Dd/Anwendung: Unterschied zwischen den Versionen
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sudo dd if=/dev/urandom of=/dev/sda | sudo dd if=/dev/urandom of=/dev/sda |
Version vom 3. September 2025, 13:15 Uhr
dd/Anwendung
Beschreibung
Datei
Datei erstellen
500M große Datei erstellen
sudo dd if=/dev/zero of=/mnt/name bs=1M count=500
Fortschritt anzeigen
sudo dd status=progress if=/dev/hda of=/dev/hdb bs=4096
Daten anhängen
dd if=/dev/shm/test of=/data/sdb/test bs=1G oflag=append conv=notrunc
truncate
Es gibt eine einfachere Möglichkeit, ein Sparse-Loch an eine Datei anzuhängen
- truncate ist viel schneller als dd
Um die Datei um 10 Bytes zu vergrößern, verwenden Sie
truncate -s +10 file.txt
siehe: https://serverfault.com/a/343726/70242
fallocate
Im Linux-Kernel 4.1 wurde die Option FALLOC_FL_INSERT_RANGE hinzugefügt
- Von fallocate(2) man page
Durch die Angabe des Flags FALLOC_FL_INSERT_RANGE (verfügbar seit Linux 4.1) im Modus wird der Speicherplatz der Datei vergrößert, indem ein Loch innerhalb der Datei Größe eingefügt wird, ohne vorhandene Daten zu überschreiben
- Die Lücke beginnt am Offset und erstreckt sich über len Bytes
- Beim Einfügen des Lochs in die Datei wird der Inhalt der Datei ab dem Offset um len Bytes nach oben (d. h. zu einem höheren Datei-Offset) verschoben
- Das Einfügen eines Lochs innerhalb einer Datei erhöht die Dateigröße um len Bytes
Und vor Kurzem wurde diese Option zu util-linux hinzugefügt
-i, --insert-range
Insert a hole of length bytes from offset, shifting existing data
Wenn also util-linux Version 2.30 veröffentlicht wird und Ihre Linux-Distribution auf diese Version aktualisiert wird, werden wir in der Lage sein, die Dateigröße blitzschnell zu erhöhen, indem wir sie ausführen
fallocate -i -l 1G -o 128M /path/to/file
wobei 128M die aktuelle Dateigröße ist
- Quelle
Datenträger
Klonen
Datenträger /dev/sda auf /dev/sdb klonen
sudo dd if=/dev/sda of=/dev/sdb bs=4096
Hier wurde eine Blocksize angegeben, um eine bessere Performance zu
- ACHTUNG
Die Datenträger SOLLTEN nicht gemountet sein!
Image erstellen
sudo dd if=/dev/DEVICE of=FILE
- Achtung
Das Gerät sollte nicht gemountet sein
- Beispiel
sudo dd if=/dev/dvd of=dvd.img
- Eine CD in ein Imagefile schreiben
Genauso wie von Disketten lassen sich auch von CDs Images erstellen: dd if=cd-laufwerk of=image file Achtung, das CD-Laufwerk darf nicht gemountet sein!
