Kategorie:Uncomplicated FireWall: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Februar 2021, 10:52 Uhr
Uncomplicated Firewall ist eine Schnittstelle zur Konfiguration des Paketfilters iptables, die darauf ausgerichtet ist, die Konfiguration einer Firewall zu vereinfachen.
Installation
# apt install ufw
Konfiguration
Verwendung von UFW mit IPv6 (Optional)
Ist eine Unterstützung von IPv6 erforderlich, muß dies zunächst mit einem Eintrag in der Konfigurationsdatei aktiviert werden:
# vi /etc/default/ufw
Hier muß sichergestellt werden, daß der Eintrag IPV6=yes existiert:
# /etc/default/ufw # # Set to yes to apply rules to support IPv6 (no means only IPv6 on loopback # accepted). You will need to 'disable' and then 'enable' the firewall for # the changes to take affect. IPV6=yes
Wurde dieser Eintrag hinzugefügt, werden die entsprechenden Regeln sowohl für IPv4, als auch für IPv6 erstellt.
Standardrichtlinien
- Standardrichtlinien sollten zuerst erstellt werden & definieren das Verhalten der Firewall, wenn keine der anderen Regeln auf die jeweilige Situation passt.
- Die Standardeinstellung ist die, daß eingehende Verbindungen abgelehnt & ausgehende Verbindungen zugelassen werden - so wird sichergestellt, daß niemand den entsprechenden Rechner von außen erreichen kann, während Anwendungen mit der Außenwelt kommunizieren können.
- Dieses Standardverhalten läßt sich mit den folgenden Befehlen wiederherstellen:
# ufw default deny incoming # ufw default allow outgoing
- These firewall defaults alone might suffice for a personal computer, but servers typically need to respond to incoming requests from outside users.
SSH erlauben
Für den Fall, daß die Firewall auf einem entfernten Rechner eingerichtet werden soll, ist zwingend darauf zu achten, daß vor deren Aktiviierung der entsprechnede Port für SSH-Verbindungen zugelassen wird:
# ufw allow ssh
oder:
# ufw allow 22
Da mit der Datei /etc/services eine Liste existiert, in der für jeden Dienst eine Port-Nummer hinterlegt ist, kann bei der Erstellung der Regeln gewählt werden, ob der jeweilige Dienst (hier: ssh) oder die Port-Nummer (hier: 22) angegeben wird.
Sollte der Dienst SSH so konfiguriert worden sein, daß dieser einen abweichenden Port verwendet (hier: 2222), kann auch dieser bei Erstellung der Regel angegeben werden:
# ufw allow 2222
UFW aktivieren
Das Starten der Firewall erfolgt mit dem Kommando:
# ufw enable
Sollte die Einrichtung der Firewall über eine bereits aktive SSH-Sitzung erfolgen, wird eine Meldung ausgegeben, die davor warnt, daß die Verbindung gestört werden könnte:
# ufw enable Command may disrupt existing ssh connections. Proceed with operation (y|n)? y Firewall is active and enabled on system startup
Wurde die Regel für SSH-Verbindungen bereits erstellt, kann die Frage mit y(es) beantwortet werden.
Die Firewall sollte nun aktiv sein. Der aktuelle Status kann wie folgt abgefragt werden:
# ufw status verbose Status: active Logging: on (low) Default: deny (incoming), allow (outgoing), disabled (routed) New profiles: skip To Action From -- ------ ---- 22/tcp ALLOW IN Anywhere 22/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6)
Verbindungen erlauben
Jetzt können bzw. sollten alle anderen Regeln erstellt werden. Welche Ports von außen erreichbar sein sollen, hängt davon ab, welche Dienste auf dem entsprechenden Server ausgeführt werden. Ist dies beispielsweise ein Web-Server, so müssen Regeln definiert werden, die den Zugriff auf Port 80 (HTTP unverschlüsselt) bzw. Port 443 (HTTPS verschlüsselt) gestatten:
# ufw allow http Rule added Rule added (v6)
# ufw allow https Rule added Rule added (v6)
Analog der Regeldefinition für SSH, kann dies auch durch Angabe der zu öffnenden Port-Nummern geschehen:
# ufw allow 80 Rule added Rule added (v6)
# ufw allow 443 Rule added Rule added (v6)
Port-Bereiche
Neben der Angabe von Port-Nummern bzw. Dienstnamen, besteht auch die Möglichkeit der Angabe eines Port-Bereiches. Dies ist für Anwendungen sinnvoll, die mehrere Ports verwenden. So können Verbindungen zum X11-Server über die Port-Nummern 6000 bis 6007 erfolgen:
# ufw allow 6000:6007/tcp # ufw allow 6000:6007/udp
Hierbei ist jedoch darauf zu achten, daß bei der Verwendung von Port-Bereichen die Angabe getätigt wird, für welches Protokoll die Regeln gelten sollen - TCP oder UDP. Werden nur Port-Nummern angegeben, erfolgt die Freigabe für jeweils beide Protokolle.
