateiende ([http://de.wikipedia.org/wiki/End_of_File End of File], „EOF“).
* Dabei verhält sich das Gerät wie eine gewöhnliche Datei, das öffnende Programm muss also keine besonderen Vorkehrungen treffen.
In der [http://de.wikipedia.org/wiki/Netzkultur Netzkultur] ist <tt>/dev/null</tt> ein umgangssprachlich verwendeter Begriff für eine Art gedankliches [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch Schwarzes Loch], meist um Desinteresse an der Aussage des Gesprächspartners zu bekunden.
======= Beispiele =======
Wenn man nur die normale Ausgabe eines Programms sehen will, nicht aber die Fehlermeldungen und sonstigen Informationen, die das Programm in die [http://de.wikipedia.org/wiki/Standard-Datenströme#Standardfehlerausgabe_.28stderr.29 Standardfehlerausgabe] schreibt, kann man diese umleiten:
$ programm 2>/dev/null
Möchte man für Shell-Skripte nur den Rückgabewert eines Programms verwenden und somit sämtliche Ausgaben nach <tt>/dev/null</tt> umleiten, kann die folgende Syntax verwendet werden:
$ programm >/dev/null 2>&1
Mittels Shell-[http://de.wikipedia.org/wiki/Pipe_%28Informatik%29 Pipes] kann man selektiv uninteressante (Fehler-)Meldungen von Teilen der Pipeline ausblenden:
$ programm1 2>/dev/null | programm2 | ...
Ähnlich ist die Verwendung mittels [http://de.wikipedia.org/wiki/Symbolische_Verknüpfung symbolischer Verknüpfung], danach wird alles, was in die verlinkte Datei (<tt>~/.bash_history</tt>) geschrieben wird, nicht gespeichert, beispielsweise zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Datenschutz Datenschutz]:
$ ln -sf /dev/null ~/.bash_history
Auch üblich ist die Verwendung für die Standardeingabe.
* Ein Beispiel dafür ist das Ausführen eines Kommandos im Hintergrund während einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Secure_Shell SSH]-Sitzung.
* Dabei wird die Standardeingabe an <tt>/dev/null</tt> übergeben, womit das Programm im Hintergrund weiterläuft, auch wenn man sich aus der SSH-Sitzung ausloggt:
$ ssh example.com "programm </dev/null >/dev/null 2>&1 &"
Man kann auch einen Datenträger überprüfen, indem z.&nbsp;B.&nbsp;<tt>/dev/cdrom0</tt> nach <tt>/dev/null</tt> kopiert wird.
* Wenn hierbei ein Fehler auftritt, ist der entsprechende Datenträger beschädigt oder nicht vorhanden.
$ dd if=/dev/cdrom of=/dev/null
======= /dev/zero =======
<tt>'''/dev/zero'''</tt> ist eine spezielle [http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Gerätedatei virtuellen Gerätedatei] auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix Unix] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Unixoides_System unixoiden Systemen], die bei jedem Lesezugriff [http://de.wikipedia.org/wiki/Nullzeichen Nullzeichen] zurückgeliefert.
* Im Gegensatz zu [http://de.wikipedia.org/wiki//dev/null /dev/null] ist <tt>/dev/zero</tt> nicht Bestandteil des [http://de.wikipedia.org/wiki/Portable_Operating_System_Interface POSIX]-Standard.
<tt>/dev/zero</tt> wurde mit [http://de.wikipedia.org/wiki/SunOS SunOS]-4.0 im Jahre 1987 gemeinsam mit dem neuen VM-Subsystem eingeführt.
======= Details =======
Wenn auf <tt>/dev/zero</tt> geschrieben wird, verhält sich <tt>/dev/zero</tt> wie <tt>/dev/null</tt>.
Bei einem ''mmap'' auf <tt>/dev/zero</tt> werden anonyme genullte Seiten aus dem virtuellen [http://de.wikipedia.org/wiki/Speicherpool Speicherpool] des [http://de.wikipedia.org/wiki/Kernel_%28Betriebssystem%29 Kernels] zur Verfügung gestellt.
