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Historisch gesehen war ''ein Byte'' die Anzahl der Bit zur Kodierung eines einzelnen [[Schriftzeichen]]s im jeweiligen Computersystem und daher das kleinste [[Adressraum|adressierbare]] Element in vielen [[Rechnerarchitektur]]en. | Historisch gesehen war ''ein Byte'' die Anzahl der Bit zur Kodierung eines einzelnen [[Schriftzeichen]]s im jeweiligen Computersystem und daher das kleinste [[Adressraum|adressierbare]] Element in vielen [[Rechnerarchitektur]]en. |
Version vom 28. August 2025, 17:59 Uhr
Byte - Binary term
Beschreibung
Das Byte ([[[:Vorlage:IPA]]]
- wohl gebildet zu "Bit")
- ist eine Maßeinheit der Digitaltechnik und der Informatik
- das meist für eine Folge aus 8 Bit steht
Historisch gesehen war ein Byte die Anzahl der Bit zur Kodierung eines einzelnen Schriftzeichens im jeweiligen Computersystem und daher das kleinste adressierbare Element in vielen Rechnerarchitekturen.
Um ausdrücklich auf eine Anzahl von 8 Bit hinzuweisen, wird auch die Bezeichnung Oktett (in Frankreich octet) verwendet - die früher dafür ebenfalls gängige Bezeichnung Oktade ist hingegen nicht mehr geläufig.
Abgrenzung
Was genau ein Byte bezeichnet, wird je nach Anwendungsgebiet etwas unterschiedlich definiert. Der Begriff kann stehen für:
- eine Maßeinheit für eine Datenmenge von 8 Bit mit dem Einheitenzeichen "B", wobei es nicht auf die Ordnung der einzelnen Bit ankommt.
Das Einheitszeichen sollte nicht mit dem zur Einheit Bel gehörenden Einheitszeichen "B" verwechselt werden. - eine geordnete Zusammenstellung (n-Tupel) von 8 Bit, deren formale ISO-konforme Bezeichnung Oktett ist (1 Byte = 8 Bit). Ein Oktett wird manchmal in zwei Hälften (Nibbles) zu je 4 Bit zerlegt, wobei jedes Nibble durch eine hexadezimale Ziffer darstellbar ist. Ein Oktett kann also durch zwei Hexadezimalziffern dargestellt werden.
- die kleinste, meist per Adressbus adressierbare, Datenmenge eines bestimmten technischen Systems. Die Anzahl an Bit pro Zeichen ist dabei fast immer eine natürliche Zahl. Beispiele:
- bei Telex: 1 Zeichen = 5 Bit
- bei Rechnern der Familien PDP: 1 Zeichen = log2(50) Bit = zirka 5,644 Bit (Radix-50-Code). Ergibt gegenüber 6 Bit eine Ersparnis von wenigen Bit pro Zeichenkette, die beispielsweise für Steuerungszwecke genutzt werden können. Allerdings gehen die Byte-Grenzen mitten durch die Bits, was die Analyse von Inhalten erschweren kann.
- bei IBM 1401: 1 Zeichen = 6 Bit
- bei ASCII: 1 Zeichen = 7 Bit
- bei IBM-PC: 1 Zeichen = 8 Bit = 1 Oktett
- bei Nixdorf 820: 1 Zeichen = 12 Bit
- bei Rechnersystemen der Typen UNIVAC 1100/2200 und OS2200 Series: 1 Zeichen = 9 Bit (ASCII-Code) beziehungsweise 6 Bit (FIELDATA-Code)
- bei Rechnern der Familie PDP-10: 1 Zeichen = 1…36 Bit, Bytelänge frei wählbar
- einen Datentyp in Programmiersprachen. Die Anzahl an Bit pro Byte kann je nach Programmiersprache und Plattform variieren (meistens 8 Bit).
- ISO-C99 definiert 1 Byte als eine zusammenhängende Folge von mindestens 8 Bit.