Spezifische IP-Adressen
Die Konfiguration ist nicht auf die Angabe von Port-Nummern beschränkt, sondern kann auch über die Angabe von spezifischen IP-Adressen erfolgen. Sollen beispielsweise Verbindungen ausgehend von der IP-Adresse 203.0.113.4 zugelassen werden, so wird dies durch folgende Regel gewährleistet:
# ufw allow from 203.0.113.4 Rule added
Um den Zugriff noch restriktiver zu gestalten, kann zusätzlich zur IP-Adresse ein Port angegeben werden. Dies wird mit to any port gefolgt von der gewünschten Port-Nummer bewerkstelligt:
# ufw allow from 203.0.113.4 to any port 22 Rule added
Subnetze
Soll der Zugriff allen IP-Adressen eines bestimmten Subnetzes gestattet werden, kann dies durch die Angabe einer Netzmaske nach der CIDR-Notation konfiguriert werden. Beispielsweise gestattet der folgende Befehl den Zugriff von Geräten des IP-Adressbereiches von 203.0.113.1 bis 203.0.113.254:
# ufw allow from 203.0.113.0/24
Auch hier läßt sich der Zugriff auf einen spezifischen Port beschränken:
# ufw allow from 203.0.113.0/24 to any port 22
Spezifische Netzwerkschnittstellen
Verfügt ein Gerät über mehrere Netzwerkschnittstellen, so kann mit der Angabe von allow in on der Zugriff auf eine dieser Schnittstellen beschränkt werden. Der anzugebende Name der entsprechenden Schnittstelle läßt sich mit dem Befehl ip a ermitteln:
$ ip a ... 2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc mq state UP group default qlen 1000 ... 3: wlan0: <BROADCAST,MULTICAST> mtu 1500 qdisc noop state DOWN group default qlen 1000 ...
Für einen Web-Server mit der öffentlichen Netzwerkschnittstelle eth0 kann der Verkehr über Port 80 (HTTP) durch folgende Regel zugelassen werden:
# ufw allow in on eth0 to any port 80
Verbindungen verbieten
Ebenso, wie das explizite Zulassen von Verbindungen, können auch Regeln erstellt werden, die bestimmte Zugriffe verbieten. An die Stelle von Regeln, die das Schlüsselwort allow verwenden, treten nun solche, die das Schlüsselwort deny enthalten. Mit solchen Regeln bietet sich beispielsweise die Möglichkeit, einem IP-Adressbereich den Zugriff zu gewähren, während einzelne Geräte aus diesem davon ausgenommen werden:
# ufw deny from 192.168.200.10 to any port 22 # ufw deny from 192.168.200.20 to any port 22 # ufw allow from 192.168.200.0/24 to any port 22 proto tcp
Hierbei ist jedoch unbedingt die Reihenfolge zu beachten, in der die Regeln erstellt werden, da die Regel Anwendung findet, die auf die jeweilige Situation zuerst passt.
Regeln löschen
Bereits erstellte Regeln lassen sich mit dem Schlüsselwort delete auch wieder entfernen. Dies kann über Angabe der Regelnummer bzw. der vollständigen Regel erreicht werden.
