Sed: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. März 2023, 11:23 Uhr
sed - strom-orientierter Editor zur Bearbeitung von Dateien anhand von Regeln
Beschreibung
- Da es ein "nicht-interaktives" Programm ist, kann es, falls gewünscht, zur Automatisierung der Bearbeitung verwendet werden.
- Der Name sed ist eine Abkürzung für stream editor, und das Dienstprogramm leitet viele seiner Befehle vom ed line-editor ab (ed war der erste UNIX-Texteditor).
- So können Sie mehrere Dateien bearbeiten oder gängige Bearbeitungsvorgänge durchführen, ohne jemals vi oder emacs öffnen zu müssen.
- sed liest aus einer Datei oder von der Standardeingabe und gibt auf der Standardausgabe aus.
- sed hat zwei Puffer, die Musterpuffer und Haltepuffer genannt werden.
- Beide sind anfangs leer.
Funktionsweise
- Geben Sie den Musterpuffer auf stdout aus.
- Der Stream-Editor ist kein herkömmlicher Editor wie Vi oder Emacs.
- Sed arbeitet nicht interaktiv, sondern wird über Kommandozeilenoptionen oder ein Skript gesteuert.
- Sed verändert nicht das Original, sondern schreibt das Ergebnis auf die Standardausgabe.
- Sed lädt die aktuell betrachtete Zeile in einen temporären Puffer - im Folgenden als Arbeitspuffer bezeichnet.
Unix Sed Arbeitsmethodik
Dies wird als ein Ausführungszyklus bezeichnet.
- Der Zyklus wird fortgesetzt, bis das Ende der Datei/Eingabe erreicht ist # Lesen einer ganzen Zeile aus stdin/file.
- Entfernt alle nachstehenden Zeilenumbrüche.
- Legt die Zeile in seinen Musterpuffer.
- Ändert den Musterpuffer entsprechend den übergebenen Befehlen.
Installation
# apt install sed
Syntax
Optionen
Parameter
Umgebungsvariablen
Exit-Status
Anwendungen
- Sed/Aufruf
- Sed/Dateiübergabe
- Sed/Ausgabe
- Sed/Kommandos
- Sed/Substitutionen
- Sed/Regular Expressions
- Sed/Beispieltext
- Sed/Anweisungen
- Sed/Zeilen ausgeben
- Sed/Adressierung
- Sed/Zeilen löschen
- Sed/Suchen und Ersetzen
- Sed/Mehrere Kommandos
- Sed/Einfügen
- Sed/Einfügen aus einer Datei
- Sed/Schreiben in eine Datei
- Sed/Dateien direkt bearbeiten
- Sed/Dateien ergänzen
- Sed/Nächste Zeile beabeiten
- Sed/Zeichen tauschen
- Sed/Sed vorzeitig beenden
- Sed/Zeilentausch
- Sed/Sed-Skripte
Fehlerbehebung
Konfiguration
Dateien
Siehe auch
Unterseiten
- Sed
- Sed/Adressierung
- Sed/Anweisungen
- Sed/Aufruf
- Sed/Ausgabe
- Sed/Befehle
- Sed/Beispieltext
- Sed/Dateien direkt bearbeiten
- Sed/Dateien ergänzen
- Sed/Dateiübergabe
- Sed/Einfügen
- Sed/Einfügen aus einer Datei
- Sed/Kommandos
- Sed/Mehrere Kommandos
- Sed/Nächste Zeile beabeiten
- Sed/Regular Expressions
- Sed/Schreiben in eine Datei
- Sed/Sed-Skripte
- Sed/Sed vorzeitig beenden
- Sed/Substitutionen
- Sed/Suchen und Ersetzen
- Sed/Zeichen tauschen
- Sed/Zeilen ausgeben
- Sed/Zeilen löschen
- Sed/Zeilentausch
Dokumentation
RFC
Man-Pages
Info-Pages
Links
Einzelnachweise
Projekt
Weblinks
Testfragen
Testfrage 1
Testfrage 2
Testfrage 3
Testfrage 4
Testfrage 5
TMP
BEZEICHNUNG
ÜBERSICHT
sed [-V] [--version] [--help] [-n] [--quiet] [--silent] [-l N] [--line-length=N] [-u] [--unbuffered] [-E] [-r] [--regexp-extended] [-e Skript] [--expression=script] [-f Skriptdatei] [--file=Skriptdatei] [script-if-no-other-script] [Datei …]
BESCHREIBUNG
Sed ist ein Stromeditor (stream editor). Ein Stromeditor wird für grundlegende Texttransformationen auf einen Eingabestrom (einer Datei oder aus einer Verarbeitungskette) verwandt. Obwohl in einigen Aspekten ähnlich zu einem Editor, der Bearbeitungen nach Skript erlaubt (wie Ed), führt Sed nur einen Durchlauf über die Eingabe(n) durch und ist somit effizienter. Allerdings ist es die Fähigkeit von Sed, Text in einer Verarbeitungskette zu filtern, die ihn besonders gegenüber anderen Arten von Editoren auszeichnet.