Viele Betriebssysteme verwenden diesen ''mmap''-Mechanismus, um Programmen und [http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Library Shared Libraries] den sogenannten ''nichtinitialisierten''-Datenbereich zur Verfügung zu stellen.
Viele Programme verwenden Datenbereiche, die durch einen ''mmap'' auf <tt>/dev/zero</tt> erzeugt wurden, als Basis für [http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Memory Shared Memory], das zur Kommunikation zwischen mehreren [http://de.wikipedia.org/wiki/Prozess_%28Informatik%29 Prozessen] verwendet wird.
======= Beispiele =======
Das folgende [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix-Kommando Unix-Kommando] erzeugt eine Datei namens ''file'', die 12 MB groß ist und nur das [http://de.wikipedia.org/wiki/Nullzeichen Nullzeichen] enthält:
[http://de.wikipedia.org/wiki/Dd_%28Unix%29 dd] if=/dev/zero of=file bs=1M count=12
======= /dev/random =======
<tt>/dev/random</tt> ist eine zeichen-orientierte [http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Gerätedatei virtuelle Gerätedatei], über die Programme auf einen systemweiten [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahlengenerator Zufallszahlengenerator] von hoher Qualität zugreifen können.
Da für [http://de.wikipedia.org/wiki/Rechnernetz netzwerk]-orientierte Systeme wie Unix [http://de.wikipedia.org/wiki/Kryptografie Kryptografie]-Dienste und damit [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahl Zufallszahlen] eine bedeutende Rolle spielen, kommt dieser Datei und dem dahinterstehenden Treiber eine wichtige Bedeutung zu.
Der Zufallsgenerator sammelt [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Umgebungsrauschen&action=edit&redlink=1 Umgebungsrauschen] von [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerätetreiber Gerätetreibern] und anderen Quellen in einem [http://de.wikipedia.org/wiki/Entropie_%28Informationstheorie%29 Entropiepool].
* Der Generator speichert auch eine Abschätzung über die Anzahl der [http://de.wikipedia.org/wiki/Bit Bit] im Entropiepool.
Aus diesem Pool werden die Zufallszahlen generiert.
* Beim Lesen gibt <tt>/dev/random</tt> nur solange Zufallszahlen zurück, bis die abgeschätzte Entropiemenge erschöpft ist.
Wenn der Entropiepool erschöpft ist, blockieren Lesezugriffe auf <tt>/dev/random</tt>, bis zusätzliches Umgebungsrauschen erhalten wurde. <tt>/dev/random</tt> sollte ausreichend sein für Anwendungszwecke, die auf eine sehr hohe Qualität der Zufälligkeit angewiesen sind, wie etwa [http://de.wikipedia.org/wiki/Kryptografie Kryptografie] (beispielsweise [http://de.wikipedia.org/wiki/One-Time-Pad One-Time-Pads] oder [http://de.wikipedia.org/wiki/Public_Key Schlüsselerzeugung]).
Aus Performancegründen wird in der Praxis oft nur der Seed eines Pseudo-Zufallszahlengenerators von <tt>/dev/random</tt> gelesen (z.&nbsp;B.&nbsp;
* in [http://de.wikipedia.org/wiki/OpenSSL OpenSSL], [http://de.wikipedia.org/wiki/Pretty_Good_Privacy PGP] und [http://de.wikipedia.org/wiki/GnuPG GnuPG]).
Der aktuelle Füllstand des Entropiepools lässt sich unter [http://de.wikipedia.org/wiki/Linux_%28Kernel%29 Linux] aus der Datei <tt>/proc/sys/kernel/random/entropy_avail</tt> ermitteln.
Eine Ausgabe der Datei liefert die verfügbare Entropie in bit, wobei das Maximum von 4096 bit einem vollständig gefüllten Entropiepool entspricht.
======= /dev/urandom =======
Aus <tt>/dev/urandom</tt> (von engl.