Löschen über die Regelnummer
Zur Ermittlung der Regelnummer wird ufw status mit dem Schalter numbered aufgerufen:
# ufw status numbered Status: active To Action From -- ------ ---- [1] 22/tcp ALLOW IN Anywhere [2] 80/tcp ALLOW IN Anywhere [3] 443/tcp ALLOW IN Anywhere [4] 22/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6) [5] 80/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6) [6] 443/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6)
Das Löschen einer Regel erfolgt anschließend durch das Kommando ufw delete, gefolgt von der jeweiligen Nummer der Regel. Um unbeabsichtigtes Löschen zu vermeiden, muß der Vorgang mit (y)es bestätigt werden:
# ufw delete 2 Deleting: allow 80/tcp Proceed with operation (y|n)? y Rule deleted
Eine erneute Statusabfrage bestätigt das Entfernen der Regel:
# ufw status numbered Status: active To Action From -- ------ ---- [1] 22/tcp ALLOW IN Anywhere [2] 443/tcp ALLOW IN Anywhere [3] 22/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6) [4] 80/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6) [5] 443/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6)
Löschen über vollständige Regel
Die Alternative zum Löschen über die Regelnummer ist, daß dem Kommando ufw deny die vollständige Regel hintangestellt wird:
# ufw status Status: active To Action From -- ------ ---- 22/tcp ALLOW Anywhere 80 ALLOW Anywhere 80/tcp ALLOW Anywhere 22/tcp (v6) ALLOW Anywhere (v6) 80/tcp (v6) ALLOW Anywhere (v6)
# ufw delete allow http Rule deleted Rule deleted (v6)
Hinweis: Es werden jeweils beide Regeln (IPv4 & IPv6) gelöscht. Hierbei erfolgt keine Bestätigungsabfrage.
# ufw status Status: active To Action From -- ------ ---- 22/tcp ALLOW Anywhere 22/tcp (v6) ALLOW Anywhere (v6)
Statusüberprüfung der Firewall
# ufw status Status: inactive
# ufw status Status: active To Action From -- ------ ---- 22/tcp ALLOW Anywhere 22/tcp (v6) ALLOW Anywhere (v6)
# ufw status numbered Status: active To Action From -- ------ ---- [ 1] 22/tcp ALLOW IN Anywhere [ 2] 22/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6)
# ufw status verbose Status: active Logging: on (low) Default: deny (incoming), allow (outgoing), disabled (routed) New profiles: skip To Action From -- ------ ---- 22/tcp ALLOW IN Anywhere 22/tcp (v6) ALLOW IN Anywhere (v6)
Disabling or Resetting UFW (optional)
Mit der Option disable läßt sich die Firewall deaktivieren:
# ufw disable
Die Aktivierung erfolgt mit dem Schlüsselwort enable:
# ufw enable
Sollen die Standardeinstellungen der Firewall wiederhergestellt werden, kann dies mit der Option reset erreicht werden:
# ufw reset
Dies bewirkt eine Deaktivierung der Firewall und das Löschen sämtlicher zuvor definierter Regeln. Zu beachten ist hierbei, daß die Standardrichtlinien, sofern diese geändert wurden, nicht zurückgesetzt werden.
Zusammenfassung
Die Firewall ist jetzt so konfigureirt, daß sie zumindest eingehende SSH-Verbindungen zuläßt.
- Your firewall is now configured to allow (at least) SSH connections.
- Be sure to allow any other incoming connections that your server requires, while limiting any unnecessary connections, so your server will be functional and secure.
- To learn about more common UFW configurations, check out the UFW Essentials: Common Firewall Rules and Commands tutorial.
Option | Beschreibung | |
---|---|---|
--help | Auflistung möglicher Optionen | |
--dry-run | ||
enable | aktiviert die Firewall und deren Ausführung beim Systemstart | |
disable | deaktiviert die Firewall und deren Ausführung beim Systemstart | |
reload | Neustart der Firewall | |
reset | Deaktivierung der Firewall und Zurücksetzen auf Standardeinstellungen | |
status | Ausgabe des Status und aktiver Regeln | |
show | ||
Regeldefinition
Option | Beschreibung | |
---|---|---|
allow | ||
deny | ||
in | ||
out | ||
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