sudo dd if=/dev/cdrom of=cdrom.img
- Ein Imagefile mounten
sudo mount -o loop imagefile ziel
Das Imagefile kann so wie eine Festplatte / ein Verzeichnis behandelt werden
- Sehr praktisch, um zum Beispiel ein CD-Abbild als "virtuelles CD-Laufwerk" zu benutzen
- Geht natuerlich auch mit anderen Imagedateien, zum Beispiel Diskettenimages oder Festplattenimages
sudo mount -o loop /tmp/cd-image.img /mnt/virtualCD
Komprimiertes Backup
- Backup
sudo dd if=/dev/sda1 | gzip > /tmp/sda1.gz
- Restore
sudo gunzip -c /tmp/image.gz | dd of=/dev/hda1
Mit Zufallszahlen überschreiben
sudo dd if=/dev/urandom of=/dev/sda
Bootsektor
Master Boot Record == Der dd-Befehl ist auch geeignet, um den Master Boot Record einer Festplatte auszulesen und in eine Datei zu schreiben
sudo dd if=festplatte of=dateiname bs=512 count=1
- Beispiel
sudo '''dd if=/dev/hda of=/tmp /mbr.img bs=512 count=1'''
- Zurückschreiben
sudo dd if=dateiname of=festplatte bs=512 count=1
Den mit dem vorigen Befehl gesicherten MBR kann man natuerlich auch wieder auf eine Festplatte zurueckschreiben
- Beispiel
sudo dd if=/tmp/mbr.img of=/dev/hda bs=512 count=1
- Backup eines MBR erstellen
sudo dd if=/dev/hda bs=512 count=1 of=/tmp/mbr.bin
Primäre Partitionstabelle wiederherstellen
- Primäre Partitionstabelle wiederherstellen, ohne MBR zu überschreiben
sudo dd if=mbr.img of=/dev/hda bs=1 count=64 skip=446 seek=446
Komprimiertes Image erstellen
- Komprimiertes Image von einer Festplatte oder Partition erstellen
Um von einer Festplattenpartition ein Backup zu machen, ist dieser Befehl sinnvoll
- Durch die Komprimierung kann oft ca. die Häfte des Platzes gespart werden
sudo dd if=partition/festplatte bs=64k |gzip -c >dateiname.img.gz
Beispiel 1
Erste Partition der ersten Festplatte
sudo dd if=/dev/sda1 bs=64k |gzip -c >/tmp/sda1.img.gz
Beispiel 2 (Verschlüsselt auf entfernten Rechner übertragen)
sudo dd if=/dev/hda1 bs=64k |gzip -c | ssh [mailto:user@rechner user@rechner2] 'cat >/tmp/rechner1.hda1.img.gz'
- Komprimiertes Image zurückschreiben ====
sudo cat dateiname.gz |gzip -d | dd of=festplatte bs=64k
Beispiel 3
sudo cat /tmp/hda1.img.gz |gzip -d | dd of=/dev/hda1 bs=64k
Beispiel 4
ssh [mailto:user@rechner2 user@rechner2] 'cat /tmp/rechner2.hda1.img.gz' |gzip -d | dd of=/dev/hda1 bs=64k
README
Dd erstellen 1:1-Kopien von Datenträgern aller Art und rettet so etwa die Daten von kränkelnden Festplatten
- Das Tool Mkisofs sammelt Daten aus dem Verzeichnisbaum und schreibt sie in ein ISO-Image
- So lassen sich Backups auf CD/DVD sichern oder bootfähige Medien erzeugen
Daten-CDs oder -DVD
Zum Brennen von Daten-CDs oder -DVDs stehen auf der Kommandozeile mehrere Anwendungen zur Verfügung
- Bevor es jedoch ans eigentliche Brennen geht, muss ein so genanntes Joliet-Erweiterungen, erzeugt Images für bootbare Medien und Dateien und kann automatische Backups anlegen, wobei es einzelne Dateien ausschließt
- Eine Alternative kommt in Form von Dd, das nicht nur ISO-Abbilder erzeugt, sondern oft auch die letzte Rettung für die Daten von sterbenden Festplatten darstellt
- Rockridge/Joliet
Rockridge-Erweiterung ergänzt das ISO-Dateisystem um Unix-typische Dateiinformationen, wie Besitzer, Gruppe, Zugriffsrechte und symbolische Links
- So tritt beim Kopieren von Daten aus einem Unix-Dateisystem auf CD kein Informationsverlust ein
- Zudem erlaubt Rockridge längere Dateinamen
- Die Microsoft-Erweiterung Joliet des ISO-9660-Standards lässt ebenfalls lange Dateinamen zu
Convert und Copy
Das praktische kleine Tool Dd müsste eigentlich den Namen Cc tragen: Convert & Copy
- Da dieser aber schon für den C-Compiler vergeben war, griffen die Entwickler einfach zum nächsten Buchstaben im Alphabet