* unlimited random(ness)) können wie aus <tt>/dev/random</tt> Zufallszahlen gelesen werden.
Im Gegensatz zu letzterem blockiert es jedoch nicht, wenn eine definierte Entropieschwelle unterschritten wird.
In diesem Fall ist es theoretisch möglich, dass die erzeugten [http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudozufall Pseudozufallszahlen] im Nachhinein von einem Angreifer berechnet werden können.
* Im Zweifelsfall sollte bei hohen Anforderungen, z.&nbsp;B.&nbsp;
* bei One-Time-Pads, auf <tt>/dev/random</tt> zurückgegriffen werden.
======= Verbesserung der Entropie =======
Über Software, wie z.&nbsp;B.&nbsp;<tt>timer_entropyd</tt>, <tt>haveged</tt>, <tt>randomsound</tt>, lässt sich die Entropie verbessern sowie bzw.&nbsp;
* der Entropie-Pool vergrößern, sodass mehr Zufallszahlen zur Verfügung stehen.
Mit der [http://de.wikipedia.org/wiki/GNU GNU]-Software <tt>rng-tools</tt> lassen sich unter Linux und ähnlichen Betriebssystemen [http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahlengenerator#Physikalischer_Zufallszahlengenerator physikalische Zufallszahlengeneratoren] einbinden.
===== Zusammenfassung: Gerätedateien =====
* Spezialdateien (special files)
* Geräte werden als Spezialdatei eingetragen
* Zugriff auf Gerät  Zugriff auf eine Datei
* Schutzmechanismus wie für normale Dateien
* Blockorientierte und zeichenorientierte Geräte
====== Named Pipes estellen (mkfifo) ======
mkfifo erstellt named pipes (FIFOs) mit dem übergebenen Namen.
'''mkfifo '''[''OPTION'']... ''NAME''...
======= Optionen =======
-'''m''', --'''mode'''<nowiki>=</nowiki>''MODE Setzt Zugriffsrechte mit Bitmaske (MODE)''
-'''Z''', --'''context'''<nowiki>=</nowiki>''CTX Setzt den ''SELinux security context für jeden NAME auf CTX
====== Gerätedateien erzeugen (mknod) ======
<tt>'''mknod'''</tt> erzeugt eine Spezialdatei
'''mknod''' ''[-m Modus] [-mode=Modus] Name {bcu} Major Minor''
'''mknod''' ''[-m Modus] [-mode=Modus] Pfad p''
<tt>'''mknod'''</tt> erzeugt ein FIFO, eine Gerätedatei für ein zeichenorientiertes Gerät (character device) oder für ein blockorientiertes Gerät (block-device) mit dem angegebenen ''Namen''.
Die Gerätedateien werden über die Major Device Nummern (Hauptgerätenummern) mit den entsprechenden Gerätetreibern im Kernel verbunden.
Mehrere Geräte der gleichen Art werden vom Gerätetreiber durch die Minor Device Nummern (Untergerätenummern) unterschieden.
Eine vollständige Liste aller Gerätenummern finden Sie bei den Kernelsourcen in der Datei <tt>./src/linux/Documentation/devices.txt</tt>.
* Die verbindliche Liste aller registrierten Hauptgerätenummern befindet sich in der Includedatei <tt><linux/major.h></tt>.
Die Zugriffsrechte auf die Datei werden aus der Bitdifferenz von 0666 und der aktuellen ''umask'' des aufrufenden Prozesses gebildet.
Der erste Buchstabe nach dem ''Namen'' gibt den Typ der Datei an:
{| class="wikitable sortable"
|-
| | <tt>'''p '''</tt>
| | (pipe) erzeugt eine FIFO Spezialdatei (wie [../../../../ebooks/computer/betriebssysteme/linux/allgemein/unsortiert/linux_anwender_handbuch/linux_anwenderhandbuch_7-0/node79.html#mkfifo mkfifo])
|-
| | <tt>'''b '''</tt>
| | (block) erzeugt eine Gerätedatei für ein (gepuffertes) blockorientiertes Gerät
|-
| | <tt>'''c '''</tt>
| | (character) erzeugt eine ungepufferte Gerätedatei für ein zeichenorientiertes Gerät
|-
| | <tt>'''u '''</tt>
| | (unbuffered) das Gleiche wie ''c''
|-
|}
======= Optionen =======