Bei den meisten heutigen Rechnern fallen diese Definitionen (kleinste adressierbare Einheit, Datentyp in Programmiersprachen, C-Datentyp) zu einer einzigen zusammen und sind dann von identischer Größe.
Der Begriff "Byte" wird aufgrund der großen Verbreitung von Systemen, die auf acht Bit (beziehungsweise Zweierpotenzvielfache davon) basieren, für die Bezeichnung einer 8 Bit breiten Größe verwendet, die in formaler Sprache (entsprechend ISO-Normen) aber korrekt Oktett (aus ) heißt. Als Maßeinheit bei Größenangaben wird in der deutschen Sprache der Begriff "Byte" (im Sinne von 8 bit) verwendet. Bei der Übertragung kann ein Byte parallel (alle Bit gleichzeitig) oder seriell (alle Bit nacheinander) übertragen werden. Zur Sicherung der Richtigkeit werden oft Prüfbits angefügt. Bei der Übertragung größerer Mengen sind weitere Kommunikationsprotokolle möglich. So werden bei 32-Bit-Rechnern oft 32 Bits (vier Byte) gemeinsam in einem Schritt übertragen, auch wenn nur ein 8-Bit-Tupel übertragen werden muss. Das ermöglicht eine Vereinfachung der zur Berechnung erforderlichen Algorithmen und einen kleineren Befehlssatz des Computers.
Wie bei anderen Maßeinheiten gibt es neben dem ausgeschriebenen Namen der Maßeinheiten jeweils auch ein Einheitenkürzel. Bei Bit und Byte sind dies:
Kürzel | ausgeschriebener Name |
---|---|
bit (selten "b") | Bit |
B (selten "byte") | Byte |
Der ausgeschriebene Name unterliegt grundsätzlich der normalen Deklination. Aufgrund der großen Ähnlichkeit der Kürzel mit den ausgeschriebenen Einheitennamen sowie entsprechender Pluralformen in der englischen Sprache werden jedoch gelegentlich auch die Einheitenkürzel "bit" und "byte" mit Plural-s versehen.
Geschichte des Begriffs
Das Bit ist ein Kofferwort aus den englischen Wörtern Vorlage:Lang und Vorlage:Lang, heißt also "zweiwertige Ziffer" - Null oder Eins. Dessen Bestandteile lassen sich auf die lateinischen Wörter digitus (Finger), den bzw. die man seit der Antike zum Zählen verwendet (vgl. Plautus: Vorlage:Lang), und lateinisch (genauer neulateinisch) binarius (zweifach), vergleiche lateinisch bis (zweimal), zurückführen.
Das Byte ist zudem ein Kunstwort und wurde wohl aus dem englischen Vorlage:Lang So konnte man die Buchstaben und gängige Sonderzeichen zum Beispiel in Quelltexten von Programmen oder anderen Texten speichern (also verschiedene Zeichen).
In den 1960er Jahren wurde der sich in seiner Verwendung schnell ausbreitende ASCII definiert, welcher sieben Bit zur Kodierung eines Zeichens verwendet (das sind Zeichen). Später wurden durch Nutzung des meist sowieso vorhandenen achten (höchstwertigen) Bit erweiterte, auf dem ASCII basierende Zeichensätze entwickelt, die auch die häufigsten internationalen Diakritika abbilden können, wie zum Beispiel die Codepage 437. In diesen erweiterten Zeichensätzen entspricht jedes Zeichen exakt einem Byte mit acht Bit, wobei die ersten 128 Zeichen exakt dem ASCII entsprechen.
In den 1960er und 1970er Jahren war in Westeuropa auch die Bezeichnung Oktade geläufig, wenn speziell 8 Bit gemeint waren. Diese Bezeichnung geht möglicherweise auf den niederländischen Hersteller Philips zurück, in dessen Unterlagen zu Mainframe-Computern sich die Bezeichnung Oktade (bzw. englisch oktad[s]) regelmäßig findet.