Dd erstellt 1:1-Kopien von Datenträgern
- Egal ob Festplattenpartitionen, CDs oder DVDs -- Dd liest und schreibt zuverlässig blockweise
- Da Dd diese Blöcke nicht verarbeitet oder interpretiert, spielt es keine Rolle, um welches Dateisystem es sich handelt
- Sogar vor Festplatten mit Fehlern schreckt Dd nicht zurück (siehe Abschnitt "Letzte Rettung")
- Der einfache Aufruf für Dd lautet
dd if=''Quelle'' of=''Ziel''
Block: Eine fortlaufende Ansammlung von Bytes auf einem Datenträger
- Einige Geräte wie Festplatten, Disketten und CD-/DVD-Laufwerke organisieren ihre Daten in solchen Blöcken ("block devices")
- Andere Geräte arbeiten zeichenorientiert ("character devices") und lesen/schreiben einzelne Bytes
Über if geben Sie also an, von wo Dd die Daten liest, und hinter of definieren Sie die Ausgabe
- Als Quelle und Ziel dienen oft ein Gerät, wie eine Festplatte(npartition) oder ein CD-/DVD-Laufwerk
- Alternativ geben Sie nach dem Gleichheitszeichen eine Datei an
- Festplattenpartition sda1 1
- 1 nach /dev/sdb1 kopieren
dd if=/dev/sda1 of=/dev/sdb1
Ebenso können Sie Dd dazu verwenden, schnell eine CD oder DVD auf der Kommandozeile zu kopieren
- Ein entsprechendes ISO-Image erstellen Sie beispielsweise über
dd if=/dev/hdc of=abbild.iso
9153728+0 Datensätze ein
9153728+0 Datensätze aus
4686708736 bytes transferred in 1209,649659 seconds (3874435 bytes/sec)
Das Medium muss dazu nicht gemountet sein
- Die Laufwerksangabe /dev/hdc ersetzen Sie durch den entsprechenden Gerätenamen Ihres Laufwerks; das ISO-Image landet anschließend in der Datei abbild.iso des aktuellen Verzeichnisses
Optimieren mit Optionen
Das Programm Dd bringt einige Schalter mit
- Ein praktischer Parameter, der die Arbeit des Programms maßgeblich beschleunigt, ist bs (englisch "block size" = Blockgröße)
- Standardmäßig arbeitet Dd mit 512 Byte großen Blöcken -- es liest jeweils 512 Bytes ein und schreibt diese in die Ausgabedatei
- Wählen Sie größere Blöcke, arbeitet Dd dementsprechend schneller
So sorgt der Aufruf
dd if=/dev/hda1 of=/dev/hdb1 bs=2k
dafür, dass Dd die Partition in 2 KByte (2048 Bytes) großen Blöcken kopiert
Unterschreitet der letzte Block die angegebene Blockgröße, füllt Dd ihn nicht auf
$ dd if=/dev/hda1 of=/dev/hdb1 bs=6k 16059+1 Datensätze ein 16059+1 Datensätze aus 98670592 bytes transferred in 13,801482 seconds (7149275 bytes/sec)
Die Ausgabe zeigt, dass Dd 16059 Blöcke der Größe 6144 Bytes und einen "übrig gebliebenen" Block von 4096 Byte kopiert hat
Neben der Blockgröße können Sie angeben, wie viele dieser Blöcke Dd lesen soll: Um 40 MByte zu kopieren, schreiben Sie bs=1M count=40
- Dabei spezifiziert die Option count die Anzahl der Blöcke
- Das macht beispielsweise Sinn, wenn Sie den Boot-Sektor einer Festplatte sichern wollen -- Sie kopieren in diesem Fall nur den ersten, 512 Bytes großen Block mit dem Aufruf
dd if=/dev/hda of=bootsektor bs=512 count=1
Letzte Rettung
Das Programm Dd erweist sich auch als unverzichtbarer Helfer, wenn es um die Rettung von Daten aus zerstörten Dateisystemen geht
- Bevor Sie sich an die Reparatur begeben, sollten Sie zunächst ein Backup vornehmen
- Dazu erstellen Sie mit Dd eine 1:1-Kopie des zerstörten Systems und führen auf dieser die Reparaturversuche durch
Da Dd standardmäßig zerstörte Sektoren von der Kopie ausschließt, setzen Sie die Parameter conv=noerror,sync ein
dd bs=512 conv=noerror,sync if=/dev/hda of=/dev/hdb
Auf diese Weise teilen Sie Dd mit, dass es mit dem Lesen und Ablegen von Daten auch dann fortfahren soll, wenn es defekte Sektoren findet
- Dabei sorgt noerror dafür, dass Dd bei Fehlern nicht abbricht, und sync füllt unlesbare Sektoren mit Nullen auf.