{| class="wikitable sortable"
|-
| | <tt>'''-m ''Modus'' '''</tt>
| | setzt die Rechte der Dateien auf ''Modus'' wie bei [../../../../ebooks/computer/betriebssysteme/linux/allgemein/unsortiert/linux_anwender_handbuch/linux_anwenderhandbuch_7-0/node29.html#chmod chmod]
|-
|}
====== Verwaltung der Gerätedateien mit udev ======
udev ersetzt seit dem Kernel 2.6 das früher genutzte [http://de.wikipedia.org/wiki/Devfs devfs]-Dateisystem, dessen Aufgaben es damit übernimmt.
Genauso wie devfs verwaltet udev das /dev-Verzeichnis, welches die speziellen [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerätedatei Gerätedateien] enthält, um von Programmen aus auf die vom System zur Verfügung gestellten Geräte zuzugreifen.
Mit der Einführung von udev waren sowohl udev als auch devfs im Kernel enthalten.
* Seit Ende Juni 2006 ist nur noch udev enthalten, devfs wurde vollständig entfernt.
======= Arbeitsweise =======
'''udev''' überwacht und wertet [http://de.wikipedia.org/wiki/Hot-Plug hotplug]-Ereignisse aus.
Finden sich dort Informationen über ein neu angeschlossenes Gerät, werden zusätzliche zu diesem Gerät vorhandene Informationen dem [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sysfs&action=edit&redlink=1 sysfs]-Dateisystem entnommen und eine neue Gerätedatei im /dev-Verzeichnis erzeugt.
Dabei ist der für die spezielle Datei verwendete Name und die [http://de.wikipedia.org/wiki/Dateiberechtigung Zugriffsberechtigung] frei durch Regeln konfigurierbar.
======= Konfiguration =======
Installiert man udev, so findet man die Standardregeln unter <tt>/etc/udev/rules.d/50-udev.rules</tt>.
Um die eigenen Regeln anwenden zu können, sollte man diese Datei nicht verändern, sondern eine neuere mit kleinerer Nummer erzeugen, zum Beispiel <tt>/etc/udev/rules.d/10-udev.rules</tt>.
Somit ist gewährleistet, dass diese Regeln zuerst erkannt werden.
* Wurde eine Regel gefunden, so wird diese, und auch jede passende folgende, angewandt.
======= Vorteile =======
Im Unterschied zu devfs, welches im Linux-Kernel selbst integriert ist, arbeitet udev im [http://de.wikipedia.org/wiki/Userspace userspace], wird also als normales Programm gestartet.
Die Verwaltung und Namensgebung der angeschlossenen Geräte liegt dadurch nicht mehr beim Kernel und ist somit einfacher konfigurierbar.
Weitere Vorteile:* die Zuordnung von Geräten ist eindeutig – es entstehen keine Probleme mehr, wenn man z.&nbsp;B.&nbsp;
* die Reihenfolge von zwei angeschlossenen USB-Druckern ändert
* die Benennung der Geräte kann durch den Nutzer gewählt werden; sie bleibt beständig
* für die Ermittlung der Gerätenamen können beliebige Verfahren zur Anwendung kommen, neben statischen Listen und Regeln z.&nbsp;B.&nbsp;
* auch die Abfrage einer externen Datenbank, wodurch sich beispielsweise Geräte innerhalb eines Unternehmensnetzwerkes - durch ihre Seriennummer identifiziert - einheitlich verhalten
* die Benennung ist [http://de.wikipedia.org/wiki/Linux_Standard_Base Linux-Standard-Base]-konform
======= Nachteile =======
Ein beabsichtigter Nachteil von udev besteht darin, dass es im Gegensatz zu devfs beim Aufruf eines /dev-Knotens nicht automatisch die entsprechenden [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerätetreiber Gerätetreiber] lädt.
Funktioniert beim Einstecken eines Gerätes HotPlug nicht richtig und laden die benötigten Treiber nicht, können diese nicht mit udev nachgeladen werden.