Seit Anfang der 1970er Jahre gibt es 4-Bit-Mikroprozessoren, deren 4-Bit-Datenwörter (auch Nibbles genannt) mit hexadezimalen Ziffern dargestellt werden können. 8-Bit-Prozessoren wurden schon kurz nach der Erfindung der Programmiersprachen C und Pascal eingeführt, also Anfang der 1970er Jahre, und waren in Heimcomputern bis in die 1980er Jahre im Einsatz (bei eingebetteten Systemen auch heute noch), deren 8-Bit-Datenwörter (respektive Bytes) mit genau zwei hexadezimalen Ziffern dargestellt werden können. Seitdem hat sich die Breite der Datenwörter von Hardware von 4 über 8, 16, 32 bis heute zu 64 und 128 Bit hin immer wieder verdoppelt.
Zur Unterscheidung der ursprünglichen Bedeutung als kleinste adressierbare Informationseinheit und der Bedeutung als 8-Bit-Tupel wird in der Fachliteratur (abhängig vom Fachgebiet) korrekterweise auch der Begriff Oktett für letzteres benutzt, um eine klare Trennung zu erzielen.
Praktische Verwendung
In der elektronischen Datenverarbeitung bezeichnet man die kleinstmögliche Speichereinheit als Bit. Ein Bit kann zwei mögliche Zustände annehmen, die meist als "Null" und "Eins" bezeichnet werden. In vielen Programmiersprachen wird für ein einzelnes Bit der Datentyp "boolean" (respektive "Boolean" oder "BOOLEAN") verwendet. Aus technischen Gründen erfolgt die tatsächliche Abbildung eines Boolean aber meist in Form eines Datenwortes ("Vorlage:Lang").
Acht solcher Bit werden zu einer Einheit - einem Datenpäckchen - zusammengefasst und allgemein Byte genannt. Die offizielle ISO-konforme Bezeichnung lautet dagegen Oktett: 1 Oktett = 1 Byte = 8 Bit. Viele Programmiersprachen unterstützen einen Datentyp mit dem Namen "byte" (respektive "Byte" oder "BYTE"), wobei zu beachten ist, dass dieser je nach Definition als ganze Zahl, als Bitmenge, als Element eines Zeichensatzes oder bei typunsicheren Programmiersprachen sogar gleichzeitig für mehrere dieser Datentypen verwendet werden kann, sodass keine Zuweisungskompatibilität mehr gegeben ist.
Das Byte ist die Standardeinheit, um Speicherkapazitäten oder Datenmengen zu bezeichnen. Dazu gehören Dateigrößen, die Kapazität von permanenten Speichermedien (Festplattenlaufwerke, CDs, DVDs, Blu-ray Discs, Disketten, USB-Massenspeichergeräte und weitere) und die Kapazität von vielen flüchtigen Speichern (zum Beispiel Arbeitsspeicher). Übertragungsraten (zum Beispiel die maximale Geschwindigkeit eines Internet-Anschlusses) gibt man dagegen üblicherweise auf der Basis von Bit an.
Anhang
Siehe auch
Siehe auch
Sicherheit
Dokumentation
RFC
RFC | Titel |
---|---|
6146 | Stateful NAT64 |
6147 | DNS64 |
5942 | IPv6 Subnet Model: The Relationship between Links and Subnet Prefixes |
- Man-Page
- Info-Page
Links
Projekt
Weblinks
- Prefixes for binary multiples. (englisch)
- "Byte" From MathWorld (englisch)
- Konrad Lischka: Warum Festplatten plötzlich schrumpfen. Spiegel Online, 9. Februar 2009 (Reihe "Technikärgernis").
- UnitJuggler Konvertieren zwischen den verschiedenen Bytegrößen
- Beispielhafte Umrechnung eines Bytes in das Dezimalsystem