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Teredo: Unterschied zwischen den Versionen

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== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
Teredo ist eine Entwicklung von [[Microsoft]]
* Teredo so genial wie kompliziert
* Es ist in der Lage, die verschiedensten Arten von NAT/PAT zu überwinden.
* Die Teredo-Software, in aktuellen Versionen von Windows bereits eingebaut, stellt ein Interface mit einer IPv6-Adresse zur Verfügung.
Die Adresse eines Teredo-Interfaces wird nach dem in Abbildung 6.7
gezeigten Schema gebildet.
* Der Standard sieht vor, dass Teile der Adresse verschleiert werden, indem die Bits der entsprechenden Teile invertiert werden. Öffentliche Teredo-Server und Teredo-Relays im Internet erledigen die Konfiguration des Tunnels und wickeln den Datenverkehr ab.
* Gleichzeitig sorgen sie auch dafür, dass die Verbindung in zwischengelagerten NAT/PAT-Routern nicht abläuft, indem sie regelmäßig sogenannte Bubbles versenden.
* Die Komplexität von Teredo lässt sich bei Betrachtung des Szenarios in Abbildung 6.8 erahnen.
* Wenn ein Teredo-Relay Daten für einen Teredo-Node hat, informiert es den zuständigen Teredo-Server darüber, dessen IPv4-Adresse es der Teredo-Adresse des Nodes entnehmen kann.
* Der Teredo-Server informiert dann den Teredo Node über die bestehende, mit Bubbles aktiv gehaltene, Verbindung über anstehende Daten.
* Der Teredo-Node baut daraufhin von innen heraus eine Verbindung zum Teredo-Relay auf, welches auf dieser Verbindung dann die Daten ausliefert.
* Ein einfaches IPv6-Paket, adressiert an einen TeredoNode, führt dazu, dass dieser die NAT/PAT-Router auf dem Weg zum Teredo-Relay von innen heraus aufbohrt.1 Die vermeintliche Sicherheit, die eine NAT/PAT-Installation unter IPv4
noch zu bieten schien, wird nicht zuletzt von Teredo ausgehebelt.
* Wenn sich Nodes mit Teredo in einem IPv4-Netz befinden, muss davon ausgegangen werden, dass IPv6-Pakete bis zum Node vordringen können.
* Auf natives IPv6 zu verzichten, kann also schlimmstenfalls zu weniger Sicherheit führen.
Das Studium des Teredo-Standards, hinterlegt in RFC 4380 [Hui06], sei dem geneigten Leser empfohlen.
Aus Sicht der IPv4-Endpunkte des Tunnels bildet IPv6 den Link-layer
Aus Sicht der IPv4-Endpunkte des Tunnels bildet IPv6 den Link-layer
* Die Konfiguration der Endpunkte geschieht statisch
* Die Konfiguration der Endpunkte geschieht statisch

Version vom 3. Juni 2025, 16:41 Uhr

Teredo - IPv4-Datagramme werden als Payload in IPv6-Paketen platziert

Beschreibung

Teredo ist eine Entwicklung von Microsoft

  • Teredo so genial wie kompliziert
  • Es ist in der Lage, die verschiedensten Arten von NAT/PAT zu überwinden.
  • Die Teredo-Software, in aktuellen Versionen von Windows bereits eingebaut, stellt ein Interface mit einer IPv6-Adresse zur Verfügung.

Die Adresse eines Teredo-Interfaces wird nach dem in Abbildung 6.7 gezeigten Schema gebildet.

  • Der Standard sieht vor, dass Teile der Adresse verschleiert werden, indem die Bits der entsprechenden Teile invertiert werden. Öffentliche Teredo-Server und Teredo-Relays im Internet erledigen die Konfiguration des Tunnels und wickeln den Datenverkehr ab.
  • Gleichzeitig sorgen sie auch dafür, dass die Verbindung in zwischengelagerten NAT/PAT-Routern nicht abläuft, indem sie regelmäßig sogenannte Bubbles versenden.
  • Die Komplexität von Teredo lässt sich bei Betrachtung des Szenarios in Abbildung 6.8 erahnen.
  • Wenn ein Teredo-Relay Daten für einen Teredo-Node hat, informiert es den zuständigen Teredo-Server darüber, dessen IPv4-Adresse es der Teredo-Adresse des Nodes entnehmen kann.
  • Der Teredo-Server informiert dann den Teredo Node über die bestehende, mit Bubbles aktiv gehaltene, Verbindung über anstehende Daten.
  • Der Teredo-Node baut daraufhin von innen heraus eine Verbindung zum Teredo-Relay auf, welches auf dieser Verbindung dann die Daten ausliefert.
  • Ein einfaches IPv6-Paket, adressiert an einen TeredoNode, führt dazu, dass dieser die NAT/PAT-Router auf dem Weg zum Teredo-Relay von innen heraus aufbohrt.1 Die vermeintliche Sicherheit, die eine NAT/PAT-Installation unter IPv4

noch zu bieten schien, wird nicht zuletzt von Teredo ausgehebelt.