-n, --quiet, --silent
unterdrückt die Ausgabe des Musterbereichs.
--debug
Kommentiert die Programmausführung
-e Skript, --expression=Skript
Fügt das Skript zu den auszuführenden Befehlen hinzu
-f Skriptdatei, --file=Skriptdatei
Fügt den Inhalt der Skriptdatei zu den auszuführenden Befehlen hinzu
--follow-symlinks
Symbolischen Links bei der Bearbeitung an Ort und Stelle folgen
-i[ENDUNG], --in-place[=ENDUNG]
Dateien an Ort und Stelle bearbeiten (erstellt Sicherung, falls ENDUNG angegeben)
-l N, --line-length=N
Gibt die gewünschte Zeilenumbruchlänge für den Befehl »l« an
--posix
Deaktiviert alle GNU-Erweiterungen
-E, -r, --regexp-extended
Verwendet erweiterte reguläre Ausdrücke in dem Skript (für Portabilität verwenden Sie POSIX -E).
-s, --separate
Betrachtet Dateien getrennt statt als einzigen, kontinuierlichen langen Strom
--sandbox
Arbeitet im »Sandbox«-Modus (deaktiviert e/r/w-Befehle).
-u, --unbuffered
Lädt minimale Datenmenge aus den Eingabedateien und schreibt die Ausgabepuffer öfter
-z, --null-data
Zeilen durch NUL-Zeichen trennen
--help zeigt Hilfeinformationen an und beendet das Programm.
--version gibt Versionsinformationen aus und beendet das Programm.
Falls weder die Option -e, --expression, -f noch --file angegeben wurden, wird das erste nicht Optionsargument als zu interpretierendes Sed-Skript verwendet. Alle verbleibenden Argumente sind Namen von Eingabedateien. Falls keine Eingabedateien angegeben wurden, wird die Standardeingabe gelesen.
GNU-Sed-Homepage: <https://www.gnu.org/software/sed/>. Allgemeine Hilfe beim Einsatz von GNU-Software: <https://www.gnu.org/gethelp/>. Fehlerberichte (auf Englisch) per E-Mail an: <bug-sed@gnu.org>.
Paketiert von Debian. Copyright © 2022 Free Software Foundation, Inc. Lizenz GPLv3+: GNU GPL Version 3 ⟨https://gnu.org/licenses/gpl.html⟩ oder neuer. Dies ist freie Software: Sie können sie verändern und weitergeben. Es gibt KEINE GARANTIE, soweit gesetzlich zulässig.
BEFEHLSÜBERSICHT
Dies ist nur eine knappe Übersicht über die Befehle von Sed, als Erinnerung für alle, die Sed bereits kennen. Für ausführlichere Beschreibungen müssen andere Dokumentationen (wie das Texinfo-Dokument) herangezogen werden.
»Befehle« ohne Adressen
- Marke
Marke für b- und t-Befehle
- Kommentar
Der Kommentar läuft bis zum nächsten Zeilenumbruch (oder dem Ende eines -e-Skriptfragments)
} Die schließende Klammer eines { }-Blocks
Befehle ohne oder mit einer Adresse = Gibt die aktuelle Zeilennumer aus
a \
Text Text anhängen, der eingebettete Zeilenumbrüche mit vorangestelltem Rückschrägstrich (»backslash«) enthält
i \
Text Text einfügen, der eingebettete Zeilenumbrüche mit vorangestelltem Rückschrägstrich (»backslash«) enthält
q [Rückgabewert] Das Sed-Skript sofort ohne Verarbeitung weiterer Eingabe beenden. Allerdings wird der aktuelle Musterbereich ausgegeben, falls »auto-print« nicht deaktiviert ist. Das Argument Rückgabewert ist eine GNU-Erweiterung.