Geschwindigkeit messen
Datenträgergeschwindigkeit messen
- Betriebssystem-Cache abschalten
Um die Geschwindigkeiten eines Datenträgers zu testen, sollte der Cache des Betriebssystems abgeschaltet werden
Lese-Cache | iflag=sync |
Schreib-Cache | oflag=sync |
- Schreibgeschwingigkeit
sudo dd if=/dev/zero of=/tmp/lesetest bs=1M count=1000 oflag=sync
- Lesegeschwindigkeit
sudo dd if=/tmp/lesetest of=/dev/null iflag=sync
Beispiel
- Backup
Dateisysteme sichern, auch wenn Linux diese nicht lesen kann
sudo dd if=QUELLE of=ZIEL [OPTIONEN]
- QUELLE und ZIEL
QUELLE und ZIEL können hierbei sowohl ein Device als auch eine Datei sein
- Werden keine weiteren Optionen angegeben, so werden alle Daten aus QUELLE gelesen
- Handelt es sich bei QUELLE um eine Partition, wird deren gesamter Inhalt kopiert
sudo dd if=/dev/sda of=/dev/sdc
Im Beispiel wird die gesamte erste Festplatte (/dev/sda) des Systems auf die dritte (/dev/sdc) kopiert
- Es sollte jedem bewusst sein, dass der alte Inhalt der dritten Festplatte damit überschrieben wird
- Auch sollte diese über die gleiche Kapazität wie die erste Platte verfügen (sonst muss man sich die Anzahl der kopierten Bytes merken)
- Um die Daten später zurückzuspielen, vertauscht man die Angaben von QUELLE und ZIEL
Ist das Ziel einer Kopieraktion eine Datei, könnte bei Kernel-Versionen <2.4 die Beschränkung der Dateigröße von 2 GB unser Vorhaben zunichte machen, in einem solchen Fall muss die QUELLE auf mehrere Zieldateien aufgeteilt werden
- Hierzu benötigt dd mehrere Optionen
- Mit bs=BYTES muss die Anzahl Bytes, die in einem Schritt zu lesen oder schreiben sind, angegeben werden
- Wieviele Schritte getätigt werden sollen, legt die Option count=ANZAHL fest
- Um bspw. den Masterbootsektor (Mbr) der ersten Festplatte in eine Datei zu schreiben, könnte man folgenden Aufruf verwenden
sudo dd if=/dev/sda of=/tmp/mbr.save bs=512 count=1
Um jetzt den Superblock (1 k groß) der ersten Partition zu sichern, müssen sowohl Mbr als auch der 512 Bytes lange Bootsektor (also zwei Blöcke) übersprungen werden
- Hierzu verwendet man die Option skip=ANZAHL
sudo dd if=/dev/sda of=/dev/superblock.save bs=512 count=2 skip=2
Wenn dd seine Arbeit verrichtet hat, gibt es eine Statistik aus
3385223+0 records in
3385223+0 records out
1733234176 bytes (1.7 GB) copied, 6.42173 seconds, 270 MB/s
Mit Hilfe des Signals SIGUSR1(10) kann dd auch während der Arbeit eine Statistik ausgeben <syntaxhighlight lang="bash" highlight="1" line copy> sudo kill -10 $pid
Anhang
Siehe auch
Links
Weblinks