  • Wenn sich Nodes mit Teredo in einem IPv4-Netz befinden, muss davon ausgegangen werden, dass IPv6-Pakete bis zum Node vordringen können.
  • Auf natives IPv6 zu verzichten, kann also schlimmstenfalls zu weniger Sicherheit führen.

Das Studium des Teredo-Standards, hinterlegt in RFC 4380 [Hui06], sei dem geneigten Leser empfohlen.

Aus Sicht der IPv4-Endpunkte des Tunnels bildet IPv6 den Link-layer

  • Die Konfiguration der Endpunkte geschieht statisch

Teredo ist ein IPv6-Übergangsmechanismus. Dieses Kommunikationsprotokoll für den Datenverkehr mit dem Internet ist gemäß RFC 4380 Teredo: Tunneling IPv6 over UDP through Network Address Translations (NATs) spezifiziert.[1] Implementierungen existieren insbesondere als Bestandteil von Microsoft Windows (Teredo) und für Unix-Systeme (Miredo).

Das Protokoll definiert eine Methode für den Zugriff auf das IPv6-Netzwerk hinter einem NAT-Gerät. Dabei werden IPv6-Pakete mit dem UDP über IPv4 gekapselt. Dies geschieht mittels Teredo-Servern.

Zweck

Die Knappheit an IPv4-Adressen hat dazu geführt, dass viele Firmen sowie Privatnutzer mittels NAT mit mehreren Endgeräten unter Nutzung von nur einer öffentlichen IP-Adresse auf das Internet zugreifen. Das meistgenutzte Protokoll, um IPv6 direkt über IPv4 zu tunneln (Protokoll 41; siehe auch Tunnelbroker), erfordert, dass der Client eine öffentliche IP-Adresse hat (was aber nicht unbedingt nötig ist; gute Router kommen auch mit Protokoll 41 zurecht). Teredo macht es IPv4-Rechnern, die 6to4 nicht nutzen können, möglich, IPv6 über Tunnel zu nutzen.

Gefahren

Durch die Tunnelung des IPv6 besteht die Gefahr, dass insbesondere die Sicherheitsfunktionalitäten NAT-basierter IPv4-Router vollständig ausgehebelt werden können. Bei den durch Teredo erzeugten IPv4 UDP-Paketen handelt es sich um Pakete, bei denen die in diesem Szenario vorhandenen IPv4-Paketfilter wirkungslos bleiben, da dieser die IPv6-Pakete im Teredo-Paket ignoriert. Es liegt seit 2007 eine Analyse durch Symantec vor, die diesen Sachverhalt bestätigt.[2][3]

Heutige Firewalls bieten jedoch auch die Option, IPv6-Datenverkehr in Tunnelprotokollen zu filtern.

Spezifikation

Teredo ist in RFC 4380 (Teredo: Tunneling IPv6 over UDP through Network Address Translations (NATs)) spezifiziert.[1] Es ist hauptsächlich die Arbeit von Christian Huitema, einem Mitarbeiter von Microsoft, der an IPv6 arbeitet. Im September 2010 erschien die Aktualisierung RFC 5991 (Teredo Security Updates)[4] und im Januar 2011 RFC 6081 (Teredo Extensions).[5]

Implementierungen

Microsoft Windows

Xbox

Linux

  • Miredo ist eine quelloffene Implementierung für Linux und BSDs.[6]
  • NICI-Teredo[8] besteht aus einem Teredo-Relay für den Linux-Kernel und einem Server für den Userspace.

Alternativen

Andere Mechanismen, mit denen sich IPv6-Pakete in IPv4 tunneln lassen, sind unter anderem

Ein Vergleich der Tunnelmechanismen findet sich unter IPv6#Tunnelmechanismen.



Anhang

Dokumentation

RFC
RFC Titel Jahr Status
2473 Generic Packet Tunneling in IPv6 Specification 1998 Proposed Standard

Siehe auch



Links

Weblinks


Weblinks

  1. Überblick zu Teredo. Microsoft (deutsch).
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Teredo
  1. 1,0 1,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens RFC4380 wurde kein Text angegeben.
  2. Vorlage:RFC-Internet
  3. Vorlage:RFC-Internet
  4. 6,0 6,1
  5. Vorlage:SourceForge