Q [Rückgabewert] Das Sed-Skript sofort ohne Verarbeitung weiterer Eingabe beenden. Dies ist eine GNU-Erweiterung.
r Dateiname Aus Dateiname eingelesenen Text anhängen
R Dateiname Eine Zeile aus Dateiname einlesen und anhängen. Jeder Aufruf des Befehls liest eine Zeile der Datei. Dies ist eine GNU-Erweiterung.
Befehle, die Adressbereiche akzeptieren { Beginnt einen Befehlsblock (Ende mit einem })
b Marke Verzweigt zu Marke. Falls Marke fehlt, verzweigt zum Ende des Skripts
c \
Text Ersetzt die ausgewählte Zeile mit Text, der eingebettete Zeilenumbrüche mit vorangestelltem Rückschrägstrich (»backslash«) enthält
d Löscht den Musterbereich. Beginnt den nächsten Zyklus.
D Falls der Musterbereich keinen Zeilenumbruch enthält, wird ein neuer Zyklus begonnen, als ob der Befehl »d« angegeben worden wäre. Andernfalls wird der Text im Musterbereich bis zu dem ersten Zeilenumbruch gelöscht und der Zyklus mit dem entstandenen Musterbereich neu gestartet, ohne eine neue Eingabezeile zu lesen.
h H Kopiert/Hängt den Musterbereich in den Haltebreich (hold space) (an)
g G Kopiert/Hängt den Haltebereich in den Musterbereich (an)
l Führt die aktuelle Zeile in einer »visuell eindeutigen« Art auf
l Breite Führt die aktuelle Zeile in einer »visuell eindeutigen« Art auf und bricht dabei nach Breite Zeichen um. Dies ist eine GNU-Erweiterung.
n N Liest/Hängt die nächste Zeile der Eingabe in den Musterbereich (an)
p Gibt den aktuellen Musterbereich aus.
P Gibt bis zum ersten eingebetteten Zeilenumbruch im aktuellen Musterbereich aus.
s/RegAusdr/Ersatz/ Sucht die Entsprechung von RegAusdr im Musterbereich und falls erfolgreich, ersetzt den passenden Teil mit Ersatz. Ersatz kann das besondere Zeichen & enthalten, um auf den Teil des Musterbereichs zu verweisen, der passte, und die besonderen Maskiersequenzen \1 bis \9, die auf die entsprechenden passenden Teilausdrücke in RegAusdr verweisen.
t Marke Falls s/// eine erfolgreiche Ersetzung durchgeführt hat, seit die letzte Eingabezeile gelesen wurde und seit dem letzten t- oder T-Befehl, dann wird zu Marke verzweigt. Falls Marke fehlt, wird zum Ende des Skripts verzweigt.
T Marke Falls kein s/// eine erfolgreiche Ersetzung durchgeführt hat, seit die letzte Eingabezeile gelesen wurde und seit dem letzten t- oder T-Befehl, dann wird zu Marke verzweigt. Falls Marke fehlt, wird zum Ende des Skripts verzweigt.
w Dateiname Schreibt den aktuellen Musterbereich nach Dateiname
W Dateiname Schreibt die erste Zeile des aktuellen Musterbereichs in Dateiname. Dies ist eine GNU-Erweiterung.
x Tauscht den Inhalt des Halte- und Musterbereichs
y/Quelle/Ziel/ Übersetzt die Zeichen im Musterbereich, die in Quelle auftauchen, in die entsprechenden Zeichen in Ziel
Adressen Befehle von Sed können ohne Adresse angegeben werden. In diesem Fall werden sie für alle Eingabezeilen ausgeführt. Wird eine Adresse angegeben, werden sie nur für Zeilen ausgeführt, die auf diese Adresse passen. Werden zwei Adressen (das Maximum) angegeben, dann wird der Befehl für alle Eingabezeilen ausgeführt, die auf den einschließenden Bereich passen, der bei der ersten Adresse beginnt und bis zur zweiten Adresse läuft. Es gibt drei Dinge, die Sie bei Adressbereichen beachten sollten: Die Syntax lautet Adr1,Adr2 (d.h. die Adressen werden durch ein Komma getrennt), die Zeile, auf die Adr1 passt, wird immer akzeptiert, selbst falls Adr2 eine davor liegende Zeile auswählen sollte und falls Adr2 ein regulärer Ausdruck ist, wird er nicht gegen die Zeile, auf die Adr1 passte, geprüft.