</noinclude>
</noinclude>

Aktuelle Version vom 26. Oktober 2024, 01:24 Uhr

Datei-Typ - Funktion einer Datei im Dateisystem

Beschreibung

- Normale Datei
d Verzeichnis
c Character (Zeichen)- Gerätedatei
b Block – Gerätedatei
l Softlink
p Pipe
s Socket

Anwendung

Datei-Typ anzeigen

Dateityp (erstes Zeichen)

ls -l /
lrwxrwxrwx   1 root root    7  3. Jan 2020  bin -> usr/bin
drwxr-xr-x   4 root root 4,0K 25. Okt 12:49 boot
-rw-------   1 root root  22M 19. Mär 2022  core
drwxr-xr-x  22 root root 4,2K 25. Okt 07:49 dev
drwxr-xr-x 214 root root  16K 25. Okt 19:07 etc
drwxr-xr-x   7 root root 4,0K 11. Okt 11:08 home
lrwxrwxrwx   1 root root   28 24. Okt 10:18 initrd.img -> boot/initrd.img-6.11.4-amd64
lrwxrwxrwx   1 root root   28 24. Okt 10:18 initrd.img.old -> boot/initrd.img-6.11.2-amd64
lrwxrwxrwx   1 root root    7  3. Jan 2020  lib -> usr/lib
lrwxrwxrwx   1 root root    9  3. Jan 2020  lib64 -> usr/lib64
drwx------   2 root root  16K  3. Jan 2020  lost+found
drwxr-xr-x   8 root root 4,0K 24. Aug 2022  media
drwxr-xr-x   2 root root 4,0K 16. Nov 2019  mnt
drwxr-xr-x  11 root root 4,0K  6. Okt 17:27 opt
dr-xr-xr-x 508 root root    0 25. Okt 07:49 proc
drwxr-xr-x  40 root root 4,0K 26. Okt 02:20 root
drwxr-xr-x  45 root root 1,3K 26. Okt 02:20 run
lrwxrwxrwx   1 root root    8  3. Jan 2020  sbin -> usr/sbin
drwxr-xr-x   2 root root 4,0K 30. Mär 2021  snap
drwxr-xr-x   3 root root 4,0K  3. Jan 2020  srv
dr-xr-xr-x  13 root root    0 26. Okt 02:18 sys
drwxrwxrwt  25 root root  68K 26. Okt 02:20 tmp
drwxr-xr-x  12 root root 4,0K  4. Sep 2023  usr
drwxr-xr-x  15 root root 4,0K 30. Sep 2023  var
lrwxrwxrwx   1 root root   25 24. Okt 10:18 vmlinuz -> boot/vmlinuz-6.11.4-amd64
lrwxrwxrwx   1 root root   25 24. Okt 10:18 vmlinuz.old -> boot/vmlinuz-6.11.2-amd64
-rw-r--r--   1 root root  918  4. Mär 2022  webmin-setup.out

Normale Dateien

  • Normale Dateien (normal files)
  • Dateien im üblichen Sinn: Text- oder Binärdateien
  • Das System unterstützt keine Dateistruktur
  • Dateien sind Bytefolgen (Strukturierung nur durch das Programm)

Gerätedateien

Gerätedatei

Anhang

Siehe auch