Nach der Adresse (oder dem Adressbereich) und vor dem Befehl kann ein ! eingefügt werden, das angibt, dass der Befehl nur ausgeführt werden darf, falls die Adresse (oder der Adressbereich) nicht passt.
Die folgenden Adresstypen werden unterstützt:
Nummer Passt nur auf die angegebene Zeile Nummer (die über Dateien hinweg kummulativ ansteigt, außer die Option -s ist auf der Befehlszeile angegeben worden).
Erster~Abstand Passt auf jede Abstands Zeile, beginnend mit Erster. Beispielsweise wird »sed -n 1~2p« alle ungeraden Zeilen in dem Eingabestrom ausgeben und die Adresse 2~5 wird auf jede fünfte Zeile, beginnend mit der zweiten, passen. Erster kann Null sein, in diesem Fall verhält sich Sed als ob er identisch mit Abstand wäre (dies ist eine Erweiterung).
$ Passt auf die letzte Zeile
/RegAusdr/ Passt auf Zeilen, die auf den regulären Ausdruck RegAusdr passen. Der Abgleich erfolgt auf dem aktuellen Musterraum, der mit Befehlen wie »s///« verändert werden kann.
\cRegAusdrc Passt nur auf Zeilen, die auf den regulären Ausdruck RegAusdr passen. Das c kann jedes Zeichen sein.
GNU-Sed unterstützt auch einige besondere 2-Adressformen:
0,Adr2 Beginnt in dem Zustand »passe auf erste Adresse« bis Adr2 gefunden wird. Dies ist ähnlich zu 1,Adr2, abgesehen davon, dass wenn Adr2 auf die allererste Zeile der Eingabe passt, der Ausdruck 0,Adr2 sich am Ende seines Bereichs befinden wird, während der Ausdruck 1,Adr2 sich noch am Anfang seines Bereichs befinden wird. Dies funktioniert nur, falls Adr2 ein regulärer Ausdruck ist.
Adr1,+N Passt auf Adr1 und die N auf Adr1 folgenden Zeilen
Adr1,~N Passt auf Adr1 und die Adr1 folgenden Zeilen bis zu der nächsten Zeile, deren Eingabezeilennummer ein Vielfaches von N ist
REGULÄRE AUSDRÜCKE
POSIX.2-BREs sollten unterstützt werden. Dies erfolgt allerdings aus Leistungsgründen nicht vollständig. Die Sequenz \n in einem regulären Ausdruck passt auf das Zeilenumbruchzeichen und ähnliches gilt für \a, \t und andere Sequenzen. Die Option -E schaltet auf die Verwendung von erweiterten regulären Ausdrücken um; sie wurde seit Jahren in GNU Sed unterstützt und ist jetzt in POSIX enthalten.
FEHLER
Schicken Sie Fehlerberichte (auf Englisch) an bug-sed@gnu.org. Geben Sie auch bitte die Ausgabe von »sed --version« im E-Mail-Text an, falls irgendwie möglich.
Doc
GNU-Sed-Homepage: <https://www.gnu.org/software/sed/>. Allgemeine Hilfe beim Einsatz von GNU-Software: <https://www.gnu.org/gethelp/>. Fehlerberichte (auf Englisch) per E-Mail an: <bug-sed@gnu.org>.
SIEHE AUCH
awk(1), ed(1), grep(1), tr(1), perlre(1), sed.info, eines der verschiedenen Bücher über Sed, die Sed-FAQ (http://sed.sf.net/grabbag/tutorials/sedfaq.txt), http://sed.sf.net/grabbag/.
Die vollständige Dokumentation für sed wird als Texinfo-Handbuch gepflegt. Wenn die Programme info(1) und sed auf Ihrem Rechner ordnungsgemäß installiert sind, können Sie mit dem Befehl
info sed